Moderator: Co-Autoren
micha hat geschrieben: Die Art ihres Umgangs mit dem begabten Goebbels der SPD, Müntefering, zauberte sogar schon die Hoffnung auf eine Große Koalition auf den SPD-Agenda-Tisch. Damit erreichte Frau Merkel eine tiefere Spaltung von Rot und Grün.
Spiegel Online heute: Wirtschaftsminister Wolfgang Clement setzt den verstärkten Kampf gegen Leistungsmissbrauch beim Arbeitslosengeld II auf seine Agenda. In einem Schreiben an die Jobcenter plädiert der SPD-Minister für eine verschärfte Überwachung der Leistungsempfänger.
Berlin - "Wenn wir in der Lage sein wollen, die erforderliche intensive Betreuung sicher zu stellen, muss solchem Leistungsmissbrauch entschieden entgegen getreten werden; und dies auch im Hinblick auf eine vielerorts erkennbare Neigung zur Aufsplittung von Bedarfsgemeinschaften", zitiert die "Berliner Zeitung" aus dem Schreiben von Clement.
Der Minister weist darauf hin, dass in Zeitschriften, im Internet und von verschiedenen Institutionen regelrecht auf Missbrauchsmöglichkeiten hingewiesen werde. "Ich gehe davon aus, dass Sie vor dem Hintergrund Ihrer vielfältigen Erfahrungen aus dem Bereich der Sozialhilfe oder der Arbeitslosenhilfe bereits Maßnahmen zum Gegensteuern ergriffen haben", schreibt der Minister an die Amtsleiter.
Der Prüfung der Verfügbarkeit des Leistungsempfängers für den Arbeitsmarkt komme eine besondere Bedeutung zu. "Auch die Einrichtung einer internen Prüfung oder eines Außendienstes - wie er in der Sozialhilfe, aber auch im Bereich der Arbeitslosenhilfe bisher üblich war - ist aus meiner Sicht notwendig."
Spiegel Online heute: Oskar Lafontaine und Gregor Gysi sollen dafür sorgen, dass das geplante Linksbündnis aus PDS und WASG bei der Bundestagswahl zur drittstärksten Kraft wird. Die SPD reagierte mit Spott, aber auch gereizt auf die Kandidatur ihres früheren Parteichefs Lafontaine.
WASG und PDS versuchten heute auf mehreren parallel stattfindenden Landesparteitagen, die Konturen ihres angestrebten Bündnisses deutlicher heraus zu arbeiten. Für die PDS machten deren voraussichtlicher Spitzenkandidat Gregor Gysi und Wahlkampfleiter Bodo Ramelow Werbung für das Bündnis. "Ost und West gehen zusammen, um diese Gesellschaft wieder anders zu organisieren, sozial gerechter, aber auch ökologischer, feministischer und friedenspolitischer", rief Gysi unter dem Beifall der rund 300 Teilnehmer. Mit ihrer Verankerung nur im Osten bleibe die PDS bei jeder Bundestagswahl in der Ungewissheit, ob sie die Fünf-Prozent-Hürde überspringen könne, sagte Gysi beim Wahlkampfauftakt der Berliner PDS. Die PDS betrachtet die Hürden auf dem Weg zum Linksbündnis mit der WASG als genommen
micha hat geschrieben:Die Agenturen sind da, aber sie haben ihre Arbeit noch nicht gemacht. Die ehemaligen Arbeitsämter sind zum Teil neu besetzt, sind umgestaltet worden. Die Arbeit an der Arbeit fehlt noch.
"Ich weiß mich mit den weitaus meisten unserer Landsleute darin einig, dass in der gegenwärtigen Situation die Wähler zu ihrem Recht kommen sollten. Nicht im Zuge eines Plebiszits, nicht im Rahmen einer Volksabstimmung, die unsere Verfassung eben nicht vorsieht, sondern bei Neuwahlen, die das erklärte Ziel meiner heutigen Vertrauensfrage sind. Insoweit - und das lässt sich gar nicht bestreiten - richtet sich die Vertrauensfrage über den Deutschen Bundestag hinaus natürlich und in letzter Konsequenz an die Wählerinnen und Wähler selbst.
