(Un-)Schönheiten

In gesellschaftlichen Gruppierungen innerhalb und außerhalb von Nationen und Landesgrenzen spielt sich das eigentliche Leben ab.

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(Un-)Schönheiten

Beitragvon micha » So Dez 05, 2004 15:11:47:

Miss Belgien nach der Wahl der Miss Universum 2004: Ellen Petri präsentiert auf dem Foto in Spiegel-Online einen typischen Busenrand, der auf eine Schönheitsoperation schließen lässt: das eingenähte Kissen verursacht eine Kerbe am oberen Busenrand, wo ein viel weicherer Übergang natürlich wäre.

Das Gleiche passiert oft mit Müllhalden. Sie werden aufgefahren. Der Hügel, der immer größer wird, hat einen Radius auf der Ebene, dessen Durchmesser sich ebenfalls vergrößert. Der Winkel Ebene/Hügel beträgt ungefähr 40 Grad und hat keinen Übergang. Eine ähnliche Form entsteht, wenn ein Zement- oder Sandhügel aufgeschüttet wird. An Kohlehalden lässt es sich auch beobachten.

Die Chirurgen geben dem Schönheitsideal der Frauen nach, die sich operieren lassen. Dieses Ideal ist ein aus dem Korsett oder aus einem engen Büstenhalter herausquellender Busen als Triumph der Weiblichkeit über die neidische Gesellschaft anderer Frauen.

Nur - ein hochgedrückter natürlicher Busen hat einen anderen oberen Übergang als ein hochgedrückter operierter Busen mit einem spannenden Silikonkissen innen drin. Daran wird nicht gedacht. Optisch geübte Männer erkennen den Unterschied und sortieren die Tellerbusen als unnatürlich aus. Sie sind nicht mehr erotisch.

Ein etwas hängender Busen bleibt natürlich und ist normalerweise auch erotisch. Darauf kommt es vielen Frauen nicht an. Sie machen sich gegen Konkurrentinnen schön und vergessen die Männer. Hier verselbständigt sich ein falsches Schönheitsideal, an dem die Chirurgen kräftig verdienen. Es sei ihnen gegönnt. Sie erzeugen neue Frauen, die abschrecken. Die Vorstellung, einen doppelt schwingenden Busen vor sich zu haben, dessen Innenteil sich verselbständigt und "Beulen" macht, ist grauenhaft.
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Beitragvon micha » Di Dez 07, 2004 17:21:30:

Nach der Forum-Buchreihe, siehe unten Teil C, ist ein Manuskript meiner verstorbenen Autorin Dr. Lada Nikolenko geplant, die in dreißig Jahren Forschungsarbeit die Schönheiten der jeweiligen Epochen archiviert hat und daneben auch dieses Manuskript schuf, das sich sehr spannend lesen läßt. Dann werden wir sehen, ob die heutigen Schönheiten den früheren standhalten.

Das Schönheitsideal wurde in der Renaissance natürlich an der Antike gemessen. Dazu fanden Kongresse der bedeutendsten Persönlichkeiten Europas statt, so wichtig war dieses Thema.
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Beitragvon micha » Di Mai 17, 2005 17:57:30:

Bezug: http://www.rheins.de/forum/viewtopic.php?p=467#467

Vor etwa vier Wochen erschien eine ganze Seite in der Bildzeitung, die sich des Themas annahm, operierte Busen mit weichem Übergang von weiblichen Chirurginnen gegen die Halbbälle mit Rand aus der Hand von männlichen Chirurgen. Das Thema war auf fruchtbaren Boden gefallen.

Die besonders hässlichen operativen Ergebnisse gehören bereits in die Rubrik "Widerwahn", siehe http://www.rheins.de/forum/viewforum.ph ... 2cbb2266e1

Allerdings, wenn Menschen trotz Widerwahn ihr Glück finden, dann sollte geklatscht werden, hässlich hin oder her. Seien wir alle froh, wenn Menschen ihre Hoffnungen und Träume noch bewahren und sogar teilweise verwirklichen können, andere stehen bereits am existentiellen Rand. Es wird nicht bemerkt, bis dies passiert:

Spiegel Online heute: SELBSTMORD
"Wir krebsen uns durch" von Mario Kaiser

In seinem Abschiedsbrief beklagt das Berliner Ehepaar Stahl die soziale Kälte in Deutschland, die Angst vor dem Abstieg trieb es in den Tod. Die Probleme von Monika und Michael Stahl waren nicht größer als die Millionen anderer Deutscher.


