Der Begriff "Geläuterter Patriotismus"

Deutschland auf den Terrassen seiner schöpferischen Väter - Goethe, Dürer, Schlüter, Kant, Beethoven, Adenauer ...

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Der Begriff "Geläuterter Patriotismus"

Beitragvon micha » Mi Dez 08, 2004 22:10:45:

So mancher wird es mitbekommen haben:

vonRhein hat geschrieben: http://www.deutschlandlied.de/forum/vie ... =3349#3349 Verfasst am: 11.05.2002 - 08:17 Titel: "Geläuterter Patriotismus"

Der Begriff "Geläuterter Patriotismus" ist hier in einem meiner Beiträge zum ersten Mal aufgetaucht. Ich wüsste nicht, dass dieser Begriff vorher irgendwo verwendet wurde. Er wurde hier im Forum aus der Not heraus geboren, die Vereinnahmung von Patriotismus durch Alt- oder Neonazis zu verhindern und berechtigten, sagen wir mal "unbefleckten" Patriotismus, der dieses Bord charakterisiert, zu schützen. Ich glaube, dass dieser Begriff Zukunft hat und öfter verwendet werden wird.


Eine Monate andauernde Diskussion über Patriotismus führte mich schließlich im Mai 2002 zu dieser Wortfindung.

Die menschliche Einstellung zu diesem Begriff wäre das Nadelöhr zu einem neuen Patriotismus in Deutschland und somit zu neuen frei gewordenen Kräften, die eine neue Richtung bestimmen können, die Erfolg verspricht.

Die Geschichte erzählte ich soeben einem Professor, mit dem ich mich gelegentlich austausche. Er ist sehr belesen, wirklich sehr. Als er den Begriff "Geläuterter Patriotismus" jetzt zum ersten Mal hörte, fragte er sofort: "Was ist denn das, habe ich noch nie gehört". Den Begriff gab es deshalb nicht, weil in Deutschland die eigentliche, im tiefsten Inneren geforderte Wandlung noch nicht stattgefunden hatte.

Damals 2002 meinte ich die Bedeutung und mögliche Tragweite dieses Begriffes zu erkennen und schrieb deshalb die oben zitierten Zeilen.
Zuletzt geändert von micha am Do Dez 09, 2004 10:23:13:, insgesamt 1-mal geändert.
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aufgeklärt oder geläutert?

Beitragvon micha » Do Dez 09, 2004 09:11:51:

Der Begriff „geläuterter Patriotismus“ charakterisiert insgesamt alles, was ich zu Deutschland geschrieben habe. Die „Läuterung“ war nicht so ganz einfach. Sie ist ein ziemlich langer innerer Schulungs- und Entwicklungsprozess, der nicht nur mir selbst, sondern auch Jugendlichen zugute kommt, die im Michael-Forum und nun auch bei mir hier schreiben. Das Wort darf keine Hülse zum Abgrenzen sein. Es muss echt und ehrlich gemeint sein. Das hat eine Läuterung so an sich.

Edmund Stoiber sagte allerdings: „Aufgeklärter Patriotismus meint das Gegenteil von dumpfem Nationalismus. Patriotismus wehrt diesen gerade ab und gibt ihm keinen Nährboden.“ Den Begriff "Geläuterter Patriotismus" benutzte er schon Dezember 2001: Grußwort des Vorsitzenden der Christlich-Sozialen Union, Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, beim Bundesparteitag der CDU am 4. Dezember 2001 in Dresden.

Damit muss ich mich korrigieren. Meine Recherche im Internet heute Morgen ergab mehr Ergebnisse, als ich sie während unserer Patriotismus-Diskussion 2001/2002 zur Verfügung hatte. Offenbar wurde der Begriff vorher ausgerechnet schon von den REPs benutzt. Dies mag auch ein Grund gewesen sein, warum Edmund Stoiber zum "aufgeklärten" übergegangen ist.