Vordergründig betrachtet handelt es sich um einen Vorgang, mit dem der Bundeskanzler sein eigenes Schicksal der Entscheidung des Volkes anvertraut. Die wahre Dimension unserer heutigen Entscheidung weist aber weit darüber hinaus: Tatsächlich geht es um die Möglichkeit des demokratischen Souveräns, die Grundrichtung der künftigen Politik selbst zu bestimmen.
micha hat geschrieben: Die Islamiten wollen ihren islamischen Glauben und die Länder, in denen sie ihn ausüben, verteidigen. Dazu gehen sie mit terroristischen Methoden in die verwundbaren Zentren der westlichen Länder. Die Botschaft ist immer die gleiche: Raus mit euch aus dem Irak, raus mit euch aus Afghanistan, Saudi-Arabien, Kuwait etc., sonst passiert was.
IRAK USA und Briten erwägen massiven Truppenabzug
Ein von der amerikanischen und britischen Armee avisierter Truppenabzug aus dem Irak fällt möglicherweise weit umfangreicher aus als bisher angenommen. Bereits 2006 hoffen die USA, die Zahl der stationierten Soldaten von 170.000 auf 66.000 Mann zu reduzieren.
micha hat geschrieben:Verfasst am: 22 Jun 2005 23:33 http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... ?p=953#953
Afghanistan, einstiges Aushängeschild deutscher Friedenspolitik, teures und nahezu sinnloses Lieblingsobjekt des Duos Schröder/Fischer, wird zur Achillesferse. Verteidigungsminister Struck rechnet mit einem Desaster. Er wird froh sein, rechtzeitig aus der Verantwortung auszusteigen.
micha hat geschrieben:Verfasst am: 10 Jul 2005 13:59
Der Verzicht auf eine Präsenz in Afghanistan wäre für die Deutschen ein zweiter Trennungsvorgang, der Konfrontation vermeiden helfen würde. Natürlich würden die USA protestieren. Aber man könnte ihnen entgegenhalten, dass sie nun genug Zeit gehabt hätten, militärisch erfolgreich gegen Bin Laden vorzugehen. Auch die CIA habe nun genügend Zeit gehabt. Es stände zu befürchten, dass ein Erfolg auch in den nächsten Jahren nicht zu erwarten sei. Deshalb zögen sich die Deutschen nun zurück, würden jedoch bei der Ausbildung afghanischen Militärs auf Übungsplätzen in Deutschland weiterhin tatkräftig helfen.
Solche Schritte könnte deutsche Politik selbstbewusst vertreten. Sie ständen mit dem bereits zitierten Satz aus dem Identitätslied
http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... ?p=267#267
"Deutschland ... friedlich kämpferisches Land ..."
in vollem Einklang. Ein weiteres Argument würde lauten: Deutschland hat Afghanistan gerne geholfen. Nun aber müssen auch andere Länder, eventuell in Afrika, von deutscher Hilfsbereitschaft profitieren. Nicht ausgesprochen werden sollte, dass sich der Drogenanbau während der deutschen Präsenz in Afghanistan verdreifacht habe, die Schutzbereitschaft der Deutschen somit förmlich missbraucht wurde und die Drogen dann auch in Deutschland um so mehr junge Menschen gefährden.
Die Achse Paris-Berlin-Moskau ist eines der außenpolitischen Prestige-Projekte von Kanzler Schröder. Bei einem Wahlsieg der Union werde es diese Achse nicht mehr geben, kündigte CDU-Außenpolitiker Pflüger in der französischen Tageszeitung "Le Figaro" an. Grund: Die deutsche Außenpolitik dürfe nicht gegen Amerika gerichtet sein.
20. Juli 2005 WAHLKAMPF Gauweiler nimmt Lafontaine in Schutz
Der CSU-Politiker Peter Gauweiler hat davor gewarnt, den Linksbündnis-Spitzenkandidaten Oskar Lafontaine zu verteufeln. Der frühere SPD-Chef habe "den Finger in manche Wunde gelegt". WASG-Chef Klaus Ernst schloss unterdessen eine Koalition mit den Sozialdemokraten aus.
