Moderator: Co-Autoren
Robert hat für mein Empfinden nicht spöttisch geschrieben. Seine "ephemeren Kommentare" sind eine wunderschöne Wortschöpfung für ein kurzes Entfalten einer Textblüte. Allein dies entschädigt für gelegentliche Kratzbürstigkeit ganz allgemein, die nur allzu verständlich ist.
micha hat geschrieben:Eine Zeile lässt sich noch einsparen und ersetzen. Hetty Verolme: "Wir Kinder von Bergen-Belsen", Beltz Verlag, beantwortete die Frage: "Wie denken Sie heute über Deutschland?" mit folgenden Worten: "Ich habe Respekt vor der Leistung der Deutschen. Sie haben aus den Trümmern eine große Nation wiederaufgebaut. Aber ich werde nie verstehen, wie dieses kluge und fleißige Volk sich so manipulieren lassen konnte."
Besser kann man es nicht sagen.
micha hat geschrieben:Was wollen unsere Grünen mit ihren Belehrungen eigentlich erreichen? Sie stehen im Abseits und können nur noch eines: NEIN sagen oder auf ekelig untolerante Weise Kritiker in Botschaften entlassen, wie es AM Fischer getan hat, ohne den Dingen auf den Grund zu gehen und Kritik auch einmal anzunehmen. Er gibt eine miserable Figur ab. Kritisch ihm gegenüber waren wir schon lange.
Fabian von Schlabrendorff aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Fabian von Schlabrendorff (* 1. Juli 1907 in Halle (Saale); †3. September 1980 in Wiesbaden) war ein deutscher Offizier und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944.
Der Jurist (Dr. jur.) von Schlabrendorff gehörte schon früh zu den konservativen Gegnern des Nationalsozialismus. Als Leutnant der Reserve wurde er 1942 zum Adjutanten von Oberst Henning von Tresckow, einem der führenden Köpfe des militärischen Widerstands gegen Hitler, und beteiligte sich aktiv an den verschiedenen Staatsstreichplänen und -versuchen der Verschwörer. Schlabrendorff fungierte dabei vor allem als ein geheimer Verbindungsmann zwischen Tresckows Hauptquartier an der Ostfront und der Verschwörergruppe in Berlin um Ludwig Beck, Carl Friedrich Goerdeler, Hans Oster und Friedrich Olbricht.
Am 13. März 1943 schmuggelte Schlabrendorff in Tresckows Auftrag ein als Cognacflaschen getarntes Sprengstoffpaket in Hitlers Flugzeug, als jener von einer Frontbesichtigung in sein Hauptquartier nach Rastenburg zurückfliegen wollte. Schlabrendorff aktivierte selbst den Zünder und übergab das Päckchen an Oberstleutnant Brandt, der in dasselbe Flugzeug wie Hitler einstieg. Der Sprengsatz explodierte jedoch nicht (wie man später feststellte, aufgrund der großen Kälte im Frachtraum des Flugzeugs). Am nächsten Morgen flog Schlabrendorff unter höchstem Risiko mit einem Kurierflugzeug nach Ostpreußen, suchte Brandt auf und tauschte das Paket wieder aus.
Nach dem 20. Juli 1944 wurde Schlabrendorff verhaftet und in das Gestapo-Gefängnis nach Berlin verlegt. Trotz wiederholter Folterung gelang es der Gestapo nicht, Schlabrendorff zu Geständnissen über Mitverschwörer und Einzelheiten der Planungen des Widerstands zu bewegen. Im Februar 1945 war der Prozess gegen Schlabrendorff vor dem Volksgerichtshof in Berlin angesetzt. Am 3. Februar 1945 zerstörte jedoch ein direkter Bombentreffer große Teile des Gerichtsgebäudes, wobei der Präsident des Volksgerichtshofs Roland Freisler ums Leben kam - in seinen Händen die Akte Schlabrendorffs haltend.
Dieser Angriff rettete Schlabrendorffs Leben. In den folgenden Monaten wurde Schlabrendorff nacheinander in verschiedene Konzentrationslager verlegt: Sachsenhausen, Flossenbürg, Dachau und Innsbruck. Anfang Mai wurde er schließlich von amerikanischen Truppen befreit.
Nach dem Krieg arbeitete Schlabrendorff wieder als Jurist. Von 1967 bis 1975 war er Richter am Bundesverfassungsgericht.
Fabian von Schlabrendorff veröffentlichte eines der bekanntesten Bücher der Nachkriegszeit über den militärischen Widerstand, "Offiziere gegen Hitler" (erste Ausgabe: 1946, mehrere Neuauflagen).
