Entwicklungshilfe

bezogen auf Deutschland in der Welt und in Europa

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Entwicklungshilfe

Beitragvon micha » Sa Jan 01, 2005 14:25:11:

Die Flutkatastrophe in Südostasien forderte schnelle Reaktionen heraus. Hilfsorganisationen setzten sich in Bewegung, Staaten versprechen Hilfe, setzen Militär oder Lazarettflugzeuge ein. Kooperative Logistik ist die Forderung der Stunde. Den Menschen muss schnell geholfen werden, ehe sie aus Mangel an Grundbedürfnissen erkranken.

Staaten wetteifern nun mit Vorschlägen, um dauerhafte Hilfe zu gewährleisten. Damit begeben sie sich auf diplomatisches Glatteis. Thailand reagierte bereits. Kooperative Hilfe sei gut, Gelder sollten jedoch erst einmal den bedürftigeren Regionen zu Gute kommen, ein großartiger Beweis echter Hilfe betroffener Länder untereinander. Andere Staaten sollten sich mit Versprechungen und globalen Lösungen erst einmal ein wenig zurück halten, denn die Grenzen von der Krisenbewältigung zur reinen Entwicklungshilfe sind fließend. Das Thema hier ist die Entwicklungshilfe, die sich in die Krise hineinmogelt. Sie hat bisher viel Schaden angerichtet.

Um Schäden zu vermeiden, ist ein neues Entwicklungs-Hilfskonzept nötig. Gelder dürfen nicht länger an Regierungen ausgeschüttet werden. Dadurch entstehen ungewollte Effekte, zum Beispiel Missbrauch solcher Hilfsgelder für Waffenkäufe und als Folge davon Bürgerkriege. Der Korruption auch im eigenen Land stehen Tür und Angel offen.

Das neue Konzept, das ich hier kurz vorstellen will, ist anders. Es sieht Arbeitsplätze für Sozialarbeiter in Entwicklungsgebieten vor. Ein deutscher Entwicklungshelfer würde somit eine Stelle auf Zeit erhalten, die von der Entwicklungshilfe finanziert wird. Dadurch wird in Deutschland Arbeitslosigkeit abgebaut, werden Stellen geschaffen. Gelder, die bisher zum Teil in korrupten Regierungen verschwanden, werden gegen die eigene Arbeitslosigkeit eingesetzt.

Was hätte ein solcher Entwicklungshelfer zu tun? Ganz einfach, er muss die gleichen Ziele verwirklichen, die auch in Deutschland anstehen. Die Unterstützung wird gezielt auf Ich-AGs, Existenzneugründungen und Existenzerhaltungsprojekte gelenkt. Dazu muss der Entwicklungshelfer über einen Etat verfügen, den er abrechnen muss. Wohlgemerkt, Entwicklungshilfe wird für Entwicklung eingesetzt und nicht für humanitäre Hilfen, denn dafür sind Hilfsorganisationen da.

Der Entwicklungshelfer bekommt ein Gehalt. Er kann keine Gelder aus dem Etat für die Entwicklungsziele für sich oder andere abzweigen. Dazu führt er eine Internetseite, entweder vor Ort oder in Deutschland, auf dem Server eines Providers in Deutschland. Er beschreibt ein Hilfsprojekt, fotografiert und filmt. Diese Dokumente vor und nach der Hilfe werden öffentlich ins Internet auf seine Site gestellt. Sie wird in Deutschland innerhalb des Entwicklungsministeriums betreut und kontrolliert. Für alle Ausgaben müssen Quittungen, Sachlisten und Einheimischen-Arbeiten vorhanden sein. Sie werden auf der Seite geführt.

Auf diese Weise können Entwicklungsgelder nicht missbraucht werden. Auf diese Weise ist es möglich, Stellen zu schaffen, die Selbsthilfe unterstützen.
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Beitragvon micha » So Jan 02, 2005 08:43:08:

Die einzelnen Entwicklungshelfer können ihren Etat wachsen lassen, wenn sie keine geeigneten Projekte finden. Sie müssen sich auch zu Mehreren zusammenschließen können. Welche Projekte sind nun aber geeignet? Welche eignen sich für eine Vorher-Nachher-Präsentation mit Fotos im Internet? Eine Ich-AG, die eine Bar eröffnen will? Gewiss nicht!

Die Hilfe muss an gewisse Grundbedingungen geknüpft sein, an Hemmnisse, die ein Weiterkommen von Existenzgründungen verhindern. In der Regel fehlt es an Folgendem:

1. Hygienische Voraussetzungen, sauberes Trinkwasser zum Beispiel. Entwicklungshilfe sollte keine fertigen Brunnen liefern, aber Handwerkszeug, Baupläne und Anleitungen für Ich-AGs, die diese dann bauen können, wären wichtig. Die Hilfe bezieht sich auf kleine benötigte Bauteile und auf Arbeitsanleitungen, die nach örtlichen Tarifen bezahlt werden, zum Beispiel reicht oft ein Monatsgehalt von 50 Dollar für eine Person.
2. Trockenlegung von stillen Wassern gegen Malaria und andere Krankheiten zum Beispiel, also Gesundheitsvorsorge. Abwasser-Regelungen, Wegebau, Bepflanzungen.
3. Die kleine Energieversorgung mit umweltfreundlicher Energie. Oft reicht ein Solarpanel, um die Existenzgrundlage einer ganzen Familie herzustellen. Windanlagen aus Autoteilen etc., dazu ergänzende Teile als Entwicklungssubvention. Auch kleine Hilfen für Werkstätten wären sinnvoll. So kann es zum Beispiel einer Autowerkstatt an einigen Schraubenschlüsseln fehlen, weil die alten total ausgeleiert sind. Eine kleine Subvention hilft dann, einen solchen Betrieb mit mehreren Angestellten und Familien dahinter wieder in Gang zu bringen.
4. Musterbaupläne für Bauten mit einheimischen Materialien. Anleitungen dazu. Schulbauten und Krankenstationen aus Materialien wie Lehm zum Beispiel, Zisternen, natürliche Kühlsysteme in heißen Ländern etc.
5. Bewässerung und Know-how für Gärten mit dem Ziel der Selbstversorgung. Anleitungen für die kleine Tierhaltung. Fischteiche, kleine Hilfen für den Fischfang an Küsten.
6. Ideen für Kommunikationstechniken, Transport und Verkehr, wenn irgendwo durch kleine Subvention viel erreicht werden kann. Das Aufspüren von "Flaschenhälsen" der einheimischen Infrastruktur wäre wichtig, natürlich nicht das Übertragen europäischer Verhältnisse.
7. Sicherheit für eine Kommune, ein Dorf, eine Siedlung. Dies erfordert Überlegungen eines ringförmigen Warnsystems, gewisse Hindernisse gegen unerlaubtes Eindringen, die Möglichkeit eines Hilferufes nach außen, zum Beispiel zur nächstgelegenen größeren Ortschaft mit Polizeikräften oder Militär, wenn dieses UN-konform ist.

Das Grundprinzip wären also Hilfen zur Selbst-Herstellung einheimischer Grundversorgung und Sicherheit. Die Regel: Entwicklungshilfe muss Arbeit schaffen. Sie darf auch Arbeit machen, dafür sind die festen Stellen aus dem Hilfsetat gedacht. Nicht damit gemeint sind höherer Lebensstandard, Anschaffung von Unterhaltungselektronik, Autos, Handys etc. Diese Dinge ergeben sich, wenn Ich-AGs und Kleinbetriebe erst einmal funktionieren. Komfort muss erarbeitet werden und ist für Subventionen nicht geeignet. Die Entwicklungshilfe muss "wandern" können, wenn ein Gebiet hinsichtlich der Grundversorgung und Hygiene einigermaßen funktioniert.

Im Augenblick fällt mir nicht mehr ein. Jetzt gehe ich erst einmal ins Bad und mach mir einen Kaffee. Natürlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass gute Vorschläge im Ministerium gar nicht erwünscht sind. Private Hilfsunternehmen, wie zum Beispiel die Projekte von Karl-Heinz Böhm in Afrika, sind eher unliebsame Konkurrenz, sozusagen ein stiller Vorwurf an die Adresse der offiziellen weitgehend unfähigen deutschen Entwicklungshilfe. Niemand soll auch in die Karten sehen können, wenn Steuergelder verschoben, verteilt und einbehalten werden.

Mein Entwicklungs-Konzept dagegen ist in ein Gesamtkonzept eingebunden, wonach Steuern bis zur endgültigen Ausgabe im Besitz des Steuerzahlers verbleiben, der Weg der Steuerpakete für die Öffentlichkeit sichtbar sein muss und mit Hilfe des Internets und entsprechender offizieller Sites die Ausgaben dargestellt werden.

Die Entwicklungshilfe ist ein Anliegen der Deutschen, kein Anliegen eines Ministeriums. Dieses transportiert den Willen der Deutschen, Hilfe zu leisten, übernimmt die Logistik und die Darstellung der Hilfen. So wäre es richtig. Die Darstellungsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit in Bezug auf das Steueropfer werden noch nicht einmal im Ansatz genutzt, das Verbergen und heimliche Vereinnahmen ist oft die eigentliche Arbeit der Ministerien, außerdem das Schuldenmachen.

Zur Zeit ist das große Vertuschen Gang und Gäbe. Das Getue von Mitgefühl für die Presse aus dem Entwicklungsministerium besänftigt die Leute, sodass sie gar nicht nachfragen, wo genau die Steuergelder eigentlich bleiben. Diese Zustände gehören aufgepiekt wie eine Eiterbeule.

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Beitragvon micha » So Jan 09, 2005 14:58:23:

Es freut mich, so schnell Gehör gefunden zu haben!

http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... ?p=656#656 - im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe in Südostasien.

micha hat geschrieben:Verfasst am: 01 Jan 2005 01:25 pm Titel: Entwicklungshilfe

Um Schäden zu vermeiden, ist ein neues Entwicklungs-Hilfskonzept nötig. Gelder dürfen nicht länger an Regierungen ausgeschüttet werden. Dadurch entstehen ungewollte Effekte, zum Beispiel Missbrauch solcher Hilfsgelder für Waffenkäufe und als Folge davon Bürgerkriege. Der Korruption auch im eigenen Land stehen Tür und Angel offen.