Diese neue Information ändert die Analyse. Die Findung des Begriffes im Forum war dennoch original, sie ergab sich zwangsläufig, wie ich damals schrieb. Die Frage ist nun, ob es einen aufgeklärten oder einen geläuterten Patriotismus für Deutsche geben solte.

Eine sachliche Aufklärung der Emotion Patriotismus widerspricht dem Wort nämlich. Man kann Patriotismus nicht kühl aufklären. Die Gefühle müssen nur in die richtige Richtung. Dazu ist angesichts der schrecklichen Taten der Deutschen während der Nazizeit eine Läuterung besser. Aufklären bedeutet Begriffsklärung, Läuterung bedeutet innere Wandlung.
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Beitragvon micha » Do Dez 09, 2004 18:49:12:

"Aufgeklärter" Patriotismus ist ein sehr schlechter Begriff. Er suggeriert, dass Andere aufklären. Wenn dieser Begriff von einer Partei benutzt wird, dann klebt an ihm Bevormundung.

"Geläuterter" Patriotismus ist als Begriff nicht viel besser. Entgegen meiner Einschätzung von damals meine ich in meiner jetzigen Stimmung, dass er leicht nach Gehirnwäsche riecht. Das weiße Pulver kommt aus den Ohren. Er hat nur Wert, wenn sich Jemand die Läuterung selbst auferlegt und zum Beispiel mal ein Buch von Hanna Ahrend in die Hand nimmt.

Lauterkeit als Wort ist wunderbar. Patriotismus als Wort hat den Abhang der Ismen. Das bessere Wort ist Patriot. Hoffmann von Fallersleben war ein Patriot. Die Anerkennung für Taten oder Leistungen in der Vergangenheit gibt noch den besten Gehalt des Wortes ab.

Das Bekenntnis: Ich bin ein Patriot taugt gar nichts, wenn nicht tatsächlich eine innere Läuterung im Stillen vorausging und irgenwelche Taten folgten, und seien es auch "nur" Gedichte eines 15-Jährigen aus Liebe zu seinem Geburtsland. Noch schlimmer ist der Bewurf: Du bist kein Patriot. Dieser Bewurf ist im Parlament üblich geworden. Ich denke, der Satz: "Sie sind alles andere als ein Patriot!" kann in die Kiste der Unsätze des Jahres hinein.

Was fangen wir nun mit den Begriffen an? Wir verteilen die Begriffe am Besten auf zwei Sätze. Lauterkeit bei Deutschen wäre eines der großen Ziele der Zukunft. Das wäre der eine Satz. Patrioten! Haltet euch munter, wenn dem Land Gefahr droht. Das wäre der andere Satz.

Die bisherigen Gefahren, Überschuldung, Korruption, Verschwendung, menschliche Kälte etc. haben noch keine Patrioten hervorgezaubert. Die Schwänze hängen, der Saft ist raus, es wird gebuckelt. Man schleicht sich in die Anonymität hinein oder redet nur. Die Menschen mit Rückgrat, auf die sich andere Menschen wirklich verlassen können, sind selten geworden. Sie sind des Redens müde, Taten sind in Deutschland kaum noch möglich.
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Beitragvon micha » Fr Dez 10, 2004 20:12:51:

Die Parteien sind noch nicht geläutert. Immer mehr Vorteilnahmen, Nebenjobs, Korruptionsfälle kommen an die Oberfläche. Erst nach einer Läuterung dürfen sie Sinnvollerweise das Wort Patriot in den Mund nehmen. Vorerst wird ihnen der Mund verboten.

Darum hat die Patriotendebatte auf Parteitagen bei der Bevölkerung nicht gewirkt. Worte lassen die Leute kalt. Sie misstrauen. Das hat seine Gründe.

