Westafrika, Kongo, Sudan, Simbabwe

UN, INTERNETPARLAMENT, TERRORISMUS, WELTHANDEL, DIPLOMATIE, andere LÄNDER etc.

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Westafrika, Kongo, Sudan, Simbabwe

Beitragvon micha » So Dez 19, 2004 14:19:46:

Hat BP Horst Köhler intensiver ins Forum geschaut, als angenommen? Selten, überhaupt nicht, hat ein westlicher Politiker dort in Westafrika einmal die Wahrheit gesagt, eine ähnliche, wie ich sie in vielen Artikeln im Forum deutlich gemacht hatte. Falls davon das Wesentliche aufgenommen wurde, dann wäre ich wirklich froh. Auch die Kritik am deutschen Ministerium für Entwicklungshilfe geht konform mit meinen Beiträgen.

Allerdings können afrikanische Regierungen nicht über einen Kamm geschoren werden. Oft sind es nur "Warlords" an einer Staatsspitze, die nicht regieren, sondern nur ausplündern und morden. Sie müssen ins Visir genommen werden. Solange ein Maktroverbrecher wie Charles Taylor ungeschoren davon kommt und ein extra installierter Internationaler Gerichtshof in Sierra Leone brav wartet, bis er vielleicht von selbst daher spaziert kommt, um sich wegen seiner veranlassten Massenmorde anklagen zu lassen, machen sich auch die weißen Länder lächerlich. Die UN ist ohnehin unter Korruptionsverdacht. Da verschwinden Milliarden. Kofi Annan wird erpresst. Seine Familie in Ghana steht unter Druck. So sieht es aus.

Wenn BP Horst Köhler die Zeit fand, hier intensiver nachzuschauen, dann konnte er lesen: Hilfen sind sehr sinnvoll, wenn sie nicht verschüttet, sondern an Projekte gebunden werden, die Arbeit schaffen und nachkontrolliert werden. Ich hatte den Ablauf und die Zahlweise solcher Projekte geschildert. Gezahlt werden darf immer erst nach fertiger Arbeit. Geld darf die Aufsicht nicht dabei haben. Alles müsste über Western Union laufen und in Häppchen in Deutschland eingezahlt werden. Material muss unmittelbar angeschafft werden und auf die gleiche Zahlweise vergütet werden. Es gibt eine Grundregel: Gelder mit der Gießkanne erzeugen Neid, Mord und Stammeskriege. Die dosierte kleine Hilfe auf breiter Basis ist der Erfolg. Das Zauberwort für einen Monatslohn von vielleicht umgerechnet 30 Euro lautet: "Contract". Diese werden eingehalten, und gearbeitet wird unter Umständen härter als bei uns.

Für eine solche Handhabung sind die Vollstrecker deutscher Entwicklungshilfe im Ministerium von Frau Heidemarie Wieczorek-Zeul zu dämlich oder zu faul. Das hat auch BP Köhler richtig erkannt. Hinzu kommt die maßlose Überheblichkeit deutscher Ministerien am Steuerzapfhahn. Da wird an bevorzugte Hilfsorganisationen verstreut, was nur geht, ohne zu berücksichtigen, den Schwarzen nicht gewachsen zu sein, wenn es um Gelder geht. Sie holen es sich notfalls einzeln von den Bedürftigen, sobald diese Gelder in die Hand bekommen. Egal, wer das Geld hat, es wird abgejagt. Diese einfache Regel hat Frau Wieczorek-Zeul offenbar nicht begriffen.

http://www.deutschlandlied.de/forum/vie ... 1474#11474

Die Welt Online
Artikel erschienen am Sa, 18. Dezember 2004

Köhler hält Afrika den Spiegel vor
Der Bundespräsident kritisiert bei seinen Gastgebern Korruption und Mißmanagement
von Dietrich Alexander

Berlin - Keiner sage, man hätte es nicht wissen können. Schließlich hatte Horst Köhler sein Amt als Bundespräsident unter der Prämisse angetreten, er werde auch künftig unbequeme Dinge offen ansprechen. Auf seiner eben beendeten zehntägigen Afrika-Reise löste er sein Versprechen ein: Einlassungen wie die des Präsidenten in Sierra Leone, Benin, Äthiopien und Dschibuti waren den afrikanischen Machthabern wohl schon lange nicht mehr - wenn überhaupt je - zu Ohren gekommen.