Bei dem Betroffenen handelt es sich um einen deutschen Hochschullehrer von europäischem Ruf, den er durch seine Leistung als Facharzt auf dem Gebiet der Kinderkrankheiten und durch zahlreiche bedeutende wissenschaftliche Publikationen begründet hat. Er wird von einwandfreien Zeugen als überzeugter Antifaschist und Vertreter der Humanität im Dritten Reich bezeichnet, hat wiederholt öffentlich gegen den Nationalsozialismus Stellung genommen und sowohl ausländische als auch von 1933 bis 1945 vor allem zahlreiche jüdische Kinder, die er nach den damals geltenden Bestimmungen gar nicht hätte behandeln dürfen, in seine Klinik aufgenommen."
Koma-Patientin in den USA
darf nach Rechtsstreit sterben
Ärzte entfernen Magensonde - Tod in einigen Tagen erwartet
Nach jahrelangem Rechtsstreit darf eine amerikanische Koma-Patientin sterben: Ärzte haben die Magensonde von Terry Schiavo entfernt. Nach Abbruch der künstlichen Ernährung am Mittwoch wird die 39-Jährige im Lauf der nächsten Tage eines natürlichen Todes sterben, wie Mediziner in einem Pflegeheim in Pinellas Park in Florida mitteilten.
von Mitch Stacy, 17.10.2003 [Archiv] Schiavos Ehemann hatte gegen den erbitterten Widerstand ihrer Eltern auf eine Beendigung der lebenserhaltenden Maßnahmen geklagt.
Er (Catel) wurde durch einen Vertreter der Reichskanzlei in Berlin befragt, ob er nicht in einem Ausschuß mitwirken wolle. Der Ausschuß solle aus drei Ärzten bestehen, einem Universitätsprofessor, einem praktischen Kinderarzt und einem allgemeinen Arzt. Jeder von ihnen solle einen ihm vorgelegten Krankheitsbefund eines Kindes, unabhängig voneinander, beurteilen und solle sich gutachtlich darüber äußern, ob der Befund des Kindes so sei, dass eine Auslöschung im Interesse des Kindes selbst liege. Falls sich die Tutachter einstimmig nach der negativen Seite äußerten, so solle das Kind einer Anstalt überwiesen werden, deren Chefarzt auf Grund eigener Verantwortung die letzte Entscheidung zu treffen habe. Catel sagte, auf seiner grundsätzlichen Überzeugung fußend, seine Mitarbeit zu. Bald merkte er, daß die große Mehrzahl der Fälle der ihm vorgelegten Kinder-Krankenakten die Frage der Euthanasie gar nicht berührten, sei es, daß es sich um Kinderkrankheiten handelte, die vielleicht eine körperliche Behinderung oder eine Geistesschwäche zum Gegenstand hatten, nicht aber das Grunddasein des Menschentums verleugneten wie zum Beispiel den vollständigen Mangel an Gehirn. Nur in letzten Fällen kam Catel zu einer gutachtlichen Äußerung, in der er die Euthanasie empfahl, während er in allen anderen Fällen der Euthanasie wiedersprach. In mehr als 90 Prozent aller Fälle verneinte Catel die Notwendigkeit der Euthanasie, nicht ahnend, daß die Nazis sich überhaupt nicht um die Gutachten kümmerten, sondern alles dem Chef der Klinik überließen, in der die letzte Entscheidung gefällt wurde, ohne Rücksicht darauf, ob die Gutachter ja oder nein gesagt hatten. In seiner eigenen Klinik in Leipzig hatte Catel vor allem während des Krieges schwere Auseinandersetzungen. Ein Leibarzt Hitlers erschien und forderte die Euthanasie bei einem bestimmten Kind. Catel verweigerte dies. Allen Drohungen zum Trotz beharrte er auf seiner Weigerung, bis er nach einem Urlauf feststellen mußte, daß man das Kind aus seiner Klinik entfernt und der Euthanasie zugeführt hatte. Auch viele Eltern, deren Kinder monströse Eigenschaften aufwiesen, legten Catel die Durchführung der Euthanasie nahe. Aber Catel lehnte beharrlich ab, solange er der Überzeugung war, das dem Kind der Charakter des Menschen nicht abgesprochen werden könne. Auch machte er sich mißliebig, weil er Kinder russischer Zwangsarbeiter in seiner Klinik mit deutscher Muttermilch versorgen ließ und weil er entgegen dem Befehl des nationalsozialistischen Gauleiters halbjüdische und jüdische Kinder in seiner Klinik aufnahm und sie ärztlich versorgte, weil nach seiner Ansicht vor den Augen des Arztes alle Menschen gleich sind. Der Streit zwischen Catel einerseits und dem sächsischen Gauleiter andererseits nahm bedrohliche Formen an. Nur durch ein Eingreifen des Reichsgerichtes gelang es Catel, seiner Linie treu zu bleiben. Aber zu einer kleinen Konzession ließ er sich überreden. Er wurde 1937 eines Tages Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Diese Lächerlichkeit, von der jeder wußte, daß sie nur eine Äußerlichkeit betraf, wofür sich Catel die Freiheit einhandelte, in seiner Klinik kranke Kinder so zu behandeln, wie es die medizinische Wissenschaft vorschreibt, die keinen Unterschied zwischen vollwertigen und minderwertigen Menschenrassen kennt, wurde zum Gegenstand der Anklage. Catel wurde genötigt, sich vor einer Spruchkammer zu rechtfertigen, der schlechterdings alles Vermögen fehlte, um über eine solche Angelegenheit ein fundiertes Urteil zu fällen.