Die ganze Geschichte http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,355898,00.html rührt an das Selbstverständnis vieler Deutscher, die in noch schlechteren Positionen hängen und nicht einmal einen Partner haben.

Die Ursachen sehe ich in der ungerechten Verteilung von Lebensunterhalt aus den Steuern und in Gefühlskälte im Umgang miteinander. Der Begriff der sozialen Kälte deckt das Problem nicht ab.

Familiäre Existenz in Deutschland wurde durch immer höhere Grundkosten des Lebens inzwischen zum Problem. Die deutschen Familien sind oft nicht groß genug, leben verstreut, sind sich in ihren Teilen gegenseitig fremd, helfen sich nicht und fühlen nicht miteinander. Ein einzelnes Paar, allein auf sich gestellt, wurde mit der Verknappung der Grundlagen für den bisherigen Lebensstandard, der relativ bescheiden war, allein nicht fertig.

Jeder für sich wäre wohl nicht in den Tod gegangen. Diesmal half Liebe und Erinnerung an gemeinsame schöne Zeit, den Schritt aus dem Leben zu tun. Nach einer letzten Flasche guten Sekts auf den Sitzen des schwarzen Opel sind wir, die Überlebenden, verlassen worden. Vielleicht spürt der Eine oder Andere eine seltsame Leere wie ich. Gerne würde ich die Beiden zurückholen!

rheindeutschland.de in rheins.de geändert
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Beitragvon micha » Mi Jun 15, 2005 05:27:43:

Immer nur sich selbst zu verwöhnen, halte ich für eine Unschönheit. Wie sieht sie genauer aus? Man könnte sie im Anfangsstadium als einen Ungeist sehen. Dieser kommt aus dem Nebel zwielichtigen Wohlstands. Zuerst hat dieser Geist noch keine Form, der Nebel verteilt sich. Andere können kaum durchblicken. Dann aber entsteht eine Nebelwand. Sie verursacht soziale Unfälle bei Anderen.

Am Straßenrand einer solchen Gesellschaft der Nutznießer und der Benutzten verwandeln sich einige der Nebelwände. Sie nehmen Formen an. Die Eitelkeit präsentiert sich. Dadurch entstehen Gestalten, die sich selbst für schön halten, sich mit falscher Selbsteinschätzung verwöhnen, aber zu den Unschönheiten gehören.
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Beitragvon dido » Mo Jun 27, 2005 17:31:19:

http://www.rheins.de/forum/viewtopic.php?p=944#944

wer gemeint ist, bleibt etwas im nebel. dennoch wird klar, dass umschichtungen in unserer gesellschaft gebraucht werden. die nutznießer haben auf dem rücken der benutzten gigantische staatsschulden gemacht, um sich zu "verwöhnen". durchaus unschön.

ich sehe das bühnenbild eines absurden theaterstücks - ohne happy end.
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Beitragvon micha » Mo Jan 23, 2006 06:16:39:

Du hast mir ja mal erzählt, liebe dido, dass Du absurdes Theater inszeniert und gespielt hast. Deine Kritiken in der Regensburger Presse waren hervorragend! Vielen Dank, dass Du sie mir mal gemailt hast.

Absurd ist Vieles, das in unserer Gesellschaft geschieht. Neulich sprach ich mit einem evangelischen Pfarrer hier in Thailand, der mich zu sich an den Tisch bat. Er erzählte von seinen Stellen als Pfarrer im Ausland, dass er immer unterwegs gewesen sei und im nächsten Jahr eventuell eine Stelle in Thailand bekäme. Auch berichtete er von seiner Jugendarbeit. Das Zusammenwirken mit Jugendlichen sei für ihn eine Art Erfüllung.