Dennoch benötigt unser Land patriotische Gefühle, weil wir in die Enge getrieben werden. Werden wir von Europa verschluckt? Nistet sich bei uns bald die Türkei ein? Sind am Ende Deutsche nur noch zum Melken da? Fliegen uns bald Bomben um die Ohren? Will uns der Islam langsam ersticken? Haben Deutsche ihre Kultur noch? Sollen den Deutschen alle Arbeitsplätze genommen werden? Wird die Masse der Deutschen von habgierigen Landleuten betrogen? Soll der Deutsche krank sein, damit Ärzte und Krankenkassen gut über die Runden kommen? Können Deutsche eigentlich noch Freunde finden? Ist bereits alles verboten? Bleibt dem Deutschen nur noch das Klo? Oder wird er da auch schon reglementiert? Dürfen Kinder noch geboren werden oder werden sie von zu viel Schulden, 80000 Euro, gleich beim ersten Rülps geschubst mit dem Hinweis: Das zahlst du ab!

Die ängstlich gewordenen Deutschen können auch das Wort PPPatt-Riot schon gar nicht mehr buchstabieren, weil ihnen nicht einmal die Rechtschreibreform gegönnt wird. Die Kinder müssen umlernen. Lauter ungeläuterte Deutsche nicht.
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Der Kardinal

Beitragvon micha » Sa Dez 11, 2004 17:05:22:

"Es gibt auch eine romantische Verklärung von Vaterland und Heimat, die uns jedoch nicht weiterbringt." Kardinal Karl Lehmann, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, möchte ganz gerne vom Thema profitieren und vom Patriotismus auf katholische Werte umleiten.

Aber gerade die romantischen Gefühle der Jugend sind es, die so wertvoll sind. Die Lebenszukunft erscheint ihr in verklärtem Licht - oder wie ein dunkles Loch, weil sich Erwachsene ohne Herz dazwischen schieben und ihnen die Zukunft zu nehmen scheinen. Die Kirchen und der Staat wollen den Jugendlichen mit Haut und Haar vereinnahmen und ihm vorschreiben, wie er zu leben hat. Ihm bleibt nicht einmal ein wenig Patriotismus, auch der wird ihm genommen. Kardinal Lehmann will eine insgeheime Liebe wegnehmen.

Verklärung und Romantik sind die immer jungen Täuschungen der Natur, die so schön sind und Schmetterlinge im Bauch erzeugen. Die verbrauchte Haut der Erwachsenen darf solche Gefühle nicht verderben. Jugendlichen darf die Haut nicht abgezogen werden, um sie zu vergerben.

:44; :66; :44; :66; :44; :66;
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Beitragvon micha » So Dez 12, 2004 09:12:13:

Gegen Kardinal Karl Lehmann habe ich nichts. In einer Werterede in Sat1 heute Morgen betonte er die Verantwortung der Kirche, gegen eine allzu lockere Gesellschaft zu predigen und hob die zehn Gebote, die Bergpredigt und die Fähigkeit der Kirche hervor, Bewährtes mit neuen Impulsen vereinen zu können, das Leben am Anfang und am Ende zu schützen und insgesamt Orientierung zu geben, sodass es die Menschen leichter und nicht noch schwerer haben. Der alte Konflikt, die Feinde lieben zu sollen, stand am Rande und blieb naturgemäß ungelöst.

Da er bemängelte, dass oft übergeordnete Orientierungen fehlen, Menschenrechte in Demokratie und Rechtstaatlichkeit teils von den Kirchen definiert werden müssen, möchte ich in aller Bescheidenheit auf meine Definition eines Internet-Parlaments, die DEUPA und die bildhafte Darstellung einer übergeordneten Orientierung verweisen. Darin dürfen Jugendliche und Engagierte gerne Patrioten sein, selbst wenn es sich um Politiker handelt (einige Wenige meinen es ernst). Für sie ist Platz. Katholische oder apostolische Kirchen betonen eher die Menschenwürde innerhalb der internationalen Gemeinschaft. Auch für sie ist Platz, nämlich in der Idee des Internet-Parlaments.

http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... ?p=451#451 ;4: ;4:
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Re: Der Kardinal

Beitragvon Gast » Di Dez 14, 2004 09:39:51:

micha hat geschrieben:"Es gibt auch eine romantische Verklärung von Vaterland und Heimat, die uns jedoch nicht weiterbringt." Kardinal Karl Lehmann, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, möchte ganz gerne vom Thema profitieren und vom Patriotismus auf katholische Werte umleiten.