Das neue Konzept, das ich hier kurz vorstellen will, ist anders. Es sieht Arbeitsplätze für Sozialarbeiter in Entwicklungsgebieten vor. Ein deutscher Entwicklungshelfer würde somit eine Stelle auf Zeit erhalten, die von der Entwicklungshilfe finanziert wird. Dadurch wird in Deutschland Arbeitslosigkeit abgebaut, werden Stellen geschaffen. Gelder, die bisher zum Teil in korrupten Regierungen verschwanden, werden gegen die eigene Arbeitslosigkeit eingesetzt.


http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... ?p=653#653

micha hat geschrieben:Verfasst am: 02 Jan 2005 07:43 am

Die Regel: Entwicklungshilfe muss Arbeit schaffen. Sie darf auch Arbeit machen, dafür sind die festen Stellen aus dem Hilfsetat gedacht. Nicht damit gemeint sind höherer Lebensstandard, Anschaffung von Unterhaltungselektronik, Autos, Handys etc. Diese Dinge ergeben sich, wenn Ich-AGs und Kleinbetriebe erst einmal funktionieren. Komfort muss erarbeitet werden und ist für Subventionen nicht geeignet. Die Entwicklungshilfe muss "wandern" können, wenn ein Gebiet hinsichtlich der Grundversorgung und Hygiene einigermaßen funktioniert.


Dazu nun Spiegel-Online soeben, am 09.01.2005:
Hamburg - Politiker von Union und FDP plädieren dafür, qualifizierte deutsche Arbeitslose zum Wiederaufbau von Häusern und Straßen in Südasien einzusetzen. In den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten werde "im Moment jede kundige Hand dringend gebraucht", sagte FDP-Vize Rainer Brüderle der Zeitung "Bild am Sonntag": "Die Bundesregierung sollte zusammen mit den Hilfsorganisationen Arbeitslosen gezielt Zeitverträge zum Wiederaufbau anbieten. Für manchen Deutschen kann das der freiwillige Wiedereinstieg in das Arbeitsleben sein."

Auch die Union hält es für sinnvoll, deutschen Arbeitslosen Jobs in den Flutgebieten zu vermitteln. Der Chef der schleswig-holsteinischen CDU, Peter Harry Carstensen, betonte, unter den Millionen Arbeitslosen gebe es "viele Experten, Facharbeiter und Ingenieure, die anpacken wollen". Falls die Hilfe von deutschen Erwerbslosen in den Krisenregionen gewünscht werde "und die Fachkräfte es freiwillig wollen", müsse deshalb "zum Beispiel über Ein-Euro-Jobs" unbürokratisch geholfen werden.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Andreas Scheuer vertritt die Ansicht, die Bundesregierung müsse sich wegen der zugesagten 500 Millionen Euro Fluthilfe "massiv dafür einsetzen, dass deutsche Firmen die Aufträge erhalten und auch Jobs für deutsche Arbeitslose bereitstellen".

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hält die Vorschläge für umsetzbar. Die Vermittlung von Arbeitslosen auf "reguläre Stellen" in den Flutgebieten sei möglich, sagte BA-Sprecherin Angelika Müller dem Blatt. "Wenn Hilfsorganisationen oder Unternehmen Stellen in den Flutgebieten ausschreiben, schauen wir selbstverständlich, ob es bei uns geeignete Bewerber gibt." Für Flug und Unterbringung will die Bundesagentur allerdings nicht zahlen.


Bis meine Texte wirken oder ausgeschlachtet werden, vergeht in der Regel eine gute Woche. Diese Zeitdifferenz hatte ich schon x-mal festgestellt. :55;
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Beitragvon micha » Mo Jan 10, 2005 18:51:44:

Der Vorschlag, geeignete Arbeitslose in die Welthilfe zu schicken, hier im Forum im Original eine Woche vor dem Aufgreifen, stößt in der Bevölkerung auf zweidrittel Zustimmung, wie eine n-tv Telefonumfrage ungefähr ergab. Hilfsorganisationen sind dagegen. Einige Politiker ebenfalls. Andere, wie sogar Minister Clement und die Bundesagentur für Arbeit, sind aufgeschlossen.

Hilfsorganisationen möchten gerne das Exklusivrecht für Hilfe, auch weil sie sich ungern in die Karten schauen lassen wollen. Sie begründen ihr Nein mit mangelnder Kompetenz solcher Hilfskräfte aus dem Heer der Arbeitslosen. Ihr Argument können wir in den Aktenvernichter stopfen.

Diejenigen Politiker, die dagegen sind, weil angeblich die Qualifikation nicht vorhanden ist, sind die gleichen, die immer dieselben Firmen an vorher schon entschiedenen Ausschreibungen beteiligen. Wir wissen, was das bedeutet. Die anderen taugen nichts, weil man mit den bewährten Firmen ach so gute heimliche Erfahrungen gemacht hatte, denn immer dann hat es Goldregen aus dem Weltall gegeben.

Alle Neinsager haben eines gemeinsam. Ihnen sind diejenigen, die arbeitslos sind, schnuppe. Rund die Hälfte der Arbeitslosen wäre aber schon deshalb sehr gut qualifiziert, weil sie nach Arbeit hungern, im Gegensatz zu denen, die Arbeit erst mit dem Aufreißen des verschämt verschlossenen Lohnzettels verrichten. Die Neiner sind diejenigen, die eigentlich gegen Bessere ausgetauscht werden müssten.

