Dritter Weltkrieg?

UN, INTERNETPARLAMENT, TERRORISMUS, WELTHANDEL, DIPLOMATIE, andere LÄNDER etc.

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Dritter Weltkrieg?

Beitragvon micha » Do Aug 04, 2005 14:46:19:

Spiegel Online:
04. August 2005
NEUES VIDEO
Sawahiri droht Blair mit neuen Anschlägen

Der al-Qaida-Anführer Aiman al-Sawahiri droht in einem Video Großbritanniens Premier Blair mit weiteren Anschlägen. Blairs Politik werde für London noch mehr Zerstörung zur Folge haben, kündigte der Stellvertreter von Osama Bin Laden an. Neue Anschläge würden selbst den 11. September 2001 in den Schatten stellen.

Bin-Laden-Stellvertreter Sawahiri: Neue Drohungen an die Adresse von Blair
London/Kairo - Die Politik von Tony Blair werde Konsequenzen haben, drohte Sawahiri. "Blair hat euch Zerstörung in der Innenstadt von London gebracht, und er wird mehr davon bringen, so Gott will", sagte Sawahiri in einem heute vom arabischen TV-Sender al-Dschasira ausgestrahlten Video.

Die britische Hauptstadt war im vergangenen Monat von zwei Anschlagsserien im öffentlichen Nahverkehr erschüttert worden, bei denen mehr als 50 Menschen starben. Für die erste Serie am 7. Juli wird al-Qaida verantwortlich gemacht.

Das was nun komme, werde die Anschläge in New York und Washington am 11. September 2001 in den Schatten stellen, sagte Sawahiri mit drohendem Zeigefinger. Den USA drohten "schlimmere Katastrophen als in Vietnam", fügte der gebürtige Ägypter hinzu. "Wir haben den Ländern der Allianz der Kreuzzügler einen Waffenstillstand angeboten, wenn sie das Land des Islams verlassen", sagte er in Bezug auf die alliierten Truppen im Irak. Dann fragte er rhetorisch: "Hat euch Osama Bin Laden nicht gesagt, dass ihr nicht von Sicherheit träumen könnt, solange keine Sicherheit in Palästina besteht - und bevor nicht alle ungläubigen Armeen aus dem Land von Mohammed abgezogen sind?" "Unsere Botschaft ist klar und abschließend: Es wird keine Erlösung geben, bis ihr von unserem Land abzieht und aufhört, uns unser Öl und andere Ressourcen zu stehlen sowie ungläubige Herrscher zu unterstützen", sagte der Stellvertreter des al-Qaida-Chefs Bin Laden.

Al-Dschasira hatte zuletzt Mitte Juni ein Video von Sawahiri ausgestrahlt. Wie jetzt war er auch da mit einer Kalschnikow im Hintergrund zu sehen. Er ist nach Osama Bin Laden der zurzeit meistgesuchte Terrorist der Welt. Es wird angenommen, dass er und Bin Laden sich im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet versteckt halten.


Jetzt wird es ernst. Die Drohungen werden wahr gemacht, so war es bisher immer. Hat also der Westen die Abwehrmechanismen, die er benötigt? Wir schlittern in den dritten Weltkrieg, Der Kalte Krieg mit seinen globalen Stellvertreterkriegen hatte vielleicht noch nicht das Ausmaß eines Weltkrieges. Nun aber scheint er bevorzustehen.

Jetzt geht es um die Ölreserven. Jetzt geht es um Atomwaffen des Iran. "Tod den USA" rief das Iranische Parlament anlässlich der Amtseinführung des neuen Präsidenten, dem ehemaligen Bürgermeister der iranischen Hauptstadt.

Vor einiger Zeit hatte ich den Iran, den radikalen Teil jedenfalls, als Rückgrat des islamistischen Terrorkrieges im Irak angesehen. Jetzt kommt heraus: "Tod den USA" als einhelliges Kriegsgeschrei aus einem Parlament, von dem Weltislamisierung ausgeht. Die neue Drohung von Aiman al-Sawahiri nimmt zugleich Tony Blair als Widerständler der islamischen Welteroberung ins Visier und erklärt imgrunde den Krieg.

Die Macht der Mullhas nimmt totalitäre Formen an. Wir hatten Totalitarismus im so genannten Dritten Reich, im Kommunismus, nur im militanten Islam. Man ist sich sicher: der preisgünstige Terrorkrieg unterhöhlt den Westen bis zur Vernichtung, und dieser kann nichts dagegen tun. Nichts? Nein nichts, wenn demokratische Rechtsstaatlichkeit aufrecht erhalten wird.

Minister Schilly möchte Radikale wegsperren. BK Schröder zweifelt am Erfolg der Verhandlungen des Irans mit Europa. Er beschwört nun plötzlich das atlantische Bündnis. Das sind Alarmzeichen! Ausgerechnet jetzt ist Wahlpsychose in Deutschland. Gezielte Notgesetze gegen drohenden Krieg sind dringend erforderlich. Sie können zeitlich erst einmal befristet sein. Aber die Menschen brauchen sie, ehe es zu spät ist. Es gibt kein Zurück mehr. Europa muss sich stellen.

Das "Stellen" bedeutet, sich Gegendrohungen auszudenken, die empfindlich treffen können. Ohne dem geht es in einem Krieg nicht. Die heile Welt gibt es nicht mehr. Mein Vorschlag von Ausweisungen 10:1 ist harmlos. Der nächste Schritt, um uns zu schützen, wäre militärische Gewalt. Sie hasse ich. Sie möchte jeder vermeiden. Keiner möchte daran denken. Sie ist verpönt. Sie ist mit allem Leid, mit allen Toten der letzten Kriege verbunden. Sagen wir das den Islamisten! Hört auf mit dem Krieg gegen Unschuldige, gegen Familien unserer Länder hier! Der Irak ist nur Vorwand. Die USA verlassen das Land nach Stabilisierung einer Demokratie, einer islamisch dominierten Demokratie, kein Problem. Warum also das Morden? Die Saat des systematisch gelehrten Hasses geht auf. Darum.

PS Die Textänderung betraf die Bezeichnung "Vierter Weltkrieg"

hierher verschoben:

Inhalt des Artikels 04 Aug 2005 14:46
Drohungen von al-Sawahiri: Tod den USA
Wie Europa betroffen ist und sich wehren könnte -
http://www.rheins.de/forum/viewtopic.php?p=1093#1093
Zuletzt geändert von micha am Fr Feb 29, 2008 04:41:48:, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon micha » Fr Aug 05, 2005 11:58:34:

"Machen wir uns nichts vor: Wir sind im Krieg."

George Bush Jun. gestern.
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Beitragvon micha » Sa Aug 06, 2005 10:25:29:

Nun hat auch Tony Blair Ausweisungen angekündigt. Er befindet sich auf der Linie von Otto Georg Schily oder umgekehrt. Beide Initiativen wurden bereits dahin kritisiert, dass nur weitere junge radikale Muslime aus dem Boden gestampft werden.

Die Konzepte sind falsch. Die Verknüpfung mit zukünftigen Terroranschlägen fehlt. Die vergangenen Anschläge geraten zu schnell in den Hintergrund. Ein weiteres Manko ist, dass befristete Notgesetze noch nicht da sind. Man versucht es mit allgemeinen Gesetzen, die einen Kontrollstaat auch gegen die eigenen Bürger entstehen lassen, wenn erst einmal auch nur in Ansätzen.

Das in diesem Forum vorgestellte Konzept sieht eine Verknüpfung mit zukünftigen Anschlägen vor. Ich fordere die Berater von Otto Schily auf, noch einmal genau nachzulesen, wenn sie auf dieses Forum gestoßen sind. Davon gehe ich eigentlich aus.
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Beitragvon micha » Do Aug 11, 2005 11:32:20:

Spiegel Online heute:
11. August 2005
SICHERHEITSGEFAHR
Briten weisen Hassprediger aus

In London hat die Polizei zehn Ausländer festgenommen, die eine Gefahr für die nationale Sicherheit seien. Unter den Männern, die baldmöglichst abgeschoben werden sollen, befindet sich der BBC zufolge auch der Hassprediger Abu Katada, der Verbindungen zur Qaida haben soll.

Hassprediger Katada: Bin Ladens Mann in London?
London - Die Männer sollen in ihre Heimatländer ausgewiesen werden, wie Innenminister Charles Clarke mitteilte.


Hassprediger lassen sich relativ leicht nachweisen. In diesen Fällen ist eine präventive Ausweisung richtig. Auch Minister Schily meinte, nicht erst warten zu können, bis etwas passiert. Außer den Hasspredigern gehören auch nachgewiesene islamische Aktivisten zum Kreis der Abschiebekandidaten. Menschen, die freiheitliche Länder zerstören wollen, können den Schutz des gleichen Landes nicht beanspruchen.

Darüber hinaus sollte aber auch eine Verknüpfung mit zukünftigem Terror geschaffen werden, wie ich es beschrieb. Man wartet nicht, bis etwas passiert. Das Modell hat ebenfalls präventive Wirkung. Ein Vertrag entsteht. Nach diesem Vertrag wird im Fall des Falles gehandelt. Diese Art einer Drohung gegen den Terror ist logisch, ist geeignet, erhitzte Gemüter abzukühlen und regelt etwas im Voraus, um zu verhindern.

Vorweg-Aktionen treiben den Hass hoch. Vorweg-Verträge schieben die "Schuld" von Ausweisungen den Terroristen selbst zu und sind daher geeignet, den Hass zu mindern und der Gefahr von schlafenden Zellen zu begegnen. Die Zahl der Islamisten in den angegriffenen Ländern wird sich reduzieren. Genau diese Trennung der Kulturen wird von den militanten Islamisten gefordert. Sie wollen die Trennung in islamischen Ländern. Westliche sollen raus. Der Westen benötigt ein Gegenmodell, Trennung in den eigenen Ländern, Islamisten raus, wenn Terror geschieht.

Menschen, die einen großen Teil ihres Lebens allein dem Koran widmen, auf schulische Weiterbildung in anderen Fächern verzichten, unten bleiben und Sozialhilfe benötigen, gehören besser in islamische Länder. Deshalb muss aber eine Ausweisungswelle nicht sein. Ausweisungen aber an den Terror zu koppeln kann Niemand verdenken.

Im Irak werden jetzt mit Sprengstoff beladene lebende Hunde auf die Ziele der Terroristen gehetzt. Menschliche Selbstmordattentäter scheinen auszugehen. Dahinter verbirgt sich höchstwahrscheinlich, dass immer mehr Glaubensbrüder zu Selbstmordattentaten gezwungen werden und dass eine Verweigerungswelle eingesetzt hat. Ich sehe darin einen Anfang vom Ende des Terrors im Irak. Ausweisungslager könnten bald gebaut werden. Sie sollten nach meinem Ausweisungsmodell lediglich dazu dienen, den Ausgewiesenen einen Geldbetrag zum Weiterkommen in Islamischen Ländern zu übergeben und eine Anlaufstation zu haben. Noch ist der Irak vom Westen abhängig. Daher dürfte der Bau solcher offenen, aber gegen Angriffe gesicherter Lager kein großes Problem sein. Wenn dem Irak derart geholfen wird, eine parlamentarische Demokratie mit islamischen Vorzeichen aufbauen zu können, dann ist auch der Irak verpflichtet, entgegenkommend zu sein.
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Beitragvon micha » Fr Aug 12, 2005 20:32:21:

12. August 2005 Spiegel Online
TERRORISMUS
Al-Qaidas Agenda 2020
Von Yassin Musharbash

Er gilt als einer der besten Kenner der Qaida: Der jordanische Journalist Fuad Hussein hat Vordenker des Terrornetzwerkes nach ihrer langfristigen Strategie befragt. Heraus kam ein Szenario des Schreckens - und des Wahns.

Sieben Phasen bis zum Kalifat

"Ich habe eine Reihe von Qaida-Ideologen interviewt, um herauszufinden, wie die Zukunft des offenen Krieges zwischen al-Qaida und Washington aussehen wird", schreibt der Jordanier im Vorwort. Was er dann auf den Seiten 202 bis 213 vorlegt, ist ein Szenario, das von der Verblendung der Terroristen ebenso zeugt wie von ihrer brutalen Kompromisslosigkeit. In sieben Phasen, geht daraus hervor, hofft das Terrornetzwerk ein islamisches Kalifat zu errichten, welches zu bekämpfen die westliche Welt dann zu schwach sein wird.

Die erste Phase, "das Aufwachen" genannt, ist demnach bereits abgeschlossen; sie soll von 2000 bis 2003 gedauert haben, genauer gesagt von den Vorbereitungen der Anschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington bis zum Fall Bagdads 2003. Das Ziel der Anschläge soll es gewesen sein, die USA zu Kriegen in der islamischen Welt zu provozieren, um die Muslime "aufzuwecken". "Das Resultat der ersten Phase war - nach Empfinden der Vordenker und Strategen der al-Qaida - sehr gut", schreibt Hussein. "Das Schlachtfeld wurde ausgeweitet, die Amerikaner und ihre Verbündeten wurden zu einem einfacher zu treffenden und näherem Ziel." Dem Netzwerk sei es außerdem gelungen, seine Botschaften "an jedem Ort" hörbar zu machen.

Die zweite Phase, "das Augenöffnen", läuft nach Husseins Einordnung im Moment ab; sie soll bis 2006 beendet sein. In dieser Zeit, so hoffen es laut Hussein die Terror-Strategen, werde die "islamische Gemeinschaft" sich der westlichen Verschwörung bewusst. Al-Qaida wolle sich in dieser Phase von einer Organisation zu einer Bewegung entwickeln, fasst Hussein zusammen. Das Netzwerk rechne damit, dass sich ihm viele junge Männer in diesem Jahren anschließen. Der Irak soll zudem zur Operationsbasis von globaler Bedeutung ausgebaut, eine "Armee" eben dort aufgestellt und außerdem Basen in anderen arabischen Staaten errichtet werden.

Die dritte Phase wird mit "Das Aufstehen und Auf-zwei-Beine-Stellen" umschrieben. Sie soll den Zeitraum von 2007 bis 2010 umfassen. "Es wird eine Konzentration auf Syrien geben", prophezeit Hussein auf der Grundlage seiner Rückmeldungen. Die kämpfenden Kader stünden bereit, zum Teil hielten sie sich im Irak auf. Auch Anschläge in der Türkei und - noch brisanter - gegen Israel würden für diese Jahre avisiert. Angriffe auf Israel, so hoffen die Vordenker des Terrors demnach, werden aus al-Qaida eine allseits anerkannte Organisation machen. Möglich sei außerdem eine Ausweitung der Anschläge in den Nachbarländern des Irak, also etwa in Jordanien.

In der vierten Phase, zwischen 2010 und 2013, wird es al-Qaida Hussein zufolge darum gehen, den Sturz der verhassten arabischen Regierungen zu erreichen. "Der schleichende Machtverlust der Regime wird zu einem stetigen Zuwachs an Kraft bei al-Qaida führen" - so lautet das Kalkül. Parallel sollen Angriffe gegen Ölförderanlagen durchgeführt, die US-Wirtschaft durch Cyberterrorismus ins Visier genommen werden.

So soll es in der fünften Phase, zwischen 2013 und 2016, gelingen, einen islamischen Staat auszurufen - und zwar ein Kalifat. Der Einfluss des Westens in der islamischen Welt werde dann bereits massiv zurückgegangen sein, sagen die Qaida-Ideologen voraus, auch Israel werde derart geschwächt sein, dass Gegenwehr nicht gefürchtet werden müsse. Der islamische Staat werde eine neue Weltordnung hervorbringen, rechnen sich die Qaida-Planer aus.

Die sechste Phase, beginnend 2016, sieht die "totale Konfrontation" vor, schließt Hussein aus dem, was ihm zugetragen wurde. Unmittelbar nach Ausrufung des Kalifats werde die "islamische Armee" die von Osama Bin Laden oft vorhergesagte "Schlacht zwischen Glauben und Unglauben" anzetteln.

Schließlich soll die siebte Phase folgen, die mit "endgültiger Sieg" beschrieben wird. Die Qaida-Strategen gehen, so Hussein, davon aus, dass das Kalifat Bestand haben wird - weil die restliche Welt angesichts der Kampfbereitschaft von "anderthalb Milliarden Muslimen" klein beigeben werde. Im Jahr 2020 soll auch diese Phase abgeschlossen sein, wobei der Krieg nicht länger als zwei Jahre dauern soll.


Die Phasen überzeugen nicht. In Pakistan wurden bereits Städte in Europa avisiert. Bonn und Frankfurt waren dabei. Die Medien erhielten nur von dieser einen Karte eines Einzelnen Kenntnis. Die Entdeckung war zufällig. Wie viele Karten und Pläne existieren sonst noch? Wie viele Terroristen sind bereits unterwegs?

Die Punkte sind ein durchschaubares Ablenkungsmanöver. Dem Autoren trauen ich nicht so ganz. Er wurde gekauft, denke ich, um falsche Fährten zu legen. Der Krieg im Irak geht bereits jetzt zurück, weil nicht genügend Zwangskämpfer nachkommen. Sie werden in naher Zukunft spürbar fehlen. Bereits jetzt sollen lebende Sprengstoffhunde die Lücken füllen.

Immer aber bleiben die "weichen Ziele" in Europa. Statt der Konfrontation wird es ein Ausweichen geben. Weder die Konzentration auf Syrien scheint mir glaubhaft zu sein, noch eine Konzentration auf die Zerstörung Israels. Dieses Land hat die Atombombe. Das israelische Militär ist erfahren im Umgang mit Terroristen. Die Mauer wird kaum zu überwinden sein. Darum halte ich auch diesen Punkt für denkbar unwahrscheinlich.
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Beitragvon matth » So Aug 14, 2005 11:17:49:

Die nächste Phase haben die USA eingeläutet. Sie geben es auf, im Irak eine Demokratie zu errichten und die Voraussetzungen dafür zu schaffen. In Deutschland nach 1945 war es möglich. In islamischen Ländern ist es gegenwärtig nicht möglich.
Die Stärke der Mathematik beruht auf dem Vermeiden jeder unnötigen Annahme und auf ihrer großartigen Einsparung an Denkarbeit (Ernst Mach).
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Beitragvon micha » So Aug 14, 2005 12:34:58:

Spiegel Online 13. August 2005
TERRORRISIKO
Struck warnt vor Anschlag auf Deutschland

Verteidigungsminister Peter Struck warnt, Deutschland könnte wegen des globalen Einsatzes seiner Soldaten zunehmend ins Visier von Terroristen geraten. Ein Anschlag in Deutschland sei nicht auszuschließen - und auch die Gefahr für die Bundeswehr in Afghanistan steige.

Berlin - "Es wäre ein Irrtum anzunehmen, nur weil wir nicht am Irak-Krieg teilgenommen haben, würden wir verschont bleiben", sagte der Minister der "Welt am Sonntag". Terroranschläge in Deutschland seien daher nicht auszuschließen.


Seit längerer Zeit warne ich mit dem Satz: RAUS AUS AFGHANISTAN!

Minister Struck zieht nicht die richtige Konsequenz aus seinen Schlüssen. Er will die Truppen aufstocken. Das liegt an der Regierungspolitik des Duos Schröder/Fischer. Die Afghanistan-Konferenz in Deutschland war damals nur ein scheinbarer diplomatischer Erfolg. Die Konsequenzen sind teuer, werden Deutsche kosten und unser Land gefährden.

Herr Struck kann aus den Beschlüssen nicht raus. Er kann keinen Sonderweg einschlagen. Dann würde er als Verteidigungsminister Wehrzersetzung betreiben. Außerdem ist er verstrickt in seine eigene Argumentation, Deutschland werde am Hindukusch verteidigt. Dieser völlige Unsinn kommt mehr und mehr zutage. Seine Loyalität gegenüber Rot-Grüner Politik, deren Teil er ist, strandet.

Der Widerspruch zwischen seinen Erkenntnissen und seiner Schlussfolgerung kann diesmal nur durch die vorgezogenen Neuwahlen gelöst werden. Die erfolglose Regierung darf nicht weiter machen. Der Bundespräsident hat Recht, auch wenn die Freigabe der Wahlen verfassungsrechtlich höchst bedenklich war. Er will im Grunde einen Wechsel fördern und darf es so offen nicht sagen.
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Beitragvon micha » So Sep 11, 2005 14:04:32:

Dieser Spiegel-Online-Bericht darf wohl mit Genehmigung des Spiegel in seiner vollen Länge zitiert werden, zumal es sich nicht um einen Kommentar, sondern um eine Nachricht handelt. Die Benachrichtigung der Weltöffentlichkeit durch die Presseorgane des Pentagon leitet einen Wendepunkt ein. Zum ersten Mal wird mit empfindlichen Gegenschlägen gedroht, sollte ein islamistisches Terrorkommando etwas Ähnliches wie den 11. September 2001 wagen, oder sollten Massenvernichtungswaffen oder gar Atomwaffenmaterial an solche Terrorgruppen verkauft oder geliefert werden. Zur Untermauerung der Gegen-Drohung mit Atomwaffen werden an wichtigen Stellen der weltweit operierenden US-Streitkräfte diese Waffen sozusagen "scharf" gemacht, die unmittelbare Vorstufe wird für den Einsatz vorbereitet, weil es dann schnell gehen muss.

11. September 2005; USA: Pentagon diskutiert nuklearen Erstschlag gegen Schurkenstaaten.

Im US-Verteidigungsministerium wird derzeit der Entwurf einer neuen Verteidigungsdoktrin geprüft, die präventive Atomangriffe gegen feindliche Staaten und Extremistengruppen empfiehlt. Noch hat Donald Rumsfeld das Papier nicht gebilligt.

Washington - Das Dokument sei seit dem 15. März im Umlauf und in Reaktion auf die neue Weltlage seit dem 11. September 2001 erstellt worden, sagte ein ranghoher Beamter des Ministeriums am Samstagabend der Nachrichtenagentur AFP in Washington.

Der Entwurf, der der Nachrichtenagentur AFP als Kopie vorlag, empfiehlt einen präventiven Atomangriff vor allem auf Staaten oder Extremistengruppen, die einen Angriff mit Massenvernichtungswaffen auf die USA, verbündete Kräfte oder die Zivilbevölkerung planen. Der Einsatz von Nuklearwaffen könne aber auch zur Beschleunigung des Endes konventioneller Kriege beschlossen werden, oder "um den Erfolg von US- und multinationalen Operationen zu gewährleisten".

In dem Papier heißt es weiter: "Für eine größtmögliche Abschreckung gegen den Gebrauch von Massenvernichtungswaffen ist es unerlässlich, die US-Truppen auf den Gebrauch von Atomwaffen wirkungsvoll vorzubereiten und dass die US-Truppen zum Einsatz von Atomwaffen entschlossen sind, falls dies zur Vorbeugung oder zur Vergeltung eines Einsatzes von Massenvernichtungswaffen notwendig ist." Dabei sollten die USA auch gegen Staaten mit Atomwaffen vorgehen, die versuchen, ABC-Waffen an militante Extremistengruppen weiterzureichen.

Die Doktrin würde das Pentagon zudem ermächtigen, Atomwaffen in allen Regionen der Welt zu stationieren, in der ihr Einsatz am ehesten gefragt sein könnte. Die Truppen und ihre Kommandeure müssten im Umgang mit den Nuklearwaffen ständig auf dem Laufenden gehalten werden.


Das heutige Datum, der 11. September 2005, an dem sich die Zerstörung des World-Trade-Centers und die Ermordung der internationalen Geschäftswelt in diesem Gebäude zum vierten Mal jährt, wurde bewusst gewählt, kann keine zufällige journalistische Entdeckung sein. Seit dem 15. Mai sei die Drohung im Umlauf; man kann wohl davon ausgehen, dass die weltweite Vorbereitungsphase in vollem Gange ist.

Wie vor der Irak-Intervention gegen Saddam Hussein halten sich Chancen und Gefahren die Waage. Wieder wird die gesamte Militärmaschinerie in Position gebracht. Damit vergrößert sich die Gefahr, dass waffentechnische Überlegenheit benutzt werden soll, um mit Brachialgewalt zu schnellen Ergebnissen zu kommen. Davon kann ich nur dringend abraten. Die Entwicklung gab mir Recht.

Im Irak machte die Hardlinerführung der USA den gleichen Fehler. Statt Saddam Hussein langsam einzukreisen, auf Bombardements trotz aller vermeintlicher Präzision zu verzichten, sich militärisch mit Hilfe der UN sozusagen heranzuschleichen, die verlängerte Zeit dazu zu benutzen, um Respekt gegenüber islamischen Bräuchen, Riten, Gewohnheiten und heiligen Stätten begleitend zu bekunden, auf Tippgeber aus der Bevölkerung geduldig zu warten und dann schnell zuzuschlagen - diesen Weg hatte ich vorher beschrieben - erlag man der Versuchung schneller Machterfolge mit automatischen Hochrüstungswaffen aus der Luft. Die US-Bodentruppen konnten danach nicht mehr willkommen sein. Sie wurden als Okkupatoren gesehen, die den Islam bedrohen.

Um einem neuen, womöglich noch schlimmeren Terrorakt als dem 11. September 2001 zu entgehen, muss gegen gedroht werden, darauf hatte ich immer wieder hingewiesen. Nur auf den Terror zu warten und Sicherheiten zu erhöhen, die keine sind, reicht nicht. Ausweisungen von verdächtigen Muslimen mitsamt ihrer Familien im Verhältnis 10:1, 10 ausgewiesene Personen für einen westlichen Terror-Toten, würde erst einmal genügen, bevor man an militärische Gegenschläge denken muss.

Erst der nächste Schritt wäre eine Abschreckungsdrohung gegen islamistische Schulen, die den Terror mehr oder weniger unverblümt lehren.

Die Art der humanen Ausweisung, am Besten in den Irak, hatte ich beschrieben. Erweiterte Einreisehemmnisse bestimmter Personenkreise wäre ein weiteres Mittel. Es käme darauf an, Terror-Morde an Zivilisten möglichst mit der Verhaftung der Täter zu beantworten. Darüber hinaus muss muss eine humane, aber wirkungsvolle generelle Gegenstrategie entworfen werden. Mutmaßliche Hassprediger dürften darüber hinaus auf keinen Fall mehr einreisen dürfen.

Ein solches temporäres gezieltes Ausweisungs-Gesetz in jedem westlichen Land, flankiert durch strengere Einreisebestimmungen, würde empfindlich treffen. Der radikale Islam strebt eine schleichende Welteroberung an. Ausweisungen würden zurück schrauben. Ein Atomschlag dagegen kann jeweils immer nur einen einzigen Arm der fanatisch-religiösen Hydra abschlagen, die anderen Arme würden verstärkt weiter machen, dann erst recht.

Im Westen dominiert leider noch das Machtprinzip, das Chancen- und Erfolgsprinzip durch gezielten Verzicht auf vorhandene Macht wurde noch nicht entdeckt. Wann wird der Westen lernen, mit Geduld und Wachsamkeit besser zum Ziel kommen zu können? Gegen die eigentlichen Täter kann gezielt, schnell und wirkungsvoll operiert werden, wenn die Chancen für den richtigen Augenblick durch wache Geduld erhöht werden.
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Beitragvon micha » Fr Jan 20, 2006 13:14:41:

Chirac möchte Frankreich gerne als Atomweltmacht bestätigt wissen, bevor auch der Iran solche Waffen besitzen wird. Er droht noch schnell mit einem Atomschlag. Aus dem Paulus mit Schröder gegen die USA ist ein Saulus geworden, ein gebrechlicher alternder Mann mit vorformulierten Sätzen auf dem Rednerpult, der jetzt plötzlich die USA übertrumpfen will. Es geht nur mit dem letzten aller Mittel, mit der Atombombe. Hatte er vorher nicht mit dem Friedensnobelpreis geliebäugelt? In Konkurrenz zu Schröder? Nun aber kommt er mit der wahren Gesinnung heraus. Er will vernichten, und das auf breiter Basis gegen eine Bevölkerung, während die USA nun beginnen, gezielte Schläge gegen die Köpfe der Terrorhydra zu führen, was zu einer Irritation auf der Bin Laden-Ebene geführt hat.

Wenn nämlich Unterschlupflöcher von Dronen bedroht sind, dann kann ein Bin Laden nur noch eines machen, nämlich einen Waffenstillstand anbieten, was er getan hat. Die Anstifter der Selbstmordattentate haben nämlich große Angst um ihr eigenes Leben. Übrigens ist der Begriff Selbstmordattentat falsch. Er muss heißen: Selbstmord-Mordattentat.

Der Erfolg der USA, nun die richtige Taktik gefunden zu haben, die Nester aufzustochern, wird durch die dumme Drohung des Herrn Chirac zunichte gemacht. Die Ziele der Terroristen werden nun wieder in Europa liegen. Herr Steinmeier, der sich so gerne in den Vordergrund spielt, tut ein Übriges, um auch Deutschland wieder in die Schusslinie der Terroristen hinein zu manövrieren.