Aber gerade die romantischen Gefühle der Jugend sind es, die so wertvoll sind. Die Lebenszukunft erscheint ihr in verklärtem Licht - oder wie ein dunkles Loch, weil sich Erwachsene ohne Herz dazwischen schieben und ihnen die Zukunft zu nehmen scheinen. Die Kirchen und der Staat wollen den Jugendlichen mit Haut und Haar vereinnahmen und ihm vorschreiben, wie er zu leben hat. Ihm bleibt nicht einmal ein wenig Patriotismus, auch der wird ihm genommen. Kardinal Lehmann will eine insgeheime Liebe wegnehmen.

Verklärung und Romantik sind die immer jungen Täuschungen der Natur, die so schön sind und Schmetterlinge im Bauch erzeugen. Die verbrauchte Haut der Erwachsenen darf solche Gefühle nicht verderben. Jugendlichen darf die Haut nicht abgezogen werden, um sie zu vergerben.

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Das hast du schön Ausgedrückt,ich trink auf dich mischa hoch den Humpen :77;
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Beitragvon Gast » Di Dez 14, 2004 09:43:29:

micha hat geschrieben:"Es gibt auch eine romantische Verklärung von Vaterland und Heimat, die uns jedoch nicht weiterbringt." Kardinal Karl Lehmann, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz, möchte ganz gerne vom Thema profitieren und vom Patriotismus auf katholische Werte umleiten.

Aber gerade die romantischen Gefühle der Jugend sind es, die so wertvoll sind. Die Lebenszukunft erscheint ihr in verklärtem Licht - oder wie ein dunkles Loch, weil sich Erwachsene ohne Herz dazwischen schieben und ihnen die Zukunft zu nehmen scheinen. Die Kirchen und der Staat wollen den Jugendlichen mit Haut und Haar vereinnahmen und ihm vorschreiben, wie er zu leben hat. Ihm bleibt nicht einmal ein wenig Patriotismus, auch der wird ihm genommen. Kardinal Lehmann will eine insgeheime Liebe wegnehmen.

Verklärung und Romantik sind die immer jungen Täuschungen der Natur, die so schön sind und Schmetterlinge im Bauch erzeugen. Die verbrauchte Haut der Erwachsenen darf solche Gefühle nicht verderben. Jugendlichen darf die Haut nicht abgezogen werden, um sie zu vergerben.

:44; :66; :44; :66; :44; :66;


Genau da haben wir zwei wieder Gemeinsamkeiten,nicht das Herz und nicht die Liebe unserer Jugen ist schlecht nur die Führung (Lehrer,Eltern,Priester,Politiker)muß geändert werden! :55;
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Beitragvon micha » Mi Dez 15, 2004 16:36:10:

Wie willst du diese denn ändern? Bin echt gespannt!

:77;
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Hakes

Beitragvon Gast » Mi Dez 15, 2004 17:17:02:

micha hat geschrieben:Wie willst du diese denn ändern? Bin echt gespannt!

:77;


Mit Treffen in der Nachbarschaft gemeinsame Unternehmungen bei Straßenfesten die Jugend wieder für Traditionen zu Begeistern und damit auch Brücken zur eigenen Geschichte schaffen. :55;
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Beitragvon micha » Do Dez 16, 2004 16:15:45:

Machen wir ja. In der Nachbarschaft geht's auch. ;4:
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Beitragvon Gast » Do Dez 16, 2004 16:38:26:

micha hat geschrieben:Machen wir ja. In der Nachbarschaft geht's auch. ;4:


Ich persöhnlich bin Mitglied im Heimatverein,und die Aktion Kirche von unten hält regen kontakt zu mir es gibt Möglichkeiten genug Kritik in Massen zusammen zu fassen und nach vorne zu schleudern es kommt auf die Motivation an. :55;
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Beitragvon micha » Do Dez 16, 2004 22:20:33:

Wo stehen wir? Die einen wollen Patriotismus, wir vielleicht einen gemäßigten, die anderen können das Wort nicht hören. Wer im Beruf steckt, der kann sich mit sowas gar nicht befassen.
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Beitragvon micha » So Dez 19, 2004 11:42:52:

Es gibt Menschen, die voll im Beruf stehen, und sich sehr damit befassen. Ein gutes Beispiel: CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer. Er hatte die Patriotismus-Debatte gefördert und sich zur "Liebe" zu Deutschland bekannt. Wegen seiner parallelen Bezüge und Vergünstigungen aufgrund seines früheren Postens bei der RWE verhält er sich zur Zeit so, als hätte man ihm sein Lieblingsspielzeug und zugleich auch die Mammi weggenommen.

Professoren waren für ihn vergleichsweise weit unten auf der Karriereleiter, die er, der Begünstigte, bis in die Höhen erklomm. Nun wird es klamm.

Erst erhielt Meyer 80000 Euro Abfindung und ging dann doch wieder zurück zur RWE; das Geld soll jetzt SOS Kinderdörfern gespendet werden. Das klingt alles nach gezieltem Füttern eines einflussreichen Spitzenpolitikers. Der Mann darf nicht im Amt bleiben. Sollte Frau Merkel ihr politisches Schicksal mit solchen Machenschaften verbinden, wird sie sich selbst nicht halten können. Sie blockiert ohnehin bessere Politik der Opposition.
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Beitragvon micha » Sa Mär 25, 2006 00:23:50:

http://www.deutschlandlied.de/forum/vie ... 6724#26724

Homo Austriacus hat geschrieben:Auch ist eine Hymne identitätsstiftend, mit dem Absingen der Hymne gibt man sich als Angehöriger des betreffenden Staates zu erkennen.
Im Idealfall hebt sie den Patriotismus ohne den Nationalismus zu fördern.

Volle Zustimmung! Die Frage ist, ob das historische Ereignis der Dichtung auf Helgoland zur deutschen Identität gehört oder auch die falschen Interpretationen in der Nazizeit. Jedenfalls erzeugt das Singen der dritten Strophe ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Schon das ist "identitätsfördernd", wie du so schön ausgedrückt hast.

Bezieht man die ersten Strophen mit ein, kommt man um den historischen Gehalt nicht herum und muss sich wohl etwas mit der Geschichte befassen. Eine große Hilfe sind die Stichworte Deutschlandlied und Lied der Deutschen in Wikipedia. Dort hat sich so viel Information angesammelt, dass man meinen könnte, das Deutschlandlied-Forum sei überflüssig. Diskussionen gibt es dort auch.

Was mich selbst betrifft, habe ich zu Anfang in Michaels Forum politische und gesellschaftliche Themen gesetzt und einbezogen, weil ich etwas ganz anderes im Sinn hatte, als lediglich das historische Wissen rund um das Lied zu vermehren und die Frage zu beantworten, ob die ersten Strophen gesungen werden dürfen oder nicht. Das Lied vermittelt nämlich eine starke freiheitliche Gesinnung, die mit der geistigen Begründung unserer Identität als ein erstarkendes einheitliches Land zu tun hat. Dieses angefachte Feuer einer Liebe zum Land steht heute vielfach im Gegensatz zum politischen Geschehen. Also war das Lied ein idealer Ausgangspunkt, um die Gegenwart daran zu messen.

Die Diskussionen hier im Forum (Michaels Forum www.deutschlandlied.de/forum ) gingen danach so weiter, die Themen wurden sogar ausgeweitet. Der Ursprung war meine Idee, die historische bis in die Gegenwart durchdringende Gesinnung des Liedes als Messlatte zur Beurteilung des Gegenwart-Geschehens zu nutzen. Darin besteht ein grundlegender Unterschied zu allen Internetbeiträgen rund um das Lied, die mehr oder weniger den geschichtlichen Weg des Liedes thematisieren.
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Beitragvon micha » Do Okt 23, 2008 16:31:33:

Der Zustand Deutschland ist so schlecht wie nie zuvor in der Nachkriegs Geschichte. viewtopic.php?p=1953#1953

Darum können auch irgendwelche Hoffnungen kaum noch auf einer erneuerten geläuterten Nationalhymne liegen. Dennoch entstand eine Fassung, die in das Partei Programm der Muster Partei http://solidarpartei.de eingebunden ist. Angestrebt wird eine Solidar Gesellschaft. Überlegt wurden Punkte, was zu tun wäre.

http://solidarpartei.de/hymne.html#1
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Beitragvon micha » Sa Nov 15, 2008 09:30:04:

Ob geläutert oder nicht, ob kulturell oder nicht, wir haben eine Patriotismus-Rezession, sie rutscht weit unter das Null Wachstum. Die deutsche Auto Industrie soll doch lieber den Mund halten. Sie liefert völlig falsche nationale Gewichtungen. Eine Milliarden Hilfe für den US Haupt Konzern General Motors droht außerdem.

Spiegel Headline Zitat von heute:

OPEL-ABSTURZ
Steinbrück lädt zum Autokrisen-Gipfel


Ich wüsste nicht, dass die erweiterte Deutsche National Hymne http://solidarpartei.de/hymne.html#1 an irgend einer Stelle irgendetwas speziell über die Auto Industrie beinhaltet, aber ich könnte mich vertan haben, lese doch der verehrte Gast selbst.
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Beitragvon micha » Di Nov 18, 2008 12:00:03:

Spiegel Online berichtet:

AUTO-KRISE
Wirtschaftsweiser Bofinger fordert Verstaatlichung von Opel
Kanzlerin und Kabinett streiten, ob man Opel Staatshilfen gewähren soll - der Wirtschaftsweise Peter Bofinger macht einen radikaleren Vorschlag: Er rät der Regierung, den gebeutelten Autobauer für eine Weile ganz zu verstaatlichen


Die SOLIDAR PARTEI http://solidar-partei.de hat einen Bürger Rat im Programm. Sie erkennt, dass Talk Shows als TV Genre die tiefe Sehnsucht der Menschen nach einer Bürger Vertretung zum Ausdruck bringen. Diese neue Muster Partei denkt also an einen Bürger Rat als etwas Gescheites, Richtiges. Wirtschafts Weise, siehe Zitat, sind eine Instanz, die wie ein Bürger Rat zwischen Parlament und Bürgern angesiedelt ist, oder besser sein sollte. Die Institution "Wirtschafts Weise" bestimmt ihre Position jedoch ganz hart am Auftraggeber, an einem Kanzler oder einer Kanzlerin. Sie gleicht für sich genommen bereits einem Endresultat. Wirtschaft Weise können kaum noch wandlungsfähig sein, da das Attribut "weise" die Krönung eines jeweiligen Lebens darstellt, nur noch verschlechtert werden kann, sollte man es anrühren. Niemand darf auch nur wagen, Weisen zu nahe zu kommen. Atem Abstand muss eingehalten werden, das ist das Mindeste.

In respektvollem Atem Abstand schweben trotzdem Worte einer leisen Kritik über dem Zitat von oben. Zu hören ist leise: "Wie kann ein Wirtschafts Ableger einer anderen Nation (Opel/GM/USA) von einer fremden Nation verstaatlicht werden?

Deutschland ist sich fremd geworden, versteht sich nicht mehr als Nation, denke ich mal. Deutschland ist ein Krisenmanagementbündelhaufen geworden. Nach der Rechtschreibung vRhein lautet die Wort Schlange mit Rücksicht auf die kurzen Zeilen auf Internet PDAs besser: Krisen Management Bündel Haufen. Variationen wären:

Krisen Management Staats Verwaltung mit Bündeln aus Schulden Haufen.

Krisen Management einer Chaos Verwaltung mit Bündeln aus Schulden Haufen über Haufen, (sprachlich statt Schulden Haufen über Schulden Haufen).