Die Sprache solle es sein, sie können ja keine Sprache, die Qualifikation solle es sein, sie seien nicht qualifiziert, sonst wären sie ja nicht arbeitslos, der Wille zu arbeiten soll es sein, denn er müsse ja wohl fehlen, denn wer Arbeit suche, der finde welche. Alle diese Argumente sind es nicht wert, überhaupt angehört zu werden. Die Arbeitslosigkeit ist für die Meisten Schicksal geworden, weil Arbeitsplätze systematisch vernichtet wurden.

Wer das Vertrauen zu Menschen verloren hat, der ist auch in der Entwicklungs- oder Welthilfe nicht am richtigen Platz. Denn an der Behandlung der Notleidenden Arbeitslosen im eigenen Land, an der Missachtung, an der Kälte und Ignoranz ihnen gegenüber, ist zu erkennen, wer für Welthilfe nicht geeignet ist, wer nichts damit zu tun haben sollte, wer vor die Tür gesetzt werden sollte, weil er die Qualifikation nicht hat, die sachliche nicht und die charakterliche nicht.
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Beitragvon micha » Di Jan 11, 2005 18:43:44:

In einer Diskussionsrunde bei n-tv, an der auch Herr Schäuble teilnahm, gerade soeben, kam der Gedanke negativ an. Zu tief sitzen offenbar Verwaltungsstrukturen im Kopf, sodass neue Ideen darin gar keinen Platz haben. Die Idee macht nämlich sehr viel Sinn - wenn Arbeitslosengruppen gut zusammengestellt und vorher ein wenig geschult werden. Doch -

Da sitzt eine Runde in Ehren,
Will andern die Arbeit verwehren
.

Das Rote Kreuz aktiviert viele Helfer aus den Zielgebieten. So stelle ich mir auch diese Gruppen vor. Auf einen Helfer kommt eine Arbeitsgruppe aus dem betreffenden Land selbst, deren Leistung nach örtlichen Maßstäben vergütet wird. Nicht Hilfe zur Selbsthilfe sollte das Motto sein, sondern gegenseitiges Lernen und gemeinsames Arbeiten, zum Beispiel an Wohnbauten, Schulgebäuden, Schutzwällen, Brunnen, Gärten, Tierhaltungen etc.

Wichtig ist, dass Arbeit aktiviert wird, die in ganz kleinen Scheibchen entlohnt wird. Materialien müssen gekauft, eventuell eingeführt werden. Solche Organisation liegt den Deutschen. Warum kann dieses System der Arbeitsbeschaffung und der Arbeitsprojekte nicht ausprobiert werden? Was spricht eigentlich dagegen? Ich selbst habe festgestellt, dass oft einfach die deutschen "Vorarbeiter" fehlen, die genau im Kopf haben, was zu tun ist, die ihren Plan haben, der nach örtlichen Baugewohnheiten, nach örtlichem Wissen variiert werden kann.

Dann geht Arbeit in Entwicklungsländern voran und macht auch Spaß. Arbeitslose Facharbeiter können in Entwicklungsländern Vorarbeiter sein, sodass Projekte langsam wachsen. Man lernt gegenseitig. Und bei der Arbeit lernt man sich auch schätzen, entstehen Freundschaften. Dokumentiert wird mit kleinen Digitalkameras, die auch kleine Filme aufnehmen können. Das genügt, dann rauf auf eine Projektsite.

Warum kann sich ein Schäuble ein solches System nicht vorstellen? Hat er niemals als Werkstudent gearbeitet, nie in einem Bananenschuppen, nie im Schacht eines Schiffes beim Verladen, nie auf Eisenbahnwaggons, nie in einer Schietgang, um Maschinenräume und Luftflaschen zu säubern? Überall gab es den Vorarbeiter. Er kann der Typ deutscher Entwicklungshilfe sein. Er wird gebraucht. Er findet sich zu Tausenden unter den Arbeitslosen.

Mir schwebt zum Beispiel ein Afrikanisches Musterhaus vor, das sich viel eher in den Tropen eignet als das importierte europäische Löcherhaus, dessen Fenster aufwendig vergittert und gegen Mücken geschützt werden müssen, das ein äußere Schutzmauer haben muss, das viel zu viel tropische Sonne hereinlässt, das zusätzliche Kühlungssysteme erfordert - alles überflüssig, das Musterhaus mit landeseigenen Baumaterialien macht alles das überflüssig, schafft Arbeit und Schutz, ist einfach ideal. Tja, Ideen muss man haben. Gerne würde ich einheimische Arbeitsgruppen leiten, die Lehmziegel herstellen, die ausschachten, die einen Brunen oder sogar eine Kühl-Zisterne bauen, die Balken und Säulen schaffen, fangen wir doch gleich mit der Arbeit an solchen Kommunenhäusern an, die auch Schulen sein können! Zwei Solarpaneele werden irgendwo abfallen, eine Autobatterie, Sparbirnen, Ventilatoren. So schön wohnt dann nicht einmal der King of the Dance. Stop! Die Bücher müssen raus, ich komm' nicht aus dem Haus.