München - "Bei aller berechtigten Kritik, an ihm muss man Lafontaine auch danken, dass er Belebung in die Parteienlandschaft gebracht und den Finger in manche Wunde gelegt hat", sagte Gauweiler in der "Münchner Runde" des Bayerischen Fernsehens. "Lafontaine bringt die Dinge auf den Punkt und ist auch für die Union eine Herausforderung", sagte der bayerische Bundestagsabgeordnete.
Die Wähler könnten nun klar entscheiden zwischen Parteien, die die soziale Marktwirtschaft präferierten und einer Umverteilungspartei wie der WASG.
Kanzlerkandidatin Angela Merkel lehnt Änderung am CDU/CSU-Programm zugunsten Ostdeutschlands ab: "Abstriche am Programm kann es nicht geben", so Merkel in einem SPIEGEL- Gespräch. Merkel weiter: "Für mich steht außer Frage, dass in ganz Deutschland der gleiche Wahlkampf gemacht wird." Sie wolle schließlich "Kanzlerin aller Deutschen werden".
micha hat geschrieben: http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... =1042#1042 Verfasst am: 19 Jul 2005 23:22
Der Saarländer (Oskar Lafontaine) hat eine Sternstunde für das Zusammenwachsen des früher geteilten Deutschland genutzt und ein Programm umrissen, das die Menschen brauchen.
Die Menschen brauchen keine Amiegos, keinen Parteifilz, keine Korruption, keine Vorteilnahmen aus Steuertöpfen, keine Luxusgeschenke an diejenigen, die sowie so schon alles haben. Mit dem künstlichen Stolz auf Deutschland können wir aufhören, mit dem Stolz aufeinander können wir beginnen. Geld sei niemals mehr das Thema, wer nicht so viel hat, der glänzt durch Geist, durch Charme, der hat vielleicht seinen Körper fit gemacht, ist attraktiv, weil er sich pflegt. Wer Geld hat, soll es nicht heraushängen lassen, soll sich nicht gehen lassen, weil er von hinten und vorne bedient werden kann. Auch er muss an sich arbeiten. Dann können wir stolz aufeinander sein und aufrechten Ganges einander begegnen.
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat mitgeteilt, am 9. August über die vorgezogene Bundestagswahl verhandeln zu wollen. Das Urteil wird in wenigen Wochen erwartet. Die Anhörung vor dem Zweiten Senat ist für 10 Uhr angesetzt. Nach der gescheiterten Vertrauensfrage von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte Bundespräsident Köhler am 21. Juli das Parlament aufgelöst und den Weg für Neuwahlen am 18. September freigemacht.
Die ehemalige PDS sollte schnell ihren Namen fallen lassen, eine reine Ostpartei sollte es nicht mehr geben. Sie könnte sich ja doch später wieder abtrennen und den alten Namen wieder annehmen. Also kann sie es wagen, den Namen erst einmal fallen zu lassen, weil er an Ostdeutschland gebunden ist.
Die gemeinsamen Aufgaben sind soziale Programme, die garantieren, dass Menschen leben können und Wirtschaft gerade deshalb blühen kann. Der Saarländer hat eine Sternstunde für das Zusammenwachsen des früher geteilten Deutschland genutzt und ein Programm umrissen, das die Menschen brauchen.
Aus Spiegel Online heute.
Die beiden Medienprofis Gregor Gysi und Oskar Lafontaine haben es sich einfallen lassen, mittags in Berlin vor der Bundespressekonferenz zu erscheinen - nur eine Stunde, nachdem Schröder und Müntefering in Kassel vor die Kameras treten.
Der im Wahlprogramm fixierte Mindestlohn von mindestens 1400 Euro im Monat oder die Existenz sichernde Rente von mindestens 800 Euro monatlich und andere Forderungen - diese Zahlen hätten "eine Langfristperspektive", sagt Lafontaine. Wie die Vorschläge umgesetzt werden sollen, sagt er nicht.