Die Weltlage wird gefährlicher. Deutsche Diplomaten und Oppositionspolitiker sollten ein wenig auf Tauchstation gehen.
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Beitragvon micha » Sa Jan 28, 2006 11:55:01:

SCHMUTZIGE BOMBEN dazu:
28. Januar 2006 Spiegel Online

TERROR-GEFAHR

Schäuble erwartet Anschlag mit schmutziger Bombe

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat vor Terroranschlägen mit sogenannten schmutzigen Bomben gewarnt. Nach Erkenntnissen der Geheimdienste sei der Bau solcher Bomben eine realistische Option, sagte er.

Die terroristische Bedrohung Deutschlands bekommt eine neue Dimension: Nach Erkenntnissen der Geheimdienste ist der Bau von "schmutzigen Bomben" eine realistische Option, wie Schäuble der "Welt am Sonntag" sagte.

"Tatsächlich lässt die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen oder schmutzigem Material die Gefahr wachsen, dass wir mit solchen Bedrohungen durch den internationalen Terrorismus rechnen müssen", sagte Schäuble der Zeitung. "Die Frage ist wohl nicht mehr, ob es einen Anschlag mit einer schmutzigen Bombe geben wird, sondern die Frage ist, wann und wo es ihn geben wird."

Auf die Frage, ob es entsprechende Hinweise auch in Deutschland gebe, sagte der CDU-Politiker dem Blatt: "Dass in Kreisen terroristischer Aggressoren - das weiß man aus vielem, was man im Internet und sonstwo abfangen kann - solche mehr oder weniger perversen Überlegungen angestellt werden, ist leider nicht von der Hand zu weisen."

Bei sogenannten schmutzigen Bomben handelt es sich um einen konventionellen Sprengsätze, denen radioaktive Stoffe beigemischt sind. Der konventionelle Sprengstoff soll die radioaktiven Materialien möglichst großräumig verteilen. Ziel der Bombe ist nicht, Menschen direkt zu töten, sondern ganze Regionen zu kontaminieren. Eingesetzt wurden schmutzigen Bomben bislang noch nicht.

"Keine konkreten Erkenntnisse"

Konkrete Beschaffungsaktivitäten seien den Sicherheitsbehörden bislang nicht bekannt, sagte Schäuble. Sein bayrischer Kollege Günther Beckstein (CSU) bestätigte dies im Gespräch mit dem Deutschlandfunk: "Gott sei Dank" lägen zwar derzeit "keinerlei konkreten Hinweise" vor, dass so ein Anschlag in Deutschland geplant sei, sagte der bayerische Innenminister. Allerdings gebe es "immer wieder Hinweise, dass Terroristen aus dem Bereich von al-Qaida sich an Abfälle aus dem Bereich der Nuklearmedizin in Asien herangemacht haben". Damit entstehe eine "ganz besondere Bedrohung", warnte Beckstein.

Schäuble erklärte, die Ereignisse in Iran gäben Anlass zu größter Sorge. "Was dort passiert, kann sich nicht nur auf die Energiepreise auswirken, sondern eben auch auf die äußere und innere Sicherheit", sagte der Innenminister.

Zwar gebe es "keine konkreten Erkenntnisse" darüber, dass Iran Nuklearmaterial an Terrorgruppen weitergeben wolle. "Andererseits haben wir Äußerungen aus der iranischen Staatsführung gehört, von denen man annahm, dass es unvorstellbar sei, dass sich das Staatsoberhaupt eines zivilisierten Landes so äußern würde", sagte Schäuble. Der Ausgang der Wahl in den Palästinensergebieten könne die Situation im Nahen und Mittleren Osten zusätzlich destabilisieren.

Deutsche Behörden bereiten sich offenbar bereits auf mögliche Anschläge mit schmutzigen Bomben vor. Die Feuerwehr wird laut Beckstein derzeit entsprechend geschult. Die Polizei sei dafür hingegen "nicht gut vorbereitet", so Beckstein. Dafür verfüge die Bundeswehr über die weltweit besten ABC-Abwehrkräfte.

Strahlenschützer halten Gefahr für gering

Wie gefährliche schmutzige Bomben tatsächlich sind, ist unter Sicherheitsexperten durchaus umstritten. Das Bundesamt für Strahlenschutz kam beispielsweise zur Einschätzung, dass derartige Bomben selbst in unmittelbarer Nähe zum Freisetzungsort aus radiologischer Sicht keine Gesundheitsgefährdung für Menschen hervorrufen könnten.

Bei den meisten in Frage kommenden Radionukliden sei die Strahlung zu gering. Nur bei Plutonium-239, das eine wesentlich höhere Radiotoxizität aufweise, wären in der näheren Umgebung bis zu wenigen Kilometern Entfernung vom Freisetzungsort Maßnahmen des Notfallschutzes erforderlich.

Die Hauptgefahr schmutziger Bomben bilden nach Meinung der Behörde Überreaktionen in der Bevölkerung - "aus Unkenntnis über die tatsächlichen Gefahren".


Wer nachlesen möchte, was im Forum über "schmutzige* Bombe*" oder "Schmutzige Terrorbomben" geschrieben steht, möge doch die Suchfunktion benutzen und nach den Worten suchen lassen.

Die letzte Bemerkung steht hier:
http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... =1294#1294
Die Schreckens-Taten, die es bisher gegeben hat, eskalieren erst einmal über schmutzige Terrorbomben, die einen Gegenschlag durch Atomwaffen beispielsweise Frankreichs noch nicht auslösen.


Wenn das Bundesamt für Strahlenschutz der Auffassung ist, die eigentliche Gefahr besteht in hysterischen Reaktionen der Bevölkerung, dann muss sie diesen "Schwarzen Peter" an die Menschen, die möglichen Opfer, doch bitte etwas näher erläutern. Wenn die sogenannten "Schmutzigen Bomben" keine Steigerung der bisherigen Terrorbomben wären, warum sind sie dann die nächste Stufe der Eskalation? Diese Logik geht als "Schwarzer Peter" von diesem Forum aus an die Behörde zurück.

Eine solche Behörde muss sich mit dem Innenmisterium, dem Katastrophenschutz, dem BKA und europäischen Sicherheitsbehörden kurzschließen, bevor sie Statements abgibt, die beruhigen sollen.

Offenbar neigen Deutsche zu einer zweifelhaften Genauigkeit, wenn Menschen um die Wahrheit betrogen werden sollen.
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Beitragvon micha » So Jan 29, 2006 13:42:39:

Die angeblichen "Jungfrauen", die den männlichen Selbstmordattentätern von islamistischen Mullhas paradiesisch vorgegaukelt werden, sind in Wirklichkeit Tauben, die als Wohlstandssymbol galten. Atta hätte sich nach dem 11. September 2001 im Paradies, sofern er dort ankam, mit Tauben zufrieden geben müssen. "Jungfrauen" sind ein Übersetzungsfehler der Quellen aus dem Aramäischen.

Er holte sich den Vorgeschmack auf vermeintliche Jungfrauen in Striptease-Lokalen in den USA; auch ist belegt, dass er wenn schon den übergroßen Busen besonders anregend fand. Immerhin, eine Taubenbrust hat vielleicht auch so ihre Reize.

http://democracyfrontline.org/blog/?p=133

Ein kleiner Hinweis mag hilfreich sein, damit sich muslimische Gemüter nicht noch mehr erregen und vielleicht genau jene Bombe zünden, die den in die Gegenwart projizierten Turban des Propheten in der einen Karikatur ersetzt.

Selbstverständlich ist nicht Mohammed gemeint. Mohammed der Prophet als Begründer des Islam sieht anders aus. Es gibt ja auch kein Bildnis vom ihm. Also können die Karikaturen nicht Mohammed sein, sie sind die Vorstellung in den Köpfen heutiger islamistischer und militanter Muslime, die ein Mix aus Glauben, Gewalt und Mord in ihren Köpfen haben. Da spukt es gewaltig, die Grenzen zur Makro-Kriminalität sind längst überschritten.

Eine Vorstellung in wirren Köpfen zu karikieren ist verdienstvoll und keineswegs gegen einen Glauben gerichtet.
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Beitragvon micha » Sa Feb 04, 2006 17:30:27:

Fast die gesamte muslimische Welt, ein Fünftel der Erdbevölkerung, nimmt normale satirische Zeichnungen zum Anlass, um den gesamten Westen zu geißeln. Sie haben sich in westlichen Ländern eingenistet, Moscheen gebaut, Koranschulen an allen Ecken, betreiben islamischen Unterricht an normalen Schulen, bauen Schläfernetzwerke aus - dasjenige des Iran ist etwa hundertmal größer als das Al-Qaida Netzwerk - und sprechen fortwährend davon, dass ihnen nicht genug Respekt entgegengebracht werde. Angeblich bekämpfen sie den fundamentalistischen Terror ihrer gewaltbereiten Glaubensgenossen, in Wirklichkeit darf der Westen nicht einmal gegen die Bombenleger protestieren, die so viele Zivilisten bereits auch in westlichen Ländern auf dem Gewissen haben. Westliche Politiker kuschen, Kanzlerin Merkel ist eine Ausnahme, und sie vergessen die Toten von Madrid etc.

Der Glaubenkrieg ist aus den Fugen geraten. In Afghanistan sind so gut wie keine Fortschritte da, entgegen den Beteuerungen und ungeachtet ein paar Bankgebäuden. Die Warlords sind aktiv, das Drogengeschäft ebenso, und trotzdem erhält Kasai Milliarden für einen Wiederaufbau, für Infrastruktur, für Hilfen in einem bereits völlig korrumpierten Land. Die Besatzungstruppen patrollieren, aber an der Basis des Landes hat sich nichts geändert. Die westlichen Länder werfen Ihr Geld aus dem Fenster für eine verlogene Schau-Szenerie.

Handel kann es geben. Dann müssen solche Länder Sicherheiten schaffen. Ansonsten darf nach den Köpfen der Al-Qaida gesucht werden. Diese militärische Aktion ist noch zu Ende zu bringen. Der 11. September 2001 darf nicht vergessen werden.

Die deutsche Politik muss sich radikal ändern. Die Bürger brauchen Schutz, ein selbständiges Land. Die Grünen haben das Potential der Atomenergie vergeudet, nun bitten sie den Iran, doch die friedliche Atomenergie zu nutzen.
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Beitragvon micha » Di Feb 07, 2006 15:23:16:

Leider mussten wir das Thema "Terrorismus ohne Arafat" mit dem letzten Geschriebenen http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... =1335#1335 verlassen und mit dem Thema "Vierter Weltkrieg", vierter wenn man den kalten Krieg mitrechnet, der beinahe zu einer atomaren Eskalation in der Kubakrise führte, weiter machen.

Hitler wird kopiert. Im Iran wird danach geforscht, wie Hitler vorgegangen ist. Die Cartoon-Aufregung unter nahezu allen Muslimen ist ein propagandistischer Anfang. Dieser Anfang nach der Schule Hitlers wurde ein Erfolg im Sinne Irans.

Mit einem Schlag hat sich die Weltlage dramatisch geändert. Der Holocaust, die Shoah, als Vorbild für einen neuen Vernichtungswillen gegen Israel, erzeugt Angst. Sie beginnt mit propagandistischer Hetze nach den Vorgaben der Nazis, deren Methodik abgefragt wird. So entsteht die Suppe, die einen neuen Weltkrieg erzeugt.

Die Vernunft auf iranischer Seite hat sowieso ausgesetzt. Angst wird geschürt, so als stände die Atombombe bereits zur Verfügung. Angst erzeugt Krieg.

Auf israelischer Seite ist mit einem Mal die Angst vor Vernichtung so groß, wie die Erinnerung an den Holocaust und die wissenschaftliche Detailarbeit an der Shoah lang war. Das blanke Entsetzen stellt sich ein. Beruhigende Kommentare werden geschrieben werden. Die Angst aber ist da. Alles, das bisher in der Nachkriegsära geschah, ist nur ein Vorspiel zu dem, was kommen kann. Nicht die Vorstellung eines Atomkriegs löst die Angst aus, sondern das Wissen um alle Details der Shoah und die Vorbereitung einer Wiederholung der Vernichtung.

Israel und die USA werden handeln. Entsprechende Pläne haben die Schubladen längst verlassen. Von einem Tag zum anderen haben wir Krieg. Das Uhrwerk läuft. Das Lied "Vor der Kaserne, vor dem großen Tor" kam unlängst als Vorbote in Erinnerung. Die Angst, der sich auftürmende Gegner könnte übermächtig werden, erzwingt einen Krieg, der mit terroristischem Vernichtungswillen gegen internationale Zivilisten begann.
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Beitragvon micha » Mi Feb 08, 2006 00:12:31:

Zuerst die Nachrichten aus Spiegel Online:

07. Februar 2006

KARIKATUREN-STREIT

Dänemark ruft Muslime zum Dialog auf

Im Karikaturen-Streit versucht die dänische Regierung die Wogen zu glätten. Ministerpräsident Rasmussen rief Muslime weltweit zum Dialog auf. Die Europäische Union warnte islamische Staaten vor einem Boykott dänischer Waren.

Kopenhagen - Im Streit um die dänischen Mohammed-Karikaturen richtete Dänemarks Regierungschef Anders Fogh Rasmussen einen Appell zum Dialog an Muslime in aller Welt. Rasmussen sagte in Kopenhagen, die Brandanschläge auf Botschaften in den letzten Tagen hätten gezeigt, dass es hier nicht um einen Konflikt zwischen Dänemark und der islamischen Welt gehe. Rasmussen erklärte weiter: "Dieser Konflikt hat sich von einem Streit um die Zeichnungen zu einer internationalen Krise entwickelt."

Dänemark hoffe, dass diese durch "eine gemeinsame Anstrengung der internationalen Gemeinschaft gelöst werden kann". Die Zeitung "Jyllands-Posten" habe sich bei Muslimen für die Verletzung religiöser Gefühle entschuldigt. Die Regierung werde nicht von ihrer Linie zur Verteidigung der Meinungsfreiheit abrücken.

"Dänemark ist kein Feind des Islam", sagte Rasmussen. Die Protestdemonstrationen der vergangenen Tage beruhten zum großen Teil auf Falschinformationen. "Es stimmt ganz einfach nicht, dass bei uns Korane verbrannt worden sind", sagte Rasmussen und bezog sich dabei auf Gerüchte, die massiv in islamischen Ländern verbreitet wurden. "Falschinformationen werden zum Beispiel über SMS und das Internet unglaublich schnell ausgebreitet. Wir kennen nicht genau die Wege, glauben aber, dass das Ganze zum Teil organisiert ist." Rasmussen nannte "radikale religiöse Fanatiker" als Verantwortliche.

Rasmussen erklärte, US-Präsident George W. Bush habe ihm seine volle Unterstützung im Konflikt um die umstrittenen Mohammed-Karikaturen zugesichert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich in einem Telefonat mit dem dänischen Ministerpräsidenten besorgt über die anti-dänischen Ausschreitungen. Nach Angaben des Bundespresseamtes äußerte die Kanzlerin Verständnis dafür, dass sich Muslime durch die Karikaturen in ihren Gefühlen verletzt fühlten. Eine breite Debatte hierüber sei wichtig, dürfe aber keinesfalls mit Hass und Gewalt geführt werden.

EU warnt vor Wirtschaftsboykott

Die Europäische Union warnte heute islamische Staaten vor einem Boykott dänischer Waren. "Ein Boykott dänischer Erzeugnisse ist per Definition ein Boykott europäischer Güter", sagte ein Sprecher der Kommission heute in Brüssel. EU-Handelskommissar Peter Mandelson bezeichnete einen Boykott nach einem Treffen mit dem tschechischen Außenminister Cyril Svoboda in Prag als "absolut unverhältnismäßig". Die EU-Mitglieder müssten in diesen Tagen "absolute Einigkeit zeigen".

"Wir halten einen Boykott für kein angemessenes Mittel", sagte der Sprecher der Kommission. "Ein Boykott schadet den Interessen aller Partner, einschließlich denen des Boykottierenden und kann die Handelsbeziehungen stören." Die Kommission hatte in der vergangenen Woche bereits darauf hingewiesen, dass ein Boykottaufruf gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) verstoße. Svoboda bezeichnete das demonstrative Verbrennen von Fahnen von EU-Ländern sowie von "anderen europäischen Symbolen" als "Angriff auf Werte, die Europäern wichtig sind".

In Deutschland führt der Karikaturen-Streit bisher nicht zu radikalen Reaktionen in Moscheen. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur ddp bei den Sicherheitsbehörden in mehreren Ballungsgebieten. Der Hamburger Verfassungsschutzchef Heino Vahldiek sagte, zwar habe es in den Moscheen zu den Karikaturen Kritik gegeben, "aber ohne radikale Töne". In Nordrhein-Westfalen gab es nach Angaben des dortigen Innenministeriums ebenfalls keine Aufrufe zu Protesten oder Gewalt. Ähnlich ist die Lage in Berlin oder Bremen, wie die ddp-Umfrage ergab.

Zentralrat der Juden will iranischen Karikaturen-Wettbewerb nicht kommentieren

Der Zentralrat der Juden in Deutschland reagierte unterdessen kühl auf die Ankündigung der iranischen Zeitung "Hamshari", einen internationalen Karikaturen-Wettbewerb über den Holocaust zu veranstalten. "Dieser Gedanke ist so abwegig, dass er keines weiteren Kommentares würdig ist", sagte Zentralratsvizepräsident Salomon Korn.

Politiker rieten im Karikaturen-Streit erneut zur Besonnenheit und lehnten mögliche Sanktionen gegen Staaten ab, in denen die Proteste eskalieren. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler (SPD), sagte dem NDR Inforadio, der Konflikt sei "gefährlich nahe" an einem Kampf der Kulturen angelangt. Daher verfolge die Bundesregierung einen Zusammenschluss all jener, die zu einer Mäßigung beitragen könnten. Forderungen von FDP-Chef Guido Westerwelle nach Kürzung der Mittel für bestimmte Länder nannte Erler "populistisch". Dies werde letztlich nur zur weiteren Eskalation der Lage führen.

Auch der SPD-Vorsitzende Matthias Platzeck warnte vor einer weiteren Eskalation. Man dürfe keinen Kampf der Kulturen herbeireden, sagte er. Unions-Außenexperte Andreas Schockenhoff (CDU) zeigte sich im Bundestag gleichfalls besorgt und sagte, man müsse aufpassen, dass sich der Konflikt "nicht immer weiter hochschaukelt". Er warnte Iran vor Boykottmaßnahmen gegen Dänemark, die sich gegen den europäischen Binnenmarkt insgesamt richten würden. FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt sagte, die Ausschreitungen zeigten eine "Intoleranz größten Ausmaßes", die nicht hingenommen werden könne.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) wandte sich im Deutschlandfunk gegen eine Überinterpretation der Pressefreiheit. Im Fall der von der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" veröffentlichten Karikaturen sei mit einem sensiblen Thema gedankenlos umgegangen worden, kritisierte Lammert. Pressefreiheit bedeute nicht, dass jede Geschmacklosigkeit "auf die Höhe eines Verfassungsanspruchs" gehoben werden dürfe.

Ähnlich äußerten sich Politiker von Linkspartei und Grünen. "Man darf so etwas drucken, aber man muss es nicht", sagte die stellvertretende Linksfraktionschefin Petra Pau. Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn äußerte sich noch kritischer: "Mich haben sie an die antijüdischen Zeichnungen in der Hitler-Zeit vor 1939 erinnert."

Putin fordert dänische Entschuldigung

Der russische Präsident Wladimir Putin kritisierte die Veröffentlichung der Karikaturen in europäischen Zeitungen als "unzulässige Provokation" von Muslimen. "Bevor man etwas veröffentlicht, etwas macht oder zeichnet, sollte man hundert Mal nachdenken", sagte Putin in einem heute veröffentlichten Interview mit spanischen Journalisten in Moskau. Putin forderte Dänemark indirekt auf, sich zu entschuldigen. "Wenn ein Staat nicht in der Lage ist, gewisse Dinge zu unterbinden, so sollte er sich wenigstens dafür entschuldigen", betonte Putin.

Die Regierung in der russischen Krisenrepublik Tschetschenien wies heute, angeblich aus Protest gegen die Mohammed-Karikaturen, die wichtige dänische Hilfsorganisation "Dänischer Flüchtlingsrat" aus. Von den etwa 140 Millionen Einwohnern Russlands sind nach Schätzungen 20 Millionen islamischen Glaubens.

phw/ddp/dpa/AP


Unter einer anderen Überschrift wurde der Text soeben ergänzt, und zwar zwischen dem Abkopieren für die beiden Zitate. Das eine Zitat enthält noch die erste Überschrift, das andere bereits die zweite und einen entsprechenden Absatz als Ergänzung. Möglicherweise wurde die Relevanz, die ich mit dem Iran verbinde, und die ich vor ein paar Stunden beschrieben habe, jetzt erkannt. Der "Kulturstreit" mittels der Cartoons ist ein Propagandafeldzug des Iran, der nun den Übergang zu Israel, dem eigentlichen Angriffsziel, findet. Der Feldzug basiert auf Erkenntnissen durch die Lektüre von Hitlers "Mein Kampf" und auf dem Studium von Hitlers Propagandaminister Goebbels.

Die Wende gegen Israel und auch Erkenntnisse aus Dänemark, der ganze Cartoonstreit auch über das Internet sei manipuliert und wird zunehmend mit propagandistischen Unwahrheiten (gemäß der Nazipropaganda vor 61 bis etwa 77 Jahren, möchte ich hinzufügen, angereichert durch einen Horst Mahler, wie ich denke) gewürzt, gibt die Wahrheit zu erkennen. Unsere Politiker in Deutschland schlafen noch, nicht aber die rechtsradikale Szene in Deutschland, die wahrscheinlich dem Iran kräftige logistische Hilfe leistet, allen voran Horst Mahler, der von deutschen Behörden durch Passeinzug an der Ausreise nach Iran gehindert wird und nun trotzdem macht, was er will.

Die Explosionskraft solcher unterschwelliger Hilfen für den neuen iranischen Präsidenten wird bei uns noch nicht erkannt. Noch immer ist von einem "Kulturkampf" die Rede, den man herunterspielen solle und noch immer eskaliert der Entschuldigungswille im Westen, noch gefördert durch Putin, der seinen demokratisch-diktatorischen Stil Dänemark empfiehlt, mit dem er die gesamte russische Presse praktisch unter seine Kontrolle gebracht hat.

07. Februar 2006

KARIKATUREN-STREIT

Iran macht Israel für dänische Cartoons verantwortlich

In Teheran haben Demonstranten die Botschaft Norwegens angegriffen, gleichzeitig machte Irans geistlicher Führer Chamenei Israel für die Propheten-Cartoons verantwortlich. Die westliche Welt bemüht sich um Schadensbegrenzung.

Teheran/Kopenhagen - Aus Protest gegen Mohammed- Karikaturen in europäischen Zeitungen bewarfen Demonstranten in Teheran die norwegische Botschaft mit Steinen und Brandsätzen. Laut Augenzeugen gingen viele Fenster zu Bruch, das Haupttor geriet in Brand. Der Polizei gelang es, die rund 100 Demonstranten am Erstürmen der Botschaft im Norden Teherans zu hindern.

Ajatollah Ali Chamenei, der geistliche Führer Irans, rechtfertigte die Proteste, die sich aber nach seinen Worten nicht gegen Christen richten. "Diese Wut (unter den Muslimen) ist gerechtfertigt und sogar heilig. Sie wendet sich jedoch nicht gegen die Christen weltweit, sondern gegen einige diabolische Kräfte, die an dieser teuflischen Affäre beteiligt sind." Chamenei beschuldigte stattdessen Israel. Die Affäre um die Karikaturen sei eine "Verschwörung der Zionisten, um Spannungen zwischen Muslimen und Christen zu erzeugen". (Anmerkung: die Kolorierung wurde von mir hinzugefügt, ist nicht im Originalzitat)

Neue Gewaltausbrüche auch in Afghanistan: Aus Wut über die Karikaturen des Propheten Mohammed in westlichen Medien griffen etwa 300 Menschen am Morgen das norwegische Isaf-Camp in Mainama an. Dabei kamen mindestens vier aufgebrachte Muslime ums Leben.
Die dänische Regierung versuchte heute die Wogen zu glätten. Regierungschef Anders Fogh Rasmussen richtete einen Appell zum Dialog an Muslime in aller Welt. Rasmussen sagte in Kopenhagen, die Brandanschläge auf Botschaften in den letzten Tagen hätten gezeigt, dass es hier nicht um einen Konflikt zwischen Dänemark und der islamischen Welt gehe. Rasmussen erklärte weiter: "Dieser Konflikt hat sich von einem Streit um die Zeichnungen zu einer internationalen Krise entwickelt."

Dänemark hoffe, dass diese durch "eine gemeinsame Anstrengung der internationalen Gemeinschaft gelöst werden kann". Die Zeitung "Jyllands-Posten" habe sich bei Muslimen für die Verletzung religiöser Gefühle entschuldigt. Die Regierung werde nicht von ihrer Linie zur Verteidigung der Meinungsfreiheit abrücken.

"Dänemark ist kein Feind des Islam", sagte Rasmussen. Die Protestdemonstrationen der vergangenen Tage beruhten zum großen Teil auf Falschinformationen. "Es stimmt ganz einfach nicht, dass bei uns Korane verbrannt worden sind", sagte Rasmussen und bezog sich dabei auf Gerüchte, die massiv in islamischen Ländern verbreitet wurden. "Falschinformationen werden zum Beispiel über SMS und das Internet unglaublich schnell ausgebreitet. Wir kennen nicht genau die Wege, glauben aber, dass das Ganze zum Teil organisiert ist." Rasmussen nannte "radikale religiöse Fanatiker" als Verantwortliche.

Rasmussen erklärte, US-Präsident George W. Bush habe ihm seine volle Unterstützung im Konflikt um die umstrittenen Mohammed-Karikaturen zugesichert. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich in einem Telefonat mit dem dänischen Ministerpräsidenten besorgt über die anti-dänischen Ausschreitungen. Nach Angaben des Bundespresseamtes äußerte die Kanzlerin Verständnis dafür, dass sich Muslime durch die Karikaturen in ihren Gefühlen verletzt fühlten. Eine breite Debatte hierüber sei wichtig, dürfe aber keinesfalls mit Hass und Gewalt geführt werden.

EU warnt vor Wirtschaftsboykott

Die Europäische Union warnte heute islamische Staaten vor einem Boykott dänischer Waren. "Ein Boykott dänischer Erzeugnisse ist per Definition ein Boykott europäischer Güter", sagte ein Sprecher der Kommission heute in Brüssel. EU-Handelskommissar Peter Mandelson bezeichnete einen Boykott nach einem Treffen mit dem tschechischen Außenminister Cyril Svoboda in Prag als "absolut unverhältnismäßig". Die EU-Mitglieder müssten in diesen Tagen "absolute Einigkeit zeigen".

"Wir halten einen Boykott für kein angemessenes Mittel", sagte der Sprecher der Kommission. "Ein Boykott schadet den Interessen aller Partner, einschließlich denen des Boykottierenden und kann die Handelsbeziehungen stören." Die Kommission hatte in der vergangenen Woche bereits darauf hingewiesen, dass ein Boykottaufruf gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) verstoße. Svoboda bezeichnete das demonstrative Verbrennen von Fahnen von EU-Ländern sowie von "anderen europäischen Symbolen" als "Angriff auf Werte, die Europäern wichtig sind".

In Deutschland führt der Karikaturen-Streit bisher nicht zu radikalen Reaktionen in Moscheen. Das ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur ddp bei den Sicherheitsbehörden in mehreren Ballungsgebieten. Der Hamburger Verfassungsschutzchef Heino Vahldiek sagte, zwar habe es in den Moscheen zu den Karikaturen Kritik gegeben, "aber ohne radikale Töne". In Nordrhein-Westfalen gab es nach Angaben des dortigen Innenministeriums ebenfalls keine Aufrufe zu Protesten oder Gewalt. Ähnlich ist die Lage in Berlin oder Bremen, wie die ddp-Umfrage ergab.

Zentralrat der Juden will iranischen Karikaturen-Wettbewerb nicht kommentieren

Der Zentralrat der Juden in Deutschland reagierte unterdessen kühl auf die Ankündigung der iranischen Zeitung "Hamshari", einen internationalen Karikaturen-Wettbewerb über den Holocaust zu veranstalten. "Dieser Gedanke ist so abwegig, dass er keines weiteren Kommentares würdig ist", sagte Zentralratsvizepräsident Salomon Korn.

Politiker rieten im Karikaturen-Streit erneut zur Besonnenheit und lehnten mögliche Sanktionen gegen Staaten ab, in denen die Proteste eskalieren. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler (SPD), sagte dem NDR Inforadio, der Konflikt sei "gefährlich nahe" an einem Kampf der Kulturen angelangt. Daher verfolge die Bundesregierung einen Zusammenschluss all jener, die zu einer Mäßigung beitragen könnten. Forderungen von FDP-Chef Guido Westerwelle nach Kürzung der Mittel für bestimmte Länder nannte Erler "populistisch". Dies werde letztlich nur zur weiteren Eskalation der Lage führen.