Also die "4. Strophe" finde ich jetzt nicht soooo schön, aber ich wäre dafür, alle Strophen wiedereinzuführen und als 4. bis 6. folgende zu benutzen:
"Hört ihr Völker, was wir singen:
Wir sind stolz auf unser Land!
Was wir bauen und erbringen,
Schaffen wir mit Herz und Hand.
Stets nach vorn, den Blick nach oben
Niemals Zwietracht, Haß und Pein,
|:Voller Mut den Kopf gehoben
Das soll unsre Größe sein!:|
Friede, Freiheit und Vertrauen
Für die Menschen dieser Welt.
So, daß unser Volk mit allen
Brüderlich zusammenhält.
Einig laßt uns sein doch gegen
Jede Formd er Tyrannei.
|:Unsre Herzen sei'n verbunden
Allen Völkern hoch und frei!:|
Niemand soll auf Erden hungern,
Nie dem andern Sklave sein.
Wohlstand, Fortschritt, ehrlich streben –
Dafür stehen wir hier ein.
Einigkeit und Recht und Freiheit
Dazu reichen wir die Hand.
|:Mögen alle Länder blühen,
Blühe unser Vaterland!:|"
Am 24. Mai 1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland gegründet - ohne Hymne!!! Während in der DDR, die am 07.Oktober 1949 gegründet wurde, "Auferstanden aus Ruinen" Nationalhymne war, gab es in Westdeutschland keine. Es wurde stattdessen "Freude schöner Götterfunken" (Europahymne) benutzt. Aber auch nicht immer. Als Bundeskanzler Adenauer auf Staatsbesuch in den USA war, wurde als Hymnenersatz "Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien" gespielt!!! PEINLICH HOCH 3! 1952, als die Bundesrepublik bei den Olympischen Spielen mitmachen sollte, wurde dringend eine Hymne gebraucht. Der Präsident Heuss wollte die "Hymne an Deutschland" einführen, schaffte dies aber letztlich nicht. Adenauer setzte sich mit dem Deutschlandlied durch: Offiziell wurden alle drei Strophen eingeführt, es wurde aber ausgemacht, dass bei feierlichen Anlässen nur die dritte Strophe zu spielen sei - de facto war von 1952-1991 das GANZE Deutschlandlied Hymne!
1991, 1 Jahr nach der Wiedervereinigung, gab es einen Briefwechsel zwischen Kanzler Kohl und Präsident von Weizsäcker. Darin stand, dass nurmehr die dritte Strophe des Deutschlandliedes Nationalhymne sei, das Deutschlandlied aber in allen seinen Strophen eine Einheit bilde. Damit wäre das wohl geklärt.
micha hat geschrieben:Theodor Heuss: "Aber das ungeheure Schicksal, das die staatlichen Zusammenhänge zerschlug, die volklichen verwirrte, schuf einen Geschichtseinschnitt, der mit dem alten Sinn- und Wort-Vorrat nicht mehr umfaßt werden kann."
Der Stil des Forums unterstreicht die kulturelle Identität Deutschlands, die sehr schwer zu definieren ist. Darum habe ich mich entschlossen, persönlich passende Avatare mit den Mitgliedern zu besprechen. Sie sollen möglichst aus der altgriechischen oder altägyptischen Mythologie stammen, weil deutsche Identität in der Aufklärung definiert wurde und auf den europäischen Ursprüngen in der Antike basiert. Damals wurde Identität aufgebaut. Das internationale Christentum ist darin eingebettet.
Avatare aus der altgermanischen Mythologie möchte ich vermeiden, weil sie an die Nazi-Ära erinnern, in der eine falsche deutsche Identität aufgezwungen wurde, die zur Zerstörung der wesensechten deutschen Identität geführt hat. Damit befinde ich mich auf der Linie von Theodor Heuss.