Nach Einschätzung des Grünen-Fraktionsvize Hans-Christian Ströbele sind die Chancen der Kläger gesunken, da sich seit der Neuwahl-Ankündigung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) etliche sozialdemokratische Politiker von der Regierungspolitik distanziert hätten. "Das Gericht kann Anzeichen dafür finden, dass die stetige Mehrheit nicht gewährleistet ist", sagte Ströbele der "Berliner Zeitung". Das Gericht sollte seiner Meinung nach außerdem klarstellen, dass ein solches Vorgehen nicht wieder möglich sein werde.
Mathworm hat geschrieben:Verfasst am: 10 Aug 2005 13:50
Wirft man eine Münze besteht eine Chance von 50 % für Kopf und 50 % für Zahl. Was ist, wenn man die Münze wieder wirft ? Dann ist die Chance immer noch 50 Prozent, richtig ? Und nochmal, und so weiter. Sagen wir nun, wir haben bereits 3 mal Kopf geworfen. Nun ist die Chance für einen erneuten Kopfwurf nicht mehr 50 Prozent, sondern liegt nur noch bei gut 6 Prozent, so lehrt es die Stochastik.
Das ist, wie ich finde, sehr verwirrend. Warum liegt die Chance nur noch bei 6 Prozent ? Hat die Münze ein Gedächtnis ? Was ist, wenn ich die Münze für eine Woche ruhen lasse, nachdem ich 3 mal Kopf hatte. Wenn man dann wieder wirft, und die Berechnung neu ansetzt, ist die Chance wieder 50 Prozent. Hat die Münze ihre bisherigen Ergebnisse vergessen ?
Bei Auftritten in Jena und Eisenach habe Edmund Stoiber die Zuhörer gefragt: "Seid ihr euch bewusst: Ihr habt hier Plakate mit Lafontaine. Und der Mann, der im Grunde genommen gegen die Wiedervereinigung war, den feiert ihr jetzt als Helden? Ja, seid ihr denn verrückt geworden? Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber."
Der CSU-Chef fordert Oskar Lafontaine zu einem öffentlichen Schlagabtausch heraus.
micha hat geschrieben:Ein Duellieren wird es nicht geben. Beide sind sich einig. Lafontaine warnte vor herausgeschmissenen Kosten der Einheit an den Menschen vorbei und Edmund Stoiber hadert damit, dass es so geschah und die Ostdeutschen nun links wählen.
Spiegel Online heute 17.08.05:
Schäuble widersprach dem Vorwurf, der amerikanische Präsident George W. Bush - und nicht Schröder - habe eine militärische Lösung des Konflikts mit Iran in die Diskussion gebracht. "Kein amerikanischer Präsident wird je irgendeine Option ausschließen, wenn es um die Sicherheit seines Landes geht. Das ist seine Amtspflicht", erläuterte Schäuble. Bush habe aber unmissverständlich unterstrichen, dass er "ganz entschieden den diplomatischen Ansatz der Europäer unterstützt." Genau wie Außenminister Joschka Fischer (Grüne) habe Bush lediglich damit gedroht, dass der Fall an den Uno-Sicherheitsrat übergeben werde. "Und dem stehen eine ganze Reihe unterschiedlichster Sanktionen zur Verfügung", sagte Schäuble.
Der Streit der Weltgemeinschaft mit Iran sei mit der Lage vor dem Krieg gegen den Irak "überhaupt nicht zu vergleichen", sagte Schäuble. "Seit geraumer Zeit wissen wir, dass es die so genannte militärische Option bei Iran überhaupt nicht gibt. Insofern führt der Kanzler wirklich eine Gespensterdebatte", sagte Schäuble.
Überdies seien sich - anders als vor drei Jahren - die Vereinigten Staaten, die Europäer, Russland und China in ihrem Ziel einig. Den Beschluss der Internationalen Atomenergiebehörde hätten 35 Staaten einstimmig gefasst.
"Und ausgerechnet in diese Situation kommt der deutsche Bundeskanzler und erweckt den Eindruck, die eigentliche Sorge läge in Washington - und dies im Gegensatz zu seiner eigenen Aussage in den letzten Gesprächen mit Bush", sagte Schäuble. "Wenn ich nicht vorher schon überzeugt gewesen wäre, dass dieser Mann nicht Bundeskanzler bleiben darf, dann wäre ich es jetzt."