Auch der SPD-Vorsitzende Matthias Platzeck warnte vor einer weiteren Eskalation. Man dürfe keinen Kampf der Kulturen herbeireden, sagte er. Unions-Außenexperte Andreas Schockenhoff (CDU) zeigte sich im Bundestag gleichfalls besorgt und sagte, man müsse aufpassen, dass sich der Konflikt "nicht immer weiter hochschaukelt". Er warnte Iran vor Boykottmaßnahmen gegen Dänemark, die sich gegen den europäischen Binnenmarkt insgesamt richten würden. FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt sagte, die Ausschreitungen zeigten eine "Intoleranz größten Ausmaßes", die nicht hingenommen werden könne.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) wandte sich im Deutschlandfunk gegen eine Überinterpretation der Pressefreiheit. Im Fall der von der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" veröffentlichten Karikaturen sei mit einem sensiblen Thema gedankenlos umgegangen worden, kritisierte Lammert. Pressefreiheit bedeute nicht, dass jede Geschmacklosigkeit "auf die Höhe eines Verfassungsanspruchs" gehoben werden dürfe.

Ähnlich äußerten sich Politiker von Linkspartei und Grünen. "Man darf so etwas drucken, aber man muss es nicht", sagte die stellvertretende Linksfraktionschefin Petra Pau. Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn äußerte sich noch kritischer: "Mich haben sie an die antijüdischen Zeichnungen in der Hitler-Zeit vor 1939 erinnert."

Putin fordert dänische Entschuldigung

Der russische Präsident Wladimir Putin kritisierte die Veröffentlichung der Karikaturen in europäischen Zeitungen als "unzulässige Provokation" von Muslimen. "Bevor man etwas veröffentlicht, etwas macht oder zeichnet, sollte man hundert Mal nachdenken", sagte Putin in einem heute veröffentlichten Interview mit spanischen Journalisten in Moskau. Putin forderte Dänemark indirekt auf, sich zu entschuldigen. "Wenn ein Staat nicht in der Lage ist, gewisse Dinge zu unterbinden, so sollte er sich wenigstens dafür entschuldigen", betonte Putin.

Die Regierung in der russischen Krisenrepublik Tschetschenien wies heute, angeblich aus Protest gegen die Mohammed-Karikaturen, die wichtige dänische Hilfsorganisation "Dänischer Flüchtlingsrat" aus. Von den etwa 140 Millionen Einwohnern Russlands sind nach Schätzungen 20 Millionen islamischen Glaubens.

phw/ddp/dpa/AP


Der folgende Bericht gibt einige gute Gedanken aus der Wissenschaftsecke, die aber noch nicht den Kern treffen, weil sich Wissenschaftler in der Regel weiter zurück begeben und letzte Literatur berücksichten müssen. Die eigentliche Entwicklung, vor allem wenn sie verdeckt geschieht, ist oft viel schneller. (Dann springt das Rheinforum ein):

07. Februar 2006

BILDERSTREIT

Gelenkter Groll

Der Zorn in der muslimischen Welt über die Mohammed-Karikaturen hat nach Ansicht von Experten zwei Ursachen: einerseits angestaute Wut über eine empfundene Doppelmoral des Westens. Zum anderen machen sich einige Regierungen die Empörung zunutze, um von Problemen im eigenen Land abzulenken.

Paris - Für viele Muslime stellen die umstrittenen Karikaturen "den Gipfel der Missachtung" dar, wie Mounia Bennani-Chraibi von der schweizerischen Universität Lausanne sagt. Die Zeichnungen vermittelten den Eindruck, der Islam sei "an sich terroristisch und pervers". Der Wissenschaftlerin zufolge wird nach Ansicht zahlreicher Muslime seit dem Golfkrieg im Völkerrecht mit zweierlei Maß gemessen, und zwar auch in Fragen der freien Meinungsäußerung. In muslimischen Ländern herrsche die Meinung vor, dass westliche Länder die "Sprache des Rechts benutzen, um sie zu manipulieren, damit sie weiterhin dominieren und schmähen können".

Die derzeitige Entrüstung in der muslimischen Welt habe "mit diesem Gefühl der Ungleichheit" zu tun und damit, für alles Übel der Welt verantwortlich gemacht zu werden, sagt Bennani-Chraibi. "Der Westen hat seinen sowjetischen Feind verloren und sich den Islam zum neuen Feind auserkoren", behauptet er.

Nach Einschätzung des französischen Nahost-Experten Olivier Roy sind zwei aktuelle Krisen verschmolzen: zum einen die der Muslime in Europa, die glauben, dass andere Religionen besser geschützt werden als ihre und die ebenfalls Anspruch auf einen rechtlichen Schutz erheben; zum anderen der Ärger und der Verdruss vieler Menschen im Nahen Osten.

Karikaturen nie gesehen

Länder wie Syrien, "die Rechnungen mit den Europäern zu begleichen haben", machen sich laut Roy die Demonstrationen zunutze. Die europäischen Länder "zahlen den Preis für ihre Einmischung in Krisenländern", sagt er und nennt als Beispiel die europäischen Reaktionen auf den Wahlsieg der radikal-islamischen Hamas in den Palästinensergebieten, Europas Engagement im Atomstreit mit Iran und Frankreichs "sehr harte Haltung" gegenüber Syriens Einfluss im Libanon.

Haizam Amirah Fernandez vom Königlichen Elcano Institut für Internationale und Strategische Studien in Madrid ist der festen Überzeugung, dass die meisten Muslime, die gegen die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen demonstrieren, die Zeichnungen noch nie gesehen haben. "Sie haben nur Berichte gehört, dass der Prophet beleidigt wurde." Es müsse aber berücksichtigt werden, warum diese Berichte jetzt - mehr als vier Monate nach dem Erstabdruck der Karikaturen - veröffentlicht und verbreitet würden und welche Interessen damit verfolgt würden. "Wenn im Landesinneren die sozialen und politischen Spannungen zunehmen, versuchen einige Regierungen, diese gegen einen Feind von außen zu lenken", sagt Fernandez.

Antoine Basbous, Direktor der Pariser Beobachtungsstelle für Arabische Länder, stimmt dem Experten aus Madrid zu: "Regierungen, denen die Berechtigung fehlt, brauchen diese Krisen, um ihre Reinheit wiederherzustellen." Er verweist auf die Regierung in Syrien, die "in Schwierigkeiten" stecke und "Ablenkung" suche, und auf den Jemen, der für die weltweiten Proteste der Bahnbrecher gewesen sei. "Jede geschwächte Regierung wird die Leute auf die Straße treiben, um Punkte zu sammeln", sagt Basbous. Zu diesem Zweck würden die umstrittenen Karikaturen in den betroffenen Ländern auch gezielt eingesetzt.

Dominique Simon/AFP


Hier der manipulierte Mob, vielleicht sind auch Taliban-Anhänger dabei:

07. Februar 2006

KARIKATUR-STREIT

Tote bei Angriff auf Isaf-Soldaten in Afghanistan

Mit wachsender Gewalt entlädt sich in der islamischen Welt der Zorn über die zuerst in einer dänischen Zeitung veröffentlichten Mohammed-Karikaturen. Bei einem Angriff von Demonstranten auf ein Lager der Afghanistan-Schutztruppe kamen mindestens vier aufgebrachte Muslime ums Leben.

Teheran/Masar-i-Scharif - Mindestens 15 weitere Demonstranten wurden nach Angaben des örtlichen Krankenhauses bei den Zusammenstößen vor dem Camp der Afghanistan-Schutztruppe Isaf in Mainama im Nordwesten des Landes verletzt.

Aus Wut über die Karikaturen des Propheten Mohammed in westlichen Medien hatten etwa 300 Menschen am frühen Morgen das norwegische Isaf-Camp in Mainama angegriffen, Steine geworfen und Material in Brand gesetzt. Die Isaf-Soldaten setzten Tränengas ein und feuerten Gummigeschosse ab. Das norwegische Truppen-Kommando forderte F-16-Kampfflugzeuge an, die Warnschüsse abgaben. Eine schnelle Eingreiftruppe der Isaf mit fünf Hubschraubern und britischen Soldaten wurde zur Verstärkung nach Mainama verlegt. Bei den Zusammenstößen kamen mindestens vier Demonstranten ums Leben, mehrere Soldaten wurden verletzt.

Die Uno kündigte den Abzug von Mitarbeitern aus Mainama an. Die Lage sei äußerst gespannt, sagte ein Sprecher der Uno-Mission für Afghanistan. Erst gestern waren bei Demonstrationen gegen die Mohammed-Karikaturen nahe Kabul drei Menschen getötet worden.

Auch in anderen Teilen Afghanistans kam es zu Gewalt. Vor der dänischen Vertretung in der Hauptstadt Kabul ging die Polizei mit Schlagstöcken gegen Demonstranten vor. Auch dort warf die Menge mit Steinen. In Pulichumri nördlich von Kabul demonstrierten rund 5000 Menschen. Mehrere Fensterscheiben gingen zu Bruch und Autos wurden beschädigt.

Für die in Afghanistan stationierten Bundeswehrtruppen wurde zunächst keine neue Lage ausgegeben. "Die Sicherheitsvorkehrungen sind in dem Land die ganze Zeit sehr hoch", sagte ein Sprecher der Truppe am Dienstag, "für uns gilt weiterhin höchste Vorsicht zu jeder Zeit". Bisher aber habe es an den Standpunkten der Deutschen, die mit etwa 2400 Soldaten den Einsatz der Isaf unterstützen, keine Vorfälle gegeben. Man bemühe sich aktuell um eine möglichst genaue Lageeinschätzung aus den Krisenregionen, um stets vorbereitet zu sein.

Zurzeit hat die Bundeswehr vier Standorte in Afghanistan. Die Mehrzahl der insgesamt rund 2400 Soldaten tut in der Hauptstadt Kabul nahe des Flughafens Dienst. 350 Uniformierte sind in Kunduz und weitere 200 in Faizabad im Norden Afghanistans stationiert. Zusätzlich baut die Bundeswehr in Masar-i-Sharif mit etwa 250 Soldaten ein weiteres Camp auf.

In Srinagar im indischen Teil Kaschmirs setzte die Polizei Tränengas gegen knapp 500 Demonstranten ein. Mindestens sechs Demonstranten sowie zwei Polizisten wurden verletzt, wie die Polizei mitteilte. Die Menge setzte dänische Flaggen in Brand und skandierte: "Nieder mit Dänemark" und "Nieder mit US-Präsident Bush".

Erdogan warnt vor "Falle" der Gewalt

Das geistliche Oberhaupt Irans, Ajatollah Ali Chamenei, bezeichnete den Abdruck der Karikaturen in mehreren europäischen Zeitungen als von Israel ausgehende Verschwörung. Der Westen zeige damit seinen Unmut über den Wahlsieg der Hamas. In einer Rede vor Soldaten der iranischen Luftwaffe nannte Chamenei die Karikaturen einen Skandal.

Dagegen rief der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan die Muslime zur Mäßigung auf und warnte vor der "Falle" der Gewalt. Die Karikaturen seien eine "offene Provokation" und sollten dazu dienen, "der Welt Bilder der Gewalt aus der muslimischen Welt vorzuführen", sagte Erdogan heute vor türkischen Abgeordneten in Ankara. Die muslimische Welt müsse "die Vernunft, den Menschenverstand und die Reife" beweisen, mit solchen Provokationen fertigzuwerden.

Die Türkei werde ein Land der religiösen Toleranz bleiben, betonte Erdogan. Auch der Wunsch, der Europäischen Union beizutreten, sei vom Ideal der Versöhnung verschiedener Kulturen getragen. Dies sei das Gegenteil "der Konfrontation, die den globalen Frieden bedroht". Die Türkei werde sich auch künftig als "Anwalt" ihres Projekts einer "Allianz der Zivilisationen" erweisen.

hen/mgb/AFP/dpa/Reuters/AP
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Beitragvon micha » Mi Feb 08, 2006 05:54:36:

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Beitragvon micha » Mi Feb 08, 2006 09:28:19:

08. Februar 2006 Druckversion | Versenden | Leserbrief


PAKISTAN

Demonstranten setzen Kinos in Brand

Rund dreitausend aufgebrachte Demonstranten haben in Pakistan wegen einer angeblichen Schändung des Korans randaliert und zwei Kinos in Brand gesetzt. Wütende Muslime zogen in der Nacht mit Stöcken bewaffnet durch ein Stadtviertel von Lahore und warfen dutzende Autos um.

Lahore - Die Unruhen in der zweitgrößten Stadt des Landes waren gestern Abend ausgebrochen, als mehrere Koran-Bücher in einem Rinnstein gefunden worden waren. Die Nachricht von der Schändung habe sich in dem Viertel schnell verbreitet und rasch zu dem Protest tausender Menschen geführt, sagte ein Polizeisprecher.

In der muslimischen Welt reißen seit Tagen wütende und teils gewalttätige Proteste gegen Dänemark und andere westliche Länder nicht ab, nachdem in einer dänischen Tageszeitung Karikaturen des Propheten Mohammed gedruckt worden waren.

lan/AFP


Ein vielleicht vergessener Aspekt: die Zahl der Selbstmordattentäter im Namen des Islam. Warum sind es so viele? Warum kommen immer noch welche nach? Warum werden schon Kinder abgerichtet? Warum lehnen sie sich später nicht auf, wenn sie, etwas älter geworden, normalerweise mit ihrer Elterngeneration in Konflikt geraten? Warum gehorchen sie und opfern sich?

Die mehr oder weniger bekannten paradiesischen Versprechen reichen als Erklärung nicht. Auch viele Frauen opfern sich mit dem Bombengürtel um die Hüften. Hitler-Attentate schlugen fehl, weil sich niemand opferte. Das hätte wahrlich Sinn gemacht. Zu Tausenden opfern sich junge Muslime, und macht nicht den geringsten Sinn. Die Gründe der Opferung sind oft völlig unklar.

Dies beweist der Vorfall in Pakistan. Der Koran wurde im Rinnstein gefunden. Dann die ausufernden Proteste. Gegen wen? Es ist doch gar nicht klar, wer die Bücher dort hingeworfen hat. Waren es muslimische Frauen? Eine Einzelne? War das Wegwerfen Protest gegen zunehmende Religionsdiktatur? Wenn alles das nicht klar war, warum dann die Erstürmung von Kinos?

Aggression muss sich Luft machen. Sie haben sich aufgestaut. Die Frage ist, ob gegenwärtige islamische Riten Aggressionen aufstauen. Wird Sexualität verteufelt oder unterdrückt? Mangelt es an Gegenliebe seitens der Frauen? Wollen sich islamische Männer Liebe mit Gewalt holen, wenn sie sie nicht freiwillig bekommen? Liegen die Ursachen für die Aggressionen in einem aussichtslosen Geschlechterkampf, indem viele Frauen echte Zuneigung verweigern, weil sie in Zwangsjacken stecken? Fühlen sie sich durch das islamische Recht, die Scharia, von vornherein bedroht?

Wird Sexualität unterdrückt und auf der Seite der wachenden Mullahs in sadistische Bahnen gelenkt? Etwas stimmt mit dem ganzen Gottesstaat-System nicht, weil zu viele Aggressionen übrig bleiben, die sich entladen. Die Gründe dafür scheinen weniger wichtig zu sein. Es genügen ein paar Stichworte: Mohammed beleidigt, Koran geschändet. Schon geht es los mit den Aggressionen. Sie sind da. Sie müssen raus. Sie sind dankbar für jeden neuen Grund.

Selbstmordattentate sind das Endergebnis von gezüchteten Aggressionen, die nicht von Verweigerungen der Sexualität herrühren und im Erziehungswesen in islamistisch orientierten Staaten begründet sind. Die Heldenausbildung für einen heiligen Opfertod in einem heiligen Krieg wird zum Wunschtraum mancher Mutter für ihren Sohn.

Das Leben wird pervertiert, um es hinter den Tod zu verlagern. Darum meine ich, dass die Todessehnsucht in islamischen Staaten auch ganze Gesellschaften erfassen kann, wenn sie geschickt dorthin gelenkt werden. Im Iran bahnt sich so etwas an. Der Selbstuntergang soll mit dem Untergang der ungläubigen übrigen Welt verknüpft werden. Ein Krieg ist wahrscheinlich. Der Untergangswille mit paradiesischem Ausgang scheint vorhanden zu sein.

Eine religiöse Untergangsmelancholik macht sich breit. Der DEH-ismus, eine optimistische Relativierung der Weltreligionen, kommt zu spät http://www.rheindeutschland.de/forum/viewforum.php?f=19 . Vorher wird es diesen aggressiven und zugleich melancholischen Religionskrieg gegen den Westen geben. Die Folgen sind dem Islamisten egal.
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Beitragvon micha » Mi Feb 08, 2006 09:40:52:

Da haben wir die Befürchtung von Herr Ströbele von der Partei der Grünen: die USA wollen den Krieg, sagte er bei Sabine Christiansen. Die Anklage auf antiamerikanischer Basis steht im Vordergrund, nicht die Analyse. Mit ihr komme ich jedenfalls zum Ergebnis: die USA wollen den Krieg nicht und versuchen es mit Abschreckung. Diese erreicht wegen der oben beschriebenen melancholischen Todessehnsucht im gegenwärtigen Islam genau das Gegenteil.

08. Februar 2006

ATOMSTREIT MIT IRAN

USA halten sich Militär-Option offen

US-Vizepräsident Cheney setzt im Atomstreit mit Iran auf Härte: Laut seinen Worten halten sich die Vereinigten Staaten alle Möglichkeiten offen - auch militärische.

Washington - Dick Cheney sagte gestern dem amerikanischen TV-Sender PBS, die USA versuchten weiter mit diplomatischen Mitteln, den Konflikt beizulegen. Doch alle Optionen blieben auf dem Tisch, auch militärische, fügte Cheney hinzu. Zugleich wies er Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad eine Mitschuld an der Verschärfung des Atomstreits zu. Es handele sich um eine gefährliche Situation, die durch einige "recht empörende Äußerungen" des Präsidenten verschärft worden sei.

Ahmadinedschad hatte Ende vorigen Jahres mit antisemitischen Äußerungen Entsetzen im Westen ausgelöst. Er leugnete den Holocaust und rief dazu auf, Israel von der Landkarte zu tilgen. Cheney sagte, vor diesem Hintergrund sei es beunruhigend, wenn man sich vorstelle, dass Iran in den Besitz von Atomwaffen gelangen könne. Damit würde das Land zu einer "Hauptquelle für Instabilität" in der Region.

Hinzu komme, dass Iran eine Vorgeschichte als Förderer terroristischer Organisationen habe. Es sei daher richtig, dass die Internationale Atomenergiebehörde IAEA entschieden habe, den Uno-Sicherheitsrat im Atomstreit einzuschalten. Die islamische Republik hat Vorwürfe stets zurückgewiesen, Iran wolle unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms Nuklearwaffen entwickeln.

Cheney behauptete jetzt jedoch, Iran wolle eigene Kapazitäten zur Anreicherung von Uran entwickeln, um eine technologische Ebene zu erreichen, die für Atomwaffen erforderlich sei. Dass Teheran ein russisches Angebot ausgeschlagen habe, außer Landes auf russischem Boden Uran anreichern zu lassen, sei bezeichnend. "Da scheint es keinen Zweifel zu geben, was sie im Schilde führen", fügte der Stellvertreter von George W. Bush hinzu.

lan/Reuters
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micha
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Beitragvon micha » Mi Feb 08, 2006 11:26:56:

Europa verliert seine Pressefreiheit, seine freie Rede, generell seine Freiheit, während Imanen und Mullahs in Europa täglich die Gelegenheit gegeben wird, Juden und Christen als minderwärtig darzustellen, weil man ihnen die Redefreiheit gestattet. Das Interview mit Ayaan Hirsi Ali sollte mehrmals gelesen werden. Sie kennt den inneren Teil des Islam aus eigener Erfahrung, ist mutiger als der Vatikan und westliche Medien zusammen und - eine Frau mit großer Intelligenz und Begabung.

February 6, 2006

SPIEGEL INTERVIEW WITH AYAAN HIRSI ALI

'Everyone Is Afraid to Criticize Islam'

Ayaan Hirsi Ali, the Dutch politician forced to go into hiding after the murder of filmmaker Theo van Gogh, responds to the Danish cartoon scandal, arguing that if Europe doesn't stand up to extremists, a culture of self-censorship of criticism of Islam that pervades in Holland will spread in Europe. Auf Wiedersehen, free speech.

SPIEGEL: Hirsi Ali, you have called the Prophet Muhammad a tyrant and a pervert. Theo van Gogh, the director of your film "Submission," which is critical of Islam, was murdered by Islamists. You yourself are under police protection. Can you understand how the Danish cartoonists feel at this point?

Hirsi Ali: They probably feel numb. On the one hand, a voice in their heads is encouraging them not to sell out their freedom of speech. At the same time, they're experiencing the shocking sensation of what it's like to lose your own personal freedom. One mustn't forget that they're part of the postwar generation, and that all they've experienced is peace and prosperity. And now they suddenly have to fight for their own human rights once again.

SPIEGEL: Why have the protests escalated to such an extent?

Hirsi Ali: There is no freedom of speech in those Arab countries where the demonstrations and public outrage are being staged. The reason many people flee to Europe from these places is precisely because they have criticized religion, the political establishment and society. Totalitarian Islamic regimes are in a deep crisis. Globalization means that they're exposed to considerable change, and they also fear the reformist forces developing among émigrés in the West. They'll use threatening gestures against the West, and the success they achieve with their threats, to intimidate these people.

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Ayaan Hirsi Ali

is one of the most sharp- tongued critics of political Islam - - and a target of radical fanatics. Her provocative film "Submission" led to the assassination of director Theo van Gogh in November 2004. The attackers left a death threat against Hirsi Ali stuck to his corpse with a knife. After a brief period in hiding, the 36- year- old member of Dutch parliament from the neo- liberal VVD party has returned to parliament and is continuing her fight against Islamism. She recently published a book, "I Accuse," and is working on a sequel to "Submission."

Hirsi Ali was born in Somalia where she experienced the oppression of Muslim women first hand. When her father attempted to force her into an arranged marriage, she fled to Holland in 1992. Later, she renounced the Muslim religion. more...
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SPIEGEL: Was apologizing for the cartoons the wrong thing to do?

Hirsi Ali: Once again, the West pursued the principle of turning first one cheek, then the other. In fact, it's already a tradition. In 1980, privately owned British broadcaster ITV aired a documentary about the stoning of a Saudi Arabian princess who had allegedly committed adultery. The government in Riyadh intervened and the British government issued an apology. We saw the same kowtowing response in 1987 when (Dutch comedian) Rudi Carrell derided (Iranian revolutionary leader) Ayatollah Khomeini in a comedy skit (that was aired on German television). In 2000, a play about the youngest wife of the Prophet Mohammed, titled "Aisha," was cancelled before it ever opened in Rotterdam. Then there was the van Gogh murder and now the cartoons. We are constantly apologizing, and we don't notice how much abuse we're taking. Meanwhile, the other side doesn't give an inch.

SPIEGEL: What should the appropriate European response look like?

Hirsi Ali: There should be solidarity. The cartoons should be displayed everywhere. After all, the Arabs can't boycott goods from every country. They're far too dependent on imports. And Scandinavian companies should be compensated for their losses. Freedom of speech should at least be worth that much to us.

SPIEGEL: But Muslims, like any religious community, should also be able to protect themselves against slander and insult.

Hirsi Ali: That's exactly the reflex I was just talking about: offering the other cheek. Not a day passes, in Europe and elsewhere, when radical imams aren't preaching hatred in their mosques. They call Jews and Christians inferior, and we say they're just exercising their freedom of speech. When will the Europeans realize that the Islamists don't allow their critics the same right? After the West prostrates itself, they'll be more than happy to say that Allah has made the infidels spineless.

SPIEGEL: What will be the upshot of the storm of protests against the cartoons?

Hirsi Ali: We could see the same thing happening that has happened in the Netherlands, where writers, journalists and artists have felt intimidated ever since the van Gogh murder. Everyone is afraid to criticize Islam. Significantly, "Submission" still isn't being shown in theaters.

SPIEGEL: Many have criticized the film as being too radical and too offensive.

Hirsi Ali: The criticism of van Gogh was legitimate. But when someone has to die for his world view, what he may have done wrong is no longer the issue. That's when we have to stand up for our basic rights. Otherwise we are just reinforcing the killer and conceding that there was a good reason to kill this person.

SPIEGEL: You too have been accused for your dogged criticism of Islam.

Hirsi Ali: Oddly enough, my critics never specify how far I can go. How can you address problems if you're not even allowed to clearly define them? Like the fact that Muslim women at home are kept locked up, are raped and are married off against their will -- and that in a country in which our far too passive intellectuals are so proud of their freedom!

SPIEGEL: The debate over speaking Dutch on the streets and the integration programs for potentially violent Moroccan youth -- do these things also represent the fruits of your provocations?

Hirsi Ali: The sharp criticism has finally triggered an open debate over our relationship with Muslim immigrants. We have become more conscious of things. For example, we are now classifying honor killings by the victims' countries of origin. And we're finally turning our attention to young girls who are sent against their wills from Morocco to Holland as brides, and adopting legislation to make this practice more difficult.

SPIEGEL: You're working on a sequel to "Submission." Will you stick to your uncompromising approach?

The Cartoon Jihad: Did European newspapers make the right decision by reprinting controversial Danish caricatures that disparagingly depicted the Prophet Muhammad?

Hirsi Ali: Yes, of course. We want to continue the debate over the Koran's claim to absoluteness, the infallibility of the Prophet and sexual morality. In the first part, we portrayed a woman who speaks to her god, complaining that despite the fact that she has abided by his rules and subjugated herself, she is still being abused by her uncle. The second part deals with the dilemma into which the Muslim faith plunges four different men. One hates Jews, the second one is gay, the third is a bon vivant who wants to be a good Muslim but repeatedly succumbs to life's temptations, and the fourth is a martyr. They all feel abandoned by their god and decide to stop worshipping him.

SPIEGEL: Will recent events make it more difficult to screen the film?

Hirsi Ali: The conditions couldn't be more difficult. We're forced to produce the film under complete anonymity. Everyone involved in the film, from actors to technicians, will be unrecognizable. But we are determined to complete the project. The director didn't really like van Gogh, but he believes that, for the sake of free speech, shooting the sequel is critical. I'm optimistic that we'll be able to premier the film this year.

SPIEGEL: Is the Koran's claim to absoluteness, which you criticize in "Submission," the central obstacle to reforming Islam?

Hirsi Ali: The doctrine stating that the faith is inalterable because the Koran was dictated by God must be replaced. Muslims must realize that it was human beings who wrote the holy scriptures. After all, most Christians don't believe in hell, in the angels or in the earth having been created in six days. They now see these things as symbolic stories, but they still remain true to their faith.

INTERVIEW: GERALD TRAUFETTER

Translated from the German by Christopher Sultan


Hier http://www.signandsight.com/features/590.html fand ich soeben:

It was bound to come to his clash between the civilisations, says Dutch writer and politician Ayaan Hirsi Ali in an interview with Denmarks Jyllands-Posten. She adds that, even though it may sound cynical after the attacks on Western diplomatic buildings, the conflict still offers a great opportunity. "Thanks to these cartoons, Islam could make the progress of centuries within just a few years. It's high time there was an uprising. Had the cartoons not been published, the discussion about the Prophet Mohammed would never have arisen. It's important to remember that Islam hasn't undergone all the reforms and adjustments which Christianity and Judaism have undergone over the past thousand years. On the contrary, Islam is stagnating. Its laws are geared towards tribal society. Now all Muslims in Denmark and Europe are being forced to reflect on what their attitude should be towards Muslim taboos that are incompatible with modern democratic society.


Thanks to these cartoons!
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micha
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Beitragvon micha » Mi Feb 08, 2006 11:43:35:

Noch eine mutige Frau, die ich liebe! Sie ist Rechtsanwälting, Politikerin und Autorin, Mitglied der SPD. Engagiert und im Besitz der kleinen Wahrheiten im täglichen Umgang mit dem Leid ihrer Schutzbefohlenen schwimmt sie gegen den Strom und riskiert sogar ihre Existenz. Wir gehen Kriegszeiten entgegen, Nöte wachsen, Bedrohungen und Ängste; da bedarf es zunehmend solcher Menschen.

08. Februar 2006

INTEGRATION

"Grüne und Türken-Verbände bilden rassistische Allianz"

Von Anna Reimann

Die türkische Anwältin und Autorin Seyran Ates übt heftige Kritik an grüner Integrationspolitik und türkischen Verbänden in Deutschland. Immer wieder wird sie dafür auch angefeindet - ihren Mut hat sie noch nicht verloren.

Berlin - Seyran Ates sitzt an dem schweren Holztisch in ihrem Anwaltsbüro in Berlin-Mitte und trinkt schwarzen Tee. Die Leitz-Ordner in den Regalen tragen Aufschriften wie "Zwangsheirat" - das "Z" prangt übergroß darauf. Es sei ein Riesenkompliment gewesen, als jemand sie mal "die türkische Alice Schwarzer" genannt habe, sagt sie und lacht.

Die 42-jährige Anwältin ist in der Türkei geboren und als Kind türkischer Gastarbeiter in Berlin aufgewachsen. Aus Angst vor unsittlichen Einflüssen ist sie in ihrer Jugend von den Eltern oft extrem eingeschränkt worden. "Es waren die wilden 68er, die sexuelle Revolution, die bei meinen Eltern ein schräges Deutschlandbild hinterlassen haben. Meine Eltern haben sich große Sorgen gemacht", sagt Ates.