27.07.05 Startseite > Politik & Zeitgeschehen > Wahl 2005
Wo steht Deutschland?
Ein Land mit vielen Problemen
Eine Bestandsaufnahme in fünf Teilen
Deutschland im Sommer 2005: Ein Land vor der Wahl, ein Land in der Krise. Die Problemfelder sind bekannt, der Arbeitsmarkt, die soziale Sicherungssysteme und die politische Gestaltungsfähigkeit. Und überall zeigt sich: Ohne Umdenken und entschlossenes Handeln ist die Zukunft unseres Landes in Gefahr.
von Christian Dezer, 25.07.2005
Wahl 2005
Wo steht Deutschland?
Fünf ZDF-Dokumentationen untersuchen den Status Quo vor der möglichen Wahl am 18. September und versuchen Antworten auf drängende Fragen zu geben: "Wo steht Deutschland?". Die 30-minütigen Dokumentationen beschäftigen sich mit der ausufernden Bürokratie im Land, schauen auf das schwächelnde Gesundheitssystem und zeigen, vor welchen neuen Herausforderungen die Bundeswehr bei ihren internationalen Einsätzen steht.
Die deprimierende Lage am Arbeitsmarkt ist ebenso ein Thema der Filme, wie die Befindlichkeiten zwischen Deutschen in Ost und West nach 15 Jahren der Wiedervereinigung.
Leichtgewicht: Das Bürokratieabbaugesetz auf einer Briefwaage.
Die Macht der Bürokraten
Die Dokumentationsreihe ist nur eine Säule der ZDF-Wahlvorberichterstattung. In einer Reihe von Wahl-Hearings werden Politiker zu wichtige Themen, wie zum Beispiel der wirtschaftlichen Entwicklung von Deutschland, der Bildung, der Rente und der Familienpolitik befragt.
Der erste Film in der Reihe, "Die Macht der Bürokraten", bilanziert das jahrzehntealte Versprechen der Politik, die Bürokratie abzubauen. Dabei wird aufgewogen, welche neuen Gesetzen seit Jahren dazu gekommen sind, und welche abgeschafft wurden. Die Autoren zeigen alltägliche und skurrile Fälle, in denen Gesetze, Verordnungen und Vorschriften eher behindern als nützen. Sie erklären, warum Vorschläge zum Bürokratieabbau zu Interessenkonflikten und wieder zu mehr Bürokratie führen.
Teure Gesundheit
Was tut sich im Gesundheits-System? Dieser Frage widmet sich der zweite Film der Doku-Reihe. Im Mittelpunkt steht die Situation der Krankenhausärzte. Kostendämpfung lautet die Parole, doch Kostenexplosion ist die Realität. Besonders beunruhigend: Private Krankenhaus-Betreiber nehmen stetig zu, lassen teure und aufwendige Gebiete der Medizin fallen und wenden sich den "unternehmerisch attraktiven Bereichen" zu. Der Patient muss selbst immer tiefer in die Tasche greifen, die Zwei-Klassen-Medizin scheint Alltag im deutschen Gesundheitswesen.
Was passiert in Zukunft mit den Kranken?
"Die Bundesrepublik Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt" - die kurze Formel von Verteidigungsminister Struck gab eine neue Marschrichtung für die Truppe vor. "Ernstfall für die Bundeswehr" heißt denn auch der dritte Teil der Reihe, der sich den neuen taktischen und strategischen Aufgaben der Soldaten widmet. Die Autoren begleiten Frauen und Männer an die Einsatzorte auf der Welt und lassen sie zu Wort kommen. Es wird gezeigt, dass der Dienst im Ausland einige Fragen aufwirft. Nicht nur in der Truppe selbst, auch bei Vorgesetzten und Politikern.
dpa
Hass auf Hartz IV: Protestierende in Wittenberge im Sommer 2004.
Kampf der Arbeitslosigkeit
Die Probleme am Arbeitsmarkt werden im vierten Film aufgegriffen, sie sind vielleicht das wichtigste Wahlkampf-Thema. "Zwischen Hartz und Hoffnung" liefert eine Bestandsaufnahme. Im Mittelpunkt stehen einmal mehr die Menschen und ihre Geschichten. Eine Durchschnitts-Familie spart, nicht weil Geiz "geil" sondern das Realeinkommen gesunken ist.
Ein Unternehmer will investieren, doch findet statt staatlicher Unterstützung eine Unmenge an Auflagen. Eine Hartz-IV-Empfänger-Familie schlägt sich durch, kann aber nach anfänglichem Schimpfen auch der Reform etwas abgewinnen.