Die Afrikaner, so sagte er in einer Rede vor der Afrikanischen Union, seien an vielen Krisen und Kriegen auf ihrem Kontinent selbst schuld. Ein wohlkalkulierter Tabubruch, der sowohl die gängige afrikanische Rechtfertigungsrhetorik (der Kolonialismus sei schuld, die multinationalen Konzerne, die Globalisierung) als auch einige Axiome der hiesigen Entwicklungshilfepolitik auf den Kopf stellt. Nach wie vor leisten die Deutschen viel Hilfe, aber zu wenig davon gelangt wirklich dorthin, wo sie gebraucht wird. Die Deutschen wollen wissen, ob ihr Geld auch gut angelegt sei, ließ Köhler wissen und kündigte durch die Blume an, daß weitere Hilfe an Bedingungen geknüpft werden könnte. Er fragte hartnäckig nach Sinn und Nutzen, forderte die Kontrolle deutscher Gelder und mahnte Hilfe zur Selbsthilfe nicht nur an, sondern will sie auch beaufsichtigt wissen.

Deutschland und die internationale Gemeinschaft müßten genau prüfen, in welche Projekte die Gelder flössen und ob die Projekte realistische Chancen hätten, sagte Köhler nach seiner Rückkehr und forderte scharfe Kriterien für die Entwicklungshilfe. "Wir sollten alles unterlassen, unsere Vorstellungen eins zu eins nach Afrika zu exportieren", ergänzte er. Der Kontinent müsse seinen eigenen Weg in die Moderne finden. Mit Blick auf den Sudan forderte er die G-7-Staaten auf, die Afrikanische Union bei einer Friedenslösung für das von einem Bürgerkrieg erschütterte Land zu unterstützen. Kriege in Afrika werden "auf uns zurückwirken", betonte er.

Horst Köhler hielt Afrika den Spiegel vor, erging sich nicht in Mitleidsbekundungen und Schuldenerlaß. Er erlaubte sich deutliche Kritik an schlechter Regierungsführung, an Mißmanagement, Korruption, Subventionsmentalität und Egoismus. Und das alles tut er, weil er als ehemaliger Chef des Internationalen Währungsfonds sehr genau weiß, wovon er redet.
Zuletzt geändert von micha am Fr Jun 27, 2008 03:53:04:, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon micha » Di Aug 23, 2005 08:11:15:

23. August 2005 Spiegel Online-Bericht
Sicherung einer Zitat-Kopie hier: http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... =1194#1194

AFRIKANISCHE KINDERSOLDATEN

Der Artikel ist sehr lesenswert. Immer wieder wird aber ein Fehler gemacht. Es wird von Rebellenkriegen Rebellen gegen Rebellen, Soldaten gegen Soldaten berichtet. Diese Berichte sind insgesamt falsch. Der Grund liegt darin, dass westliche Berichte immer erst aus sicheren Camps geschrieben werden, die eigentliche Szenerie aber verborgen bleibt.

Nach meiner eigenen Kenntnis spielen sich diese "Kriege" anders ab. Geradezu niemals kämpfen Rebellen gegen Rebellen, Soldaten gegen Soldaten. Immer findet ein indirekter Krieg über die Zivilbevölkerung statt. Wehrlose werden massakriert, gnadenlos abgeschossen, in ihren Häusern gnadenlos verbrannt. Die Häuserverbrennungen sind Taten von Rebellengruppen, die rund herum aufpassen, dass niemand aus dem brennenden Anwesen entweichen kann, bis alles, auch die lebendigen Menschen darin, verbrannt sind. Mit gewohnheitsgemäßigter Lässigkeit wird dieses Morden betrieben.