Nein pädophil sei er nicht, erzählte von der einen oder anderen Verbindung zu Frauen. In der Gruppenarbeit suche er Lebensqualität für die Gruppenmitglieder zu verbessern. Dann stellte sich heraus, dass er auf dem gleichen Gymnasium war wie Oskar Lafontaine, dass er Griechisch, Hebräisch und Latein hatte. Ich wollte seinen Redefluss nicht unterbrechen, erzählte dann aber doch eine kleine Begebenheit aus der gleichen Imbissecke des Kaufhauses, in der wir gemeinsam an einem Tisch saßen.

Ich erzählte ihm, einen interessanten Amerikaner getroffen zu haben, der ein wenig aussah wie Steven Spielberg, den ich sehr verehre. Er saß dort am Tresen. Neben sich hatte er einen Papagei. Dieser saß auf der Lehne des nächsten Hockers und machte sich mit seinem Gefieder zuschaffen, benahm sich ganz wie ein menschlicher Gast. Sein Freund, der Amerikaner, verschwand aufs Örtchen, kein Problem. Der Vogel blieb sitzen, war es gewohnt, kurz allein gelassen zu werden und kümmerte sich um seine eigene Toilette, wenn nicht kurz um andere Leute, die kamen und gingen.

Sein Gefieder war nicht gestutzt. Er hätte wegfliegen können, sinnierte ich. Dann kam der Amerikaner zurück, wieder war das Paar zusammen, das offenbar das Leben gemeinsam genoss.

Dieser Genuss zog mich an, sprach mit dem Amerikaner, als er aufgestanden war und unmittelbar an mir vorbei kam. "Sie scheinen sich beide gut zu verstehen", leitete ich die Unterhaltung ein. "Ja, wir lieben die Freiheit", antwortete er, "ich heiße übrigens Dann, mein Papagei Kanani". So stellten wir uns vor.

"Wir Amerikaner lieben die Freiheit, sie gönne ich auch meinem Kanani. Er ist zufrieden und glücklich."

Nun bekamen die Farben des Vogels noch mehr Leuchtkraft als zuvor. Welch ein Bild! Ganz nahe hob ich leicht meine Hand und spürte einen Schnabel, der zu einem Gehirn gehörte, das wusste, wann es noch nicht wehtat. Ich ließ ihn. Er erkundete mich auf seine Weise. Währenddessen genoss ich die Schönheit des Bildes neben mir. Schönheit und die Vorstellung von Toleranz, Freundschaft und Freiheit sind nun aber nicht zu übertreffen. Selbst die neu gekürte Miss USA, die sofort nach ihrer Inthronisation fette Pommes Frites verschlang, auf die sie so lange hatte verzichten müssen, kann kaum ein schöneres Bild abgeben. Sie hatte Fähigkeiten gezeigt, tanzte ein Ballett-Stück vor der kritischen Jury, das ist wahr. Die wahre Schönheit hat mit Fähigkeiten zu tun, die sich ganz von allein entfalten, wenn das natürliche Entfalten auch zugelassen wird.

Dem Pfarrer gefiel die Begebenheit. Er selbst liebte die Freiheit, war darum so oft unterwegs gewesen. Seine Sprachbegabung demonstrierte er mit ein paar Worten Thailändisch. Wenn er so sprachbegabt sei, was hielte er denn von dem neuen Wort "Widerwahn", ein Buchtitel, siehe Forum C. Ich assoziiere etwas gegen den Wahn, sagt er. Das meinte ich aber so nicht, gab ich zur Antwort, Widerwahn sei für mich "Widerwahn" wie "widerlich", nicht aber "Wider den Wahn". Damit konnte er sich anfreunden. Mit dem Wort, liebe dido, sind ja absurde Vorgänge in der Gesellschaft gemeint, die wie absurdes Theater ablaufen. Dann nannte ich dem Pfarrer ein paar Beispiele. Dann bekam das Wort Gestalt.