Von den Fesseln ihres strengen Elternhauses hat sich Ates früh befreit. Heute verteidigt sie als Anwältin vor allem türkische Frauen und bekommt dabei hautnah mit, wie Frauen unterdrückt werden, aber auch wie abgeschnitten von der deutschen Gesellschaft Migrantenfamilien in Berlin leben.

Kampf gegen "Wattebäuschchenwerfer"

Was sie mitbekommt, prangert sie an - Seyran Ates, die Frau mit den weichen Gesichtszügen und den harten Worten. Wie kaum jemand anderes traut die Sozialdemokratin sich, Kritik an der türkischen Community in Berlin zu äußern und an der mangelnden Integration der Migranten in Deutschland. Sie weiß, dass es ihr eher als anderen gestattet wird, Kritik zu üben. "Meine Arbeit und meine eigenen Erlebnisse geben mir eine gewisse Authentizität."

Auch bei den jüngsten Debatten um die Deutschpflicht an einer Berliner Schule und den "Muslim-Test" in Baden-Württemberg kann Ates nicht schweigen. Besonders die Reaktionen auf die Deutschpflicht an einer Berliner Schule haben ihre Meinung über die selbsterklärten Ausländerfreunde bestätigt. Grüne und türkische Verbände, die die Deutschpflicht reflexartig verurteilten, bilden in Ates' Augen "eine böse, integrationsfeindliche und rassistische Allianz".

Viele von ihnen seien "Multi-Kulti-Fanatiker und Wattebäuschchenwerfer, die die Minderheit dumm halten und bevormunden wollen". Ates sagt das sehr bedacht und ernst. Ihre Hände liegen fest und ruhig auf dem Tisch, als sie die Anklage formuliert: "Die türkischen Verbände müssen ihre eigene Verantwortung für die Nicht-Integration der Mehrheit der hier lebenden Türken und Kurden übernehmen."

Die Anwältin spricht aus eigener Erfahrung: Sie selbst hat ihre Karriere allein der Tatsache zu verdanken, dass sie Deutsch sprechen konnte. "Ich habe das Glück gehabt, dass ich damals auf meiner Schule im Wedding die einzige Türkin war - deshalb habe ich überhaupt nur so gut Deutsch gelernt", erzählt sie.

Ates kämpft dafür, dass auch andere Probleme, mit denen sich Schüler, Eltern und Lehrer täglich auseinandersetzen, endlich klar benannt werden. Was etwa soll ein Lehrer einem Vater sagen, der seine Tochter nicht am Schwimmunterricht teilnehmen lassen will - aus religiösen Gründen, wie er sagt? "Erst einmal muss akzeptiert werden, dass wir in einem säkularen Staat leben", meint Ates. "Danach erst kommen die Antworten auf Fragen der religiösen Gefühle. Wenn wir die Trennung zwischen Staat und Religion voraussetzen, dann ist es einfach so, dass es staatliche Aufgaben gibt, zu denen die Bildung gehört. Bildung auch für untere Schichten ist eines der höchsten Güter, das wir erreicht haben."

Es sei keine Verletzung der religiösen Gefühle, wenn Jungs und Mädchen in allen Fächern, die notwendig sind, um das Heranwachsen zu einem selbständigen Individuum zu gewährleisten, zusammen unterrichtet werden. Eltern müsse entgegnet werden: "Hier geht es nicht darum, die Jungfräulichkeit Ihrer Tochter zu gefährden, sondern darum, dass Ihre Tochter auch Schwimmen lernt, denn das ist lebensnotwendig und hat auch etwas mit sozialer Kompetenz und Entwicklung von Selbstbewusstsein zu tun." Klipp und klar müsse vor Augen geführt werden, wozu dieser Unterricht ist.

Richtige Fragen, falscher Ort

Selbst den hochumstrittenen "Muslim-Test", mit dem in Baden-Württemberg muslimische Einbürgerungsbewerber befragt werden sollen, will Ates nicht pauschal verurteilen. Bei der Einbürgerung sei er natürlich "Blödsinn", weil mit ehrlichen Antworten nicht zu rechnen sei. Aber über viele der 30 Fragen könne beispielsweise in Integrationskursen diskutiert werden, denn 17 von ihnen betreffen Frauenrechte.

Als Tochter sehr gläubiger Muslime hat Ates auch in ihrer eigenen Familie über die Mohammed-Karikaturen diskutiert. Sicher, ihre Eltern seien verletzt, aber ohne eigentlich zu wissen, wie die Karikaturen aussehen, erzählt sie. Dass die Ausschreitungen in vielen arabischen Ländern etwas mit verletzten Gefühlen zu tun haben, glaubt Ates nicht: "Die Karikaturen sind vorgeschoben. Sie werden missbraucht und zum Anlass dafür genommen, die anti-westliche Politik aufs Tableau zu bringen." Die einfachen Bürger hätten extremen Hass, weil sie dementsprechend geschult seien oder sie gingen auf die Straße, weil sie von anderen dazu fremdbestimmt wurden. "Fremdbestimmte Massenbewegung, das ist auch bei Sekten und Diktaturen vorzufinden", sagt Ates.

Auch in dieser Situation seien die türkischen Verbände und die Grünen keine guten Berater: "Sie sind mitverantwortlich für die verhärteten Fronten, weil sie alles immer schön zugedeckelt haben. Wir brauchen eine Politik des offenen direkten Wortes."

Es sei nicht wahr, dass die Diskussion über Integration inzwischen offener geführt werde. Daran habe auch der Ehrenmord an der jungen Türkin Hatun Sürücün vor einem Jahr in Berlin nichts geändert. "Bei Trennung Mord" ist der Titel eines Vortrags, den Ates bald halten wird. Genau davor hätten viele ihrer Mandantinnen große Angst. "Das heißt nicht, dass so viele getötet werden, aber die Furcht davor ist da", sagt Ates.

Sie selbst arbeitet schon lange nicht mehr "mit der Angst", wie sie sagt. "Ich lasse mich dadurch nicht in meiner Arbeit behindern", sagt sie, und ihr Blick bleibt einen Augenblick länger in der Ferne hängen.

"Nicht reden dürfen, ist wie tot zu sein"

Angst um sie haben anscheinend eher die anderen. Neulich, bevor sie in einer Talkshow etwas zum Islam sagen sollte, hat ihre Mutter sie angerufen: "Kind, guck mal, die ganze Welt ist in Aufruhr. Wenn du da jetzt was Falsches sagst, dann könnten sie dich töten."

"Aber, Mama, wenn ich nicht reden kann, dann ist das wie tot zu sein", hat Seyran entgegnet. Und dass es ihr überhaupt nicht darum gehe, etwas gegen den Islam zu sagen, für den sie "großen Respekt" habe. Sie selbst sei zwar nicht religiös, aber gläubig - eine "Kultur-Muslimin" wenn man so wolle. "Ich glaube an eine höhere Macht, an Nächstenliebe, an die Menschlichkeit." Sie könne aber nicht in aller Eindeutigkeit sagen, dass sie sich zum Islam bekenne oder auch zu einer anderen Weltreligion, weil keine Religion großes Engagement für die Gleichberechtigung der Geschlechter zeige.

Manchmal muss die Sozialdemokratin bei ihrem Kampf für Integration und Frauenrechte gegen Leute kämpfen, die eigentlich auf ihrer Seite stehen. "Ich fühle mich politisch links und in der Frauenpolitik haben die Grünen auch etwas geschafft, wobei auch hier teilweise mit zweierlei Maß gemessen wurde." Trotzdem fällt ihr keiner von den Grünen oder aus der SPD ein, den sie für einen wirklich mutigen Politiker hält, der sich vernünftig zu Integrationsfragen äußert. Nur den CDU-Politiker Heiner Geißler lobt sie. Der sei der Einzige, der die multi-kulturelle Gesellschaft begreife. Auf den solle man hören.

Auch wenn viel diskutiert wird bei Ates und ihren Eltern, meistens einigen sie sich schließlich. Denn es gehe um Menschlichkeit, um gemeinsame Werte. Wenn ihre Mutter sie bittet, den Islam zu verteidigen, sagt sie ihr, wie viel Respekt sie vor der Religion habe und dass sie niemals gegen den Islam kämpfen würde. "Mama, ich sage den Leuten, dass du für mich den Islam vorlebst." Und am Ende würden auch ihre Eltern es einsehen: "Wir sind eine Einheit gegen die, die den Islam missbrauchen."
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micha
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Beitragvon micha » Do Feb 09, 2006 01:45:50:

Ein Bericht aus Kairo belegt, dass empörte desorientierte Massen mit unklaren aggressiven Gefühlen ohne eigentlichen Bezug auch im Zaum gehalten werden können. Die Ausschreitungen, zum Beispiel gegen Botschaften westlicher Länder, werden von den Regierungen in Syrien und dem Iran gelenkt, aber Kairo, das Zentrum muslimischer Glaubensautorität, erreichten diese Regierungen nicht.

08. Februar 2006 Spiegelbericht Online

ÄGYPTEN

Das Auge des Orkans

Aus Kairo berichtet Yassin Musharbash

Wegen der Mohammed-Karikaturen brennen Botschaften in Beirut und sterben Menschen in Afghanistan. In Kairo, dem Zentrum der arabischen Welt, gab es bisher keine Gewalt. Die Wut auf den Westen ist trotzdem enorm und wächst weiter - auch, weil kaum jemand die Karikaturen kennt.

Kairo - "Wenn hier jetzt ein Däne vorbeikäme", sagt Ali Said finster, holt zur Veranschaulichung schon einmal zu einer mächtigen Schlagbewegung aus - und bremst sich im letzten Moment: "dann würde ich ihn anschreien!" Anschreien, nicht schlagen; Protestieren, aber nicht gleich das Konsulat verwüsten; Boykottieren, aber keine Fahnen verbrennen: Der gerade noch im Zaum gehaltene Zorn des 21-jährigen Studenten Ali Said, der zwischen Orangenkisten und einer Schubkarre Lammkeulen in einer schäbigen Gasse von Kairos Altstadt steht, ist beispielhaft für das, was viele muslimische Ägypter fühlen. Sie sind wütend über die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen - zuerst in der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" und dann in anderen europäischen Blättern.

Eine "Entschuldigung an alle Muslime der Welt" fordert Ali deshalb. "Und selbst das wäre eigentlich nicht genug." Nur, "weil die Imame und Professoren das verbieten", habe es in der ägyptischen Hauptstadt bislang keine gewalttätigen Proteste wie in Beirut oder Damaskus gegeben, glaubt er. Dass er die inkriminierten Karikaturen gar nicht kennt, stört Ali nicht: "Vom Hörensagen" wisse er, dass der Prophet Mohammed darauf als Osama Bin Laden dargestellt werde.

Das stimmt natürlich nicht. Aber Ali ist nicht der einzige, der sich von einem Fieber der Empörung hat anstecken lassen, das dem Anlass schon lange nicht mehr angemessen scheint - und in Wahrheit wohl eher eine tiefe Frustration über den Westen insgesamt zum Ausdruck bringt. Brennende Botschaften in Beirut und Damaskus, Massendemonstrationen im Jemen, Boykottaufrufe gegen Dänemark in Jordanien: Die Bilder aus der arabischen Welt schüren im Westen die Sorge, der viel beschworene "Kampf der Kulturen" sei nun wirklich ausgebrochen. Kairo ist das Zentrum dieser arabischen Welt. So wie New York eine Chiffre für "den Westen" ist, versinnbildlicht die ägyptische 16-Millionen-Metropole die "arabische Straße". Was hier gedacht, gesagt und getan wird, ist bedeutsam, dass in Kairo bislang keine Flammen loderten, deshalb beruhigend.

Vor den Gesandtschaften im hiesigen Botschaftsviertel stehen die Menschen bis jetzt nur Schlange, um Visa zu beantragen. Schon weil Regierung und Geistlichkeit sich gegen Gewalt aussprechen - anders, als etwa die syrische Regierung, braucht die ägyptische im Moment von keinen größeren inneren Schwierigkeiten abzulenken und begreift sich außer als Führungsmacht der arabischen auch als Partner der westlichen Welt. Aber ob Kairo das stille Auge eines ringsum tobenden Orkans bleibt, oder hier nur die Stille vor dem Sturm beobachtet werden kann, ist noch nicht endgültig entschieden. Wütende Menschen gibt es genug.

Irrtümer an jeder Ecke

Feisal zum Beispiel, ein Lkw-Fahrer, der in einem Teehaus in der Nähe des Innenministeriums Zeitung liest, ist mit der laschen Reaktion seiner Landsleute gar nicht einverstanden: "Ich wünschte, auch hier würden Botschaften brennen", sagt er. Der Prophet müsse beschützt, ein Zeichen gesetzt werden. Wenn die Regierung es zuließe, würden die Menschen sich ganz anders verhalten. Er selbst würde mitmachen. Schließlich sei der Prophet in den Karikaturen beim Geschlechtsverkehr mit Tieren gezeigt worden, sagt er entzürnt. Das stimmt natürlich ebenfalls nicht. Aber weil sich keine ägyptische Zeitung traut, die Bilder zu dokumentierten, grassieren solche Irrtümer an jeder Ecke.

Der Buchhändler Tariq Ibrahim etwa sitzt dem Gerücht auf, Mohammed sei von den dänischen Karikaturisten mit einem Schwert in der Hand abgebildet worden, mit dem er jemandem den Kopf abschneide. Entsprechend groß ist seine Empörung. Aber Tariq und seine Kollegen, die beim Morgenkaffee über die Bilder diskutieren, vertreten den entschieden gewaltfreien Flügel: "Genau das hat unser Prophet ja immer gefordert". Eine Entschuldigung müsse trotzdem her.

Gihan, die den benachbarten Buchladen betreibt, pflichtet Tariq bei. Bei ihr gibt es Bücher zu kaufen, die "Die Ankunft des Antichristen" und "Anzeichen für den nahenden Weltuntergang" heißen: Einfache islamische Theologie für die Massen. Auch ein Buch namens "Die Märtyrer unter den Propheten-Gefährten" gibt es - mit einem bunten Cover, auf dem die Männer sogar auf Kamelen reitend abgebildet sind. Allerdings: In den Mohammed-Biographien daneben fehlen bildliche Darstellungen. "Einen Propheten malt man nicht", sagt Tariq. "Basta."

Gihan steht derweil direkt neben einem Buch, auf dem sich eine Schlange aus einem Davidstern emporreckt: "Die Protokolle der Weisen von Zion", eine alte Fälschung und Manifest des Antisemitismus. Was würde sie antworten, wenn sich ein Jude dadurch beleidigt fühlte, dass das Buch dieses Cover trägt und hier vertrieben wird? Gihan kann die Gleichsetzung nicht nachvollziehen: "Das ist doch nur ein Buch!", sagt sie. "Aber eine Zeitung, die liest jeder. Die ist wie Wasser und Brot!" Dass der "Jyllands-Posten" es vielleicht gerne so hätte, diese Vision aber denkbar weit von der Wahrheit entfernt liegt, weiß hier niemand. Gihan hat an sich nichts gegen den Westen, am Goethe-Institut hat sie sogar Deutschkurse belegt. Aber dass hinter den Karikaturen ein Angriff gegen den Islam insgesamt steckt, davon geht sie aus.

Die "Weisen von Zion" an jeder Ecke

"Man darf nicht vergessen", versucht Mokhless Kotb die Aufregung zu erklären, "dass der Westen hier als Macht wahrgenommen wird, die mit Israel sympathisiert, doppelte Standards anlegt und den Irak angegriffen hat." Kotb ist Generalsekretär der Regierungskommission für Menschenrechte und residiert im Gebäude der regierenden Partei. Kotb gilt als islamischer Intellektueller. Als sein Projekt bezeichnet er "die Verbreitung der Kultur der Menschrechte", also eines neuen Verständnisses, das "über eine arabische Übersetzung der universellen Erklärung der Menschenrechte hinausgeht".

Kotb ist überzeugt, dass aus Kairo auch künftig keine gewalttätigen Unruhen vermeldet werden. "Ägypten hat kein Interesse daran, dass diese Sache weitergeht. Wir wollen keinen Kampf der Kulturen, wir haben Angst davor." Trotzdem: Die regierungsnahe Zeitung "Gumhurriya" rief heute zum Boykott gegen dänische Waren auf und veröffentlichte eine Liste von Firmen, die weiter von dort importieren.

Recht auf Respekt - und Respektlosigkeit

Kotbs Ausführungen bestätigen, dass im Kern der derzeit zu beobachtenden Auseinandersetzung nicht nur Bilder stehen - sondern auch die gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen sie publiziert wurden: "Wir sind auch für Meinungsfreiheit", sagt er, "aber gegen die Beleidigung von Religionen. Und diese Karikaturen sind vom Recht der freien Meinungsäußerung nicht gedeckt." Was im Westen als Widerspruch und inakzeptable Einmischung aufgefasst würde, wird bei Kotb zu einer notwendigen Einschränkung. Darum betrachtet er es auch als "katastrophalen Fehler", dass der dänische Premier Anders Fogh Rasmussen sich zu Beginn der Affäre nicht distanziert habe. Rasmussen hatte das abgelehnt mit der Begründung, er sei nicht für die Presse zuständig.

"Die Kluft zwischen islamischer Welt und dem Westen ist größer als angenommen", lautet Kotbs Fazit. Die arabische Welt fühlt sich angegriffen, die Karikaturen sind der letzte Strohhalm, der dem Kamel den Rücken bricht. Neben dieser Täter-Opfer-Konstellation durchzieht aber noch eine andere Front die Auseinandersetzung: Das auf der einen Seite universal eingeforderte Recht auf Respekt kollidiert mit dem von der anderen Seite aggressiv vertretenen Anspruch auf Respektlosigkeit.

Die unabhängige Zeitung "al-Fagr" lotete heute aus, was in Ägypten möglich ist: Sie veröffentlichte eine ganze Serie Bilder, die allerdings nicht den Propheten Mohammed, wohl aber Jesus und den Kalifen und Mohammed-Schwiegersohn Ali zeigen. Die Quellen für diese Darstellungen sind solide genug, dass man dem Herausgeber Adil Hamude schwerlich einen Strick drehen kann; sie sind Büchern arabischer Christen und iranischer Schiiten entnommen. "Prophetenbilder: Die Christen verehren sie und die Muslime machten sie schon vor den Europäern", titelte er.

Bemerkenswert an Hamudes Begleittext war auch die nüchterne Feststellung, dass "es nicht wahr ist, dass die dänischen Zeitungen mit diesen Herabwürdigungen begonnen haben". Was sie gedruckt habe, komme einem "Tropfen im Meer gleich", schreibt Hamudeh - und verweist auf neuseeländische und britische Mohammed-Spottzeichnungen, die er im Internet gefunden habe. "Vielleicht waren die Bilder der 'Jyllands-Posten', die diese Krise ausgelöst haben, sogar weniger schlimm", fasst er zusammen.



08. Februar 2006

KARIKATUREN-STREIT

Rice macht Iran und Syrien für Unruhen verantwortlich

Die USA haben sich angesichts der heftigen Proteste gegen die Mohammed-Karikaturen lange zurückgehalten. Jetzt rief US-Präsident Bush die Regierungen in aller Welt auf, die Gewalt zu stoppen. US-Außenministerin Rice warf Iran und Syrien vor, den Zorn über die Zeichnungen bewusst zu schüren.

Washington - Das Leben unschuldiger Diplomaten, die ihren Ländern im Ausland dienten, müsse geschützt werden, sagte US-Präsident George W. Bush heute nach einem Treffen mit Jordaniens König Abdullah in Washington. Dieser verurteilte die Karikaturen. Die Proteste dagegen müssten aber friedlich bleiben, fügte der König hinzu.

"Ich rufe die Regierungen in aller Welt auf, Respekt zu üben und Eigentum zu schützen", sagte Bush. "Wir verurteilen Gewalt als ein Mittel, Missfallen über etwas auszudrücken, das in der freien Presse gedruckt werden kann." Bush bekräftigte, dass die USA die Pressefreiheit unterstützten. Mit der Freiheit einher gehe aber auch die Verantwortung, Fürsorge für andere zu zeigen, sagte Bush.

Die Proteste gegen die Karikaturen müssten friedlich bleiben, sagte König Abdullah. "Bei allem Respekt für die Pressefreiheit muss meiner Ansicht nach alles verurteilt werden, was den Propheten Mohammed, der Friede sei mit ihm, herabwürdigt oder die Gefühle von Muslimen verletzt." Auf den zuerst in der dänischen Zeitung "Jyllands Posten" veröffentlichten Zeichnungen ist der islamische Prophet unter anderem mit einer Bombe als Turban zu sehen.

"Syrien und Iran müssen zur Verantwortung gerufen werden"

US-Außenministerin Condoleezza Rice warf Iran und Syrien vor, den Zorn der Muslime über die in europäischen Zeitungen veröffentlichten Mohammed-Karikaturen absichtlich zu schüren. Die Regierungen beider Länder hätten "alles darauf angelegt", solche Gefühle anzustacheln und sie "für ihre eigenen Zwecke" auszubeuten, sagte Rice heute bei einem Treffen mit der israelischen Außenministerin Zippi Livni in Washington. Beide Staaten sollten dafür "von der Welt" zur Verantwortung gerufen werden. Rice hob zugleich hervor, dass indessen andere Staaten der islamischen Welt sich in der Kontroverse durchaus besonnen verhalten hätten.

Bei gewaltsamen Protesten gegen die Mohammed-Karikaturen kamen heute erneut mehrere Menschen ums Leben. In der südafghanischen Stadt Kalat erschossen Sicherheitskräfte vier Demonstranten, die auf einen US-Stützpunkt zu marschierten. Damit starben in Afghanistan seit Beginn der Proteste bereits zehn Menschen. Der afghanische Ulama-Rat, die höchste Vereinigung der muslimischen Geistlichen des Landes, rief zur Beendigung der Proteste auf. In Hebron im Westjordanland verwüsteten etwa 300 Demonstranten das Gebäude der Beobachtermission TIPH, deren 60 Mitarbeiter daraufhin nach Tel Aviv verlegt wurden.

Der österreichische Bundeskanzler und EU-Ratspräsident Wolfgang Schüssel appellierte an alle Seiten, "die Spirale der gegenseitigen Provokationen zu beenden". Der französische Staatspräsident Jacques Chirac rief die Medien auf, religiöse Empfindlichkeiten zu respektieren.

Türkische Verbände in Deutschland verurteilen Gewalt

Die Spitzenverbände der Türken in Deutschland verurteilten die gewaltsamen Reaktionen. In einer in Köln veröffentlichten Erklärung forderten die türkischen Verbände einen respektvollen Umgang mit den Empfindungen gläubiger Muslime. Der Generalsekretär der islamischen Gemeinschaft Milli Görüs, Oguz Ücüncü, verlas die Erklärung der 16 Organisationen, darunter Unternehmervereine ebenso wie die Türkisch Islamische Union DITIB, der Islamrat, der Verband Islamischer Kulturzentren VIKZ und der Zentralrat der Muslime in Deutschland.

Die Verbände hätten die Nachricht von Toten bei den Auseinandersetzungen um die Karikaturen mit Bestürzung aufgenommen, hieß es. Bilder von brennenden Einrichtungen westlicher Staaten mache sie sehr besorgt.

Die Integrationsbeauftragte der Regierung, Maria Böhmer, und die Islam-Beauftragte der SPD-Fraktion, Lale Akgün, lobten die islamischen Organisationen in Deutschland dafür, dass sie keine Gewalt dulden. Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Eckart von Klaeden, sagte: "Jede Stimme, die jetzt mit Autorität zur Besonnenheit und zur Klugheit rät, ist eine richtige Stimme." Der Bundesgeschäftsführer der Linkspartei, Dietmar Bartsch, sagte: "Deeskalation in Worten ist notwendig." Der Bundestag will am Freitag über die Karikaturen debattieren.

phw/AP/Reuters


Condoleezza Rice traf damit den Nagel auf den Kopf. Meine Auffassung, ohne israelische Unterstützung, wurde damit indirekt bestätigt. Noch immer aber stehen die verletzten muslimischen Gefühle zu sehr im Vordergrund. Die Gefühle der Familien von Terroropfern müssen an die erste Stelle. Es geht nicht an, dass religiöse Gespinnste wichtiger sind als reales Leid, das durch feigen Terror gegen Zivilisten zurückgelassen wird. Wenn Muslime nicht gegen reale Opfer, sondern gegen ihre abstrakt verletzten Gefühle protestieren, die Opfer der islamistischen Bewegungen sogar als minderwertige Menschen hinstellen, dann macht sich der Islam selbst zu einer ethisch minderwertigen Religion und seine Gläubigen zu Gehilfen einer verblendeten Fehleinschätzung.

Im Zitat habe ich mir eine Kolorierung erlaubt, um die weiter gehenden Absichten des Iran deutlich hervorzuheben, die in meinen vorherigen Beiträgen angesprochen wurden. Wir kommen in eine Vorkriegsphase hinein, in der es immer wichtiger werden wird, die geheimen Absichten eines aggressiven Staates zu erkennen.

Eine westliche Demokratie in relativen Friedenszeiten wird geprägt durch Presse- und Redefreiheit, Vertragsfreiheit, Bürgerfreiheiten, die auf einer freiheitlichen Verfassung beruhen und vom Recht gestützt werden. So waren auch die Karikaturen in Dänemark entstanden. Sie dürfen nicht zu einer weiteren Unterwerfung des Westens führen.

Dieser Freiheit und Offenheit stehen nun Staaten gegenüber, die aggressive verdeckte Absichten haben, die demagogisch vorgehen, Massenbewegungen als Mittel ihrer Politik künstlich heraufbeschwören, vom Hitlergegime Propagandamittel und Skupellosigkeit kopieren, wesentliche staatliche Kompartimente in einen geheimen Untergrund verlegen und versteckt aufrüsten. Es sind der Iran und Syrien, daneben auch Kräfte in Afghanistan, die eine Wiedergeburt des Taliban-Regimes anstreben. Auch in anderen Ländern werden mit terroristischen Mitteln Gottesstaaten angestrebt, der Iran etabliert sich als Führungsmacht für diese weltweite Bewegung, die allmählich eine Vorkriegsphase erzeugt hat.

Nicht mehr westliche Werte gelten weltweit, sondern alle Mittel eines zunächst noch verdeckten Krieges, dessen Brandherde zunehmend auflodern und von islamistischen Gruppen entfacht werden. Zu diesen Mitteln gehört auch, sich westlicher Friedenspolitiker wie Gerhard Schröder zu vergewissern, um zu spalten, oder sich der Radikalen, so etwa der Neonaziszene in Europa zu bedienen, die gegen Israel und die USA aggressiv und militant operieren will. Die Holocaust-Initiativen der iranischen Regierung sind ein Beleg dafür. Wieviel Logistik eines Horst Mahler bereits verwendet wurde, ist noch etwas unklar.

Der Westen muss sich auf seine gute Identität und auf seine guten Werte besinnen, die überlegen sind, ethisch, moralisch und geschichtlich.

Die Ängste der Menschen wachsen, wohl auch das Gefühl, dass Politiker die Voraussetzungen für diese Ängste mit zu verantworten haben.


08. Februar 2006 Spiegel Online

UMFRAGE

Wachsende Kluft zwischen Deutschen und Muslimen

Laut einer neuen Umfrage kippt die Einstellung der Deutschen gegenüber den Anhängern des Islams: Demnach fühlt sich mittlerweile jeder zweite Deutsche von Muslimen bedroht. Die Mehrheit hält allerdings auch nichts von Witzen über Gott und Religion.

Hamburg - Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins "Stern" ist die Kluft zwischen Deutschen und hier lebenden Muslimen größer geworden. Hätten einen Monat nach den Anschlägen vom 11. September 2001 noch 54 Prozent geglaubt, dass es zu einem dauerhaften Konflikt zwischen den Weltreligionen kommen werde, sei die Zahl inzwischen auf 60 Prozent gestiegen. Zwar fühlten sich weiterhin nur wenige ausschließlich von Muslimen bedroht (13 Prozent).

Dafür empfänden jetzt 55 Prozent der Befragten die in Deutschland lebenden Muslime nicht allein als Bereicherung, sondern auch als Bedrohung. Im September 1995 lag der Wert den Angaben zufolge bei 40 Prozent. Der Anteil der Deutschen, die Angst vor dem Islam haben, stieg den Angaben zufolge binnen zweier Jahre von 35 auf 38 Prozent.

Karikaturen religiöser Figuren stießen bei der Mehrheit der Befragten auf Ablehnung. 62 Prozent gaben an, über Gott und Religion dürften keine Witze gemacht werden. "Vor allem Katholiken sprechen sich gegen jegliche Gotteslästerung aus (67 Prozent)", hieß es. Bei den Protestanten sind es den Angaben zufolge 62 Prozent. Unter den Konfessionslosen lehnen laut der Umfrage 51 Prozent der Befragten Karikaturen oder Witze auf Kosten einer Religion ab.