Geschult werden solche Kindersoldaten durch Zwangsmorden an wehrlosen Einheimischen, denen das Herz bei lebendigen Leib herausgeschnitten werden muss. Dies gilt dann als Mutprobe und ist zugleich der Einstieg in eine geradezu verklärte Welt des Bösen, dem das betreffende Kind dann nicht mehr entrinnen kann. Erste andere solche "Mutproben" beziehen sich auf das Töten der eigenen Eltern oder/und Geschwister.

Die aktiven erwachsenen Hintermänner dieser Praxis "schulen" immer weitere Kinder und geben ihnen Waffen. Sie sind es, die eine Tötungsromantik aufbauen. Hinter diesen praktisch tätigen "Rebellen", der Name muss in Anführungsstrichen geschrieben werden, stehen sogenannte Warlords, die ein strenges hierarchisches System aufgebaut haben. Abweichler werden auf grausamste Weise getötet, Zeugen stets vernichtet. Ein solcher Warlord war Charles Taylor in Liberia, der Erfinder der Kindersoldaten in Afrika seit ca. 1987.

Dieser Mann wurde durch den Präsidenten von Nigeria, Obasanjo, aus Liberia zu sich ins Land gerettet, so dass ein Kriegsverbrecherprozess der UN in Sierra Leone nicht stattfindet. Der Makroverbrecher Taylor, Vorbild für viele solche Gestalten in Zentralafrika, kann es sich erlauben, in Nigeria in der Universität der Hauptstadt herum zu spazieren. Es kann gar nicht anders sein, dass er von dort weiter sein Unwesen treibt. So ist er maßgebend an der Spaltung des Landes Elfenbeinküste beteiligt, indem er dort die Rebellengruppen im Norden mit Waffen versorgt und zum Rauben und Morden verführt hat, das hierarchische Rebellen-System auch dort eingeführt hat. Wer weiß, was er heute in Nigeria treibt.

Die internationale Gemeinschaft hat es nicht fertig gebracht, diesen Mann dingfest zu machen und nach Sierra Leone zu bringen, damit das UN-Tribunal gegen ihn endlich beginnen kann.
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Beitragvon micha » Mo Dez 10, 2007 01:53:38:

Spiegel Online heute:

Merkel rechnet mit Mugabes Politik ab

Simbabwes Staatschef Robert Mugabe hat sein Land durch eine rücksichtslose Politik an den Rand des Ruins getrieben. Zu Beginn des Afrika-EU-Gipfels in Portugal fand Bundeskanzlerin Angela Merkel deshalb deutliche Worte zur Menschenrechtspolitik in seinem Land.

Hauptthema ihres Vortrags vor den 73 in Lissabon versammelten Staats- und Regierungschefs: Menschenrechte und gute Regierungsführung. "Simbabwes Lage geht uns alle an, in Europa wie in Afrika", betonte Merkel. Die EU sei sich in ihrer Bewertung der Lage in dem Land im südlichen Afrika einig. "Einschüchterung Andersdenkender und Behinderungen der unabhängigen Presse sind durch nichts zu rechtfertigen." Die Zeit zur Überwindung der dortigen Krise dränge, so die Kanzlerin. Als Beispiele für schlechte Regierungsführung und Missachtung von Menschenrechten nannte sie neben Simbabwe auch Sudan, Weißrussland und Birma.


Einige Regierungen Afrikas unter kriminellen und diktatorischen Führern fordern Europa heraus, Menschen Rechte einzufordern, bevor über Handelsabkommen gespochen wird. Zwangsläufig kommt es zu Konfrontationen. Die Sachthemen werden erst einmal verdrängt.