Schönheit kann auf Menschen und Papageien bezogen sein. Unschönheiten beziehen sich zumeist nur auf den Menschen. Um die folgende Begebenheit zu schildern, muss ich mit einer Schönheit beginnen. Sie stieg in ein offenes Sammeltaxi, war wohl Dänin und setzte sich neben mich, weil sonst kein Platz war. Die Gestalt wirkte auf mich wie ein kleiner Elektroschock als Anstoß stiller Bewunderung einer perfekten Schönheit, einer großen jungen weiblichen Gestalt mit frischem Gesicht, aufregend langen Oberschenkeln und meisterlich geformten Füßen. Irgendetwas schien ihr im ersten Moment der zufälligen Begegnung an mir gefallen zu haben, wohl mein zweiteiliger Sommeranzug, jedenfalls schien sie kurz meine Hand auf dem Sitz zu suchen. Einbildung! Einbildung! Einbildung!

Nun hielt das Taxi. Zwei Amerikaner stiegen auf, der eine blieb auf der Stehrampe, der zweite beleibte suchte nach einem Sitz und befand, in unserer Reihe sei noch Platz. Die Leute in Thailand sind sehr freundlich, wollen diese Menschenfreundlichkeit als gute Thai und als Buddhisten, erheben sich im Kino sofort, wenn der Vorfilm über den Thailändischen König gezeigt wird, alle ohne Ausnahme, denn sie lieben hier ihren König, der ihnen so viel Freiheiten gab, über alles, und auch im Taxi sind sie sofort bereit, Respekt zu zeigen, sich etwas zu erheben und Platz zu machen. Aber es entstand nur eine kleine Lücke. Ich warnte den Amerikaner, es sei trotz Bemühen wohl doch nicht genug. Er aber pflanzte sich mit seinem dicken Hintern mit aller Gewalt zwischen mich und die schöne Dänin, die aufstand, als unmittelbar darauf auf der gegenüberliegenden Bank ein Platz frei wurde und sich herübersetzte.

Eigentlich war es eine Blamage für den US-Amerikaner. Auch ich stand auf und stellte mich auf die Stehrampe, so hatte er nun seinen Platz. Das Taxi hielt und die dänische Gruppe mit der Schönheit stieg aus, vor einem sehr vornehmen Hotel, so konnte ich die Länge der Oberschenkel noch kurz mit der Gesamtgestalt vergleichen und mein positives Bild zu guter letzt noch abrunden.

Jetzt bot der Amerikaner seinerseits den Platz neben sich an, denn nun war einiges frei. Ich lehnte schmunzelnd ab, er meinte, er sei ja doch im Urlaub und wolle sich demzufolge gerne auch setzen. Ich meinte vor meinem Ausstieg noch, er habe aber "a very big butt", er solle morgen ausschließlich Früchte essen und kein Bier trinken. Nun hätte ich aber nicht gedacht, dass wegen dieser persönlichen Bemerkung geradezu eine Lastwagenladung an Zustimmung und Liebe über mich ausgeschüttet wurde, denn ich hatte den innersten Wunsch dieses Amerikaners zufällig getroffen. Die Zeit meines Taxi-Ausstiegs war kurz, er gestikulierte voller Zustimmung mir nach, ganz happy, dass sich jemand so ausgiebig mit ihm beschäftigt hatte. Allerdings hätte ich die Lastwagenladung lieber von der Dänin, dachte ich, jedoch, das wäre unnatürlich gewesen, hätte der Schönheit des Augenblicks widersprochen.

Natürlicherweise kann es schon einmal vorkommen, dass eine weibliche Seele einen Lastwagen voller aufgestauter Gefühle ausschüttet, in einem Bruchteil einer hundertsten Sekunde ganz zu Anfang aber nur, denn sie hat fast immer die schöpferische Gabe, die Vorstellung, wie dieser Mann sein könnte, flugs in die Gewissheit umzuwandeln, wie dieser Mann nicht sein kann. Der erste Moment wird regelmäßig von den Männern verpasst, der zweite Moment mit der Rätselhaftigkeit der Frau in Verbindung gebracht. Dann aber ist alles wieder zu spät.