;4: ;4: ;4: ;4: ;99:
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Beitragvon micha » Mi Jan 12, 2005 09:00:06:

micha hat geschrieben:Da sitzt eine Runde in Ehren,
Will andern die Arbeit verwehren
.


Diese Runde mit Herrn Schäuble verdient ein gutes Gewürz, um besonders schmackhaft gemacht zu werden, da nämlich hier Menschen in Amt und Würden mit ganz viel Absicherungsgeld aus dem Bekommentopf andere Menschen verspottet haben, die Arbeitssuchenden Arbeit geben wollen. Explizit wurde in der Runde gefragt: "Woher kommt dieser merkwürdige Vorschlag denn eigentlich her?" Dann wurde glaube ich auf ein oder zwei Politiker verwiesen, einer im Norden, der den Schmierspott, den mit der Ölspur, ebenfalls noch abbekam. Unser Forum, das diese Idee hervorbrachte, blieb verschont, weil die eigentliche Herkunft der
Idee wieder einmal verschwiegen wurde, entgegen aller Urheberrechte.

Wenn hier Ideen entnommen werden, dann verlaufen sie deshalb oft im Sande, weil sie bei den Kopisten nicht im originalen Geist vertreten werden können. Das Versanden ist schon oft ein Beleg dafür gewesen, dass Urheberrechtsklau stattgefunden hatte, denn die Weiterentwicklung fehlte.

"Wir können doch keine Arbeitslosen schicken" war der Tenor der Runde.
Welche Anmaßung! Diejenigen in Amt und Würden mit ganz viel Absicherungsgeld aus dem Bekommentopf "schicken" also. Da haben wir sie, die schlechtestmögliche deutsche Identität der Deutschen.

Kanzler Schröder kommt von seinen Länderpartnerschaften nun allmählich auf mögliche Kommunenpartnerschaften als Entwicklungsmotor. Ein privates partnerschaftliches Projekt in Ruanda, nicht aus dem arrogant erscheinenden deutschen Entwicklungsministerium der Frau W.-Z., sondern aus privater Entwicklungsinitiative, nämlich Frauen, die Nähmaschinen lieferten und sich mit Frauen in Ruanda zusammensetzten, Schnitte fertigten und Sachen produzierten, parallel zu dem Morden der Männer, ist nun Medienbeispiel geworden.

Da haben wir es, das von mir geforderte Modell des deutschen Vorarbeiters und der deutschen Vorarbeiterin, und das gegenseitige Lernen, das Freundschaften-Schließen. Es dauert noch eine Weile, dann greift sich Kanzler Schröder direkt oder indirekt auch noch diesen Punkt aus unserem Forum und lässt seine Clementine an das Zukunfts-Entwicklungssystem heran.
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Beitragvon micha » So Jul 24, 2005 10:10:18:

Humanitäre Hilfe für Niger siehe: http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... =1055#1055
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Beitragvon micha » Sa Aug 13, 2005 14:17:03:

micha hat geschrieben:Verfasst am: 10 Jul 2005 13:59
http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... =1021#1021
Hier im Forum wurde gepredigt: raus aus Afghanistan. Hinzuzufügen ist, dass es jetzt gerade noch Zeit ist, das Herausgehen damit zu begründen, dass die Hilfe zur Selbsthilfe für die Afghanische Regierung nun ausreichend sein dürfte.


Spiegel-Online-Bericht von heute, 13.08.05: Auch die Uno rügt die Zustände. Präsident Hamid Karzai und seinen Helfern fehle offenbar der politische Wille und die Kraft, gegen die mächtigen Drogenbarone vorzugehen, die das Land faktisch unter sich aufgeteilt haben.


Deutschland verschwendet seine Kräfte. Unser Land kann chaotische und egoistisch agierende Einheimische in großer Zahl in solchen Ländern wie Afghanistan nicht ändern. Die Deutschen werden ausgenutzt. Darum noch mal: RAUS AUS AFGHANISTAN!!!!!

Hilfsangebote sollten sich auf Länder konzentrieren, die aufgrund von Naturkatastrophen ohne eigene Schuld in existenziell schwierige Notsituationen gekommen sind. Hilfen gegen einsame Diktatoren, die Zivilbevölkerung in großem Umfang stranguliert, wäre ebenfalls möglich und sinnvoll. Solche Hilfe ist jedoch mit EU und NATO abzustimmen und muss effektiv sein, muss klüger vorbereitet werden, als es damals gegen Saddam Hussein der Fall war. Wir Deutschen haben unsere Verpflichtung, Diktatoren nicht hoch kommen zu lassen oder zu bekämpfen.
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Beitragvon micha » So Aug 21, 2005 19:39:21:

Der großartige Weltjugendtag in Köln ging nicht zu Ende, ohne auch Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul am Rande ins TV-Bild zu bekommen. Sie ist gewöhnlich beurteilend unterwegs, ohne dass irgendwann einmal gesagt wird, was dieses Ministerium an Entwicklungshilfe leistet. Die Rede ist meistens von Privatspenden oder Privatinitiativen aus ganz anderen Ecken. Stattdessen scheint Kanzler-Hilfe geleistet zu werden, sei es, dass es um antiamerikanische Positionen geht oder um Verteilung des Etats mitsamt Sonderposten auf Haushaltslöcher irgendwo, die alle wie Postsäcke auf Einwurf warten. So kann man sich hochdienen.