Die Sachthemen sind

1. Wie kommt Europa an die afrikanischen Rohstoffe heran?
2. Wie kann Europa vom Afrikanischen Markt profitieren?

Sie sind vom eigenen Interesse geprägt. Billige Produkte wie Fast Abfall Hühner Flügel in Massen gefährden die einheimischen kleinen Hühner Farmen, die gegen die importierten Billig Wahren nicht ankommen und wirtschaftlich absterben. Entwicklungs Hilfe fördert die Korrupten, Machtinhaber und Regierungs Schichten, die nach unten nichts weiter geben, stets die Gelder für sich behalten, Waffen kaufen und brutalen Macht Erhalt praktizieren. Menschen Rechte gibt es in Afrika nicht. Wieder ist es die kleine Hühner Farm, die erlebt, dass Wachstum über Arbeit unmöglich ist, Europa die Falschen fördert und den einheimischen Markt behindert. Die UN mit ihren Massen Einsätzen mit UN Pseudo Militär ignoriert einheimische Märkte sowieso und lässt von Kühl Nahrung bis zum Hosen Knopf alles teuer einfliegen. Wieder geht die kleine Hühner Farm leer aus. Sie sieht Soldaten, die nichts kaufen, das Land besetzen.

Zu viele afrikanische Länder kommen gegen die sinnlosen Kontrast Programme der Weißen nicht an und schwanken wie in einem Irrenhaus zwischen der inflationären Landes Währung und dem Dollar hin und her. Sie wollen in Dollars handeln weil ihre Regierungen damit herumfuchteln, und vergessen, dass sie nur ihre Landes Währung "verdienen".

Schlussfolgerung: Die bisherige Afrika Politik war lange Zeit falsch. Sie kann mit Menschen Rechts Ermahnungen nicht auf die Schnelle korrigiert werden. Man hat Verbrecher Regime zu lange gewähren lassen. Nun ist es zu spät. Die USA und China schnappen Europa die Rohstoffe Afrikas weg, sie betreiben eine Politik, die um einige Grade egoistischer daher kommt und eine Menschen freundliche Beruhigung Afrikas noch mehr verhindert als die bisherige Afrika Politik Europas es schon getan hat.

Statt pauschale Ermahnungen an den Anfang zu stellen wäre es besser gewesen, stellvertretend drei bis vier Beispiele an Menschen Rechts Verletzungen zu nennen und auf den UN Gerichts Hof in Den Haag zu verweisen, auf den langen Arm der Gerechtigkeit hinzuweisen. Da der ehemalige Makro Verbrecher Charles Taylor schon einsitzt, seine Regierungs Hoheit mit dem Zellen Gitter eintauschen musste, besitzt die nun etablierte internationale Rechtsprechung durchaus abschreckende Wirkung.

Leider muss der tapfer kämpfenden Regierungs Chefin Frau Dr. Merkel vorgehalten werden, christlich missionarisch zu agieren. Für Afrika gießt sie damit Öl ins Feuer. Sofort kommen die Sünden Europas zurück. Manchmal ist es besser, die internationale Gemeinschaft mit ihren Gerichts Höfen in den Vordergrund und Europa in den Hintergrund zu schieben.

Auch das Treffen mit Frankreichs Regierungs Chef ging fast schief, weil dessen Vorschlag einer Mittelmeer Union als Europa feindlich gesehen wurde - völlig falsch. Hätten die Sachbearbeiter des Kanzler Amtes ein wenig in den Texten vRheins recherchiert, wären sie auf genau dieses Thema gestoßen, das unter seinen positiven Aspekten beleuchtet wurde. Nord Afrika und Europa verbindet die gemeinsame Wurzel der griechisch-römischen Antike. Die Mittel Meer Staaten einschließlich Israels, Palästinas und der Türkei sind aus dieser Sicht eine historische Gemeilnschaft, die der christlich europäischen befruchtend gegenüber stehen kann. Dem Christentum hat es noch nie geschadet, sich gegenüber der klassischen Antike zu öffenen, im Gegenteil. Die schöpferischen Zeiten Europas waren fast auschließlich dieser Öffnung zu verdanken.

Übrigens hatte ich mich auch zum Thema der Rohstoffe geäußert. Vor etwa fünf oder sechs Jahren hatte ich mehrere kleine Abhandlungen über die Notwendigkeit der Rohstoff Suche in Entwicklungs Ländern geschrieben. Die Bundes Regierung wurde mit der Nase darauf gestupst. Sie sollte riechen, dass die Wachstums Kette mit Rohstoffen beginnt. Sie kümmerte sich nur um den Rohstoff Ausbildung. Inzwischen sind andere Ländern genau so schlau, was Ausbildung betrifft.