16. August 2005 WAHLKAMPF, Zitat aus Spiegel Online.
Stoiber willigt in Streitgespräch mit Lafontaine im SPIEGEL ein.
Der Schlagabtausch des bayerischen Ministerpräsidenten Stoiber mit dem Spitzenmann der neu gegründeten Linkspartei Lafontaine wird womöglich im SPIEGEL stattfinden. Der CSU-Chef willigte bereits ein.
Hamburg - Das Hamburger Nachrichtenmagazin unterbreitete beiden Kontrahenten das Angebot zu einem solchen Streitgespräch. Edmund Stoiber willigte am Dienstagmorgen ein, eine Antwort von Lafontaine steht noch aus.
Der Einwilligung Stoibers zu dem SPIEGEL-Streitgespräch ist eine Grundsatzentscheidung in der bayerischen Staatskanzlei vorausgegangen. Man wolle keinen Schaukampf mit Lafontaine im Fernsehen, deshalb komme nur ein Print-Duell in Frage.
Zudem wolle man nicht in Konkurrenz zu dem am 4. September stattfindenden Fernsehduell von Bundeskanzler Schröder gegen Unions-Kanzlerkandidatin Merkel treten.
Berlin - Das auf zwei Stunden angesetzte Rededuell (Stoiber./.Lafontaine) wird am Freitag, den 26. August in Berlin stattfinden. Die Moderation des Gesprächs übernehmen SPIEGEL-Chefredakteur Stefan Aust und der Leiter des Hauptstadtbüros Gabor Steingart.
Die gedruckte Fassung soll in der darauf folgenden SPIEGEL-Ausgabe veröffentlicht werden, die am Montag, den 29. August erscheint.
SPIEGEL EXKLUSIV
"Sie hetzen die Menschen gegen die Realität auf"
Lafontaine sei vom Frust getrieben, wirft Edmund Stoiber dem Saarländer im Spiegel-Streitgespräch vor. Der Ex-SPD-Chef greift indes Bundeskanzler Schröder und Franz Müntefering als Totengräber der Sozialdemokratie an.
Spiegel Online berichtet heute über Köhler Statements: In einem allgemeinen Verfallsprozess der Steuermoral sei es für manchen nur noch ein kleiner Schritt von der Steuervermeidung zur Steuerhinterziehung, sagte der Präsident. Er fügte an: "Um es ganz klar zu sagen: Dieser Schritt ist völlig inakzeptabel."
Spiegel Online des weiteren: Angela Merkel, selbst mit jedem Zoll kalte Machtpolitikerin, zieht wie beleidigt die Mundwinkel weit herunter und schimpft höchstpersönlich auf die SPD, spottet über Beck. Solche Blößen gibt sie sich nicht oft.
Bei den Wahlabsichten der Männer ist die SPD sogar nur gleichauf mit der Linken, hieß es: 17 Prozent gaben an, sie wollten die SPD wählen, ebenfalls 17 Prozent entschieden sich für die Linke, fast ebenso viele (16 Prozent) für die FDP.
Laut Forsa-Chef Manfred Güllner hat der SPD unter anderem die Ankündigung Schwans geschadet, um die Stimmen der Linken werben zu wollen. "Viele Wähler fürchten, dass entgegen allen Beteuerungen von Parteichef Kurt Beck mit ihrer Kandidatur ein Signal für ein bundesweites Zusammengehen mit der Linkspartei gegeben wird." Den neuen SPD-Wert nannte Güllner einen "bis jetzt nicht für möglich gehaltenen Tiefpunkt".
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Steinmeiers Ziel eine Politik sein wird, die an die Agenda 2010 anknüpft. Er will die SPD als wirtschaftsfreundliche und reformorientierte Kraft in der politischen Mitte positionieren. Das Soziale ist ihm wichtig. Doch es soll nach seinem Willen nicht mehr eine ganz so dominante Rolle spielen, wie es in den vergangenen Monaten der Fall war.