In einer gemeinsamen Erklärung haben 16 Verbände der in Deutschland lebenden Türken die gewalttätigen Reaktionen auf die in Dänemark veröffentlichten Karikaturen des Propheten Mohammed verurteilt. In der heute in Köln veröffentlichten Erklärung lehnen die islamischen Verbände, darunter Milli Görüs, der Islamrat und der Zentralrat der Muslime die Reaktionen auf die Karikaturen als unangemessen ab. Zugleich fordern sie aber auch einen respektvollen Umgang mit den religiösen Empfindungen gläubiger Muslime. Auch ein Karikaturen-Wettstreit sei "makaber", hieß es in Anspielung auf einen von einer iranischen Zeitung initiierten "Internationalen Karikaturen-Wettbewerb zum Holocaust".

Die Verbände wenden sich außerdem gegen den "Gesinnungstest" für Muslime in Baden-Württemberg und fordern, die von ihnen als verfassungswidrig angesehenen Fragebögen unverzüglich zurückzuziehen.

lan/ddp/dpa/AP/Reuters


Vor einiger Zeit, noch vor dem Sturz des Populisten und Parteikarrieristen Schröder, hatte ich vorausahnend zum Ausdruck gebracht, dass ich mich auf die Zusammenarbeit von Außenministerin Condoleezza Rice mit einer Kanzlerin Merkel freue. Zunächst hatte es wegen der Affäre um CIA-Gefängnisse und -Flüge eine Irritation gegeben, weil die klare, ehrliche Sprache Merkels noch nicht verstanden wurde, was geradezu einen diplomatischen "Amoklauf" der US-Außenministerin zur Folge hatte, indem sie sich zunehmend selbst widersprach. Inzwischen hat George Bush Gefallen an dieser "neuen Ehrlichkeit" gefunden, und die Sache ist ausgestanden. Um so besser harmonieren die beiden Frauen jetzt, wie die obigen Zitate und Berichte zeigen.

Kanzlerin Merkel hat Erfahrungen mit Diktaturen, hat vielleicht sogar besonders feine Sensoren entwickelt. Mitten in die Hitlerverliebtheit der neuen iranischen Führung setzt Dr. Merkel ein Obelisk notwendiger Gegenwehr freiheitlicher Staaten gegen eine ausufernde Diktatur. Die iranische Reaktion ist ein Amoklauf.

08. Februar 2006

IRAN

Militärsprecher vergleicht Merkel mit Hitler

Neue Provokation aus Teheran: Der Kommunikationschef der iranischen Revolutionären Garden hat Bundeskanzlerin Merkel mit Adolf Hitler verglichen. Einem Agenturbericht zufolge sagte Massud Dschasajeri, Merkel glaube, sie könne die Welt beherrschen.

Teheran - Der Sprecher der Eliteeinheit habe der deutschen Regierungschefin Schwäche und Unerfahrenheit vorgeworfen, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Isna heute. "In ihren kindlichen Träumen sieht sie sich selbst als Adolf Hitler und glaubt daher, dass sie als Kanzlerin die Welt beherrschen kann", sagte Dschasajeri Isna zufolge. Einige Verantwortliche in Deutschland seien zu Sprechern der USA und Israels geworden. "Von Leuten, die eine zionistische Vergangenheit haben, kann man nichts anderes erwarten", fügte er hinzu.

Merkel hatte den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zuletzt scharf für anti-israelische Äußerungen kritisiert und die Bedrohung durch die Islamische Republik mit dem Erstarken des Nationalsozialismus in Deutschland verglichen. Auf der Münchener Sicherheitskonferenz hatte Merkel im Atomstreit eine harte Haltung des Westens gefordert, weil die Regierung in Teheran die "roten Linie" überschritten habe. Deutschland habe aus dem Aufstieg der Nationalsozialisten in den dreißiger Jahren gelernt, dass die Politik den Anfängen wehren müsse, sagte die Kanzlerin.

Die Reaktion aus Iran kam prompt. Ein iranischer Außenamtssprecher erklärte: "Eine Politikerin sollte nicht die Augen schließen und dann einfach den Mund aufmachen, sondern erst die Augen und dann langsam den Mund." Iran hat noch bis Anfang März Zeit den Verdacht, an Atomwaffen zu arbeiten, auszuräumen. Ansonsten droht ein Eingreifen des Uno-Sicherheitsrats, der Sanktionen verhängen kann.

Die auch Pasdaran genannten Revolutionsgarden wurden als ideologische Armee der Islamischen Republik Iran gleich nach dem Sturz des Schahs 1979 gegründet. Sie existieren parallel zum iranischen Militär und bestehen ihrerseits aus Heer, Luftwaffe und Marine. Die Garden stehen unter direkter Kontrolle des geistlichen Oberhauptes Ajatollah Ali Chamenei und sollen die Prinzipien der Islamischen Revolution im Land verteidigen.

phw/Reuters/AFP
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Beitragvon micha » Do Feb 09, 2006 14:26:36:

09. Februar 2006 Spiegel Online

MOHAMMED-KARIKATUREN

Hunderttausende protestieren im Libanon

Die Proteste gegen die Mohammed-Karikaturen finden kein Ende: Heute verwandelten 250.000 Libanesen in Beirut ein religiöses Fest in eine Demonstration gegen die Cartoons. Selbst die Nato beschäftigt sich jetzt mit dem Thema.

Beirut/Taormina - Angesichts der weltweiten Spannungen nach der Veröffentlichung der Karikaturen hat die Nato die Tagesordnung für das informelle Treffen der Verteidigungsminister in Taormina auf Sizilien geändert. Nach Angaben der Allianz wollten die Minister bei dem heute Nachmittag beginnenden Treffen zuerst über die Nato-geführte Isaf-Mission in Afghanistan beraten. Dies war zunächst für Freitag geplant.

Auch in Afghanistan war es zu Ausschreitungen wegen der Cartoons gekommen. Demonstranten griffen dabei einen norwegischen Isaf-Stützpunkt an, Soldaten wurden aber nicht verletzt. Heute kam es überdies zu Kämpfen zwischen Schiiten und Sunniten. Morgen werden in Taormina auch die Verteidigungsminister Algeriens, Ägyptens, Israels, Jordaniens, Mauretaniens, Marokkos und Tunesiens erwartet. Es wurde damit gerechnet, dass im Rahmen des sogenannten Mittelmeer-Dialogs auch über den Karikaturen-Streit gesprochen wird.

In Beirut ging heute eine Viertelmillion Libanesen auf die Straße. Anders als Demonstrationen am Wochenende blieb ihr Marsch durch den Süden der libanesischen Hauptstadt aber zunächst friedlich. Während einer Prozession anlässlich des Aschura-Festes trugen die Gläubigen Plakate mit sich, auf denen die Verhöhnung des muslimischen Propheten Mohammed als Angriff auf die Würde ihrer Gemeinschaft verurteilt wurde. "Was ist nach der Schmähung unserer heiligen Werte noch zu erwarten?", hieß es auf anderen Bannern. Zugleich riefen sie Slogans wie "Tod für Amerika, Tod für Israel!".

In Pakistan kam es heute zu einem verheerenden Anschlag auf schiitische Gläubige. Im Irak stehen die schiitischen Rituale unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen, nachdem sunnitische Attentäter mit Anschlägen auf die Prozessionen in den vergangenen Jahren mehr als 230 Menschen mit in den Tod gerissen hatten.

Auch aus weiteren Ländern wurden heute wieder Protestdemonstrationen gemeldet. In Srinagar, der Hauptstadt des indischen Teils von Kaschmir, ging die Polizei mit Schlagstöcken gegen 200 Menschen vor, die mit Rufen wie "Nieder mit Dänemark" durch die Straßen zogen. 25 Personen wurden festgenommen. Indonesien sagte ein Badminton-Turnier mit Dänemark ab. Die Sicherheit der dänischen Mannschaft könne nicht gewährleistet werden, erklärte der indonesische Badminton-Verband als Begründung.

Rasmussen: Türkei als Mittler "sehr gute Idee"

Der dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen steht inzwischen einer Initiative mit der Türkei als Mittler beim Streit um die Karikaturen positiv gegenüber. Wie die Nachrichtenagentur Ritzau heute berichtete, will Rasmussen im Tagesverlauf mit dem aus der Türkei stammenden dänischen Parlamentsabgeordneten Hüseyin Arac über einen entsprechenden Vorschlag sprechen.

Ein Sprecher des Regierungschefs erklärte, er sehe diese Idee "außerordentlich positiv". In der Türkei sind die Demonstrationen gegen die in der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" veröffentlichten Mohammed-Karikaturen bisher friedlich verlaufen.

Heute legten die französischen Nachrichtenmagazine "L'Express" und "Nouvel Observateur" jedoch noch mal nach. "L'Express" druckte im Kleinformat jene Seite der "Jyllands-Posten" vom 30. September vergangenen Jahres nach, die den Streit ausgelöst hatte. Der "Nouvel Observateur" zeigte drei der Zeichnungen im Großformat, darunter jene, in der Mohammed muslimische Selbstmord-Attentäter im Paradies mit den Worten empfängt: "Stopp, stopp, wir haben keine Jungfrauen mehr!" Daneben druckte das Blatt auch eine Karikatur aus "Jyllands-Posten", in der zwei Turbanträger mit einer Bombe und einem Säbel zum Propheten stürmen. Mohammed sagt ihnen: "Nur Ruhe, Jungs - das ist bloß der Scherz eines Dänen aus dem Südwesten von Dänemark".

Grass: Das war eine gezielte Provokation

Dagegen stellte sich der deutsche Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass auf die Seite der Kritiker der "Jyllands-Posten". "Es war eine bewusste und geplante Provokation eines rechten dänischen Blattes", sagte der Schriftsteller in einem Interview mit der spanischen Zeitung "El País". Den Blattmachern sei bekannt gewesen, dass die Darstellung Allahs oder Mohammeds in der islamischen Welt verboten ist. "Sie haben aber weitergemacht, weil sie rechtsradikal und fremdenfeindlich sind."

Von den gewalttätigen Reaktionen zeigte sich der 78-jährige Autor wenig überrascht. Es sei die fundamentalistische Antwort auf eine fundamentalistische Aktion des Westens, angefangen von der Invasion in Irak, die gegen internationales Recht verstoßen habe. Dem Westen warf Grass in der Debatte über die Karikaturen hinsichtlich der Verweise auf die Presse- und Meinungsfreiheit Selbstgefälligkeit und Arroganz vor. Die Zeitungen lebten von den Anzeigen und müssten auf gewisse wirtschaftlichen Kräfte Rücksicht nehmen. Die Presse sei Bestandteil großer Gruppen, die die öffentliche Meinung monopolisierten. Der Westen könne sich nicht weiter hinter dem Recht auf freie Meinungsäußerung verschanzen.

Der portugiesische Literatur-Nobelpreisträger José Saramago warf den Autoren der Karikaturen Verantwortungslosigkeit vor. "Hätte der Zeichner mit den Bildern seinen Chef lächerlich gemacht, wäre er vermutlich tags darauf entlassen worden." Es gehe nicht darum, Selbstzensur auszuüben, sondern gesunden Menschenverstand walten zu lassen, meinte der 83-jährige Schriftsteller.

Malaysische Zeitung fürchtet Schließung

Nach dem Abdruck einer der umstrittenen Karikaturen rechnet die malaysische Zeitung "Sarawak Tribune" jetzt mit einem Lizenzentzug. Eine entsprechende Anordnung des Ministeriums für Innere Sicherheit sei offenbar bereits in Vorbereitung, sagte der Geschäftsführer des Sarawak-Verlags, Polit Hamzah.

Die Zeitung hat sich für den Abdruck der Karikatur am vergangenen Samstag entschuldigt, zog sich aber anhaltende Kritik der Regierung in dem überwiegend islamischen Land zu. Malaysia hält zurzeit den Vorsitz in der 57 Staaten umfassenden Organisation der Islamischen Konferenz. Die "Sarawak Tribune" erscheint auf der Insel Borneo, wo die Muslime in der Minderheit sind. Der für den Abdruck verantwortliche Redakteur hat den Verlag bereits verlassen und wurde heute zwei Stunden lang von der Polizei verhört.

lan/dpa/AP/Reuters


Karikaturen hatten selten so eine große Wirkung. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das Statement von Grass - ein Widerspruch zu seinem Lebenswerk gegen Nationalsozialismus und Diktatur, denn er befördert mit Multikulti-Gefühlen eine andere Art Diktatur ins Land. Was darauf sagen? Am besten hilft vielleicht der Vergleich zu den beiden hervorragenden Autorinnen, die oben zitiert wurden:

http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... =1342#1342
http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... =1343#1343
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Beitragvon micha » Fr Feb 10, 2006 04:32:25:

Die weltweite, sogar weltgeschichtliche Bedeutung des Cartoon-Streits um vermeintliche Mohammedkarikaturen, in Wirklichkeit gegenwartsbezogene Karikaturen gegen den islamischen militanten Fundamentalismus, wurde in diesem Forum von der ersten Sekunde in seiner Dimension erkannt. Deshalb wurden ausnahmsweise alle betreffenden Nachrichten und Berichte aus Spiegel-Online komplett zitiert. Die Spiegel-Online Redaktion, Abteilung für die Vergabe von Kopierrechten, wurde von mir angeschrieben und um Erlaubnis gebeten. Aber ich denke, dass die Zitate wegen ihrer existenziellen Gewichtung ohnehin innerhalb des Zitate-Rechts liegen.

Nun zeigt sich, dass eine Konservierung der reinen Texte auch deshalb sinnvoll war, weil inzwischen der gedruckte Spiegel in Ägypten verboten wurde. Damit wird ein bedeutendes europäisches Presseorgan gemaßregelt wie ein unartiger Schüler, der es nicht lassen konnte, ein Wort zu wiederholen, das dem Lehrer nicht gefiel.

Ohnehin erinnert der Cartoonstreit an eine Schulklasse in der Pubertät. Nur ist zu bedenken, dass die Cartoons schulmäßig und die Omane die Schulklasse darstellen, die einen Mindestgrad an Reife noch nicht erreicht hat. Normalerweise sieht man über Karikaturen hinweg, auch wenn sie treffen sollen. Die Cartoons waren Karikaturen, die den blutigen und mörderischen islamischen Terrorismus treffen sollten, eine berechtigte und sogar lobenswerte Tat. Die Omane und Schriftgelehrten in Ägypten sind nicht in der Lage, sich gegen den Terrorismus zu stellen und die Cartoons als Weggefährten gegen den Terrorismus zu erkennen.

Stattdessen schwenken sie auf die Linie Irans, weil auch sie die Mordkommandos fürchten, die vor Muslimen nicht Halt machen, wie der Irak zeigt. Damit unterwirft sich auch die ägyptische Universität einem intern und extern bedrohlichen faschistischen System. Eine neue Dimension ist erreicht, weil das schrittweise Taktieren auf der künstlich erzeugten Zustimmungswoge der Massen, das Hitler/Goebbels/Helfer bis zur Vollkommenheit (und bis zu ihrem gerechten Ende) entwickelten, im Iran Pate steht.

09. Februar 2006 Spiegel Online

KARIKATUREN-STREIT

Ägypten verbietet "Spiegel" und "Focus"

Der Abdruck von Mohammed-Karikaturen hat Folgen für die deutschen Magazine "DER SPIEGEL" und "Focus". Ägypten verbot die jüngsten Ausgaben der beiden deutschen Nachrichtenmagazine.

Hamburg - "SPIEGEL" und "Focus" hatten Teile der umstrittenen Karikaturen von Mohammed aus Gründen der Dokumentation des Streits abgedruckt. Das nun in Ägypten verhängte Verkaufsverbot meldete die amtliche ägyptische Nachrichtenagentur Mena. SPIEGEL ONLINE hat die Mena-Meldung verifiziert.

Weitere Einzelheiten wurden bisher nicht bekannt. Die Karikaturen waren ursprünglich in der dänischen Zeitung "Jyllands Posten" abgedruckt worden, was massiven Protest in mehreren muslimischen Staaten ausgelöst hatte.

asc/rtr


09. Februar 2006 Spiegel Online

AL-AZHAR-UNI IN KAIRO

Im Imperium des gerechten Glaubens

Aus Kairo berichtet Yassin Musharbash

Wer wird für die islamische Welt sprechen, wenn der "Kampf der Kulturen" verhindert werden muss? Offiziell niemand. Inoffiziell aber am ehesten die altehrwürdige al-Azhar-Universität in Kairo. Eine Spurensuche in der wichtigsten Stätte islamischer Gelehrsamkeit.

Kairo - Selbstzweifel, Unsicherheit, Unterlegenheitsgefühle: Was westliche Beobachter der islamischen Welt gerne unterstellen, kennt Dekan Abdallah Hasan Ali Barakat nicht. "Setz Dich, höre zu, ziehe Nutzen aus dem, was Du hörst!", befiehlt er einer Studentin, die aus Versehen in das Interview platzt. Jetzt hockt sie auf der Kante eines Ledersessels und schreibt mit: "Der Kampf der Kulturen ist eine Erfindung des Westens. Der Islam steht für ein liebevolles Miteinander. Was den Westen angeht, bin ich nicht so sicher."

Die islamische Welt hat viele Mittelpunkte. Die heiligen Stätten Mekka, Medina und Jerusalem zum Beispiel. Aber das bedeutendste intellektuelle Zentrum der Weltreligion, die der Prophet Mohammed vor über 1300 Jahren begründete, vertritt dieser Mann mit dem sauber gestutzten Vollbart, dem rot-weißen Fez und der bodenlangen Nadelstreifen-Disda'scha: al-Azhar, die älteste Universität der Welt, die einflussreichste Moschee des sunnitischen Islams, dem 90 Prozent der rund 1,4 Milliarden Muslime der Welt anhängen. Keine Fatwas finden mehr Beachtung als jene der al-Azhar, und kaum jemand hat mehr Autorität in der islamischen Welt als die Gelehrten der Hochschule.

Zwar sinkt das Renommee der al-Azhar seit einigen Jahren. Aber wenn westliche Politiker im Angesicht des eskalierenden Karikaturen-Streites einen "Dialog der Kulturen" fordern, um einen "Kampf der Kulturen" zu verhindern, könnte die al-Azhar wieder an Bedeutung gewinnen. Sie drängt sich mangels Alternativen als zentrale Gesprächspartnerin geradezu auf.

"Es ist für den Westen unumgänglich, mit der al-Azhar zu kommunizieren", findet auch Dekan Barakat. Seine eigene Position in dem Bilder-Streit ist eindeutig und unverrückbar: Die Karikaturen sieht er durch die Pressefreiheit nicht gedeckt, und er wünscht sich eine Entschuldigung.

Der Westen kommt bei dem Gelehrten insgesamt nicht gut weg: "Er ist nicht zivilisiert genug, Konflikte friedlich zu lösen", sagt er. Zum Beleg führt er den Irak-Krieg an. Und, ohne jede Ironie: Dass die Kirchen im Mittelalter Wissenschaftler auf dem Scheiterhaufen verbrannten, während die islamische Welt sich, wie hier in al-Azhar, der Forschung zuwandte. Ganz so, als sei das gestern gewesen und es habe sich seitdem nichts geändert. Die von Muslimen in Brand gesteckten dänischen Botschaften lässt er als Gegenbeispiel nicht gelten: "Es gibt einen Unterschied zwischen Aktion und Reaktion."

Es ist eine Mischung aus Selbstsicherheit, Arroganz und Weltvergessenheit, aber auch einer gewissen Würde, mit der Barakat spricht - und die das Selbstbild der al-Azhar wohl angemessen widerspiegelt. Er sieht seine Hochschule aber auch als Garant eines moderaten, wenn auch traditionellen Islam, und damit als natürlichen Partner des Westens, wie er betont: "Al-Azhar ist die Bewahrerin des ausgewogenen Glaubens."

Damit hat er nicht Unrecht. Aufsehen erregende Äußerungen des Großscheichs der al-Azhar, Ahmad Sayyed Tantawi, aus den vergangenen Jahren belegen das: So erkannte er etwa palästinensischen Selbstmordattentätern den Märtyrerstatus ab, wenn sie Zivilisten zum Ziel nahmen. Er gestand ferner der französischen Regierung das Recht zu, das islamische Kopftuch zu verbieten, und forderte Musliminnen auf, sich daran zu halten. Prediger bat er außerdem, Juden und Christen nicht mehr als "Nachfahren von Affen und Schweinen" zu bezeichnen. Nicht alle Wortmeldungen Tantawis blieben ohne Widerspruch; er ist zudem permanent dem Vorwurf ausgesetzt, vom ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak ferngesteuert zu sein. Doch die eine Zeitlang befürchtete Unterwanderung der Universität durch Radikale hat sich nicht bewahrheitet.

Tantawi und andere wichtige Repräsentanten der al-Azhar drücken sich nicht vor Gesprächen mit westlichen Politikern, Glaubensführern oder Journalisten. Die Universität ist dialogbereit. Aber sie bringt mehr eigene Vorstellungen, mehr ungebrochenes Selbstbewusstsein mit, als manche im Westen ihr zugestehen wollen. Natürlich sei er bereit, über Terror zu reden, sagt Barakat. Aber eben nicht nur über den al-Qaidas, sondern auch über den Terror des Westens: im Irak, in den Palästinensischen Gebieten. Friedlicher Westen, blutiger Islam? Von al-Azhar, vom Zentrum der islamischen Welt aus betrachtet, sieht die Gleichung genau umgekehrt aus.

Imperium mit Hunderttausenden Studenten

Auf einem kleinen, schattigen Platz zwischen uralten, lehmfarbenen Gebäuden, acht Kilometer von Barakats Büro entfernt, steht derweil Abdallah Silah. An diesem Ort begann im Jahre 972 die Geschichte der al-Azhar, die heute ein Imperium mit Hunderttausenden Studenten und tausenden Vorbereitungsschulen inner- und außerhalb Ägyptens hat, die auf ein Studium hier vorbereiten. Deswegen musste Barakats "Da'wa"-Fakultät auch in einen nahen Stadtteil umgesiedelt werden. Abdallah stammt wie viele Azhar-Studenten aus dem Ausland. Er ist Senegalese. Seit Jahrhunderten lassen islamische Länder ihre Eliten hier ausbilden. "Zuhause", sagt er, "gibt es keine Universität, auf der man zugleich richtig Arabisch und die islamischen Grundlagen lernen kann." Er ist stolz, hier studieren zu dürfen. Auch er findet, dass die al-Azhar eine besondere Rolle bei der Verhinderung eines "Kampfes der Kulturen" spielen kann: "Sie ist das religiöse Zentrum des Islam, sie hat eine große Verantwortung."

Abdallah hat die Hoffnung, dass der Konflikt mit einer Entschuldigung der dänischen Regierung beendet werden kann. Sein Kommilitone Sliman Latif von der Elfenbeinküste ist kompromissloser: "Dieses Verbrechen kann nicht wieder gut gemacht werden." Er glaubt, dass schon bald "auch in Afrika" dänische Vertretung in Flammen stehen werden: "Die Westler verstehen nicht, was uns wichtig ist. Man macht so etwas mit einem Propheten nicht!" Persönlich wird er sich allerdings bei seinen Handlungen von den Meinungen derjenigen Professoren leiten lassen, die er am meisten schätzt. Rufen sie weiter zur Mäßigung auf, wird er folgen.

In der Vergangenheit, etwa im Kampf gegen die französischen Besatzer Ende des 18. Jahrhunderts oder noch 1948, im Krieg gegen den neu gegründeten Staat Israel, haben Azhar-Studenten die Initiative an sich gerissen und an der Führung der Hochschule vorbei selbst mobilisiert. Heute sieht es nicht danach aus. Nur selten dürfen Ausländer auf den Campus, denn die Universität will nicht alles zeigen, was sich hier abspielt. Aber wohin man in diesen Tagen auch schaut: Nirgends auf dem Gelände ein antidänisches Plakat. An keinem schwarzen Brett wird zu Aktionen aufgerufen. Die Azhar-Universität wirkt fast verschlafen.

Fußball und Koran?

Ganz richtig ist dieser Eindruck freilich nicht: Wie schon in der vergangenen Woche wird auch an diesem Freitag im Anschluss an das Mittagsgebet von hier aus eine Demonstration gegen die Karikaturen ihren Lauf nehmen. Dieser Marsch war bisher das einzige sichtbare Zeichen des Protests in Ägypten, und er verlief friedlich. Damit wird auch morgen gerechnet. Gleitet er in Ausschreitungen ab, sind sich Barakat und die afrikanischen Studenten einig, dürften die Rädelsführer wohl kaum von der al-Azhar stammen: "Die Radikalen sind woanders."

Abdallah und Sliman sind sich sowieso noch nicht sicher, ob sie an dem Marsch überhaupt teilnehmen werden. Sie haben nach dem Gebet eigentlich schon etwas anderes vor: Morgen ist das Finale im Afrika-Cup, Ägypten hat gestern durch einen Sieg ausgerechnet über den Senegal den Einzug geschafft. "Vielleicht kriegen wir ja noch Karten", sagen sie. Da zuckt der Begleiter, den die Uni mitgeschickt hat, kurz zusammen: Fußball und Koran, das will in seinen Augen nicht so ganz zu dem Bild passen, das die al-Azhar gerne vermitteln möchte.


Die islamistischen Spitzel sind allgegenwärtig. Inzwischen ist die teufliche Entwicklung des Islam bereits so weit gediehen, dass man sich eine Sophie Scholl auch in der al-Azhar-Universität vorstellen kann.

Ayaan Hirsi Ali, eine andersartige Verkörperung von Sophie Scholl, ist das Vorbild, nicht mehr ein Günther Grass.

09. Februar 2006 Spiegel Online

DISSIDENTIN HIRSI ALI

Das Recht zu beleidigen

Von Henryk M. Broder

Die holländische Abgeordnete und Islam-Dissidentin Ayaan Hirsi Ali hat heute die Veröffentlichung der umstrittenen Mohammed-Karikaturen verteidigt. Mit kämpferischen Parolen rief sie auf einer Pressekonferenz zur Solidarität mit Dänemark auf.

Gleich der erste Satz ist ein gezielter Hieb gegen Allesversteher und Allesverzeiher: "I am here to defend the right to offend." Ich bin hier, um das Recht zu verteidigen, beleidigen zu dürfen.

Ayaan Hirsi Ali, 1969 in Somalia geboren, in Saudi-Arabien, Äthiopien und Kenia aufgewachsen, ist vor 16 Jahren nach Holland geflohen, um der
Zwangsheirat mit einem Cousin zu entgehen. Sie hat
sich als Putzfrau und Sozialarbeiterin durchgeschlagen, Politologie und Philosophie studiert, für eine sozialdemokratische Stiftung gearbeitet, bis sie 2003 als Kandidatin der liberalen "Volkspartei für Freiheit und Demokratie" in das holländische Parlament gewählt wurde. Seit der Ermordung von Theo van Gogh, mit dem sie an einem islamkritischen Kurzfilm gearbeitet hat ("Submission 1"), hat sich ihr Leben gründlich geändert.

Sie tauchte für ein paar Monate in den USA unter, seit sie wieder in Holland lebt, wird sie rund um die Uhr bewacht, jeder Weg zum Supermarkt, jede Reise ist eine aufwendige Operation. Heute war die somalische Holländerin nach Berlin gekommen, um den Journalisten der Hauptstadt zu erklären, worum es ihrer Auffassung nach bei dem sogenannten Karikaturenstreit geht und was gerne übersehen wird: "Ich bin der Meinung, dass es richtig war, die Cartoons in der Zeitung 'Jyllands Posten' zu drucken und dass die Entscheidung der anderen Zeitungen, sie nachzudrucken, ebenfalls richtig war."

Nach diesem Einstieg legt sie erst richtig los, als wollte sie beweisen, dass sie zu recht "die schwarze Voltaire" genannt wird. "Schande über jene Zeitungen und TV-Stationen, die nicht den Mut hatten, ihren Lesern und Zuschauern diese Karikaturen zu zeigen. Diese Intellektuellen leben von der Meinungsfreiheit, aber sie akzeptieren Zensur. Sie verstecken sich hinter Parolen wie 'Verantwortung' und 'Sensibilität'. Schande über jene Politiker, die erklärt haben, dass die Veröffentlichung der Karikaturen unnötig, unsensibel, respektlos und falsch war."

Ali lobt den dänischen Ministerpräsidenten Anders Fogh Rasmussen für seine Weigerung, sich "mit Repräsentanten tyrannischer Regimes" zu
treffen, und bedauert, dass der holländische Premierminister nach der Ermordung Theo van Goghs eine Verschärfung des Blasphemieparagrafen angeregt hatte. "Schande über
jene europäischen Firmen und Gesellschaften, die nun
mit 'Wir sind keine Dänen' und 'Wir verkaufen keine
dänischen Produkte' im Nahen Osten werben."

Sie schaut kurz hoch und sagt wieder einen jener Sätze, die man nicht missdeuten kann: "Ab jetzt wird Nestlé-Schokolade
nie wieder so schmecken, wie sie uns bis eben geschmeckt hat."