Hat Deutschland nun sein Ziel erreicht? Ist der Ergebnis besserer Ausbildung der große Wachstums Motor? Fachkräfte fehlen aber an allen Ecken und Enden. Wir haben zwar keine Bodenschätze, wir haben aber die Ideen, war arrogant, überheblich und wirft Deutschland zurück.

Die logische Kette beginnt mit den Reichtümern der Erde, im Agrar Bereich wie bei den Boden Schätzen. Da wir keine nennenswerten haben, außer Kohle und Braunkohle, war es dringlich, an die Boden Schätze von Entwicklungs Ländern heran zu gehen, Verträge auszuhandeln und den langen Weg bis zu End Produkten wieder einmal zu üben, um nicht förmlich den Boden unter den Füßen zu verlieren, um nicht allein nur in geistigen Welten zu schweben.

Was ist aus meinen Ermahnungen geworden? Sie waren langfristig. Daher war das Interesse lasch, genauer war überhaupt kein Interesse da.

Nun rächt sich die Arroganz, dass Ausbildung, Geist und Ideen ausreichen, um die Zukunft zu bestehen. Drückend ist der Mangel an Zugriff auf Rohstoffe geworden, weil sich das Verschlafen nun so bemerkbar macht, dass andere früher aufgewacht und gehandelt haben, sich die Reserven so gut es ging gesichert haben.
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Beitragvon micha » Fr Jun 27, 2008 04:07:30:

Besuch in Berlin: die "eiserne Lady" Ellen Johnson Sirleaf zu Gast bei Kanzlerin Merkel.

Gute Verständigung der beiden Regierungs Cheffinnen seit einer Stipvisite Merkels in Liberia. Die Situation in Simbabwe wurde besprochen, Einigkeit in der Verurteilung und Unterstützung der Initiativen des UN General Sekretärs gegen den selbstherrlichen Diktator Mugabe.

Frau Sirleaf kennt afrikanische Makro Verbrecher in Führungs Positionen. Sie kämpfte Jahrzehnte gegen Charles Taylor, ehemaliger Präsident von Liberia, der jetzt in Den Haag einsitzt und vor einem Kriegs Verbrecher Tribunal Lügen schaufelt.

Mugabe ist vom gleichen Holz, er ist ebenfalls ein Makro Verbrecher, der vor den Internationalen Gerichtshof gehört, statt ihn gegen sein eigenes Land weiter morden zu lassen.

Die Presse Erklärung von Kanzlerin Merkel fiel lasch aus. Die Nachbar Staaten seien in der Verantwortung. Das ist zu wenig. Sie verpasste eine Gelegenheit der Verteidigung der Demokratie an sich. In Afrika wird Demokratie zu diktatorischen Zwecken missbraucht.

Wenn der Fall so eindeutig liegt, wie in Simbabwe, dann hätte die Kanzlerin die Gelegenheit gehabt, stellvertretend für alle reell demokratischen Staaten gegen Mugabe eine offizielle Anklage zu erheben - für ein Kriegs Verbrecher Tribunal in Den Haag. Mugabe gehört in die Zelle des Charles Taylor.
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Beitragvon micha » Fr Jul 11, 2008 11:44:22:

Spiegel Online heute:
INTERNATIONALER STRAFGERICHTSHOF
Sudans Präsident al-Baschir droht Anklage
Er wird für den Tod von Hunderttausenden Zivilisten verantwortlich gemacht: Dem sudanesischen Präsident al-Baschir droht ein Haftbefehl. Laut "Washington Post" will der Internationale Strafgerichtshof den Staatschef wegen Völkermord anklagen.

Hamburg/Washington - Der Ankläger des Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag will den Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsident Omar Hassan al-Baschir am Montag beantragen. Das geht aus einem Bericht der "Washington Post" hervor. Wie die Zeitung schreibt, will Staatsanwalt Luis Moreno-Ocampo dem sudanesischen Staatschef Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last legen.