Wohl auf diese Weise ist eine geplante Redezeit vor der UN-Vollversammlung herausgekommen. Wie es möglich war, dass eine offenbar untätige Ministerin diese Möglichkeit erhielt, jetzt doch wohl als Oppositionspolitikerin, bleibt schleierhaft. In Konkurrenz zu Außenminister Fischer, vereint gegen die USA, scheint sie als Null Ouvert-Reiz-Karte aus dem Kanzlerärmel geschüttelt worden zu sein. Herr Fischer spekulierte schon mit einer Nachfolge von Kofi Annan, daraus wurde nichts, nun arbeitet sich Frau W-Z dort heran. Dazu braucht sie erst einmal die Basis der Wahl im September 2005. Vielerorts prangt ihr verjüngtes Kopfkonterfei an den Bäumen, einfach mit ihrem Namen darunter, wie eine Ikone der SPD, die kein Programm hat außer sich selbst.

In Köln nun geriet sie vor die Kamera, voller Berechnung angesichts der Kürze, denn sie beantwortete dort eine beliebige Frage mit dem Hinweis auf ihren bevorstehenden Auftritt vor der UNO. Dort werde sie Forderungen der Jugendlichen in Köln zur Sprache bringen. Es gab keine bestimmten. Jugendliche gab es in allen Gruppenschattierungen. Die Politik stand bei ihnen gar nicht im Vordergrund. Der Griff in einen Topf mit angeblichen jugendlichen Anliegen - bei jedem Jugendlichen käme etwas anderes Spontanes heraus - diente einzig und allein der egozentrischen Selbstdarstellung. Von dieser Wahrheit sollte abgelenkt werden. Stattdessen sollte christliche Fürsorge für die Jugendlichen ins Auge springen, theoretisch solche, die über die Möglichkeiten von Papst Benedikt XVI. noch hinausgeht.
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Beitragvon micha » Mi Aug 24, 2005 09:15:33:

Die Entwicklungshilfe für Gerhard Schröder, der Vorschlag, ihn in die Kandidatenliste für den diesjährigen Friedensnobelpreis aufzunehmen, kam heute auf die Tische der Presseagenturen, gestern wäre es zu früh gewesen, morgen vielleicht schon zu spät. Das Timing war perfekt. Schröder selbst nahm die Nominierung äußerst bescheiden auf, so bescheiden und so unmittelbar nach der Meldung, dass ich absolut sicher bin, dass er es vorher schon gewusst hat.

Das Hinarbeiten auf den Friedensnobelpreis hatte ich im Forum schon sehr lange beobachtet und das heimliche, aber offensichtliche Ansinnen des möglichen Trägers selbst, die ehrgeizige Eigeninitiative, durch den Kakao gezogen. Eine Nominierung muss von außen kommen, muss unerwartet ins Haus kommen, ein eigenes Hinarbeiten ist allenfalls ein schlechter politischer Scherz.

Am 21. August 2005 hatte ich über das merkwürdige Verhalten der Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul geschrieben, siehe oben, nicht ahnend, dass ein Zusammenhang mit der Nobelpreisnominierung besteht, der die Augen öffnet. Zwei Tatsachen ließen sich bisher nicht so recht erklären, ich zähle sie auf; sie ergeben nun jedoch einen Sinn:

1. Warum hat Kanzler Schröder eine vitale Amtposition geschmissen und Neuwahlen gefordert? Etwa ganz ohne die Trumpfkarte des möglichen Friedensnobelpreisträgers?

2. Darüber hatte ich mich ebenfalls gewundert: Wie kann eine Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul vor Jugendlichen auf ihren angeblich bevorstehenden Auftritt vor der UN-Vollversammlung verweisen, wenn sie doch als Oppositionspolitikerin gar nicht mehr antreten darf? Des Rätsels Lösung: sie rechnete immer noch mit einem Sieg der SPD bei den Wahlen, weil die Trumpfkarte der Friedenspreisnominierung noch nicht aufgedeckt war. Oben stand:
Wie es möglich war, dass eine offenbar untätige Ministerin diese Möglichkeit erhielt, jetzt doch wohl als Oppositionspolitikerin, bleibt schleierhaft.


Sowohl Gerhard Schröder als auch seine Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul, die hinter ihrem glatt geschminkten, retuschierten, unehrlichen Wahlplakat in Wahrheit vom Ehrgeiz zerfressen zu sein scheint, müssen die Trumpfkarte selbst geschaffen haben, um sie pünktlich zu den Wahlen auf den Tisch gelegt zu bekommen. Das mutmaßliche Komplott ist in vielerlei Hinsicht logisch, zumal eine Entwicklungsministerin beliebig viele Regierungen oder unauffällige Abgeordnete von Regierungen in Entwicklungsländern für die Nominierung zeitplanmäßig einkaufen kann. Das sehr enge Verständigungsgetuschel zwischen dem Kanzler und seiner Ministerin das letzte Jahr hindurch war auffällig.
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Beitragvon micha » Do Jan 05, 2006 12:32:03:

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Beitragvon micha » Mo Jan 23, 2006 16:55:55:

23. Januar 2006 Spiegel Online

RÄTSEL UM OSTHOFF-LÖSEGELD

"Der Fall ist außerordentlich obskur"

Nach ihrer Freilassung sollen bei der entführten Susanne Osthoff US-Dollarscheine aus dem Lösegeld gefunden worden sein. Spekulationen über eine Mittäterschaft an der Geiselnahme werden von Behörden aber dementiert. Die Bundesregierung prüft, ob Osthoff sich an den Befreiungskosten beteiligen soll.