Ruft man sich in Erinnerung, was in den letzten Tagen
über den Karikaturen-Streit gesagt und geschrieben
wurde, wirkt das, was Ayaan Hirsi Ali in ihrer ruhigen
und glasklaren Art sagt, wie eine Frischzellenkur für den
gesunden Menschenverstand. Dabei sind es nur
Selbstverständlichkeiten. Dass Freiheit ihren Preis
hat und dass Nachgeben sich nicht auszahlt. Und dass die ganze Affäre auch etwas Gutes hat. "Wir wissen nun, dass es
eine beachtliche Minderheit in Europa gibt, die nicht
verstehen und nicht akzeptieren will, wie eine
liberale Demokratie funktioniert."

Hirsi Ali sagt: Es seien dänische Bürger gewesen, die statt in Dänemark auf die Straße zu gehen oder dänische Gerichte anzurufen, reaktionäre Regimes um Hilfe gegen Dänemark gebeten hätten. Und noch absurder: "Despotische Regierungen wie die von Saudi-Arabien inszenieren eine Graswurzel-Revolution, die sie
gnadenlos zerschlagen würde, wenn es um das Recht auf
freie Wahlen ginge."

Und Ali wiederholt: "Ich bin hier, um das Recht zu
verteidigen, beleidigen zu dürfen." Diesmal setzt sie
dazu: "Innerhalb der Grenzen des Gesetzes." Dies sei
kein Konflikt über "Rasse, Hautfarbe oder Herkunft, es
ist ein Konflikt über Gedanken". Sie sei eine "Dissidentin", die in den Westen geflohen ist, wie die Dissidenten zur Zeit des Kommunismus. 1989, als Ajatollah Chomeini zur Ermordung von Salman Rushdie aufgerufen hatte, habe sie "das für für richtig
gehalten, heute weiß ich, es war falsch".

Eine Frau, eine Muslima, eine Schwarzafrikanerin sagt
den Europäern, worauf es in einer Demokratie ankommt: "Es ist nicht meine Absicht, religiöse Empfindungen zu verletzen, aber ich werde mich der Tyrannei nicht beugen." Sie sei nicht die einzige Dissidentin in der islamischen Welt. "Es gibt uns überall, hier im Westen, aber auch in Teheran, Riad, Amman, Kairo,
Khartum und Kabul. Wir sind wenige, und alles, was wir haben, sind unsere Ideen. Unsere Gegner werden
versuchen, uns zum Schweigen zu bringen, uns für
verrückt zu erklären. So wie es die Kommunisten mit
ihren Dissidenten getan haben."

Wie dieser Teil der Geschichte ausging, kann heute jeder in der Hauptstadt überprüfen: Wo früher die Mauer stand, parken jetzt die Autos der Journalisten.
Zuletzt geändert von micha am Sa Feb 11, 2006 15:39:37:, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon micha » Fr Feb 10, 2006 10:20:15:

Das Tausendjährige Wunschreich Hitlers war an Perversität menschlichen Denkens nicht zu überbieten, dachte man. Die Zukunft fundamentalistischer islamischer Welteroberungsgespinste reicht in die gleichen Untiefen. Dazu gehört, dass sich eine logistische Symbiose zwischen der neuen Führung des Iran und rechtsextremen Gruppen in Europa entwickelt, denn beide hassen Israel, das Judentum und Juden.

So ist es nicht verwunderlich, dass rechtsextreme Gruppen durch neue Mohammedkarikaturen im Internet in Erscheinung treten, offiziell gegen den erklärten Willen aller Muslime, in Wirklichkeit im Zusammenwirken mit dem Iran, der die weltweiten Proteste muslimischer Massen kochend halten will und nachschürt.

Der heutige Islam ist in wesentlichen Bestandteilen ein faschistisches System geworden, das Angst schürt und auf religiösem Boden ein engmaschiges Spitzelnetz aufgebaut hat. Die Macht übertrifft diejenige Hitlers, weil aus religiösen Gründen Selbstmordattentate beliebig nachgeschoben werden können, die den Westen auf billige Weise empfindlich treffen. Der Westen ist ein einiges World-Trade-Center geworden.

Das System bedroht den Weltfrieden, nicht der einzelne Muslim. Nach wie vor dürfen Menschen nicht stigmatisiert werden, nur weil sei Muslime sind. Die Helfer des Systems lösen sich von der Masse und werden aktiv, geraten in einen Sog des Gehorchens, vermischt mit antrainierten Hassgefühlen, mögen überzeugt sein, wenn sie töten. Die Parallelen zum Fanatismus der Hitler-Helfer werden hoffentlich nicht übersehen.

Diesmal geht es darum, das System nicht ausufern zu lassen. Mit intellektueller Überzeugungsarbeit dürfte aber wenig auszurichten sein. Die Psychologen haben ihre Reserven bereits verloren.

Ich komme noch einmal auf den Gedanken zurück, der hier im Forum entwickelt wurde: bei Terror Ausweisungen Verdächtiger anzudrohen und dann auch auszuführen. Es dürfte nicht schwer sein, die entsprechenden Familien zu finden, die im muslimischen Angstsystem bereits fest eingebunden sind. Humane Ausweisungen wären ein psychologisches Mittel, auf die Gastgeberrechte zu lenken und die Hetzvorstellungen der entsprechenden Imane und Mullahs, Christen und Juden seien minderwertiges Leben, selbstbewusst zu kontern.

10. Februar 2006

NEUE MOHAMMED-CARTOONS

Auch Schweden fürchten nun Zorn der Muslime

Die schwedische Regierung befürchtet wie im Nachbarland Dänemark den wütenden Protest von Muslimen. Denn eine rechts gerichtete Splitterpartei veröffentlichte im Internet neue Karikaturen des Propheten Mohammed.

Stockholm - In "gewissen Staaten" gebe es bereits erste Reaktionen auf die Karikaturen, sagte Außenministerin Laila Freivalds. Die Zeichnungen könnten gravierende Konsequenzen für Schweden haben.

Es geht um Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed, die eine gegen Einwanderung gerichtete schwedische Splitterpartei auf die Internet-Seite ihrer Zeitung gestellt hat. Die Partei namens Schwedische Demokraten hatte Leser aufgefordert, eigene Karikaturen zur Veröffentlichung einzusenden.

Örtliche Medien berichteten, auf einem der Cartoons sei eine Mohammed-Figur vor einem Spiegel zu sehen, die eine Augenbinde mit der Aufschrift trage: "Dänische Mohammed Selbstzensur". Auch die zuvor bereits in Dänemark erschienenen Mohammed-Karikaturen seien auf der Web-Seite zu sehen.

Trotz zahlreicher Aufrufe zur Mäßigung auch von muslimischer Seite war es in der islamischen Welt immer wieder zu gewaltsamen anti-europäischen Protesten gegen die zuerst in Dänemark abgedruckten Mohammed-Karikaturen gekommen. Eine aufgebrachte Menge hatte am Wochenende an der dänischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus Feuer gelegt. In dem Gebäude war auch die schwedische Vertretung untergebracht.

als/Reuters


Einen Kampf der Kulturen gibt es nicht deshalb, weil Muslime eventuell ausgewiesen werden, weil sie sich nicht verfassungskonform in ihren Gastländern verhalten und Mischehen nicht zulassen, sondern einzig und allein, wenn andere Kulturen nicht studiert werden, Faulheit obsiegt, sich mit anderen Kulturen etwas eingehender zu beschäftigen und die eigene Kultur ebenfalls nicht begriffen wird. Erst dann entstehen hitzige und gleichzeitig dumme Emotionen gegeneinander.

Der Respekt, das zweimalige Hinsehen, wird nicht nur anderen Menschen, sondern auch anderen Kulturen abverlangt. Sieht man zweimal auf den heutigen Islam, dann wird durch Terror gegen Unschuldige, Missachtung von Christen und Juden und bewusste Angstmache wie in einem faschistischen System alle Voraussetzungen für Hochachtung entzogen. Es handelt sich nicht mehr um Kultur, sondern um eine barbarische Form des Schreckens und um eine Bedrohung ziviler Völker. Das alles hat mit Kultur nichts mehr zu tun, sondern fällt in die Rubrik Propaganda für faschistische Absichten, denen man nicht Respekt, sondern Abscheu entgegenbringt, eben weil man respektbereit ist.

Völlig unverständlich ist daher die Auffassung einer dänischen Universitätsprofessorin.

10. Februar 2006 Druckversion | Versenden | Leserbrief


KARIKATUREN-DSCHIHAD

Faules Urteilsvermögen im Staate Dänemark

"Jyllands-Posten" wollte mit dem Abdruck von Mohammed-Karikaturen Ärger erregen - und die dänische Regierung wollte einen Kampf der Kulturen. Sie haben mehr bekommen, als sie erwartet hatten, schreibt die dänische Politologin Jytte Klausen.

Kaschmir rief diese Woche zu einem landesweiten Protest gegen die zwölf Karikaturen über den Propheten Mohammed auf, die vor vier Monaten in einer provinziellen dänischen Zeitung veröffentlicht worden waren. Die iranische Regierung startete einen Karikatur-Krieg gegen den Westen, indem sie einen Wettbewerb im Holocaust-Verspotten ausschrieb. Werden wir einen Zustand gegenseitiger Abschreckung durch ein Karikatur-Wettrüsten erreichen? Werden Verhandlungen am Runden Tisch zur beiderseitigen redaktionellen Abrüstung folgen?

Natürlich würde ich Cartoon-Kriege Fatwas, die zu Enthauptungen aufrufen, vorziehen. Aber im Lauf dieser großen Karikaturenerhebung, die sich über Europa und darüber hinaus verbreitet hat, ist mein Geburtsland Dänemark in Ungnade gefallen. Der moderne Mythos vom "kleinen toleranten Volk", das seinen Ursprung in einer Gruppe tapferer Dänen hatte, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden vor der Nazi-Deportation im Jahr 1943 zu retten, ist gestorben.

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ZUR PERSON
Jytte Klausen ist Professorin für Politikwissenschaft an der Brandeis University und Autorin des Buches "The Islamic Challenge: Politics and Religion in Western Europe".
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In den vergangenen fünf Jahren habe ich 300 muslimische Anführer in Westeuropa über ihre Sicht der Dinge und Lösungsvorschläge zur Integration des Islam befragt. Es ist mir lange schon klar, dass religiöse Toleranz und Ehrfurcht vor Menschenrechten in Dänemark leider fehlen. . .


Der rot hervorgehobene Satz lässt den Schluss zu, dass Frau Klausen die Gefahr, in der sich ihre Landsleute befinden, vor allem die Grafiker der Cartoons und Redakteure der Zeitung, genau kennt - und mehr oder weniger akzeptiert.

So wurde klar, dass Frau Klausen die von ihr selbst angesproche Ehrfurcht vor Menschenrechten in Dänemark leider nicht besitzt. Sie besitzt nicht einmal Toleranz gegenüber Presserechten ihres eigenen Landes.

Sie scheint nicht verstanden zu haben, dass Menschen bedroht sind und die Bedrohung der Pressefreiheit demgegenüber erst einmal weniger wichtig erscheint.

Der Mut der Karikaturisten und der Zeitung ist mit dem Mut der Dänen gegen die Nazis vergleichbar. Frau Klausen kommt zu einem völlig unverständlichen gegenteiligen Ergebnis.

Die Selbstgefälligkeit gegenüber Landsleuten in äußerster Not führt dazu, dass Frau Klausen der Respekt entzogen werden müsste, auch wenn man dreimal hinschaut, dann wird es nur noch schlimmer.

Ich vermute, dass Spiegel-Online wegen des Verkaufsverbots des Spiegels in Ägypten Angst bekommen hat und nun auf Biegen und Brechen eine Proislamische Autorin herausgefischt hat, der nicht klar ist, dass es gar keinen "Kampf der Kulturen" geben kann, sondern nur ein Kampf einer barbarischen Unkultur gegen eine Kultur.

Sobald sich Kulturen wirklich miteinander beschäftigen, wird Respekt daraus, weil es sich um Kulturen handelt.
Zuletzt geändert von micha am Sa Feb 11, 2006 15:38:41:, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon micha » Sa Feb 11, 2006 00:07:15:

Einige Spiegelzitate von Heute:

Der doppelzüngige dänische Iman Laban, vor Dänen moderat, intern-islamisch radikal, wie andere Omane in Dänemark, operiert mit dem Bild der Ratten wie einst der Nazipropagandafilm "Der ewige Jude":

Nicht die Imame hätten Öl ins Feuer gegossen, sondern der dänische Abgeordnete und moderate Muslim Naser Khader und die niederländische Schriftstellerin Ali Hirsi, die falsche Tatsachen über die Gläubigen verbreitet und damit ihre Religion verraten hätten. "Sie haben Europa in die Irre geführt!" Naser Kahder und die niederländische Parlamentarierin Ali Hirsi seien wie "Ratten in den Löchern", schimpft er.


Der Iran heizt weiter an und zündelt wegen des Nachdrucks der dänischen Karikaturen die französische Botschaft; auch das "Holocaust-Märchen", gemäß Horst Mahler und rechtsradikaler Szene, wird parallel in die Propagandapresse Irans geworfen. Damit wird das iranische Dilemma deutlich, die Karikatur-Ausschreitungen auf das eigentliche Ziel Israel zu lenken. Um diese Brücke zu konstruieren, werden Neonazis gegen westliche Presseunfreiheit verteidigt, damit die Pressefreiheit der Karikaturen denunziert werden kann. Der Iran muss Theorien an den Haaren herbeiziehen, um die selbst entfachten Cartoon-Ausschreitungen auf den eigentlichen beabsichtigten Sinn zu lenken, die Vorbereitung der Vernichtung Israels mit Hilfe des Angstwortes Holocaust. Die Verfälschung "Märchen" soll kalkuliert provozieren und Israel und die USA aus der Reserve locken.

Dieser eigentliche Hintergrund des Cartoonstreits wird in der Presse und wurde in der Bundestagsdebatte viel zu wenig berücksichtigt. Im Gegenteil: gegen die klare Aussage der Bundeskanzlerin Merkel "Wehret den Anfängen" wird sogar im Steinmeier Außenministerium Stimmung gemacht. Wie vor 1933 stehen die Warner und Seher relativ allein da. Die Abwiegler dominieren. Neuerdings gehört auch Exaußenminister Fischer zu den Warnern, die eine dramatische Entwicklung voraussehen, die durch die letzten Wahlen im Iran und durch die palästinensischen Wahlen begonnen hat.

10. Februar 2006

PROTEST GEGEN KARIKATUREN

Iraner attackieren französische Botschaft mit Brandsätzen

Die Proteste gegen die Mohammed-Karikaturen in der islamischen Welt verschärfen sich. Wegen des Nachdrucks der Bilder in der französischen Presse attackierten Demonstranten in der iranischen Hauptstadt Teheran Frankreichs Botschaft mit Brandsätzen und Steinen.

Teheran/Rabat/Maastricht - Hunderte von Demonstranten durchbrachen den Sicherheitsring um die Botschaft und zerstörten mit Wurfgeschossen mehrere Scheiben, berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP. Den Leuten sei es gelungen, die französische Flagge anzuzünden. In Slogans wünschte die aufgebrachte Menge Frankreich sowie den USA, Großbritannien und Israel den Tod. Auf Bildern der Nachrichtenagentur AP war zu sehen, wie die Teheraner Feuerwehr einen Brand in einem der Botschaftsräume löschte. Ein Großaufgebot der Polizei stellte schließlich die Ordnung wieder her und nahm mehrere Demonstranten fest.

Der ultrakonservative iranische Ajatollah Ahmad Chatami forderte heute zur Fortsetzung der Proteste gegen die Karikaturen auf, sprach sich aber gegen Gewaltaktionen gegen Botschaften aus.

Zugleich stellte der Ajatollah wie bereits zuvor Präsident Mahmud Ahmadinedschad einen Bezug zum Holocaust her. Wenn die Pressefreiheit für die Veröffentlichung der von Muslimen als Frevel empfundenen Karikaturen herhalten müsse, wo bleibe sie dann, wenn es um Äußerungen zum "Holocaust-Märchen" gehe. Dafür würden Menschen im Westen festgenommen.


Diese Krise werde Europa zwingen, sicherheitspolitisch "sehr schnell erwachsen zu werden", schrieb Fischer in der "Süddeutschen Zeitung". Der Sieg der radikalislamischen Hamas bei den Parlamentswahlen in den palästinensischen Gebieten, aber auch die anhaltende Gewalt-Eskalation im Irak sowie das iranische Atomprogramm stellten Europa vor "grimmige Alternativen".


Der Politiker Wolfgang Gerhardt zeigte Zähne, war der Einzige, der den Aggressionen der Islamisten entgegentrat. Da "grimmige Alternativen" bevorstehen, schälen sich nun die charakterstärkeren Politiker heraus. Die Vorkriegsphase verlangt sie auch. Der Politiker mit verschwitzter korrupter Subventionsverteilung aus Steuertöpfen, der sich in Friedenszeiten vermehrt, auch derjenige, der mit Steuererhöhungen als Umwelt-Disziplinierungsmittel die Bürger immer mehr belastet, sollte langsam abgewählt werden.

FDP: Muslime müssen "Schärfe der Pressefreiheit akzeptieren"

War die Diskussion (im Bundestag) bis zu diesem Zeitpunkt von großer Einigkeit und kompromissbereiten Tönen geprägt, so verlieh ihr FDP-Fraktionschef Wolfgang Gerhardt ein wenig Schärfe: Der Westen dürfe keine "Diskussion der Selbstzensur" führen, denn Pressefreiheit sei "ein Grundrecht und kein Gnadenrecht". Muslime müssten "die Schärfe der Pressefreiheit akzeptieren", sie müssten "das ertragen". An die "Muslime in aller Welt" appellierte Gerhardt: "Sie selbst sorgen für Ihr Ansehen, Sie selbst haben auch Verantwortung für diese Grenzüberschreitungen, die für uns unerträglich sind."

Gegenüber auf der Besuchertribüne saßen die Vertreter islamischer Verbände. Während Gerhardts Rede schüttelten sie die Köpfe, Bekir Alboga hob die Hände, zog die Augenbrauen hoch: "Was soll das?" Alboga ist der sogenannte Dialogbeauftragte der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religionen (Ditib). In dieser von der Türkei finanzierten Vereinigung sind rund 75 Prozent der in Deutschland lebenden Muslime organisiert.


Auch der CSU-Politiker von und zu Guttenberg zeigte Charakter. Interessant war für mich seine Aussage, es gebe keinen "Kampf der Kulturen", so wie ich es am Ende des vorherigen Tages-Sammelbeitrags logischerweise zum Ausdruck gebracht hatte.

http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... =1347#1347

"Toleranz ist keine Einbahnstraße"

Die Unionsfraktion forderte von der islamischen Welt die Achtung westlicher Werte: "Toleranz und Respekt vor religiösen Symbolen, Gefühlen und Einrichtungen sind keine Einbahnstraße", sagte Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg (CSU). Die gewalttätigen Reaktionen in einzelnen arabischen Ländern seien "aufs Schärfste zu verurteilen". Europa dürfe Dänemark jetzt "nicht nur halbherzig zur Seite stehen", vielmehr müssten sich die Dänen "unserer Solidarität sicher sein".

Guttenberg erklärte, es gebe keinen "Kampf der Kulturen" zwischen dem Islam und dem Westen. Die Trennlinie verlaufe auf beiden Seiten "zwischen denen, die sich für Hass und Terror einsetzen, und jenen, die dialogbereit sind und zu Meinungsfreiheit aufrufen".


Als Beleg der Zerstörungswut, den Kulturvandalismus islamistischen Unkultur gegen eine Kultur sollte das Weltkulturerbe der Buddhastatuen in Afghanistan gegenwärtig bleiben. Man hat noch die stupiden Pumpbewegungen der Taliban im Gedächtnis, die die Spengungen auslösten:

Aus Wikipedia:

Die Buddha-Statuen von Bamiyan befanden sich, bis zur Zerstörung durch die Taliban im Jahr 2001, im 2.500 m hoch gelegenen Tal von Bamiyan (Afghanistan) das den Gebirgszug des Hindukusch von den Koh-i-Baba Bergen trennt; etwa 230 km nordwestlich von Kabul. Sie waren die größten stehenden Buddha-Statuen der Welt.

Aus dem roten Sandstein wurden die Statuen im 6. Jahrhundert gemeißelt. Archäologen datieren die Entstehungszeit der kleineren Statue auf die Zeit um das Jahr 500, die große Statue wurde um das Jahr 550 geschaffen. Die kleine Statue maß etwa 34,5 m, die große rund 55 m. In der Literatur sind auch davon abweichende Angaben zu finden, was auf die Verwendung unterschiedlicher Maßeinheiten (Fuß/Feet, Meter) und Meßmethoden zurückzuführen ist. Es wird vermutet, dass unter dem Erdboden eine noch größere Darstellung eines liegenden Buddha verborgen liegt, die aber, da sie im Gegensatz zu den in Felsnischen stehenden Statuen der Witterung ausgesetzt war, möglicherweise weitgehend verwittert ist. Der chinesische Mönch Xuanzang (auch Hsüan-Tsang), der das Tal von Bamiyan im Jahr 632 während seiner Reise nach Indien besuchte, erwähnte sie in seinem Bericht und gab ihre Größe mit 1.000 Fuß an. Aus Angst vor ihrer Zerstörung sollen die Bewohner von Bamiyan sie nach dem Untergang der Sassaniden im 7. Jahrhundert versteckt haben.

Geschichte
Die Entstehung der Statuen ging zurück auf die Gandhara-Kultur, die sich unter wechselnder Herrschaft seit der Mitte des 1. Jahrtausends v. Chr. gebildet hatte und ein kulturelles Zentrum an der Schnittstelle der Kulturen Indiens in Süden, Chinas im Osten und der Völker im Westen und Nordwesten - nacheinander des Perserreiches der Achämeniden, Alexanders des Großen, Baktriens, Kushanas und der Hephthaliten (Weiße Hunnen) - war. Seit Gandhara Teil des Reiches des indischen Maurya-Königs Ashoka (regierte ca. 268 v. Chr. - 232 v. Chr.) war, gewann der Buddhismus zunehmend Verbreitung.

Zur Entstehungszeit der Statuen stand das Land unter der Herrschaft der Weißen Hunnen. König Kanishka, der die Region von Bamiyan im 1. Jahrhundert regierte, war selbst zum Buddhismus konvertiert und legte den Grundstein dafür, dass Bamiyan in der Folge zu einem Ziel von Gelehrten und Pilgern wurde. Das Tal lag an der Straße vom Baktrien hinab ins Kabul-Tal, am Kreuzungspunkt von Handels- und Pilgerrouten zwischen China und dem persischen und Mittelmeer-Raum - der südlichen Seidenstraße - sowie der wichtigsten Straßenverbindung zwischen Indien und den Handelszentren Zentralasiens wie Samarkand, Bukhara und Taschkent. Dies trug sowohl zum kulturellen, wie auch zum materiellen Wohlstand der Region bei, der den Bau der riesigen Statuen erst ermöglichte. In Xuanzangs Reisebericht ist zu lesen, dass die Statuen ursprünglich mit Gold überzogen und Juwelen geschmückt waren.

Entlang der Seidenstraße waren in Zentralasien eine Reihe unterschiedlich großer Siedlungen und Reiche entstanden, die bis zum Vordringen des Islam ab dem 7. Jahrhundert meist buddhistisch geprägt waren. Bamyian war eine der größeren und beherbergte im 6. Jahrhundert mehrere tausend buddhistische Mönche. In der Felswand, aus der die großen Statuen herausgearbeitet worden waren, befanden sich auch aus dem Fels gegrabene Höhlen in denen die Mönche wohnten und Gebetshallen mit reichhaltigen Fresken und Stuckarbeiten. Rund um die Figuren wurden Gänge und Galerien geschaffen. Ein japanisches Archäologen-Team schätzte die Zahl der Wohnhöhlen auf rund 900. Eine frühere Chronik gab ihre Zahl im gesamten Gebiet um Bamiyan mit 12.000 an.

Mit der Verdrängung des Buddhismus durch den Islam verloren die Statuen an Bedeutung und wurden schon früh zum Ziel von Zerstörungen (siehe auch Ikonoklasmus) da die Darstellung menschlicher Figuren nicht erwünscht war. So verloren die Statuen zuerst ihren Schmuck, dann die Gesichter und Hände, u. a. bei Zerstörungsversuchen im 17. Jahrhundert. Vor der Besetzung Afghanistans durch die Sowjetunion im Jahre 1979 war Bamiyan dennoch ein internationales Touristenziel. Während der folgenden Kriege war das Plateau oberhalb der bis zu 100 m hohen Felswand mit den Statuen ein immer wieder umkämpfter strategisch wichtiger Ort, von dem aus das südlich gelegene Tal kontrolliert werden konnte. So befanden sich dort nacheinander Stellungen der sowjetischen Truppen, der Mudschahedin und schließlich der Taliban. Die Höhlen wurden als Munitionsdepots verwendet. Im September 1998 zerstörten Taliban das Gesicht des kleineren Buddha. Am 12. März 2001 sprengten Taliban-Milizen auf Anordnung von Mullah Mohammed Omar die Statuen. Zuvor wurde bereits 26 Tage lang vergeblich versucht, die Buddhas durch Beschuss mit Panzern, Geschützen und Raketen zu zerstören. Die Zerstörung konnte trotz vielfältiger Interventionen der UNO und westlicher sowie islamischer Regierungen nicht verhindert werden. Neben den Statuen von Bamiyan wurden auch fast alle buddhistischen Ausstellungsstücke des Museums in Kabul zerstört, die einen unwiederbringlichen Schatz an früher buddhistischer Kunst der Region Gandhara seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. darstellten.

Heute liegen die Reste der Statuen auf dem Boden und die zurückgebliebenen Nischen sind zum Teil einsturzbedroht. Eine Schweizer Gruppe unter der Leitung von Peter Bucherer hat dreidimensionale Computergrafiken der großen Statue produziert. Ob die Statuen wieder aufgebaut werden, wird lebhaft diskutiert. Einige möchten den Ort als Mahnmal menschlicher Barbarei so belassen wie er ist, andere die Statuen als Kulturdenkmal und auch des Tourismus wegen wieder aufbauen.

Religiöse Bedeutung

Der große Buddha (1963)Die größere Statue war ein Bildnis des Buddha Dipankara, also des Buddhas des dem unseren vorangegangenen Zeitalters. Die kleinere Statue stellte den Buddha unseres Zeitalters, den Buddha Shakyamuni (Siddhartha Gautama), dar. Im 11. Jahrhundert beschrieb ein iranischer Reisender die Statuen als Sorch But (auch Surkh But, dt. „Roter Buddha“) und Khonok But (auch Khing But, dt. „Mondweißer Buddha“).

Gemäß einer persischen Legende sollen die Statuen den König Solsol und seine Gemahlin Schahmama (Mutterkönigin) darstellen. Unter diesen Namen waren die Buddhas auch in Afghanistan bekannt. Die altiranisch sprechenden Kuschanen und Sassaniden sollen Solsol in der Rolle von Rostam geehrt haben. Onsuri, ein Dichter des 11. Jahrhunderts in Ghazna, schrieb eine in Versform verfasste Liebesgeschichte über Sorch But und Khonok But und das Märchen von Rostam und Sorab.

Zahlensymbolik
Die große Statue misst 53 Einheiten, die kleine die Umkehrziffer davon, 35. Die dritte, liegende, Figur soll 323 Einheiten gemessen haben. Die Quersumme der Zahlen ergibt jeweils 8 - eine in der buddhistischen Symbolik bedeutsame Ziffer, die unter anderem für Vollkommenheit steht (siehe auch Achtfacher Pfad). Da die Quersumme aller Statuen jeweils acht beträgt sind sie in dieser Weise alle gleichwertig.

Die Entfernung zwischen den beiden Statuen beträgt ca. 800 Einheiten. Weiterhin befinden sich zwischen den beiden großen noch kleinere, ca. acht Einheiten große, Figuren.

Die Skulpturen können auch als Darstellung der Familie betrachtet werden: der Mann (53), die Frau (35), Kinder (8) und Großeltern (323).


Der Westen muss sich nicht für harmlose Karikaturen, die religiöse Gefühle gar nicht verletzen können, wenn es sich um eine tolerante Religion handelt, entschuldigen. Die Islamisten lachten über die Zerstörung des Weltkulturerbes der Buddha-Statuen, statt sich zu entschuldigen. Westliche Länder dürfen sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Jede selbstbewusste Reaktion fördert die Deeskalation, alle Anzeichen von Furcht, Unsicherheit, Unwissenheit des Verhaltens, unsinnige Bücklinge vor angeblich "verletzten" Gefühlen fördern die Eskalation und geben der gewaltbereiten Seite zusätzliches Machtgefühl.

Richtig wäre, die Karikaturen zu analysieren, genau hinzusehen. Grafiker, die wohl wenig Geschichte im Kopf haben und von Mohammed ebenfalls wenig wissen, haben ihre Gefühle zum Ausdruck gebracht. Es gibt Gründe für diese Gefühle. Diese Gründe müssen betitelt werden und dem gewaltbereiten islamischen Fundamentalismus vorgehalten werden. Es hat überhaupt keinen Sinn zu kuschen. Auch Versuche, sich dem Islam anzudienen, um Gefahren zu entgehen, ist der falsche Weg. Die Hinter-Gründe der Cartoons müssen artikuliert werden.