Sudanesischer Präsidenten al-Baschir: Haftbefehl wegen Völkermord
Baschir, der gleichzeitig Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist, habe die Gewalttätigkeiten organisiert, die zum Tod von Hunderttausenden Zivilisten in der westsudanesischen Krisenprovinz Darfur in den vergangenen fünf Jahren geführt hätten.

Es wäre das erste Mal, dass der Internationale Strafgerichtshof ein amtierendes Staatsoberhaupt für solche Verbrechen anklagt, so die "Washington Post". Das bedeute einen großen Schritt für das Gericht, das auch andere Repräsentanten der sudanesischen Regierung für ihre Verwicklung in die Grausamkeiten in Darfur zur Rechenschaft ziehen will.


Dann lag ich im Fall Mugabe oben gar nicht so falsch. Richtig ist: zuerst die harten Brocken. Mugabe müsste eigentlich bald folgen.
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Beitragvon micha » Sa Okt 25, 2008 15:31:13:

Vor etwa zwei Wochen ist auch der Sohn des Makro Verbrechers Charles Taylor, Chucky Taylor, verhaftet worden. Er war an den Verbrechen seines Vaters beteiligt, als dieser noch Präsident von Liberia war. Dem verbrecherischen Taylor verdankt das Land seinen absoluten Niedergang, die Grausamkeiten, die Morde an der Zivil Bevölkerung, ca 200000, und die Exzesse durch seinen "Buddy" Foday Sankoh in Sierra Leone, der dort immer die Glieder von Menschen abhacken ließ, um Furcht zu streuen, gewählt zu werden und den Rohdiamanten Nachschub aus den nordöstlich des Landes gelegenen Gruben mit Hilfe von Sklaven und Kinder Arbeit für Charles Taylor zu sichern. "Long arm" or "short arm" sagten die Schergen dieses Verbrecher Duos gewöhnlich zu ihren Todes verängstigten wehrlosen Opfern, Menschen verachtende Verspottung vor Grausamkeit. Das Abbrennen von Familien in ihren Häuser, das Steinigen, wenn sie heraus wollten, wurde von einem Journalisten für CNN dokumentiert.

Sankoh starb in einem Gefängnis in Sierra Leone. Der Prozess gegen Taylor, den Lügner, der alles abstreitet, findet nun in Den Haag statt. Als er noch Präsident war, pflegte er ein Glas mit Rohdiamanten auf den Tisch zu stellen, um internationale Gesprächs Partner gefügig zu stimmen.

Die Spezialitäten des Charles Taylor: zu Teil illegal operierende Schiffe unter liberianischer Flagge auf den Weltmeeren (Fortsetzung heute: Kokainhandel über Westafrika, DW von soeben), Raubbau des Regenwaldes Liberias (Edelhölzer für Taiwan und China), Mitmischen im Netzwerk des Terrorismus vor dem 11. September 2001 (2000 spürte ich Anzeichen und warnte in meiner "Denkfabrik" vor einem großen Anschlag in New York, dachte damals an die Börse als Anschlag Ziel und kam nicht auf das World Trade Center, obwohl dort schon ein Bombenanschlag der Fundamentalisten vorausging, kann mich ärgern), Illegaler Export der sogenannten "Blut Diamanten" als Zahlungsmittel für Al Qaida und Hisbolla, Export von Waffen und Destabilisierung des Nachbarlandes Ivory Coast, Rekrutierung der gleichen Mörder Banden auch dort. Fortsetzung seines Netzwerkes von Nigeria aus. Er war die Spitze einer Kommando Hierarchie, die das DDR Spitzel System in den Schatten stellte. Er studierte es bei seinem Förderer Gadafi in Libyen. (Taylor war 1988 noch im Gefängnis von Plymouth (Massachusetts) inhaftiert, "entkam" dort mit Hilfe der CIA, weil er gegen Gadafi in Libyen eingesetzt werden sollte, wieder eine Fehlleitung der CIA)

Ein Spiegel Online Artikel von 2002, den ich soeben entdeckte, beschrieb:
14.06.2002
AL-QAIDA-FINANZEN Die Blutdiamanten der al-Qaida

Im Kampf gegen das Finanznetzwerk der al-Qaida spüren die Fahnder immer neue Geldquellen auf. Nach neuesten Erkenntnissen nutzt Osama Bin Ladens Terrorgruppe zunehmend illegal geförderte Diamanten als Zahlungsmittel für Waffen und Sprengstoffe.