Frau Osthoff hat von den Entführern die gleiche Summe zurück erhalten, die sie vor ihrer Entführung bei sich gehabt hatte. Das Geld nahmen die Entführer aus den Scheinen des Lösegeldes. Eine Beteiligung von Frau Osthoff an den Kosten der Befreiung ist absurd. Man soll sie in Ruhe weiter arbeiten lassen und nicht falsch verdächtigen.
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Beitragvon micha » Mo Dez 31, 2007 17:21:34:

Spiegel Online ganz am Ende 2007: "Kenia drohen schwere Zeiten. Der angeblich wiedergewählte Präsident Kibaki ist ein Meister der Korruption und des Stammesdünkels."
Von der Korruptionsbekämpfung hingegen wollte er bald nichts mehr wissen. Ganz im Gegenteil: Er fand selber Gefallen daran. Schamlos bereicherte sich seine Entourage und brachte schon 2004 den britischen Hochkommissar zum Kochen. Da hatte Kibakis Clique gerade 125 Millionen Euro veruntreut – wofür man, wie der Brite penibel vorrechnete, 1000 Mercedes S 350 hätte kaufen oder 15.000 Klassenzimmer bauen können.

Dass ausgerechnet das deutsche Entwicklungshilfenministerium die verschwenderische Truppe alimentierte, mutete immer schon etwas grotesk an. Im Jahr 2006 bekam Kibakis Mannschaft 29 Millionen Euro unter anderem zur Korruptionsbekämpfung. Als bräuchte man Geld vom deutschen Steuerzahler, um mit dem Stehlen aufzuhören!


Am 21.08.05 hatte ich oben geschrieben:
Der großartige Weltjugendtag in Köln ging nicht zu Ende, ohne auch Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul am Rande ins TV-Bild zu bekommen. Sie ist gewöhnlich beurteilend unterwegs, ohne dass irgendwann einmal gesagt wird, was dieses Ministerium an Entwicklungshilfe leistet.


Das Zitat von 2005 gibt Antwort auf das Zitat von Heute.

Ein fröhliches Neues Jahr 2008 wünscht allen lieben Lesern dieses Schreibtisches, dem es wie vielen anderen Schreibtischen an Ordnung fehlen mag,

micha vRhein (vRRv)
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Beitragvon micha » Mi Jan 16, 2008 11:27:28:

Spiegel Online heutiger Bericht, daraus:
ENTWICKLUNGSHILFE
Reform in der Sackgasse

Von Gordon Repinski

Doppelte Verwaltung, verschwendete Steuergelder. Die deutsche Entwicklungshilfe gönnt sich mit dem Nebeneinander zweier Förderorganisationen beispiellose Ineffizienz - im Namen der Armutsbekämpfung. Nun werden die Pläne zur Zusammenlegung begraben. Verlierer sind die Steuerzahler.

Berlin - Für die Unternehmensberater von PriceWaterhouseCoopers war es ein Großauftrag. Stattliche 168.000 Euro hatte Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul für die Ausarbeitung eines Plans überwiesen, wie die zersplitterte deutsche Entwicklungshilfe mit über 30 öffentlichen Entwicklungsinstitutionen harmonisiert werden kann. Die Berater präsentierten mehrere Modelle, die in einer Empfehlung gipfelten: Die wichtigsten Säulen der Entwicklungshilfe, die Entwicklungsbank der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), sollen unter einem Dach vereint werden.

Entwicklungshilfe (in Liberia): Reformbedürftig
Die Ergebnisse des Gutachtens liegen seit fast zwei Jahren vor, passiert ist bislang jedoch nichts. Auch der Bundesrechnungshof hat sich schon mit der Angelegenheit befasst und auf die Reform gedrängt - vergeblich. In Berlin schwindet nun die Hoffnung. "Es wird keine Reform mehr kommen", glaubt der FDP-Entwicklungspolitiker Hellmut Königshaus. "Im Ministerium wurde unprofessionell gearbeitet."


Nun wird endlich der Spiegel schärfer im Ton. Jahrelang habe ich auf die Ineffizienz und Unprofessionalität aufmerksam gemacht.

Die oben erwähnte Kenia Entwicklungs Hilfe wurde ebenfalls bereits kritisiert. Die Kritik wurde gekontert. Die Ministerin war angesichts des korrupten Wahl Betrüger Präsidenten zu feige, Stellung zu nehmen. Die Fehl Leistung des Ministeriums war zu offensichtlich. Sie schickte deshalb ihren Staats Sekretär vor die TV Kameras. Dieser gab kund, man habe die Hilfe deshalb weiter gezahlt, trotz Korruption, weil ein Mitglied der Regierung (?), der wegen der Korruption nach London (?) geflohen war, zum Weiterzahlen riet. Auf diese "Fachkompetenz" verließ sich das Ministerium dann.