Krisen Management einer Berliner parlamentarisch gestützten Chaos Verwaltung Anmerkung 1 mit Bündeln aus Schulden Haufen ohne Vaterland (die Haufen über Haufen Schulden müssen später die Mütter bezahlen) - Anmerkung 2.

Krisen Management einer Berliner parlamentarisch gestützten Chaos Verwaltung, mit Bündeln aus Schulden Haufen, für ein Vaterland USA.


___________________


Anmerkung 1:

Wenn soeben Finanz Minister Steinbrück ganz oben im Online Spiegel zitiert wird "Die Eliten (Manager und Führungs Eliten) seien gierig, egoistisch und wenig solidarisch", dann klingt dieser Satz nach dem Internet Schreibtisch, nach der Solidarpartei, die eine Solidar Gesellschaft mit etwas mehr Patriotismus vorsieht. Aus der SPD heraus kann Herr Steinbrück die Bedeutung nicht erfassen. Wir haben einen Sozialisierungs Schwenk, keinen Patriotismus Schwenk. Wenn Herr Steinbrück seinen Satz aus einem Patriotismus heraus verstehen würde, wie ihn noch Carlo Schmidt hatte, dann müsste er theoretisch der Solidar Partei beitreten und die SPD, wie sie jetzt ist, verlassen.

In die Solidar Partei würde er jedoch nicht aufgenommen werden, auch wenn er die hier gebrauchten Worte gierig, egoistisch und wenig solidarisch nun auch benutzt, scheinbar gleich, weil seine Steuer Fahndungs Aktivitäten unvereinbar sind. Sie sind von der Gesinnung unvereinbar. Die Solidar Partei sucht dagegen nach Wegen, Steuern da anzusetzen, wo dann nicht oder weit weniger gefahndet werden muss.


Anmerkung 2:

Der Begriff "Vaterland" stammt aus der National Hymne, siehe http://solidar-partei.de/hymne.html#3

________________

Nachtrag am 23/Juli/2009

Für die SOLIDAR-PARTEI hatte ich zwei Domains angemeldet:


Nachträglich hatte ich mich nun entschlossen, 1 für die Partei-Seiten, 2 für die SOLIDAR-GESELLSCHAFT zu verwenden. Daher mussten nachträglich Umänderungen erfolgen, damit die Klicks jeweils auf der richtigen Seite landen.
Zuletzt geändert von micha am Do Jul 23, 2009 01:43:33:, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon micha » Do Mai 28, 2009 09:45:06:

micha hat geschrieben:Verfasst am: 18 Nov 2008 13:00 Zu hören ist leise: "Wie kann ein Wirtschafts Ableger einer anderen Nation (Opel/GM/USA) von einer fremden Nation (der BRD) verstaatlicht werden?"

Deutschland ist sich fremd geworden, versteht sich nicht mehr als Nation, denke ich mal. Deutschland ist ein Krisenmanagementbündelhaufen geworden.


Spiegel Online von heute:

Acht Stunden haben die beiden mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, vier Ministerpräsidenten, Vertretern des US-Finanzministeriums und des US-Autokonzerns General Motors (GM) und mit möglichen Investoren über die Rettung des schwer angeschlagenen deutschen Autobauers Opel verhandelt. . . Doch für Steinbrück und Guttenberg entpuppte es sich als Nacht der bösen Überraschungen, als Marathon mit vielen Spielverderbern. Die Minister stehen mit leeren Händen da. Schlimmer noch: Sie wurden von der US-Regierung und von der Opel-Mutter General Motors regelrecht vorgeführt.


Meine Voraussicht vom 18.11.08 ist nun bittere Wahrheit geworden. Die deutschen Möglichkeiten wurden überschätzt. Was Deutschland eigentlich ist, scheint den deutschen Akteuren auf höchster Ebene unklar zu sein. Das unzutreffende Wort "Einigkeit" am Anfang ihrer Nationalhymne ist Deutschland jedenfalls nicht und die völlig überzogene nationale Selbsteinschätzung dieser Leute ist es auch nicht.
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