Dass Liberias Staatschef Charles Taylor es mit den Regeln im internationalen Handel nicht so genau nimmt, wussten die Fahnder seit langem. Immerhin ist der Diktator ein enger Freund des libyschen Revolutionsführers Muammar al-Gaddafi. Doch die Studie der Organisation "Partnerschaft Afrika-Kanada" versetzte sie dann doch in Erstaunen. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass das westafrikanische Land im Schnitt 25-mal so viele Diamanten ausführt, wie es selber fördern kann.

Was für sich genommen eher für eine Anekdote gut ist, hat nach Befürchtungen der Experten einen sehr ernsten Hintergrund. Denn die so genanten Blut-Diamanten sind inzwischen zum wichtigsten Zahlungsmittel für Waffen, Sprengstoffe und Munition aller Art avanciert. Und Liberia gilt unter Diplomaten als Geldschleuse der Region. Auch al-Qaida-Mitarbeiter sollen dort regelmäßig Station machen.


Taylor machte aus Kinder Soldaten "Mörder Puppen" gemäß dem Chucky Film, der in den USA während der Zeit der Inhaftierung Taylors in dem oben genannten Gefängnis um 1988 akut war. Der Beweis, dass er die Idee aus dem Film hatte ist folgender:

Taylor beschriftete seine offiziellen Autos in Liberia, als er auf dem Weg war, Präsident durch Manipulation zu werden oder schon war - er begann seinen mörderischen Zug durch Liberia 25 Dezember 1989, damals noch mit Unterstützung von Ellen Johnson Sirleaf, die sich über die ungewöhnliche kriminelle Energie Taylors offenbar nicht im Klaren war - mit zwei alternativen Sätzen. Ich nenne beide:

Taylor will sew your life
Chucky did it
Quelle: Caldonia Nitz-Davis

Dieser zweite Satz auf seinen Autos bedeutete, dass ja die Grausamkeiten, die er in Liberia veranlasste, in Wirklichkeit das Werk von Chucky, der Mörder Puppe, waren. Er nannte seinen Sohn dann Chucky, weil die Mörder Puppen Kinder Soldaten den zusätzlichen Schrecken verbreiteten, der ihm zur Macht verhalf. Die Kinder wurden abgerichtet, auch Herzen und andere Organe aus lebendigen Menschen heraus zu schneiden. Eltern und Geschwister Morde gehörten auch dazu. Die Phantasie versagt in Anbetracht der Palette des Grauens des Taylors, der seine Energie gerne mit dem Trinken von Menschen Blut aufbesserte, Kannibalismus in Kellern und Verließen seiner Herrschaft praktizierte. Ein Gefängnis Beamter mit Namen Theo Davis, der in Taylors Schreckens Gefängnis in Monrovia diente und psychisch fast aus der Bahn geriet, obwohl er eigentlich einen normalen Eindruck machte, sagte zu mir wörtlich: "Taylor is the devil", als ich drei Monate in Liberia war und dort selbst in akute Gefahr geriet.

Mein Artikel in englischer Sprache "Chucky did it", der einen konkreten Beweis lieferte, der bisher nicht beachtet wurde, erschien im CNN Forum, auch wohl zumindest in einer amerikanisch-liberianischen Exil Zeitschrift und könnte dazu beigetragen haben, das sich George Bush engagierte, um die Zustände in Liberia zu beenden. Taylor wurde vom Präsidenten Nigerias, Mojisola Obasanjo, aufgenommen, erhielt dort eine Villa, durfte sein Raubgut aus Liberia mit drei Flugzeugen nach Nigeria schaffen, wo sich Obasanjo dann auch bediente. Taylor wurde trotzdem in Nigeria verhaftet, weil sich zwei Soldaten von dem Kofferraum des Wagens von Taylos voller Dollarscheine nicht beeindrucken ließen und Taylor festnahmen. Gegen ihn lag inzwischen ein internationaler Haftbefehl vor. So kam er nach Den Haag.

