Sie triefen vor Mitleid. Sie schütten Geld. Sie schicken eine Helferarmee. Sie konferenzen. Außenminister Fischer hat schon Konferenzkoller. Erst sträubte er sich, nun fliegt er doch. Er will raus. Er will hin ins Katastrophengebiet, wo schon wieder Touristen baden.
Sie wollen ihre letzten Paradiese zurück haben. Sie wollen die Strände wieder haben, den Komfort in Luxusliegen und das Servieren. Sie wollen die Liebenswürdigkeit der Bedienungen wieder haben. Das Paradies, so billig für Geld, soll wieder aufgebaut werden. Dafür sind keine Kosten zu hoch.
Somalia ist out. Westafrika, Liberia 300000 Tote in verbrecherischen Bürgerkriegen, out. Sierra Leone, abgehackte Gliedmaßen der Zivilbevölkerung: out. Nigeria mit neuem Rebellenterror: out. Ruandas Stammesmorden: out. Out out out out (die Tutsi wurden von den belgischen Kolonialherren in Ruanda zur herrschenden Klasse erhoben, die das Land verwalteten. Die Hutu wurden zur Arbeiterklasse degradiert, obwohl sie die Mehrzahl stellt - war das Morden ein belgisches Ergebnis? Out!)
Die Paradiese, sie sollen wieder zur Verfügung sein.
ps:
Es darf und muss in Südostasien selbstverständlich geholfen werden. Aber andere Not darf darüber nicht vergessen werden. Afrika wurde abgetan. "Bananenrepubliken" hilft man nicht. Die Zivilbevölkerung wurde von der Weltgemeinschaft einschließlich der UN im Stich gelassen, wenn Warlords mit ihren Horden und Westwaffen, extra auch für Kindersoldaten, über Wehrlose gnadenlos herfielen. Rettung vor den Eingängen westlicher Botschaften gab es nicht. Mit einer Arroganz ohnegleichen wurden Menschen in Not vor verschlossenen Toren abgewiesen und ihren Mördern überlassen. Millionen Tragödien konnten westliche Hilfsbereitschaft nicht erwecken. Das Leid der unschuldigen und ungeschützten Menschen war noch viel unerträglicher, weil es Menschen waren, nicht Flutwellen, die töteten, oft in grausamster Weise. Keine Hilfsaktion half. Keine Hilfe aus aller Welt war da. Kein Mitleid mit Menschen, nicht anders als Du und Ich, gab es.