Ein großes Deutschland
Der letzte Teil - "Gut vereint ist halb gewonnen" - geht der Frage nach, wie belastbar die Einheit von Ost und West nach der Widervereinigung ist? Ein Ostdeutscher ist Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft, ostdeutsche Filmstars spielen sich in die Herzen des gesamtdeutschen Publikums - die innerdeutsche Grenze scheint fast unsichtbar geworden.
Die Fakten sprechen jedoch eine andere Sprache: Die hohe Arbeitslosigkeit und die starke Abwanderung aus dem Osten konnten bislang nicht gestoppt werden. Ist das Problem wirklich ein Problem der Wirtschaft? Der westdeutsche Publizist Michael Jürgs und die ostdeustche Fernsehmoderatorin Angela Elis meinen, dass es höchste Zeit für eine offene und ehrliche Bilanz sei.
27.07.05 Startseite > Politik & Zeitgeschehen > Wahl 2005
Wo steht Deutschland?
Kilometerweise Verordnungen
Online-Dienste machen aus Gesetzen ein Geschäft
Andere stöhnen unter neuen Gesetzen, Andreas Herberger lebt davon. Sein Online-Dienst "Recht für Deutschland" stellt neue Gesetzestexte ins Internet - zum kostenpflichtigen Download. 660.000 Seiten wurden bis heute digitalisiert.
von Werner Doyé, Hans Koberstein und Andreas Wiemers, Sendung am 26.07.2005
Ein Montag im Postzustellstützpunkt Wiesbaden. Die "Makrolog AG" hat hier ein Postfach gemietet. Ihr Vorstandsvorsitzender heißt Andreas Herberger. Er hat den Schlüssel zu Fach Nummer 4849. Wie an fast jedem Wochentag holt er heute dort einen kleinen Packen Papier heraus, insgesamt acht neue Verordnungsblätter. "Das ist eine normale Tageslieferung", sagt Herberger.
"Die Macht der Bürokraten"
Dienstag, 26. Juli 2005, 22.45 Uhr
"Deutschland hat die Bürokratie, die es verdient"
Kampf mit der Hydra
Europäische Union, Bund und Länder erlassen fast jeden Tag neue Gesetze, Verordnungen und Vorschriften. Herberger und seine Firma leben von der Verordnungsflut nicht schlecht. Auf dem Internetportal rechtfuerdeutschland.de veröffentlicht das Unternehmen aktuelle Faksimiles von Amts- und Verordnungsblättern, oft nur Stunden nachdem sie in Kraft getreten sind.
Andreas Herberger, Recht für Deutschland GmbH
Profit aus Paragraphen
Herbergers kostenpflichtiger Online-Dienst kommt dem "Wunsch vieler Institutionen und Unternehmen nach, die eine solche Dienstleistung von staatlicher Seite bislang vermissen". So kann man dort für fünf Euro beispielsweise das "Neunte Gesetz zur Änderung des Wohngeldgesetzes" abrufen. Das Bundesgesetzblatt I, II und III kostet im Jahresabo 110 Euro, das "Verkündungsblatt" eines beliebigen Bundeslandes gibt es gratis dazu.
Es gibt kaum Tage, an denen das Postfach 4849 leer ist: "Dass gar kein Gesetz erscheint, ist eher die Ausnahme", sagt Herberger. Das geschehe nicht einmal zwischen Weihnachten und Neujahr. So schneiden seine Mitarbeiter jeden Morgen Gesetzestexte auseinander, erfassen sie elektronisch mit dem Scanner - Blatt für Blatt, rund 100 Seiten am Tag.
25.07.05
Das Dosenpfand
Fast 200 Kilometer Gesetzestexte
Seit Jahren betreibt Herberger sein Geschäft mit dem Gesetz. Wie viele neue Vorschriften seit dem erlassen wurden? Er hat nicht mitgezählt: "Aber, wir kennen natürlich genau die Seitenzahl, die durch die Scanner gelaufen sind." Bis zum Ende des letzten Jahrtausends seien das, so Herberger, ungefähr eine halbe Million gewesen. Bis heute über 660.000 Seiten. Hintereinandergelegt ergibt das ein Länge von 198 Kilometern.
Eines scheint sicher: Der Strom an neuen Verordnungen und Gesetzen wird nicht abbrechen. "Nach den Neuwahlen werden wir im nächsten Frühjahr wieder wesentlich dickere Stöße vorfinden", prophezeit Herberger.
Webversion von Gunnar Krüger
Dazu eine humorvolle kleine Geschichte der Bürokratie.
Dokumentation
Video
Die kleine Geschichte der Bürokratie
Okay, sagten die Staatsdiener und machten in ganz vielen neuen Ämtern ganz viele neue Regeln. So viele, dass es dem Bürger langsam unheimlich wurde...