Theoretisch müssten sich die Chancen des ersten Augenblicks wegen der Stauwirkung bei attraktiven Frauen vermehren, denn ritterliche Männer mit Tatkraft im Moment der Entscheidung gibt es kaum noch, der rundbäuchige Typus des Aufsichtsrates, der bedient wird, der gar nicht mehr selbständig handeln kann, dem selbst die Frauen zugeschoben werden oder wegen Geldes zufliegen, weil auch sie aus den hingehaltenen Korruptionstöpfen der umgeleiteten Steuergelder und Energienebenkosten bezahlt werden, ist bereits zu sehr verbreitet. Sie bestimmen den zweiten Moment der Resignation, von dem die Rede war.

Schönheiten und Unschönheiten können sehr dicht beieinander liegen, beide Amerikaner hatten ihre Schönheiten, der eine in Gestalt eines bunten Papagei, der andere an seiner eigenen Gestalt, denn sein dicker Hintern war auch ganz schön.
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Beitragvon micha » So Feb 14, 2010 13:27:10:

Presse-Berichte über die diesjährige Auslosung der schönsten Frau Deutschlands, http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotos ... 51791.html , lassen ahnen, dass unser Land, anscheinend speziell unsere deutschstämmige Bevölkerung, keine echten Schönheiten mehr hervorbringt. Den Gesichtern der Wettbewerberinnen fehlt meist die Symmetrie, die Lockerheit, das natürliche Strahlen. Eltern, die Kinder geborgen aufwachsen lassen können, scheint es kaum noch zu geben. Die Augen der jungen Damen stehen in der Regel, jedenfalls bei den meisten Ausgewählten, etwas zu dicht. Der internationale Trend geht aber hin zu einem anderen Schönheits-Ideal mit weiterem Augenabstand, wie der Film "AVARAR" zu beweisen scheint: http://online-schreibtisch-micha-vrhein ... eiter.html

Deutschland ist ein Sorgen-Land geworden, verursacht von unfähigen Regierungen und parasitären Partei-Apparaten. Die Kinder erben einen Teil davon.

Neben den Genen, die ein Mensch bekommt, sind Gesellschaft, Umwelt, soziales Netzwerk, Familie und die darin enthaltene Harmonie oder Disharmonie für menschliche Entwicklungen entscheidend. Auch scheinen die unmittelbaren Konstitutionen der Eltern eine Rolle zu spielen. Wird das Kind in einer geistig aktiven Phase des Vaters geboren, bekommt es Teile davon mit auf den Lebensweg. Für Schönheit und die Ausstrahlung von Harmonie weiblicher Jugendlicher sind eher Glück, harmonisches Familienleben und erfülltes Liebesleben mit dem Partner/Ehemann seitens der Mutter wichtige Voraussetzungen, die zum Tragen kommen. Schönheit entsteht durch Harmonie, Asymmetrie durch Disharmonie, Leid, verkrampftes, angstvolles oder aggressives Leben der Eltern oder eines Elternteils. Wann die Auswirkungen entstehen, ist die Frage. Dass Ursachen Wirkungen haben, steht fest.

Ob sich die Vitalität eines werdenden Kindes auch gegen widrige Voraussetzungen durchsetzt, zeigt sich dann. Werdendes Leben hat zusätzliche Kräfte, sich zu behaupten. Ein Teil natürlicher Schönheit und Harmonie scheint aber im Kampf des Lebens gegen Widerstände unterzugehen. Brutale Geschichte einer Kriegsgeneration wirkt sich mit Sicherheit auf kommende Generationen aus. Die schuldhafte Geschichte wird durch den mütterlichen Anteil gemildert, da Frauen Krieg und Verbrechen in der Regel erleiden und nicht selbst daran beteiligt sind.

In vielen Völkern und Religionen werden die Ahnen geehrt, verehrt, angerufen. Die eigenen Gene reichen bis zu ihnen zurück. Ihre Gene und damit ihr guter Einfluss können gesucht werden. Sie werden in vielen Kulturen in Rituale eingebunden. Sie sind real, keine "Geister", weil auch die Gene, die sie hinterlassen haben, real sind.