Unprofessioneller geht es nicht. Denn wenn Mitarbeiter ausgerechnet dieses Ministeriums und die Ministerin selbst immer noch nicht begriffen haben, dass man keine Afrikaner fragen darf, ob ein westliches Land zahlen soll, dann immer nur "zahlt" zu hören bekommt und niemals etwas anderes, dann ist es zappenduster dort.

Karl Heinz Böhm hatte in einer Fernseh Sendung Gelegenheit, gut drei Worte zu sagen. Manche wissen, dass es sich um die Prominenten Gala 2008 der Christansen gehandelt hat. Jeder hatte etwa drei Worte "kostbarste" Christiansen ARD Zeit (für Nichts). Diese Gelegenheit nutzte der private Entwicklungs Helfer Böhm, zu bekunden, dass er inzwischen Äthiopier geworden sei - ein Seiten Hieb gegen Deutschland, denke ich mal.

Ich selbst war in Wiesbaden Zeuge, wie Böhm und die Ministerin sich in einem Stadt Café trafen, um vor einem Publikum zu reden. Geeinigt haben sie sich damals wohl nicht. Es gab vermutlich keinen Cent für Böhm, der sich als Profi unter den Entwicklungs Helfern etabliert hat, stets seinen Namen einsetzt, um Hilfs Gelder zu sammeln. Wer hat Karl Heinz Böhm, der jetzt 80 wurde, so frustriert gemacht? Der Wechsel der Staats Angehörigkeit spricht Bände.

Auf einen solchen Profi verzichtete das Ministerium und verschwendet(e) Steuer Gelder lieber im China Loch und an korrupte Regierungen, wie es Laien tun, die froh sind, wenn sie mit Unsummen dann keine Arbeit mehr haben. Was weg ist, ist weg und macht keine Kopfschmerzen mehr.

Die Begegnung in Wiesbaden hatte ich irgendwo in meinen Foren Texten beschrieben und vermerkt, dass wir an einem Tisch zusammen mit einem Mitarbeiter des Ministeriums saßen, der betrunken war. Möglicherweise in einem solchen Zustand wurde nun für über 100000 Euro eine Firma beauftragt, für mehr Effizienz im Ministerium zu sorgen (wie Spiegel Online weiter berichtet), allerdings mit dem Ergebnis, dass diese Steuergelder zwar gezahlt wurden, aber nichts gemacht wurde, am wenigsten das, was diese Firma ausgearbeitet hat. Wieder wurden Steuer Gelder zum Fenster raus geschmissen.

Die zwecks Sozial Image Pflege stets rot gefärbten Haare der "roten Heidi" - ein einzigartig kreativer Einfall - wurden aus den horrenden Gehältern der Ministerin bezahlt, aus privaten, selbst verdienten Rücklagen für Schönheits Kosmetik, dessen bin ich mir fast sicher. Inwischen sind die roten Haare allerdings zum roten Tuch geworden. Man darf hoffen, dass diese geschiedene, kinderlose mutmaßliche Hochstaplerin aus der Politik möglichst bald verschwindet.

Ich müsste meinen Bericht über das Wiesbadener Café Treffen heraus suchen, spare mir die Zeit aber und überlasse es Interessierten.
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Beitragvon micha » Fr Jan 18, 2008 03:26:21:

Jugendliche werden unterstützt, um in Hilfs Organisationen eine Lehr Zeit zu absolvieren, Hilfs Organisationen, die oft einer Prüfung bedürfen und die allzu oft lediglich sich selbst versorgen und Alibi Projekte aufbauschen. Das Entwicklungs Ministerium zahlt für jeden bereiten Jugendlichen gut 500 Euro, wenn er den Auslands Dienst für ein Jahr antritt.

Direkte Entwicklungs Hilfe ist es somit nicht, auch wenn die Ministerin als Beschäftigungs Mutti für Jugendliche im TV Bonus Punkte machen will.

In Deutschland besteht erheblicher politischer Druck, um Jugendlichen nach ihrer Schulzeit irgendeine Beschäftigung zu geben, ihnen eine Lehrstelle zu verschaffen. Dieser Druck besteht aber in anderen Ministerien. Das Entwicklungs Ministerium hat Druck von auswärts, nicht von inwärts. Es wird so zum inländischen Beschäftigungs Ministerium für Jugendliche ohne Job, eine Aufgaben Verfehlung, so begrüßenswert die Initiative aus der Sicht der Jugendlichen auch ist.

Die Initiative kann aus den genannten Gründen keine originäre Idee des Entwicklungs Ministeriums gewesen sein, weil dieses andere Aufgaben hat, als deutsche Jugendliche auszubilden.

Viel eher könnten ehemalige Facharbeiter als Vorarbeiter in Entwicklungs Projekte geschickt werden, die in Deutschland arbeitslos sind. Dies läge im Aufgaben Bereich. Die naheliegende Idee, schon vor Jahren hier ausgebreitet, wurde nicht aufgegriffen.
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