Überall in Osteuropa entstehen seit einiger Zeit Ableger deutscher Studentenverbindungen. Zum Beispiel in Ungarn: Vor fünf Monaten gründeten Studenten aus Budapest einen Verein Deutscher Hochschüler, um zu bekennen, dass sie "sich ihrer Identität als Deutsche bewusst" sind. Die Deutschen "leben zwar in unterschiedlichen Staaten, gehören aber einem gemeinsamen Kulturvolk an", heißt es in der Satzung. Zur Gründungsfeier nach Budapest kamen auch Gäste aus Polen und aus Deutschland.
Das Erste | Mittwoch, 10.08.05 | 23:00 Uhr
"Wir wollten nur noch raus!"
MDR (Stern.) | Länge: 45 Minuten
Ein Dorf flieht in den Westen
Film von Peter Adler und Katrin Völker
Am Abend des 2. Oktober 1961 fliehen 53 Bewohner eines Dorfes aus Thüringen in den Westen. Es ist die größte Flucht über die innerdeutsche Grenze. Insgesamt 14 Familien lassen alles zurück und riskieren ihr Leben, um dem streng kontrollierten und reglementierten Alltag im "Sperrgebiet" an der DDR-Grenze zu entgehen.
Nur wenige Wochen nach dem Bau der Mauer in Berlin hatte die DDR-Führung begonnen, die Grenze zur Bundesrepublik systematisch auszubauen. Auch in der Nähe von Böseckendorf waren bereits die ersten Betonpfosten aufgestapelt. Gerüchte von unmittelbar bevorstehenden Zwangsaussiedlungen kursierten. Es hieß, dass "negative Elemente" aus dem Grenzgebiet "evakuiert" werden sollten. Mit Hilfe von Spitzeln stellt die Staatssicherheit "schwarze Listen" zusammen. Ganz oben auf den Deportationslisten stehen Bauern, die sich gegen die Gründung der LPG zur Wehr gesetzt hatten.
In ihrem Film rekonstruieren die Autoren Peter Adler und Katrin Völker die Geschichte dieser Flucht. Nach mehr als 40 Jahren berichten die Fluchtplaner zum ersten Mal über das dramatische Geschehen, über die schwierigste Entscheidung ihres Lebens: Denn alles, was sie seit Generationen besaßen, müssen sie zurücklassen. Zurück bleiben auch enge Familienangehörige und Freunde, die ihre Heimat nicht verlassen wollen. Erinnerungen an Momente des Abschieds, die auch heute noch schmerzen.
Nur wenige Stunden, in einigen Fällen sogar nur Minuten, bleiben zur Vorbereitung des Unternehmens. Einsam treffen die Planer der Flucht ihre Entscheidungen: Aus Angst vor einer "undichten Stelle" werden nicht einmal die Frauen in die Vorbereitungen einbezogen. Es ist ein Wettlauf mit den allgegenwärtigen Horchern der Stasi.
"Wir hatten Angst, natürlich...", erinnert sich Maria Rhode an den nächtlichen Weg zur Grenze. Nur 1.000 Meter waren es bis in den Westen, doch auch für die Soldaten in diesem Grenzabschnitt galt der Schießbefehl. "Wir machen ein Sieb daraus", so warnte der Kommandeur der Grenztruppen die Einwohner von Böseckendorf. Denn den Staatsorganen der DDR war nicht entgangen, "dass in Böseckendorf was läuft", wie es einer der Grenzsoldaten formuliert.
Auf einem Gummiwagen unternehmen die Alten und die Mütter mit den Kleinkindern die Reise in die Freiheit. Säcke mit Federbetten sollen als Kugelfang dienen. Unbemerkt kann die große Gruppe die Grenze überwinden: dank der "Hilfe von oben", so der damalige Dorfschmied Erich Schmalstieg. Der Grenzsoldat Friedrich Pfeiffer beschreibt es als glückliche Fügung für alle Beteiligten, dass kein Schuss fiel an jenem Abend.
MDR aktuell
Halle: Leopoldina nun offiziell Nationale Akademie
Mit einem Festakt wurde die Leopoldina in Halle am Montag zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt. Ihre Aufgabe ist es, die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien zu vertreten und die Politik zu beraten. Schirmherr der Akademie ist Bundespräsident Horst Köhler. Zur Ernennung betonte er ihre Bedeutung für Deutschland und die Politik.