Da der Westen fast generell die falsche Strategie dauernder Entschuldigungen und des Antragens finanzieller Liebesdienste mit dem Ziel demokratischer Ordnungen fährt, sich ausnutzen lässt, kaum Werte außer Ängstlichkeit zeigt und den Islam auch noch in seine Länder einlädt, mit dem festen Willen, die Religionsfreiheit einem Wunschislam zu gestatten, ohne die demogagogische Wühlarbeit und Unterhöhlung des Westens wahrnehmen zu wollen, entsteht allmählich ein anmaßendes Überlegenheitsgefühl des Iran, wie die jüngste Rede des Iranischen Präsidenten belegt. Dazu mehr im nächsten Beitrag.
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Beitragvon micha » So Feb 12, 2006 05:11:02:

11. Februar 2006 Spiegel Online

ESKALATION

Iran droht mit Kündigung des Atomwaffensperrvertrags

Irans Präsident Ahmadinedschad heizt den Konflikt um das Atomprogramm seines Landes weiter an. In einer Rede drohte er heute mit dem Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag. "Versucht nicht, unsere Geduld überzustrapazieren", warnte er die westlichen Mächte.

Teheran - Wenn die Feinde des Iran den Vertrag dazu benutzten, unfairen Druck auszuüben, werde der Iran seine bisherige Haltung überdenken, sagte Ahmadinedschad heute in Teheran. Die Islamische Republik werde jedoch auf keinen Fall überstürzt aus dem Vertrag austreten, so wie es Nordkorea getan hat.

Iranischer Präsident Ahmadinejad: Kampf gegen die Feinde Irans
"Wir wären immer noch gern geduldig, also versucht nicht, unsere Geduld überzustrapazieren", fügte Ahmadinedschad an die westlichen Mächte gerichtet hinzu. Die Menge, die den Jahrestag der Islamischen Revolution von 1979 feierte, reagierte auf die Rede mit dem Sprechchor "Nuklear-Technologie ist unser unabdingbares Recht".

Der Westen und die USA werfen dem Iran vor, heimlich Atomwaffen bauen zu wollen. Jüngst hat die Internationale Atomenergiebehörde beschlossen, den Fall vor den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) zu bringen. Der kann Sanktionen gegen den Iran verhängen. Die Republik beharrt indes darauf, dass sie Atomenergie ausschließlich friedlich nutzen will.

In der kommenden Woche wollen sich Russland und der Iran treffen, um über einen Vorschlag Russlands zu sprechen. Russland bietet an, für den Iran Uran anzureichern. Damit solle die Möglichkeit ausgeschlossen werden, dass Uran bis zu einem Grad angereichert wird, bei dem es atomwaffentauglich ist. Ahmadinedschad lehnte den Vorschlag ab. Das Land würde dadurch zu abhängig von Russland, so sein Einwand.

IAEA entfernt Sicherheitskameras

Unterdessen ist die Internationale Atomenergiebehörde IAEA der Forderung Irans nachgekommen, die meisten Überwachungskameras und Siegel aus den iranischen Atomanlagen zu entfernen. Das teilten Diplomaten am Samstagabend mit.

Damit verfüge die IAEA nur noch über die einfachsten Mittel, um das Atomprogramm zu überwachen, hieß es in Wien. Der Iran hatte die IAEA dazu aufgefordert, nachdem der Gouverneursrat der Behörde den UN-Sicherheitsrat angerufen hatte.

reh/ap/reuters


Im Allgemeinen berichtet der Spiegel das Wesentliche. Die Zusammenarbeit mit CNN hat dem Spiegel ein besseres Urteilsvermögen insgesamt und sehr gute professionelle Mitarbeiter gegeben. Ab und zu kommt es jedoch vor, dass trotzdem das Wesentliche nicht erkannt wird. So fehlt im oben zitierten Bericht der eigentlich wesentliche Teil, der mich beim Anschauen der 8 Uhr Nachrichten der Deutschen Welle Bangkok-Zeit hellhörig gemacht hat.

Irans Präsident Ahmadinedschad gab nämlich bekannt, wie er Israel zerstören will. Selbstverständlich sind ein solcher Weg und eine solche Absicht viel wichtiger als die Frage, ob ein Iran Atomwaffen haben wird oder nicht, denn diese haben andere auch, einschließlich so unsicherer Länder wie Pakistan.

Der Präsident machte klar: mit Hilfe der extrem militanten Palästinenser, die jetzt sogar die Regierung stellen. Diese Aussage offenbart eine Kriegslogik, gegen die sich Israel nicht mehr zur Wehr setzen kann, weil es sich in isoliert jüdische Gebiete hinter einer Mauer vollkommen zurückgezogen hat.

Die Trennung von Juden und Palästinensern wurde in der jüngsten Zeit von beiden Seiten vorangetrieben, unterstützt durch die Außenpolitik der USA, die sich in diesem Fall katastrophal auswirken wird, obwohl sie gut gemeint war. Die Trennung hat aber auf beiden Seiten der Kontrahenten eine völlig andere Bedeutung. Die Palästinenser bereiten eine völlige Gebietstrennung vor, um dem eigentlichen Ziel, der Zerstörung Israels, näher zu kommen, und die Israelis denken an eine Zukunft in Frieden unter sich und wollten durch Abtrennung und Mauerbau lediglich zukünftige Selbstmordattentate so gut es geht verhindern.

Beide erreichen ein gemeinsames Ziel mit unterschiedlichen Vorstellungen. Nun hat der Iranische Präsident, auf der Welle der Zustimmung durch eine aufgebrachte Islamische Welt, gesagt, was das eigentliche Ziel ist und wie er die Palästinenser einbinden will. Er will Israel über die regionalen Abtrennungslinien hinweg mit Hilfe der Palästinenser auslöschen.

Dies bedeutet, dass der Iran die militanten Palästinenser mit den entsprechenden Waffen ausrüsten wird, die lediglich gleichzeitig über die Grenze geschossen werden müssen. Gleichzeitigkeit von Anschlägen war bereits ein Erkennungsmerkmal der Al-Qaida. Die Gleichzeitigkeit soll nun, wie ich folgere, ins Tausendfache gesteigert werden, so dass die Abwehrmechanismen der isolierten Israelis versagen. Ob Mini-Atombomben dabei sind, weiß ich nicht. Vor etwa drei Jahren waren solche Bomben akut, Rücksackträger könnten sie transportieren, hieß es. Danach war wenig zu hören.

Wie auch immer, Hitler gab seine Pläne unverblümt frei, sobald er sich sicher fühlte, der iranische Präsident kopiert Hitler auch in diesem Fall.

Die regionale Isolierungspolitik der Israelis mit Hilfe des Westens war falsch. Ein anderes Konzept wäre richtig gewesen. Dieses Konzept, das von mir vor etwa drei Jahren entwickelt wurde - ich bitte um Nachsicht, dass ich es jetzt nicht heraussuche, es ist im Forum jedoch auffindbar - sah eine Durchmischung und ein gemeinsames Parlament vor. Mit ganzer Kraft sollte Israel den Kampf gegen terroristische Gruppen der Palästinenser ausführen, ihn logischerweise einigermaßen gewinnen und gleichzeitig für die überwiegend friedlichen Palästinenser Verantwortung übernehmen, indem für sie Schulen und Arbeitsplätze geschaffen werden.

Stattdessen gab es Kleinscharmützel ohne Ende, um die empfindlichen Westmächte nicht zu verärgern. Mit den Kleinscharmützeln wird es bald ein Ende haben, da der Iran und mit ihm Syrien massiv einsteigen. Die Vermischung gibt es nicht, nun kann gebombt werden, und Israel kann sich kaum dagegen wehren.

Mein Argument war damals: eine Religion ist in Köpfen und Riten beheimatet, Land hat mir ihr nichts zu tun, eine Durchmischung der Bevölkerungen verschiedenen Glaubens sei möglich. Diese Durchmischung hätte die Vernichtungspläne gar nicht erst aufkommen lassen. Die islamisch-orientalische handwerklich orientierte Art der Palästinenser und der überragende Intellekt der meisten Juden, die westlich orientiert sind, hätten sich sogar ideal ergänzt.
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Beitragvon micha » So Feb 12, 2006 08:15:16:

Im Anschluss an den vorherigen Artikel noch eine kleine Ergänzung, ein Spiegel-Online Bericht, der darauf schließen lässt, dass die Kriegsvorbereitungen des Iran schon lange auf Hochtouren laufen. Man bedient sich selbstverständlich dabei auch der internationalen Verbrecherszene, dem Schwarzen Markt für angereichertes Uran, des Wissens skrupelloser Wissenschaftler, die weiß was ich möglicherweise auch massiv unter Druck gesetzt werden, und dem illegalen Bazar für Zentrifugen zwecks Urananreicherung, um waffenfähiges Atommaterial auch im Land selbst produzieren zu können. Es bedarf keiner großen Phantasie, dass solche Labore vor der UN-Atombehörde versteckt werden und unterirdisch betrieben werden.

11. Februar 2006 Spiegel Online, veröffentlicht nach meinem obigen Artikel, dessen Gedankengerüst voll bestätigt wird.

ERMITTLUNGEN

Deutsche sollen Iran Atomtechnologie geliefert haben

Während sich die westlichen Industriestaaten verzweifelt bemühen, den Iran vom Bau einer Atombombe abzuhalten, machen skrupellose Waffenhändler ihr Geschäft mit der exklusiven Technik. Auch Deutsche sollen daran beteiligt sein. Die Bundesanwaltschaft ermittelt bereits.

Berlin - Die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke-Katrin Scheuten, bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, ihre Behörde stehe im Kontakt mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wegen deren Ermittlung in einem Fall der Verbreitung von Atomtechnologie, die ein Geheimdienst betreibe. Details nannte sie nicht. Ein mit dem Fall vertrauter EU-Diplomat sagte, den etwa acht Deutschen werde vorgeworfen, sie hätten den Geheimdiensten Irans und Libyens bei der Beschaffung Zentrifugen und anderer Atomtechnologie geholfen, die westliche Staaten dem Land nicht liefern wollten. Einige von Ihnen säßen bereits in Untersuchungshaft. Gegen die Männer, die in Deutschland, Südafrika und der Schweiz lebten, würden Anklagen vorbereitet.

Mit Zentrifugen kann Uran für Atomkraftwerke oder -waffen angereichert werden. Die Europäische Union (EU), die USA und andere Staaten verdächtigen den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Programms Atomwaffen zu entwickeln.

Nach Angaben des Diplomaten haben die Verdächtigen Verbindungen zum so genannten "Khan-Netzwerk", einem Schwarzmarkt für Atomtechnologie, der nach dem Vater der pakistanischen Atombombe, Abdul Kadir Khan, benannt ist. Der inzwischen in Ungnade gefallene Khan hat zugegeben, Nordkorea, den Iran und Libyen mit geheimen Informationen über atomare Technologie versorgt zu haben. Die Beteiligung von Deutschen an dem Netzwerk war zwar bereits bekannt. Die Ermittlungen hätten aber Hinweise auf ein noch größeres Ausmaß deutscher Beteiligung gebracht, sagten Diplomaten. Nach Angaben eines Diplomaten haben auch Bürger anderer europäischer Staaten zum iranischen Atomprogramm beigetragen, darunter Franzosen, Belgier, Schweizer und Briten.

Der frühere UN-Waffeninspektor David Albright begrüßte die deutschen Ermittlungen. "Ich sehe darin überhaupt keine Anklage gegen Deutschland", sagte Albright, der inzwischen das Washingtoner Institute for Science and International Security leitet. Die Ermittlungen zeigten eher, wie entschlossen Deutschland diesen Dingen nachgehe. "Einige von diesen Leuten sind abgebrühte Verbrecher, die entschlossen waren, ihr Geschäft zu machen", sagte Albright zu Reuters. Nach Angaben von Diplomaten sind die formalen Anklagen gegen die Verdächtigen noch nicht fertig. Gegenwärtig würden noch Beweise gesammelt. Zudem sei die Auslieferung der im Ausland lebenden Deutschen schwierig. Sie sollten des Verrats angeklagt werden.

Im Januar klagten Ermittler zwei Deutsche der Spionage an, die nach Angaben von Diplomaten und Geheimdienstmitarbeitern dem Iran bei Entwicklung von Raketen geholfen haben sollen. Die Raketen könnten atomare Sprengköpfe transportieren. Im September 2004 wurden der in Südafrika lebende Deutsche Gerhard Wisser und sein Schweizer Kollege Daniel Geiges festgenommen. Ihnen werfen die Ermittler in Südafrika eine Verbindung zum Khan-Netzwerk vor. Sie sitzen seither in Haft.

mik/reuters
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Beitragvon micha » So Feb 12, 2006 15:56:18:

12. Februar 2006 Spiegel Online

ATOM-KONFLIKT

Bericht über detaillierte US-Pläne für Angriff auf Iran

Das US-Verteidigungsministerium entwirft nach einem Bericht des "Sunday Telegraph" einen Plan zur Zerstörung von Irans Atomanlagen. Es gehe um weit mehr als die übliche Risikobewertung, zitiert das Blatt einen Berater des Pentagon: Ziele, Bombenladungen und Logistik würden bereits detailliert berechnet.

London - Militärplaner des "Central Command" und des "Strategic Command" im Pentagon seien mit den Planungen beauftragt worden, berichtet die britische Zeitung "Sunday Telegraph". Geplant seien massive Bombenangriffe aus der Luft und gleichzeitige Raketenangriffe mit Hilfe von U-Booten gegen Irans Atomanlagen. Die Pläne würden für den Fall erarbeitet, dass Iran nicht mit diplomatischen Mitteln daran gehindert werden könne, Atomwaffen zu entwickeln, schreibt das Blatt.

Das wahrscheinlichste Szenario sei ein Luftangriff mit B2-Langstreckenbombern, schreibt das Blatt. Jeder Bomber könne für den Angriff mit rund 18 Tonnen Präzisionswaffen ausgerüstet werden - inklusive der neuen Waffen zur Zerstörung unterirdischer Bunker.

Eine Beteiligung der Alliierten sei nicht vorgesehen. Denn geplant ist nach dem Bericht der Zeitung, dass die B2-Bomber von der Basis im US-Bundesstaat Missouri aus starten und auf halber Strecke in der Luft betankt werden.

Die US-Regierung habe erst vor kurzem bekannt gegeben, dass die mit Atomraketen bestückten U-Boote der Trident-Klasse innerhalb der kommenden beiden Jahre zusätzlich mit konventionellen Raketen bestückt werden sollen. Falls die Umrüstung der U-Boote rechtzeitig abgeschlossen werde, könnten diese ebenfalls bei einem Blitzangriff auf Irans Atomanlagen eingesetzt werden, schreibt der "Telegraph". Das Büro von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld werde laufend über die Planungen unterrichtet.

Die derzeitigen Planungen gehen nach Informationen des "Telegraph" weit über die übliche Routine im Pentagon hinaus. "Das ist mehr als die Standardeinschätzung der militärischen Eventualitäten", zitierte die Zeitung einen ranghohen Pentagonberater. In den vergangenen Monaten habe das Thema eine viel größere Dringlichkeit erhalten.

Die britische Regierung stehe einem Militärschlag gegen den Iran dagegen sehr skeptisch gegenüber, weil sie eine Eskalation der Gewalt im Nahen Osten fürchte, berichtet die Zeitung weiter. Hinzu komme das Risiko, dass nicht alle Atomanlagen zerstört würden, das Ziel, den Iran vom Bau von Atomwaffen abzuhalten, also nicht erreicht würde.

Auch das Weiße Haus befürwortete eine diplomatische Lösung, doch US-Präsident George W. Bush will dem Bericht nach die Option eines Militärschlages nicht ausschließen. Am vergangenen Wochenende hatte er erneut erklärt, dass er die Ambitionen Irans, Atomwaffen zu besitzen, nicht tolerieren werde.

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte gestern indirekt mit der Kündigung des Atomwaffensperrvertrags gedroht. Bislang habe sich Iran an die Vorgaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und des Atomwaffensperrvertrags gehalten, sagte er am Samstag. Sollte der Westen aber weiterhin Iran das Recht auf eigenes atomares Material verwehren, werde Teheran seine Politik ändern.

mik/afp


Diplomatie wird in die zweite Reihe gedrängt, weil der Iran und die Hamas den diplomatischen Boden, internationale Verträge und die Gemeinschaft der Vereinten Nationen mutwillig verlassen haben. Darum rücken die Hardliner und Militärs in die erste Reihe der Weltagenda. Verbündete werden nicht mehr lange gefragt. Den USA und den mächtigen jüdischen Organisationen und Persönlichkeiten in den USA geht es ums Ganze: entweder wird der angezettelte Krieg gewonnen oder verloren. Die Existenzbehauptung Israels erzeugt einen neuen Weltkrieg, weil sich das Land seiner Haut wehren muss und die volle Unterstützung der USA hat. Auch der diplomatische Spielraum zwischen den USA und Europa schwindet auf ein Minimum. Politikerstatements, antiamerikanisch oder nur besorgt, verlieren ihren Wert, werden nahezu unwichtig. Dabei wird die militärische Kraft Europas deutlich: es hat keine. Europa hat sich zu einer Problemgemeinschaft entwickelt, die den militärischen Sektor nahezu ausgeschlossen hat. Die Probleme sind über die Köpfe gewachsen. Alle europäischen Länder sind leicht angreifbar und erpressbar geworden.

Europa findet sich in einer Situation nahezu ohne jede Vorbereitung für den Eventualfall.
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Beitragvon micha » Mo Feb 13, 2006 06:01:52:

12. Februar 2006 Spiegel Online

NAHOST

Hamas droht Israel mit Vernichtung

Trotz des Triumphs der Hamas bei der Wahl in den Palästinensergebieten setzten USA und EU weiter auf eine friedliche Lösung des Nahostkonfliktes. Immerhin hatten die Islamisten seither auf martialische Drohungen gegen Israel verzichtet - bis heute.

Gaza/Jerusalem/Teheran - Seine Bewegung werde Israel unter keinen Umständen anerkennen, sagte Hamas-Sprecher Muschir al-Masri in der Stadt Gaza. Die Hamas werde "alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um das zionistische Gebilde von der Erde auszulöschen und durch einen unabhängigen Palästinenserstaat zu ersetzen".

Noch im Februar will eine Delegation der bei der Parlamentswahl siegreichen Islamisten zu Gesprächen nach Russland fahren. Ein Besuch von Hamas-Chef Chaled Maschaals in den kommenden zwei Wochen sei "durchaus möglich", sagte der Sonderbotschafter für die Nahostverhandlungen, Alexander Kalugin, gestern in der russischen Hauptstadt. Die USA erklärten, Russland habe zugesichert, bei einem Treffen mit der Hamas-Führung auf eine gewaltlose Nahostlösung zu dringen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zur Überraschung der Verhandlungspartner im Nahost-Quartett - der USA, der EU und der Vereinten Nationen - ein Treffen mit der Hamas in Moskau angekündigt. Anders als die USA und die EU betrachtet Moskau die Hamas nicht als terroristische Organisation.

Moskaus Einladung an die Hamas war auf scharfe Kritik Israels gestoßen. Israel forderte am Sonntag erneut, die Auflagen an die Hamas - Gewaltverzicht und eine Anerkennung des Existenzrechts Israels - nicht aufzuweichen. Die russische Einladung an die Hamas sei überflüssig, unpassend und schädlich, sagte die israelische Außenministerin Zippi Liwni im israelischen Rundfunk.

Unterdessen wiederholte der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad seine Verbalattacke gegen Israel. "Wir haben den Westen aufgefordert, das zu beseitigen, was er vor 60 Jahren geschaffen hat. Wenn sie [die Europäer] unseren Vorschlägen nicht folgen, werden das palästinensische Volk und andere Nationen das am Ende für sie erledigen", sagte Ahmadinedschad am Samstag auf einer Kundgebung zum 27. Jahrestag der islamischen Revolution in Teheran.

Er bezeichnete den Holocaust erneut als "Märchen". Die österreichische EU-Ratspräsidentin, Außenministerin Ursula Plassnik reagierte empört: "Dass derartige völlig inakzeptable Aussagen laufend wiederholt werden, darf uns nicht dazu veranlassen, sie schweigend hinzunehmen."

mik/dpa/afp


Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad scheint nicht zu erkennen, gegen wen er eigentlich seine kriegstreiberischen Parolen richten will. Nun sind die Europäer die Schuldigen, weil sie vor 60 Jahren Israel geschaffen hätten. Er sagt damit, die Israelis können aus seiner Sicht gar nicht schuldig sein, denn sie wurden durch die Eurpäer in das Land der Palästinenser hineingepflanzt. Sie konnten nicht anders reagieren, als den Plänen Eurpas zu folgen.

Europa soll das alles rückgängig machen. Andernfalls droht er mit Vernichtung Israels. Diese Forderung gleicht denen von Terroristen, die stets mit Maximalforderungen kommen, die nicht zu erfüllen sind. Trotz der abstrusen Forderungen wird jedoch klar: erstes Angriffsziel ist Europa, das zweite Israel.
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Beitragvon micha » Mo Feb 13, 2006 13:58:38:

Vorweg, die neuen Nachrichten über Aussagen deutscher Politiker zeichnen ein katastrophales Bild über deren Geisteszustand. Dazu werde ich die Zitate erst einmal rot markieren, damit sie besser ins Auge fallen. Danach wird beschrieben, welche Art von Aussagen richtig wäre.

13. Februar 2006 Spiegel Online

ATOMSTREIT

Iran verschiebt Verhandlungen mit Russland

Iran hat im Atomstreit die Verhandlungen mit Russland ausgesetzt und soll bereits erste Arbeiten zur Urananreicherung aufgenommen haben. Deutsche Politiker plädieren derweil verstärkt für eine harte Linie gegenüber Iran.

Teheran/Berlin - Wie ein Sprecher von Präsident Mahmud Ahmadinedschad heute mitteilte, wurde ein für Donnerstag geplantes Treffen in Moskau abgesagt. Es gebe noch keinen Termin für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen, sagte Gholamhossein Elham in Teheran.

Elham kündigte zudem an, sein Land werde noch vor der nächsten IAEA-Sitzung am 6. März seine Urananreicherung in industriellem Maßstab wiederaufnehmen. Teheran werde die nächste Sitzung des IAEA-Gouverneursrats nicht mehr abwarten. Diplomatenangaben zufolge hat das Land in der Pilotanlage Natans bereits damit begonnen, die Zentrifugen zur Urananreicherung mit Gas zu füllen.

Als Grund für die Gesprächsabsage an Russland nannte Elham die "neue Situation". Damit bezog er sich offensichtlich auf die Entscheidung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), den Streit über das iranische Atomprogramm vor den Uno-Sicherheitsrat zu bringen.

Russland hatte den Schritt unterstützt, aber auch vorgeschlagen, iranisches Uran anzureichern und dann an Iran zurückzuschicken. Mit diesem Plan sollten Befürchtungen der internationalen Gemeinschaft entgegengetreten werden, Iran reichere Uran nicht nur zur Energiegewinnung an, sondern für ein Waffenprogramm. Die Staatengemeinschaft hatte in dem russischen Angebot einen Ausweg aus dem Konflikt erhofft. Durch die Absage Teherans scheint sich diese Hoffnung nun zerschlagen zu haben.

Aus Moskau hieß es heute nach der Ankündigung Teherans, man sei weiterhin bereit, wie geplant mit der iranischen Delegation über eine Kompromisslösung im internationalen Atomstreit zu verhandeln. "Unser Terminvorschlag für den 16. Februar bleibt bestehen", sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Kislijak der Nachrichtenagentur Interfax.

Der IAEA-Gouverneursrat hatte Anfang Februar den Atomstreit an den Uno-Sicherheitsrat überwiesen, eine Entscheidung über die formelle Anrufung des Gremiums jedoch bis zu einer weiteren Sitzung am 6. März vertagt. In einer Resolution forderte der Gouverneursrat Teheran auf, seine Urananreicherung zu stoppen.

Unterdessen plädieren Politiker in Deutschland verstärkt für eine harte Haltung gegenüber Iran. Auch SPD-Bundestagsabgeordnete wollen eine militärische Option inzwischen nicht mehr ausschließen - und schwenken damit auf die Linie von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ein.

Der stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Hans-Ulrich Klose (SPD), sagte der "Bild"-Zeitung, er halte eine militärische Lösung zwar "nicht für wünschenswert". Es sei aber richtig, "keine Option vom Tisch zu nehmen". Ähnlich äußerte sich der SPD-Verteidigungspolitiker Rainer Arnold. "Man sollte nicht jetzt schon alles bis zu Ende durchspielen, aber man sollte auch nicht sagen, was man nicht tun würde."

SPD-Chef Matthias Platzeck hatte sich dafür ausgesprochen, eine "militärische Option" gegen Iran auszuschließen.
Zudem hatte es in der SPD deutliche Kritik an der Rhetorik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gegeben. Merkel hatte die Situation im Atomstreit mit Iran mit der Lage der Westmächte gegenüber Adolf Hitler Mitte der dreißiger Jahre verglichen und vor Beschwichtigungsversuchen wie der damaligen "Appeasement"-Politik gewarnt.

Unterstützung für ihre harte Linie im Streit mit Iran erhielt Merkel auch von Niedersachsens Regierungschef Christian Wulff. Streit in der Außenpolitik spiele "anderen Nationen in die Hände" und müsse vermieden werden, sagte der CDU-Politiker der "Bild"-Zeitung. "Nur die klare Merkel-Linie" verhindere, dass der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad "weiter Druck" mache.

hen/ddp/AFP/AP


Was war am farbig Markierten so falsch? Weder sitzt Herr Klose mit "am Tisch" und könnte darüber befinden, etwas vom Tisch zu nehmen, noch ist Herr Arnold aufgerufen, als Sprecher von Krieg und Frieden zu amtieren. Ebensowenig hat Herr Platzeck irgend einen Einfluss auf eine wie immer geartete Option. Weder Geschwätzigkeit über Kriegsoptionen, noch Geschwätzigkeit über Friedensoptionen machen Sinn. Die USA haben wissen lassen, dass sie einen eventuellen Angriff auf Urananreicherungsanlagen allein durchführen werden.

Worin liegt also der Sinn, wenn deutsche Politiker Kriegsabsichten gegen den Iran erkennen lassen, die eine völlig unnötige Gefahr heraufbeschwören und eine Beteiligung an einem Krieg konstruieren, die nicht einmal gewünscht wird? Umgekehrt wo liegt der Sinn, ein vorhandenes Gewicht der USA gegen die Kriegsabsichten des Iran zu untergraben und damit dem Hauptgegner des westlichen transatlantischen Bündnisses in die Hände zu spielen und ihn zu weitergehenden Absichten zu ermuntern, weil der Westen wieder spaltbar ist?

Politiker können ein Land ruinieren, sie können sogar mithelfen, es zu zerstören. Die richtige Reaktion auf die Weltlage aus deutscher Sicht wäre Zurückhaltung, den Verhandlungstisch wach zu rufen, Menschenrechte anzumahnen, die Sinnlosigkeit von Kriegsabsichten zu artikulieren und das Recht auf Gegenwehr gegen Terror und Identitätszerstörung zu betonen.
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Beitragvon micha » Di Feb 14, 2006 06:45:50:

Spiegel Online heute:
"Es ist wichtig, dass Israel weiß, dass Deutschland gerade in schwierigen Zeiten an seiner Seite steht", sagte Frank-Walter Steinmeier heute nach einem Treffen mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Ehud Olmert. Diese Solidarität sei "unaufkündbar", betonte Steinmeier.


Endlich im Fahrwasser von Kanzlerin Dr. Angela Merkel macht Herr Steinmeier nun eine bessere Figur. Die SPD unter Exkanzler Schröder hat jedoch bewiesen, dass Versprechungen nicht gehalten werden, sobald sich der Wind dreht. Wenn Herr Steinmeier Deutschland gerade in schwierigen Zeiten an der Seite Israels wissen möchte, und dieses Bekenntnis "unaufkündbar" seinen Gesprächspartnern in Israel wissen lassen möchte, dann sind es Worte, noch keine Taten. Das Rheinforum lässt wissen, wie denn eine solche Tat aussehen könnte, die zugleich ein Konzept des Forums ist, das von mir aus tiefster Überzeugung vertreten wird.

Die schwierigen Zeiten für Israel werden erst noch kommen. Dazu rotten sich die islamistischen Feinde gegenwärtig zusammen. Nehmen wir die schlimmste Situation an, eine Zerstörung großer Teile von Israel durch Raketen und die Aussicht, dass die Zerstörung vollendet wird, so oder so. Dann sind Israelis tatsächlich in Not.