Mein Kampf gegen das himmelschreiende Verbrechen Taylors in Liberia begründete meine Arbeit als Verfasser von Foren Artikeln ab 1998/99, in einem CNN Forum, das von der UN initiiert war, in einem Liberia Forum von Afrika Online, in dem sich Exil Opposition und Taylor Geheimdienst gegenüber standen, dann und wann Taylor selbst teilnahm. Dort schrieb ich als eine Liberianerin namens "Mary", die fiktiv im Ausland studiert hatte. Sie war eine erfundene Person zwischen mir und meiner liberianischen Hauptzeugin, die das Liberia Massaker Taylors über sieben Jahre durch ständige Flucht überstanden hatte und deren Eltern und einige Geschwister ermordet worden waren.

"Mary for President" hieß es einige Male im Liberia Forum, sie wurde auch der Traum eines verliebten liberianischen Oppositionellen, allein durch die Selbstbeschreibung von Mary und ihre Texte. Mein Englisch schwankte. Bediente ich mich der Sprache meiner Zeugin aus Harper, Cape Palmas, bestand ein anheimelnder heimatlicher Erkennungswert. Das Liberianische Englisch verkürzt die Sprache auf intelligente Weise, wo es nur geht. Verwendete ich meine eigene Englisch Praxis, kam ich einigermaßen damit durch. Bediente ich mich aber eines professionellen Übersetzungs Programms für meine Texte, wurde ich bzw. Mary spöttisch kritisiert und vereinzelt auch angezweifelt.

Meine geplante Publikation "Mary, Kampf um Liberia" blieb liegen, weil ich mich nach Thailand orientierte und dort noch einmal eine kleine Familie gründete. Mein Sohn Alexander hält hier eine "Rede" im Alter von ca. 20 Monaten: http://solidarpartei.de So langsam kann ich aber an die Fortsetzung meiner Buch Pläne denken. Bislang sind alle Texte im Internet-Schreibtisch mit ihren Quellen Datierungen archiviert.
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Beitragvon micha » Di Mär 10, 2009 21:56:49:

Die Bundesministerin fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, meinte vor ein paar Stunden: "Entwicklungs-Länder sind Motor der Weltwirtschaft gewesen". Man reibt sich die Augen und fragt "Wie??" Damit steuerte sie gegen Auffassungen, Weltbank und Weltwährungs-Fond gehörten abgeschafft. Sie hätten mangels globaler Beteiligung keine Legitimation, wie von anderer Seite argumentiert wurde.

Das Gegensteuern der Ministerin gegen eine blanke Tatsache mit einem Café Keese Argument von der Reeperbahn - Ball verkehrt - zeigt wieder einmal die Inkompetenz deutscher Politiker, wenn die Wirklichkeit kleine Mausefallen aufstellt. Schon versagen sie und piepen, leben aber endlos weiter. Dann stellen sie selbst Wähler-Fallen auf. W-Z: den Ärmsten in den armen Ländern müsse doch geholfen werden (die anderen sollen helfen).

Sie selbst tut so gut wie nichts in dieser Richtung und lässt zum Beispiel Liberia im Stich, das zusammen mit ein paar anderen Ländern gerade zahlungsunfähig geworden ist. Auf Afrika Konferenzen des Bundes-Präsidenten ging sie der Präsidentin Liberias, die einzigen mutigen Frau gegen die Männer-Herrschaft Afrikas vom Schlage der Makro-Verbrecher Charles Taylor und Mugabe, feige aus dem Weg.

Etwas stimmt nicht mit unserem Politik-Establishment: http://michavrhein.blogspot.com/2009/03 ... teien.html
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