Kulturell unterstützte Anbindung an die Vorfahren lockert das Christentum, das eine völlig neue Bindung außerhalb geneologischer Kontinuität anbietet. Wesentlich am Christentum ist eine grundsätzliche Wandlung, wie die vom Saulus zum Paulus, der vom Lichtstrahl "göttlicher" Erkenntnis "getroffen" wurde, wie ein Bild von Carravaggio zeigt. Das Individuum wandelt sich radikal, tritt in eine Nachfolge Christi ein und folgt mit stillen Gebeten den Visionen vom Himmelreich gegenüber drohenden Höllenqualen.

Die Anbindung an Vorfahren wird nahezu bedeutungslos. Die familiären Bindungen werden zugunsten des Nachfolgens Christi eher aufgegeben, so wie er selbst es seinen Jüngern bedeutete. Zwischen gegenwärtigem Leben und himmlischer Vision steht ein freiwilliges Martyrium Jesu. Nicht mehr die Ahnen stehen im Vordergrund, sondern Märtyrer, Propheten, Mutter Gottes und Sohn Gottes. An die Stelle natürlicher Harmonie tritt Harmonie nach Buße und Seelen-Harmonie nach dem Befolgen einer Glaubens-Doktrin, die von einer Kirche überwacht wird. Damit kann sich natürliche Schönheit fast nur noch ohne Kirche entfalten, da diese zu Zwängen und Verkrampfungen führt. Gelingt diese Entfaltung aus irgendeinem glücklichen Umstand, mogelt sich Kirche in das geglückte Leben und bombardiert es mit Vanitas-Bildern. Schönheit wird auf das Gleis Vergänglichkeit geschoben.

Siehe auch den hieraus entstandenen Artikel mit Bild und der Überschrift Gene von Eltern, Großeltern und Ahnen entscheidend? Oder die plötzlich Wandlung eines Menschen in einem Glauben?
Von höchster Bedeutung ist die Entwicklungs-Phase im Mutter-Leib, das Werden von Anbeginn. Die Seelenlage der Mutter wird geradezu potenziert. Sie kommt mit wenig aus. Eigentlich braucht sie nur die liebevolle Zuwendung des Vaters, der zeigen sollte, dass er zu seinem Kind und der Mutter des Kindes steht. Er muss sich in dieser Phase als wahrer Mann erweisen. Dann wird sich auch die körperliche Entwicklung des Kindes entfalten können. Wie empfindlich diese Entwicklungs-Phase ist, zeigen zum Beispiel Lärm oder Ultraschall-Untersuchungen. Das Kind schreckt zusammen.

Schönheit der Haut, Harmonie der Gliedmaßen, der ausgereifte Knochenbau etc entstehen in passiven Entwicklungs-Phasen und sind abhängig von den Eltern und Genen aus den beiden Familien der Eltern. Die anschließenden Lebens-Entwicklungen sind dagegen aktiv beeinflussbar. Gene bestimmen die Körperform, sind die Grundausstattung jedes Individuums. Es gibt zunächst keine "besseren" und "schlechteren" Gene. Die Ausstattung durch Gene kommt durch Willen, Einsicht, Begabung, Fleiß und Zielstrebigkeit zum Tragen, Gene können durch falsche Lebensweise, zum Beispiel Drogen, falsche Ernährung und Substanz-gefährdenden körperlichen Raubbau unterdrückt werden und verkümmern. Weit zurückreichende Gene aus dem Fundus von Eltern, Großeltern und Urgroßeltern können durch kluge Lebensweise "herangeholt" werden. Niemand ist seinen Genen ausgeliefert, keiner kann sich herausreden, sie gehören zu ihm. Falsche Lebensweise mit angeblichen "schlechten" Genen zu entschuldigen, ist absolut falsch. Jeder ist auch seines Glückes Schmied, indem er seine Gene aufspürt, sich zu ihnen bekennt, sie als seine Identität versteht darauf seine Entwicklung aufbaut.

Grundsätzlich fördert die Natur eine gute Entfaltung jedes Idividuums. Mangel an Liebe im individuellen Umfeld, Hemmnisse und Raubstrategien durch einen unterdrückenden Staat und besonders falsche Lebensweise machen dieser natürlichen Entwicklung den Garaus. Dann entsteht auch keine Schönheit.
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