24. Januar 2006 Spiegel Online
STELLENABBAU BEI DAIMLER
Deutsche Standorte am härtesten betroffen
Der Abbau von weltweit 6000 Jobs im Verwaltungsbereich von DaimlerChrysler wird die deutschen Standorte am härtesten treffen. Auf genaue Zahlen wollte sich Vorstands-Chef Dieter Zetsche jedoch nicht festlegen. Ein Analyst erklärte, deutschlandweit könnten bis zu 4500 Mitarbeiter betroffen sein.
Stuttgart - Der Großteil des Stellenabbaus dürfte deutsche Mitarbeiter betreffen, erklärte Konzernchef Zetsche in einer Telefonkonferenz. Auf eine genaue Zahl wollte sich der Vorstandsvorsitzende nicht festlegen lassen: Er verwies lediglich darauf, dass rund 60 Prozent der 30.000 Verwaltungsstellen des Autobauers in Deutschland angesiedelt seien. Marc-Rene Tonn, Analyst von M.M. Warburg, schätzt: "Es könnten 4000 bis 4500 Stellen in Deutschland sein."
Stellen in der freien Wirtschaft werden abgebaut, der staatliche Verwaltungsapparat über Parteien ufert dagegen aus. Auf der Wirtschaftsseite wird erfolgsorientiert agiert, auf der Partei-dominierten Staatsverwaltung mit allen Peripherie-Institutionen wie Krankenkassen etc. dominiert das Schmarotzertum an den sprudelnden Hähnen von Pflicht- und Steuerabgaben. Notwendiger Energiekonsum, wir leben in einem harten Winter, wirkt auf Energielieferer ebenfalls wie ein sprudelnder Geldquell, Preiserhöhungen können geradezu beliebig hochgeschraubt werden.
Der Staatsapparat müsste normalerweise mitziehen, Stellen abbauen, um die Belastungen selbständiger Unternehmen zu mildern. Aber das Gegenteil ist der Fall. Still und leise werden immer mehr Möglichkeiten geschaffen, um an die mühelosen Geldsprudelquellen zu kommen, die einfach fließen, die nicht eigentlich verdient werden müssen, weil sie per Gesetz, auf dem Steuererhöhungsolymp, verordnet werden können - eine krasse Fehlentwicklung des demokratischen Prinzips, weil das Wahlvolk diese Erhöhungen in der Regel ablehnt und unter den Belastungen förmlich zusammenbricht.
Eine weitere Unlogik besteht darin, dass immer mehr Staatsregulierung immer weniger Modelle hervorbringt, um freie Arbeit, im Gegensatz zum Arbeitsgetue auf der Schmarotzerseite, zu schaffen. Die "Schwerkraftpolitik", kürzlich in diesem Forum vorgestellt, war ein Ansatz, um solche Arbeit zu schaffen. Dass Modelle fehlen, ist auch aus dem folgenden Bericht zu entnehmen:
24. Januar 2006 Spiegel Online
GIGANTISCHE KRISE
Arbeitslosigkeit weltweit auf Rekordstand
Die Zahl der Erwerbslosen in der Welt hat einen Höchststand erreicht. Insgesamt waren der Arbeitsorganisation ILO zufolge 2005 191,8 Millionen Menschen arbeitslos. Die Vereinigung warnt vor einer Beschäftigungskrise von enormen Ausmaßen.
Berlin - "Wir sehen uns mit einer Beschäftigungskrise gigantischen Ausmaßes konfrontiert, die sich nicht von selbst auflösen wird", erklärte der Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Juan Somavia. Die Zahlen der Organisation zeigten, dass Wirtschaftswachstum allein die globalen Arbeitsmarktprobleme nicht lösen könne. Denn das Wachstum lag der Untersuchung der Organisation zufolge weltweit bei satten 4,3 Prozent. Dagegen waren Ende 2005 191,8 Millionen Menschen ohne Job. Das sind 2,2 Millionen mehr als 2004 und 34,4 Millionen mehr als 1995.
"Wir brauchen daher neue Politikansätze, um diese Probleme anzugehen", erklärte Somavia. In den meisten Volkswirtschaften sei es nicht gelungen, ein wachsendes Inlandsprodukt in mehr Arbeitsplätze oder höhere Löhne und Gehälter zu übersetzen, hieß es weiter. Zusammen mit den gestiegenen Energiepreisen und Naturkatastrophen in zahlreichen Ländern habe dies negative Auswirkungen vor allem für die ärmere Bevölkerung gehabt.