Der neue Kurs zeigt sich bereits in ersten Themenplänen der SPD für den kommenden Wahlkampf. Dabei legt die Partei den Fokus auf Wirtschaftswachstum und Bildung, berichtet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf ein elfseitiges Strategiepapier für die Klausurtagung, das Steinmeier und Parteichef Kurt Beck der Führungsspitze bereits per E-Mail zustellten. Wichtigster Punkt: Bis zum Jahr 2020 sollen 500.000 neue Jobs entstehen. Dazu soll der Staat Zukunftsbranchen wie erneuerbare Energien gezielt fördern.
Außerdem will Steinmeier die Arbeitslosenversicherung in eine Arbeitsversicherung umwandeln. Damit sollen künftig auch Weiterbildungsmaßnahmen finanziert werden. Die Ausgaben für Bildung sollen deutlich steigen. Ab 2013 soll der Besuch von Kindertagesstätten kostenlos sein. Gut qualifizierte Handwerker sollen auch ohne Abitur studieren dürfen.
Zusätzlich plant Steinmeier, die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern zu einem Schwerpunkt machen. Die bisherige Benachteiligung von Frauen müsse beendet werden, heißt es in dem Strategiepapier. Weiterhin fordert er eine Entlastung für untere und mittlere Einkommen durch Senkung der Sozialabgaben. Dagegen sollen Spitzenverdiener und besonders Vermögende durch eine "gerechte Besteuerung" stärker zur Finanzierung von öffentlichen Aufgaben herangezogen werden.
Berlin - Sie strahlen noch immer, auch am Tag danach. Als Frank-Walter Steinmeier den bayerischen Spitzenkandidaten Franz Maget am Montagvormittag zum obligatorischen Blumenstrauß-Termin begrüßt, wird im Willy-Brandt-Haus weiter gute Laune verbreitet. Von der Galerie applaudieren die Genossen kräftig und lange, unten im Atrium genießen der amtierende SPD-Chef und sein Münchner Parteifreund breitgrinsend den Augenblick.
So sehen Sieger aus. Könnte man meinen.
Nur, Steinmeier und Maget sind keine Sieger. Mehr als 17 Prozentpunkte hat die CSU am Sonntag in Bayern verloren, doch die SPD hat vom Debakel der Christsozialen nicht profitieren können. Ganz im Gegenteil. Nachdem man schon vor fünf Jahren dachte, dass es schlimmer nicht geht, sackten die bayerischen Genossen noch einmal ab. 18,6 Prozent - eine neue historische Marke, so schlecht waren die traditionell linken Süd-Sozis nach dem Krieg noch nie. Der Steinmeier- und Müntefering-Effekt ist ausgeblieben.
CHAOS IN DER CSU
Seehofer nur Notnagel für Beckstein-Nachfolge
CHAOS IN HESSEN
SPD-Abweichler stänkern gegen Ypsilanti
Ein Landesverband zerstört sich selbst: Die vier Abweichler werfen Andrea Ypsilanti vor, ihre Partei wie eine Sekte zu führen, der Generalsekretär kontert - und veröffentlicht persönliche E-Mails einer Rebellin. Die hessischen Sozialdemokraten scheinen angesichts bevorstehender Neuwahlen kaum noch politikfähig. Von Christian Teevs, Wiesbaden
CSU-Chef Horst Seehofer hat sich weitgehend durchgesetzt: Selbstgenutztes Wohneigentum soll für Ehepartner und eingetragene Lebenspartner steuerfrei bleiben.
In einem vertraulichen Bericht warnt die EU-Kommission: Milliardenhilfen für heimische Industrien verstärken die Abschottung und gefährden damit den Welthandel. Für eine Exportnation wie Deutschland ist das Gift - der Aufschwung könnte noch lange auf sich warten lassen.
Der Freistaat Bayern hat dem insolventen Versandhaus eine Bürgschaft in Höhe von 21 Millionen Euro zugesagt. Damit soll der Druck des Winterkatalogs gesichert werden. Ministerpräsident Seehofer warnte dennoch: "Wir haben einen sehr, sehr schwierigen Weg vor uns."
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