Seit Montag ist die Leopoldina in Halle offiziell Deutschlands Nationale Akademie der Wissenschaften. Bundesbildungsministerin Annette Schavan überreichte dem Präsidenten der Leopoldina, Volker ter Meulen, bei einem Festakt die Ernennungsurkunde. Damit hat die Leopoldina nun den gleichen Rang wie die britische Royal Society in London oder die französische Académie des Sciences in Paris.
Bundespräsident Horst Köhler ist Schirmherr der Nationalen Akademie der WissenschaftenBrennpunkte der Gesellschaft benennen. Schirmherr der Nationalakademie ist Bundespräsident Horst Köhler. In seiner Festrede sagte er, vor der Leopoldina lägen neue anspruchsvolle Aufgaben. Sie werde die Wissenschaft in Deutschland auf internationalen Bühnen vertreten und die Politik in Deutschland beraten. Diese Aufgabe sei heute komplexer denn je. Zudem solle die Deutsche Nationalakademie Brennpunkte der Gesellschaft benennen und Empfehlungen geben. Wichtig dafür sei eine enge Zusammenarbeit mit der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften in München und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin.
"Wir werden gemeinsam mit den beiden Akademien ein Koordinierungsgremium einrichten, das Beratungsthemen identifiziert und entsprechende Arbeitsgruppen bildet." Volker ter Meulen Präsident der Leopoldina.
Kein Fachchinesisch aus dem Elfenbeinturm. Köhler empfahl der Akademie, "fachchinesische Verlautbarungen aus dem Elfenbeinturm" zu vermeiden. Als guter Ratgeber müsse die Wissenschaft offen sein für Widerspruch und transparent im Vorgehen. Leopoldina-Präsident Ter Meulen versicherte, die Akademie werde vorausschauend und unabhängig vom Zeitgeist denken, um einsatzfähig zu sein, wenn die Politik Rat sucht. Als mögliche Themen nannte er Klimawandel, Energie, Ernährung, Gesundheit und Bildung im 21. Jahrhundert.
"Eigene Interessen muss sie zurückstecken, sonst ist sie kein Berater, sondern Lobbyist." Horst Köhler Bundespräsident
Wolfgang Böhmer würdigte die Ernennung der Leopoldina zur Nationalakademie als historisches Ereignis für ganz Deutschland; Böhmer: Ereignis für ganz Deutschland.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer würdigte die Ernennung der Leopoldina zur Nationalakademie als historisches Ereignis für ganz Deutschland. Er dankte Bundesbildungsministerin Schavan, sich um die Nationale Akademie bemüht zu haben, stellte jedoch klar, dass keine ostdeutsche Einrichtung diesen Titel erhalten habe. Die Leopoldina sei immer eine gesamtdeutsche Akademie gewesen. Schavan sagte, Ausstrahlung und Qualität hätten die Leopoldina in die Rolle einer nationalen Akademie hineinwachsen lassen. Mit der Ernennung sei nun geschehen, was "überfällig" war. Die Leopoldina hätte längst Aufgaben übernommen, die ihr nun offiziell übertragen worden seien.
Älteste naturwissenschaftliche Akademie Europas
Schavan hatte die Leopoldina der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz der Länder und des Bundes vorgeschlagen. Am 18. Februar wurde die Ernennung dann beschlossen. Die zusätzlich vorgesehenen Mittel für die Akademie in Höhe von etwa 2,5 Millionen Euro werden zu 80 Prozent vom Bund und zu 20 Prozent vom Land Sachsen-Anhalt übernommen.
Die Gelehrtenakademie Leopoldina wurde 1652 von vier Ärzten in Schweinfurt gegründet und ist die älteste naturwissenschaftliche Akademie Europas. Seit 1878 ist sie in Halle ansässig. Kurz nach ihrer Gründung war sie bereits eine Zeit lang Nationalakademie: 1687 ernannte Kaiser Leopold sie zur Reichsakademie. Derzeit gehören der Leopoldina etwa 1.300 herausragende Wissenschaftler aus aller Welt an, darunter 32 Nobelpreisträger. Die Mitglieder der Leopoldina werden berufen. Voraussetzung sind herausragende wissenschaftliche Leistungen.
Gerhard Stenkamp »
29.11.2008 um 13:17
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Deutschland
Vorschlag für eine erneuerte Nationalhymne
Einigkeit und Recht und Freiheit
für das deutsche Heimatland!
Danach lasst uns alle streben
wir, die hier zusammen sind!
