Dr. oec. (oeconomiae): Doktor der Wirtschafts-/Verwaltungswissenschaften Josef Ackermann agiert als ehrbarer Bürger und Wissenschaftler mit Promotion beruflich in einer Welt, die vom Deutschen Fernsehen fälschlicherweise "Die Welt des Josef Ackermann" betitelt und in zwei Teilen ausgestrahlt wurde. Der Fehler im Titel besteht darin, dass es sich um die Welt der Deutschen Bank handelte, deren alleiniger Vorsitzende des Vorstands und des Group Executive Committees der Deutschen Bank AG Josef Ackermann heißt. Selbst in seiner hohen einflussreichen Position bleibt er schlicht ein Angestellter. Immer wieder betont Ackermann in der Sendung, die seinem Beruf-Leben gewidmet ist, seine Aufgaben und Motivationen, nämlich allein die geschäftlichen Interessen der Deutschen Bank zu verfolgen. Politische oder soziale Aufgaben kann und darf er gegen diese Interessen nicht wahrnehmen. Der Privatmann Josef Ackermann könnte durchaus eine geistige Welt leben, die nicht das Geringste mit Geld zu tun hat. Ob dies der Fall ist, weiß ich nicht.
Mein Titel müsste also lauten: "Die Welt der Deutschen Bank - keinen Pfifferling wert". Warum so wertlos? Wer den Internet-Schreibtisch verfolgt, hat sicherlich verstanden, dass hier von anderen Werten die Rede ist, daß andere Werte wichtiger sind und höher eingestuft werden als der Geldwert. Der Geldwert wäre ja noch ein neutraler Wert. Die phantasievollen Betrügereien rund um Devirate, die Kunden angedreht werden, obwohl sie so gut wie nichts wert sind, die Zockerei mit fremdem Geld, das geschickte Übervorteilen ahnungsloser Kunden, diese ganze Welt der Banken mitsamt der Deutschen Bank ist keinen Pfifferling wert. Diese Welt hat einen ethischen Wert unterhalb eines Pfifferlings, gemessen an Goethes "Faust" einen faustdicken negativen tiefroten Wert.
Ein Gerichtsurteil gegen die Deutsche Bank verfolgt nun auch Josef Ackermann. Das Urteil stellte eine kriminelle Ãœbervorteilung einer mittleren Firma fest, die Millionen verlor, weil sie auf hinterlistige Beratung der Deutschen Bank hereingefallen war, die Bedingungen, Ausfertigung, Konditionen solcher Papier-Werte bestimmt und sich auf diese Weise sichere Vorteile verschafft. Die Firma sei dumm gewesen zu spekulieren. Dieser Satz als Entschuldigung, von Josef Ackermann auch allgemein so dargestellt, gilt seit dem Gericht-Urteil nicht mehr.
(lifepr) München, 11.11.2010, Bereits mit Urteil vom 26.02.2010 (Az. 9 U 164/08) hatte das OLG Stuttgart ein vorsätzliches Beratungsverschulden der Deutschen Bank bei Zinsswapgeschäften feststellt. Damals handelte es sich um ein mittelständisches Unternehmen, das den Schaden erlitt. Jetzt setzt das OLG diese Rechtsprechung mit Entscheidung vom 27.10.2010, AZ. 9 U 148/08, auch gegenüber kommunalen Einrichtungen ohne jede Einschränkung fort und stellt eine „… heimliche Selbstbedienung am Vermögen des Kunden…“ fest.
Die Härte von Banken, insbesondere auch der Deutschen Bank, in der Immobilien-Krise in den USA, dort scharf angegriffen, zu Lasten übervorteilter Familien und Hauseigentümer ist sozial, ethisch und gesellschaftlich gesehen ebenfalls keinen Pfifferling wert, liegt sogar auch im negativen Bereich.
Reihenweise wurden in Deutschland Politiker auf Landes- und Kommunal-Ebene, reihenweise wurden Angestellte von Landesbanken in deren Schlepptau - alles Partei-Mitglieder der CDU, CSU, auch SPD etc - verführt und sitzen nun auf Milliarden-Schulden aufkosten der Steuerzahler und Bürger. Auch hier verweist Josef Ackermann auf den Risikofaktor. Er möchte sich herauswinden. In der Sendung selbst wurde die grenzenlose Gier nach mehr betont, Geld-Gier, Macht-Gier, Spielsucht waren die Triebfedern. Wann werden diese Zocker, zu denen zum Beispiel auch der einstige Kanzler-Kandidat Edmund Stoiber gehörte, zur Rechenschaft gezogen?
Fast alle haben, zumindest in der Schule, Goethes "Faust" gelesen. Lehren wurden daraus nicht gezogen.
So muss der Internet-Schreibtisch erläutern, wann Gier erlaubt ist und wann nicht, wann Gier eine positive und wann und weshalb sie eine negative Kraft sein kann, die den Menschen, den sie befällt, zerstört.
Da diese Frage nichts mit der Welt der Banken zu tun hat, sondern eine allgemein gesellschaftliche Dimension hat, muss ich die Antwort auf die gesellschaftlichen Themen verlegen. Wenn ich Lust habe, darüber zu schreiben - Lust und Gier gehören irgendwie zusammen - werde ich hier auf die entsprechende Kolumne verweisen.
Nachtrag am 15/April/2011
Ohrfeige für die Deutsche Raffgierbank. Ich übernehme den Titel eines Spiegel-Online-Berichtes, lese ihn aber nicht, weil mich die Sache anwidert.
Nachtrag am 4/Mai/2011
Hypotheken-Wucher der Deutschen Bank in den USA. Nun wird sie auf eine Milliarde Dollar verklagt. Sie soll in großem Stil Hypotheken aufgekauft, die Raten überteuert und die Schuldner-Familien aus ihren Häusern vertrieben haben, um Kasse zu machen. Da die "Deutsche Bank" als Privat-Bank das Image einer Staats-Bank, einer Bank Deutschlands in ihr Modell einspeist, wie Herr Ackermann geschäftsfördernd zugab, schadet sie dem Ruf des ganzen Landes.