Die einzig gute Nachricht: In den Industrieländern einschließlich der Europäischen Union sank die Arbeitslosenquote dieser Statistik zufolge von 7,1 Prozent im Vorjahr auf 6,7 Prozent Ende 2005. Dafür verschlimmerte sich die Situation beispielsweise in Lateinamerika und der Karibik deutlich. In diesen Regionen stieg die Quote von 7,4 auf 7,7 Prozent. In Osteuropa (außerhalb der EU) und den ehemaligen Sowjet-Republiken zog sie von 9,5 auf 9,7 Prozent an.
Ostasien verzeichnete mit unverändert 3,8 Prozent Erwerbslosen die niedrigste Arbeitslosigkeit, während Nordafrika und der Nahe Osten mit 13,2 Prozent den höchsten Stand aufweisen. Insgesamt blieb die Arbeitslosenquote weltweit trotz des Anstiegs der absoluten Zahlen laut ILO gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 6,3 Prozent.
Wir brauchen also neue Politikansätze, um die Probleme anzugehen. Allein aus der Entwicklung geht hervor, dass gewählte Volksvertreter ihre eigentlichen Aufgaben nicht erfüllen. Stattdessen wurden Modelle geschaffen, die noch mehr Verwaltung, noch mehr Staatsschulden und noch mehr leere Verwaltung schufen. Herr Clement, Exminister, symbolisiert allein durch sein Gesicht die Schildbürgerstreiche der politischen Kaste. Die Durchführung der Hartzgesetze geriet zum finanziellen Desaster.
Immer mehr leere Verwaltung eines ausufernden Staatsapparates verfälscht die Arbeitslosenzahlen in einem Land wie Deutschland. Wenn diese stagnieren, aber immer mehr "leere", d. h. für die Volkswirtschaft kontraproduktive Arbeitplätze aus dem Steuer- und Zwangsabgabenaufkommen der Bürger entstehen, wird die Belastung, die ohnehin schon durch Arbeitslose gegeben ist, größer und nicht kleiner.
Jeder aufgeblasene, volkswirtschaftlich kontraproduktive Arbeitsplatz, der entstand, weil Parteien ihre Leute unterbringen und dafür scheinbar notwendige Rahmen konstruieren, darf gut und gerne vierfach gezählt werden. Ein Arbeitsloser erhält von mir den Wert 1, ein durchschnittlicher konstruierter Arbeitsplatz den Wert 4. Bei gleichem Zahlenverhältnis hätten wir eine Belastung durch 5 Millionen Arbeitslose und 20 Millionen Steuersauger ohne eigentliche gemeinnützige Aufgabe. Oft geht die Gemeinnützigkeit sogar in den Minusbereich, d. h. dem Bürger werden Hürden über Hürden in den Weg gestellt, wenn er irgendein existenzielles Anliegen hat. Die Hürden sind zusätzlich kostenpflichtig, versteht sich.
Ein Staat, der nicht durch Gerechtigkeit definiert wäre, wäre nur eine große Räuberbande, sagte Augustinus: „Remota itaque iustitia quid sunt
regna nisi magna latrocinia?“ (De Civitate Dei, IV, 4: CCL 47, 102) - aus der neuen Enzyklika Benedikt XIV hier am 27.01.06 eigefügt. Die Ungerechtigkeit unseres Staates besteht in den Zwangsbesteuerungen und den erzwungenen Abgabensystemen, die den Nutznießerteil zu einer "Räuberbande" und den blutenden Teil zu einer Opfergemeinschaft machen, die in die Obhut des "Weißen Ringes" gehört. Der gemeinnützige Anteil, der tatsächlich dem Bürger zugute kommt, beträgt außerhalb der Meldeangelegenheiten, polizeilichem Schutz und äußerer Sicherheit oft nur zwanzig Prozent der Wertleistung, die der Bürger aufgebracht hat.
Wo liegen aber nun die Arbeitsplätze der Zukunft, die keinen Leerlauf oder Rückwärtslauf erzeugen, sondern mit Inhalten gefüllt sind, die zu weniger Arbeitslosen und zum Abbau der Ineffizienz staatlicher und konstruierter Verwaltung führen? Sie liegen in Ausbildung, Lehre, Forschung und allen damit verbundenen Schüben für mehr deutsche Aktivität, Effizienz und Qualität auf den Märkten, innen wie außen.