Einigkeit und Recht und Freiheit
sind des Glückes Unterpfand;
|: Blüh im Glanze dieses Glückes,
blühe, deutsches unser Land! :|
STERNEKOCH KLINK ÃœBER IMITAT-ESSEN "Das ist kriminell" -
Natürliche Nahrung - das ist nur noch die Ausnahme in deutschen Supermärkten, glaubt Kochstar Vincent Klink. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE erklärt er Gel-Schinken, Analogkäse und Co. zur logischen Folge von Renditehunger und Verbrauchergeiz: "Jetzt werden die Leute wachgerüttelt." (ein Spiegel-Online Interview vom 11/Juli/09)
Früher wurde man in den Altenheimen unabhängig von dem Träger(Diakonie, Caritas, BRK, AWO etc) immer nach dem BAT-Tarif bezahlt. Zum Beispiel ein Altenpfleger mit Ausbildung 2500 brutto, 1500 netto, 30 Tage Urlaub.
Herr Hartz (Hartz IV etc) hat für die Rummelsberger Anstalten ein Konzept ausgearbeitet, und dafür ein wie üblich verblüffend hohes Manager-Gehalt erhalten, wie man diesen Tarif umgehen kann. Die neuen Mitarbeiter wurden nicht mehr bei den Rummelsberger Anstalten, sondern beim "Pakt" eingestellt, mit Gehältern wie für den gleichen Altenpfleger, nun aber nur ca. 1700 brutto, 1100 netto, 24 Tage Urlaub. So ähnlich wird heute auch bei allen anderen Trägern verfahren.
Der gleiche Altenpfleger mit Ausbildung erhält nun eine bemerkenswerte Konkurrenz mit steigender Tendenz:
1-Euro-Jobber, die eigentlich nur zusätzliche Arbeiten durchführen dürften, werden in den Heimen und auch in der direkten Pflege eingesetzt. Dies ist eigentlich gesetzlich verboten. Dadurch werden nicht nur die Pflegebedürftigen gefährdet, sondern auch die regulären Arbeitsplätze.
Der Arge Bayreuth zum Beispiel, die für die 1-Euro-Jobber zuständig ist, wurden diese Mißstände bereits mehrmals geschildert. Trotzdem werden weiterhin 1-Euro-Jobber unter Androhung von Sanktionen in die Heime geschickt. Die 1-Euro-Jobber machen meist mit, weil sie entweder Angst haben oder weil ihnen eine mögliche Festanstellung versprochen wird. Natürlich wird fast nie einer von denen übernommen.
Danzig - Mit einem Bekenntnis zur "immerwährenden geschichtlichen Verantwortung Deutschlands" hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am 70. Jahrestag des Kriegsbeginns der Millionen Toten gedacht. Bei einer Zeremonie auf der Danziger Westerplatte sagte Merkel am Dienstag: "Ich verneige mich vor den Opfern."
Merkel sagte in einer kurzen Ansprache, es gebe keine Worte, die das Leid dieses Krieges und des Holocaust auch nur annähernd beschreiben könnten. "Ich gedenke der 60 Millionen Menschen, die durch diesen von Deutschland entfesselten Krieg ihr Leben verloren haben." Mit Blick auf das zwischen Deutschland und Polen immer wieder umstrittene Thema der Vertriebenen versicherte Merkel, Deutschland wolle seine Verantwortung nicht relativieren. Wenn an das Schicksal der Deutschen gedacht werde, die in Folge des Krieges ihre Heimat verloren hätten, geschehe dies in dem "Bewusstsein der Verantwortung Deutschlands, die am Anfang von allem stand. Dann tun wir das, ohne irgendetwas an der immerwährenden geschichtlichen Verantwortung Deutschlands umschreiben zu wollen. Das wird niemals geschehen", sagte die Bundeskanzlerin.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 93,00.html
Zehntausende Menschen haben in Leipzig der friedlichen Revolution vor 20 Jahren gedacht, für Gesprächsstoff sorgt jetzt ein einzelner Mann: Bundespräsident Horst Köhler hat sich offenbar für seine Rede unwissentlich auf falsche historische Fakten aus einem bekannten Buch verlassen. . .
Bei Zeitzeugen und Historikern stieß vor allem folgende Passage der Rede auf Widerspruch: "Zeugenaussagen und Dokumente belegen: (...) Vor der Stadt standen Panzer (...) und in der Leipziger Stadthalle wurden Blutplasma und Leichensäcke bereitgelegt."
Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) teilte mit, diese Darstellung zur Leipziger Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989 sei nicht korrekt. Nach Recherchen des MDR gab es weder Panzer vor der Stadt noch seien Blutplasma oder Leichensäcke bereitgestellt worden. Der Bundespräsident habe seine Angaben wahrscheinlich aus einem bekannten Buch, das teils falsche Fakten nenne, sagte der Leiter der Feature-Redaktion beim MDR-Hörfunk, Ulf Köhler. Seine Redaktion hat die Befehlsakten der DDR-Machthaber aus dem Herbst 1989 studiert.
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