Für diesen Fall, der eintreten kann, sollte die deutsche Regierung ein Konzept entwickeln, um israelische Bürger aufzunehmen. Das Rheinforum jedenfalls bringt hiermit zum Ausdruck, dass israelische Bürger in existenzieller Not herzlich willkommen sind, denn es gibt eine deutsche Identität, die nichts, aber auch gar nichts mit der diabolischen nationalsozialistischen Ideologie zu tun hat, außer sie immer wieder anzugreifen. Diese Identität hat die Potenz, aus tiefster Seele aufnahmebereit zu sein und gemeinsam den Kampf gegen die barbarische Unkultur, die einst in Deutschland wütete und nun auf Teile des Islam überspringt, aufzunehmen.
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Beitragvon micha » Mi Feb 15, 2006 06:11:49:

Die Bomberdrohung der USA gegen die Urananreicherungsanlagen des Iran hat eines zumindest bewirkt: einen Schlenker des Iran in Richtung Moskau. Damit wird deutlich, dass die Drohung durch deutsche Politiker nicht unterminiert werden darf. Sie muss im Raum stehen bleiben, bis sich der militante Islam vielleicht eines Tages beruhigt. Die Welt braucht Zeit und wieder einmal einen etwas liebenswürdigeren Islam. Bis dahin ist viel psychologische und pädagogische Arbeit zu leisten, die nicht direkt an den Streitpunkten ansetzen darf, damit diese vergessen werden. Konflikte werden vergessen, wenn klare Grenzen mit viel Geduld verknüpft werden.

Damit ist die optimale deutsche Politik vorgegeben. Sie muss versuchen, ein geschicktes Zusammenwirken der USA und Russlands zu erreichen. Putin will den islamischen Terrorismus in Russland eindämmen. Dazu ist ein Dialog auch mit der Hamas sinnvoll, der zu einer Disziplinierung führen könnte, wenn klar wird, das Russland und die USA als stille Verbündete gegen das Kriegsproblem agieren. Deutschland muss darauf achten, die besten Argumente in Gesprächen mit beiden Mächten zu finden, die auf ein Zusammenwirken abzielen, auch um Zeit zu gewinnen.

Der alberne und infantile Streit um Mohammed-Karikaturen, die Mohammed gar nicht berühren, sondern den islamischen Anspruch einer Weltintegration in den Islam mit stillschweigender Tolerierung des islamistischen Terrorismus, muss und wird vergessen werden, denn blinde angestachelte Wut kann nicht ewig dauern.

14. Februar 2006 Spiegel Online

MOSKAUS AUSSENPOLITIK

Schutzmacht der Muslime

Von Uwe Klußmann, Moskau

Jahrelang verzichtete Russland auf eine selbständige Nahost-Politik. Nun spielt Moskau im Konflikt mit Iran und mit der Hamas eine entscheidende Rolle. Präsident Putin hofiert muslimische Regierungen, um sie abzuhalten, die Aufständischen in Tschetschenien zu unterstützen.

"Überflüssig, unpassend und schädlich" nannte Israels neue Außenministerin Zippi Livni die Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin an die Führung der palästinensischen Hamas, die bei den Wahlen in den palästinensischen Autonomiegebieten einen überwältigenden Sieg errungen hatte. Es ist lange her, dass israelische Politiker an der Politik Moskaus etwas auszusetzen hatten. Die Sowjetunion hatte palästinensische Organisationen jahrzehntelang mit Geld und auch Waffen unterstützt, als Gegengewicht zur massiven Schützenhilfe der USA für Israel. Die sowjetische Regierung hinderte durch restriktive Ausreiseregelungen Millionen Juden daran, Staatsbürger und Soldaten Israels zu werden. Mit plakativen Warnungen vor den "expansionistischen Zielen Israels und des Weltzionismus" sammelte Moskau Punkte vor allem in arabischen Ländern.

Das neue Russland des Präsidenten Boris Jelzin gab diese Politik auf, was in Israel mit Freude und in der arabischen Welt ohne jede Begeisterung registriert wurde. Mehr noch, Russland verzichtete, in Hoffnung auf gute Beziehungen zu den USA, jahrelang auf eine selbstständige Nahost-Politik. Die Verleugnung eigener Interessen im Nahen Osten war in der politischen und wirtschaftlichen Elite Moskaus nie Konsens. Russlands staatliche Waffenhändler, eng verbandelt mit dem Auslandsgeheimdienst SWR und die Atomindustrie sahen in der Region interessante Kundschaft. Eine russische Staatsfirma begann das Atomkraftwerk im iranischen Buschher zu bauen, Syriens Armee wird bis heute mit russischen Waffen ausgestattet. Syrische, palästinensische und andere arabische Spezialisten, in der Sowjetunion ausgebildet, sind jetzt als russlandfreundliche Lobby in Politik und Wirtschaft ihrer Länder tätig.

Iran und Syrien zu Dank verpflichtet

Parallel dazu wächst in Russland der muslimische Bevölkerungsanteil, gegenwärtig sind es 15 Millionen Menschen. Zudem scharen sich muslimische Länder Zentralasiens - militärisch und wirtschaftlich eng mit Russland verbunden - wieder enger um Moskau. Eine Konfrontation zwischen westlicher und islamischer Welt könnte Russland blutig zerreißen. Darum präsentiert Putin die Russische Föderation in jüngster Zeit als mächtige Schutzmacht der Muslime. Die einseitige Parteinahme der USA im Nahostkonflikt für Israel, die viel dazu beigetragen hat, dass Millionen Muslime die Vereinigten Staaten heute hassen und verachten, will Moskau nicht länger durch schweigende Duldung mittragen.

Russland ist zwei muslimischen Ländern zu Dank verpflichtet, die beide jetzt im Visier von US-Militärstrategen liegen: Iran und Syrien. Iran hat seit Jahren konsequent auf Revolutionsexport in den islamischen Gegenden der früheren Sowjetunion verzichtet. Tschetscheniens Untergrundkämpfer um den Warlord Schamil Bassajew können nicht auf Rückhalt in Teheran setzen. Syrien bekämpft religiöse Extremisten mit äußerster Härte, seine mächtigen Sicherheitsdienste unterbinden alle Versuche der tschetschenischen Diaspora, den bewaffneten Kampf gegen Russland zu unterstützen. Auch dem starken syrischen Einfluss auf die Hamas-Führung verdankt Putin, dass die Palästinenser-Organisation nicht mit den Aufständischen im Kaukasus kooperiert.

Moskaus Nahost-Kenner, darunter einige im Auslandsgeheimdienst SWR, deren Chef Sergej Lebedjew Putin nahezu täglich vorträgt, wissen, dass alle Unterstützung der USA für Israel zwei Probleme des jüdischen Staates nicht lösen kann: die demographische Entwicklung und das völkerrechtliche Dilemma. Die geburtenstarken Palästinenser sind dabei, in einem Kampf der Wiegen die Israelis zu überrunden. Nach Schätzungen dürfte es schon im Jahre 2010 in Israel und den Palästinensergebieten eine arabische Bevölkerungsmehrheit geben. Israel müsste dann fürchten, weltweit als Apartheidstaat kritisiert zu werden, in dem eine Minderheit die Mehrheit unterdrückt.

Mit dem Bau der Sperrmauer gegen die Palästinenser hat sich Israel nicht nur gegenüber seinen unmittelbaren Nachbarn isoliert. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag verurteilte den israelischen Mauerbau im Juni 2004 als völkerrechtswidrig. Zuvor hatte Israel immer wieder Voten der Vereinten Nationen und des Uno-Sicherheitsrates ignoriert, etwa als es Ost-Jerusalem und die syrischen Golan-Höhen annektierte. 2007 jährt sich zum sechzigsten Mal die Entscheidung der Hauptversammlung der Vereinten Nationen, auf dem Gebiet des historischen Palästina einen jüdischen und einen arabischen Staat zu schaffen. Seit 60 Jahren warten die Palästinenser vergeblich auf ihren Staat, den die Weltgemeinschaft ihnen schuldig bleibt - Anlass für wachsende Wut und Empörung in der arabischen und muslimischen Welt.

Moskau als Mittler

Vor diesem Hintergrund verkündete Putin bei seinem Staatsbesuch in Spanien Anfang Februar, die Bewegung Hamas sei "im Ergebnis demokratischer und legitimer Wahlen" an die Macht gekommen, man müsse nun "die Wahl des palästinensischen Volkes respektieren". Es ginge darum, so der russische Präsident, eine Entscheidung zu finden, die "annehmbar ist für die palästinensische Führung, die internationale Gemeinschaft und für Israel". Er werde daher die Führung der Hamas nach Moskau einladen.

Offenherzig und ohne diplomatische Umschweife hatte Putin zuvor auf einer internationalen Pressekonferenz in Moskau am 31. Januar bereits das palästinensische Wahlergebnis bewertet, als einen "sehr ernsten Schlag gegen die amerikanischen Bemühungen im Nahen Osten". Putin sieht sich als Vermittler, der die Schwierigkeiten der USA nutzt, sich auf das Wahlergebnis einzustellen. Dass die jetzige israelische Führung jeden Gedanken an Verhandlungen mit der Hamas von sich weist, irritiert Moskau dabei nicht. Jahrzehntelang weigerten sich israelische Regierungen beharrlich, mit der PLO zu verhandeln, wie es arabische Länder und die Sowjetunion verlangten - 1993 schloss Israels Ministerpräsident Jizchak Rabin schließlich das Abkommen von Oslo mit PLO-Chef Jassir Arafat über eine Autonomieregelung für die Palästinenser.

Der führende Hamas-Politiker Chalid Maschaal, hat die Moskauer Einladung als "wertvolle Chance" bezeichnet, den "Friedensprozess nach vorn zu bewegen". In einem SPIEGEL-Gespräch erklärte Maschaal die Bereitschaft zu einer "lang anhaltenden Waffenruhe", falls Israel sich aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen "auf die Grenzen von 1967 zurückziehen sollte" - eine Forderung, die schon früher die PLO, unterstützt von der Sowjetunion vorgetragen hatte. Es sieht nicht so aus, dass Russland dieses Verlangen unterstützen wird. Andrej Denissow, Russlands Vertreter bei der Uno, formuliert kategorisch Forderungen an die Hamas: Sie solle "keinerlei terroristische Tätigkeit zulassen", Israel anerkennen und "auf radikale Ansichten verzichten". In der Geschichte, so der russische Diplomat, gebe es "nicht wenig Fälle, in denen Radikale, die an die Macht kamen, eine mehr realistische und konstruktive Position einnahmen".

Neuauflage der Achse Paris-Berlin-Moskau?

Russlands Versuch, mit der Hamas ins Gespräch zu kommen, diene den Interessen der Amerikaner und der Europäer, denen an einer Isolierung der palästinensischen Regierung nicht gelegen sein könne, urteilt Georgij Mirskij, Israel-freundlicher Nahostexperte an der Moskauer Akademie der Wissenschaften. Russland könne die Hamas vom Gewaltverzicht überzeugen und zugleich die Schaffung eines anerkannten Palästinenserstaates fordern. Damit könne Russland "viel für eine friedliche Regelung des Nahost-Konfliktes tun". In diesem Sinne wüchse dem Kreml die Rolle zu, die Führungsmänner der Hamas nur auf die weitere strenge Bearbeitung der US-Außenministerin Condoleezza Rice vorzubereiten. Auf dass aus militanten Islamisten handzahme Abhängige am Tropf amerikanischer Zuwendungen werden.

Als Vermittler zwischen den Konfliktparteien versucht sich Russland auch in der Auseinandersetzung um das iranische Atomprogramm. Bis Irans Präsident Mahmud Ahmadineschad mit Brandreden gegen Israel und öffentlichen Zweifeln am Holocaust anfing, die Moskowiter zu irritieren, beharrte Russland auf dem völkerrechtlich unstrittigen Recht Irans auf friedliche Nutzung der Atomenergie. Gleichzeitig machten Moskaus Diplomaten stets deutlich, dass Russland kein Interesse am Aufkommen einer militärischen Nuklearmacht an den Südgrenzen der Staatengemeinschaft GUS hat. Der russische Vorschlag, gemeinsam mit den Iranern Uran für Kernkraftwerke anzureichern, zielt vor allem auf Zustimmung in Europa. Berater Putins legen Wert darauf, dass die Beziehungen zu Europa, vor allem zu Deutschland und Frankreich dem Kreml wichtiger sind als die zum Regime in Teheran.

Russlands Premierminister Michail Fradkow zeigt sich derweil "beunruhigt", dass die Iraner die für ursprünglich für den 16. Februar in Moskau angesetzten Verhandlungen über ein gemeinsames Anreicherungsprojekt verschieben wollen. Am liebsten wäre den Russen, bei dem Versuch, Iran auf eine friedliche Kernenergienutzung festzulegen, Europäer zu beteiligen. Deutschland und Frankreich, so Konstantin Kossatschow, Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses der Staats-Duma wären geeignete dritte Partner für eine Vereinbarung über Uran-Anreicherung mit Iran. Den Wunsch, an einer außenpolitischen Achse Paris-Berlin-Moskau zu arbeiten, hat Russlands Führung nicht aufgegeben.
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Beitragvon micha » Mo Mai 08, 2006 01:24:24:

Heute schrieb ich an die Faxadresse des Verteidigungsministeriums:

Dr. Franz Josef Jung MdB
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel: 030 / 227 75447
Fax: 030 / 227 76447
EMail: franz-josef.jung@bundestag.de


Sehr geehrter Bundesverteidigungsminister Jung, sehr geehrter Herr Dr. Jung!
Sehr geehrte Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums!

Mein Fax hat ausschließlich den Sinn, das deutsche Verteidigungsministerium auf eine eventuelle Gefährdung Deutschlands durch eine "Schläfer-Airline", wohl mit dem Iran als Hintergrund, als Geldgeber und Initator, aufmerksam zu machen. Das Scenario wäre: Die Zivilflugzeuge fliegen wie gewohnt europäische Großflughäfen an, in Deutschland Frankfurt, Berlin, München etwa, in Europa Paris, London etc. Die Flüge sind zeitlich koordiniert. Kurz vor Erreichen der Landebahn drehen diese Flugzeuge ab und werfen ihre Bombenlast auf die Großstädte, oder aber sie stürzen auf Ziele. Wie der Iranische Ministerpräsident heute sagte: zur gegebenen Zeit werden wir antworten, sollte es zu Sanktionen kommen. Der Zeitpunkt des Einsatzes wird voraussichtlich aber ein konkreter Angriff auf den Iran sein. Für die Annahme habe ich meine Gründe aufgrund von Beobachtungen als Fluggast der Qatar-Airline.

Meinem Reisebüro schrieb ich vor ein paar Tagen:

mein Versuch, die Qatar Airline Frankfurt für die absichtliche Manipulation meines Rückticket in die Ungültigkeit, damit ich nochmal zahle, mitverantwortlich zu machen, ist fehl geschlagen. Das Büro dort antwortet nicht. Meine Daten entnehmen Sie bitte unten.

Damit muss ich Ihnen leider die Verantwortung geben, da Sie diese Airline vermittelt haben. Nach allen meinen Beobachtungen, auch schon beim Hinflug-Desaster, als ein Teil der Gäste in Doha festsaß, handelt es sich bei der Line nicht um ein Wirtschafts- sondern um ein Kommandounternehmen. Die untere und mittlere Serviceschicht hat Null Kompetenzen, plötzliche Ideen kommen von oben. So erhielten die Leidtragenden, auch ich, plötzlich einen Freiflug Frankfurt-Bangkok als Ausgleich für das Desaster, gültig ein Jahr, ein voucher Zettel, der nun nicht eingelöst wird, trotz vielmaligen Ermahnens. Es ist klar, diese Airline hat anderes im Sinn.

In diesem Zusammenhang war die Nachricht vor ein paar Wochen, Qatar wolle die finanziell in Bedrängnis gekommene Hamas unterstützen, höchst aufschlussreich. Bringt man diesen publizistischen Eifer mit der Airline als "Kommandounternehmen" zusammen, dann kann zunächst einmal geschlossen werden, dass Gelder für die Hamas möglichst auch von Fluggästen herausgepresst werden sollen. Die Airline in diesem kleinen Land, das keinen Tourismus hat, kann vom dortigen Staatsgebilde nicht getrennt werden. Wirtschaftliche Unvernunft, nämlich eigene Fluggäste derart zu verprellen, erklärt sich nur dann, wenn eben die Kommandostruktur gilt und der wirtschaftliche Faktor nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Der nächste Schluss, ein dringender Verdacht, ist, dass es sich um eine "Schläferairline" mit dem Iran im Hintergrund handelt, die aktiv wird, wenn der Iran angegriffen wird, oder bei sonst einer Gelegenheit. Dann werden die Zivilflugzeuge ganz normal die bisherigen Zentren anfliegen, jedoch mit Bomben, vielleicht den schmutzigen Bomben, vollgeladen sein. Das kurze Abdrehen vom Zielflughafen kann dann nicht mehr verhindert werden.

In diesem Zusammenang ist auch eine andere Beobachtung zu berücksichtigen. Eine Ankündigung Katars, New Orleans wegen "Katrina" zu helfen, dient propagandistischen Zwecken, da an der US-Regierung und Hilfsorganisationen vorbei mit ideologischer Rechtfertigung agiert werden soll. Das gigantische Horrorscenario mit dem Einsatz der Flugzeuge scheint nämlich schon jetzt Rechtfertigungen vor Bevölkerungsteilen und eine Abtrennung feindlicher Regierungen hervorzurufen.

Wegen dieses dringenden Verdachtes bitte ich, die entsprechenden deutschen Behörden zu verständigen, damit die Airline wenigstens beobachtet werden kann. Vielleicht bestehen ja auch schon geheime Kenntnisse.

Ich fordere Sie auf, mein Rückflugticket zu erstatten, zusammen mit einem Bonus für die Rückflugverteuerung, denn Sie haben diese Airline vermittelt.

--------------------------------

So hatte ich meinem Reisebüro geschrieben. Die Beobachtungen gebe ich nun an Sie, sehr geehrter Herr Dr. Jung, weiter.

Mit freundlichem Gruß
micha vonRhein
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Beitragvon micha » Mi Mai 10, 2006 05:30:21:

9. Mai 2006 Spiegel Online

DOKUMENTATION

"Der Wille Gottes wird über alles obsiegen"

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat einen 18-seitigen Brief an US-Präsident George W. Bush geschrieben. Das Schreiben liegt der Nachrichtenagentur Reuters vor. Im folgenden Auszüge daraus, in einer Reuters-Übersetzung:

"Herr George Bush,

seit einiger Zeit denke ich darüber nach, wie die unleugbaren Widersprüche, die auf internationalem Gebiet bestehen, zu rechtfertigen sind. ... Viele Fragen bleiben unbeantwortet. Dies hat mich dazu veranlasst, einige dieser Widersprüche und Fragen zu diskutieren, in der Hoffnung, dass dies zu einer Gelegenheit führt, sie neu zu betrachten.

Kann jemand Jesus Christus (Friede sei mit Ihm), dem großen Boten Gottes, sich verpflichtet fühlen, die Menschenrechte zu respektieren, Liberalismus und ein Zivilisationsmodell präsentieren, seine Gegnerschaft zur Weiterverbreitung von Atomwaffen und Massenvernichtungswaffen erklären,'Krieg gegen den Terror' zu seinem Leitmotiv machen und schließlich auf eine vereinte internationale Gemeinschaft hin arbeiten - eine Gemeinschaft mit Christus und den Tugendhaften der Erde, die eines Tages regieren werden - und dann zur gleichen Zeit Länder angreifen, das Leben, den Ruf und den Besitz von Menschen zerstören lassen, um der geringen Aussicht auf die Anwesenheit einiger weniger Krimineller in einem Dorf, einer Stadt oder beispielsweise einem Konvoi willen das ganze Dorf, die ganze Stadt oder den ganzen Konvoi in Brand setzen?

Oder ein Land wird wegen der Möglichkeit, dass dort Massenvernichtungswaffen existieren, besetzt, rund 100.000 Menschen werden getötet, seine Wasserquellen, Landwirtschaft und Industrie zerstört, an die 180.000 ausländische Soldaten werden dorthin geschickt, die Privatsphäre der Bürger wird verletzt und das Land um womöglich 50 Jahre zurückgeworfen.

...

Selbstverständlich, Saddam war ein mörderischer Diktator. Der Krieg wurde aber nicht geführt, um ihn zu stürzen; das hehre Ziel des Krieges war, Massenvernichtungswaffen zu finden und zu zerstören.

...

Herr Präsident,

Sie wissen vielleicht, dass ich Lehrer bin. Meine Schüler fragen mich, wie können diese Taten mit den Werten versöhnt werden, die zu Beginn dieses Briefes dargestellt wurden, und mit der Verpflichtung gegenüber den Traditionen Jesu Christi (Friede sei mit Ihm), dem Boten des Friedens und der Vergebung.

In Guantanamo gibt es Gefangene, die nicht vor Gericht gestellt wurden, die keinen Rechtsvertreter haben, deren Familien sie nicht sehen können und die sich offensichtlich in einem merkwürdigem Land außerhalb ihrer Heimatländer wiederfinden. Die Bedingungen und ihr Schicksal unterliegen keiner internationalen Kontrolle. Niemand weiß, ob sie Gefangene sind, Kriegsgefangene, Angeklagte oder Kriminelle.

...

Junge Menschen, Studenten und der einfache Mann haben viele Fragen über das Phänomen Israel. Ich bin sicher, Sie kennen einige davon. In der Geschichte der Menschheit sind schon viele Länder besetzt worden, aber ich denke, dass ein neues Land mit einem neuen Volk geschaffen wird, ist ein neues Phänomen, das es nur in unseren Zeiten gibt.

...

Herr Präsident,

Ich bin mir sicher, Sie wissen wie - und zu welchem Preis - Israel geschaffen wurde: Viele Tausende wurden dabei getötet. Millionen aus der angestammten Bevölkerung wurden zu Flüchtlingen gemacht.

...

Ein Regime wurde errichtet, das nicht einmal gegenüber Kindern Gnade walten lässt, Häuser zerstört, während die Bewohner noch drinnen sind, und schon vorab eine Liste und Pläne veröffentlicht, Attentate auf Palästinenser zu verüben, und zudem tausende Palästinenser in Haft hält.

...

Eine weitere große Frage der Menschen ist, warum dieses Regime unterstützt wird. Steht die Unterstützung für dieses Regime in Einklang mit den Lehren Jesu Christi (Friede sei mit Ihm) oder Moses' (Friede sei mit Ihm) oder liberalen Werten?

...

Wie kann es sein, dass jede technologische oder wissenschaftliche Errungenschaft, die im Nahen Osten erreicht wird, als eine Bedrohung für das zionistische Regime interpretiert und dargestellt wird? Ist nicht wissenschaftliche Forschung und Entwicklung eines der Grundrechte der Völker?

...

Im Fall Irak wurde gelogen. Was war das Ergebnis? Ich habe keinen Zweifel daran, dass Lügen in jeder Kultur verwerflich sind und dass man selbst nicht belogen werden möchte."

...

Herr Präsident,

der 11. September war ein abscheulicher Vorfall ... Unsere Regierung hat umgehend ihre Entrüstung über die Attentäter geäußert und den Hinterbliebenen ihr Beileid ausgesprochen .... Der 11. September war keine einfache Aktion. Konnte sie ohne die Zusammenarbeit mit Geheim- und Sicherheitsdiensten geplant werden - oder ohne ihre weitgehende Infiltration? Natürlich ist dies nur eine wohlbegründete Vermutung. Warum wurden die verschiedene Aspekte des Angriffs geheim gehalten? Warum wird uns nicht gesagt, wer seiner Verantwortung nicht gerecht wurde? Und warum wurden diejenigen, die dafür verantwortlich sind, nicht identifiziert und vor Gericht gestellt?

...

Die amerikanischen Bürger lebten in ständiger Angst vor neuen Angriffen, die jeden Moment und an jedem Ort stattfinden könnten ... Warum haben die Medien - anstatt ein Gefühl der Sicherheit zu geben und für Beruhigung zu sorgen - das Gefühl der Unsicherheit noch verstärkt?

Manche glauben, dass dieser Medienhype den Weg für einen Angriff auf Afghanistan bereitet hat und die Rechtfertigung dafür war.

...

Herr Präsident,

die Geschichte lehrt uns, dass repressive und grausame Regierungen nicht überleben. Gott hat das Schicksal der Menschen in ihre Hände gelegt. Der Allmächtige hat aber das Universum und die Menschheit nicht sich selbst überlassen. Viele Dinge sind gegen die Wünsche und Pläne von Regierungen geschehen. Dies lehrt uns, dass eine höhere Macht am Werk ist und alle Ereignisse von Ihm festgelegt sind.

...

Die Menschen dieser Welt sind nicht glücklich damit, wie die Dinge stehen, und geben wenig auf die Versprechen und Aussagen einer Reihe von Staats- und Regierungschefs ... Die Menschen protestieren gegen die zunehmende Kluft zwischen Besitzenden und Habenichtsen, zwischen reichen und armen Ländern. Die Menschen stößt die zunehmende Korruption ab. In vielen Ländern sind die Völker wegen der Angriffe auf ihre kulturellen Fundamente und wegen des Verfalls der Familien aufgebracht ... Die Völker der Erde setzen kein Vertrauen in internationale Organisationen, weil ihre Rechte nicht von diesen Organisationen vertreten werden.

Liberalismus und Demokratie westlichen Stils waren nicht im Stande, die Ideale der Menschlichkeit umzusetzen. Die beiden Konzepte sind heute gescheitert. Diejenigen, die verstehen, hören bereits, wie Ideologie und Gedankengebäude der liberalen demokratischen Systeme in sich zusammenfallen und zerbrechen.

Herr Präsident, ob wir mögen oder nicht, die Welt wird angezogen vom Glauben an den Allmächtigen und die Gerechtigkeit und der Wille Gottes wird über alles obsiegen."

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micha
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Beitragvon micha » Fr Mai 12, 2006 14:00:12:

Zitat aus der "Welt"
Ahmadi-Nedschad bezeichnet westliche Staaten als Heuchler
Geheimdienst: Teheran sucht Hilfe bei Venezuela

Jakarta - Der iranische Präsident Mahmud Ahmadi-Nedschad hat die westlichen Staaten der Heuchelei beschuldigt. Deren Bedenken gegen das iranische Atomprogramm seien eine große Lüge und sollten nur ihre eigenen Waffenproduktionen verdecken, sagte er am Mittwoch während eines Besuchs in Indonesien. Zugleich verteidigte er seinen Brief an den amerikanischen Präsidenten George W. Bush als die richtige Entscheidung und wollte die kühle US-Reaktion auf das Schreiben nicht kommentieren. Der Iran steht im Verdacht, hinter seinem Atomprogramm die Entwicklung von Atomwaffen zu verstecken. Er hat diesen Vorwurf wiederholt zurückgewiesen.

"Ich sage Ihnen, sie sind nicht wegen des Atomprogramms besorgt ... Sie betreiben selbst Atomprogramme und bauen sie Tag um Tag aus. Sie testen jeden Tag neue Arten von Massenvernichtungswaffen", sagte Ahmadi-Nedschad während einer Pressekonferenz in Jakarta. "Die großen Mächte tun so, als ob sie besorgt wären, aber das ist eine große Lüge." Das iranische Volk leiste Widerstand gegen die falschen Entscheidungen der internationalen Gemeinschaft und sei in ausreichendem Maße dazu imstande, seine Rechte zu verteidigen. Die USA und die EU drängen derzeit auf eine härtere Gangart der internationalen Gemeinschaft, um sicherzustellen, daß der Iran keine Atomwaffen entwickelt.

In seinem Brief an Präsident Bush hatte Ahmadi-Nedschad am Montag die amerikanische Außenpolitik an den Pranger gestellt, ohne im Atomkonflikt konkrete Vorschläge für einen Lösungsweg zu machen. Die Vereinigten Staaten wiesen das Schreiben als diplomatisches Störmanöver zurück und bemängelten, der iranische Präsident sei nicht auf die Bedenken der internationalen Gemeinschaft wegen des Atomprogramms des Landes eingegangen. Der Brief war der erste offizielle diplomatische Kontakt zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten seit Jahrzehnten.

Gegenwärtig versucht Teheran auf verschiedenen diplomatischen Wegen, Verbündete gegen den Westen zu sammeln. Dabei setzt die iranische Regierung auf einige asiatische Staaten, mehr und mehr aber auch auf Länder in Lateinamerika.

Folgt man den Einschätzungen westlicher Geheimdienste, strebt Teheran eine Zusammenarbeit vor allem mit der amerikafeindlichen venezolanischen Regierung auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung von Nukleareinrichtungen an. In einer späteren Phase der Kooperation sei sogar an die Einrichtung gemeinsamer Nuklearanlagen zu Forschungszwecken in Venezuela gedacht. Venezuelas Präsident Hugo Chávez, der den Iran bereits fünfmal besuchte, baut darauf, von dem fortgeschrittenen Wissen der Iraner auf dem Feld der Atomenergie zu profitieren. Am 3. Oktober 2005 verkündete Hugo Chávez, daß sein ölreiches Land künftig auch auf die Atomkraft setzen werde. Glaubt man dem der WELT vorliegenden Geheimdienstdossier, sollen Gespräche zwischen Venezuela und dem Iran in dieser Sache im Januar dieses Jahres stattgefunden haben.

Mit Kuba habe es ähnliche Gespräche gegeben. Am 3. November 2005 traf der iranische Sondergesandte des Präsidenten und Stellvertretende Außenminister, Saeed Jalili, in Havanna ein, um die Möglichkeiten einer gemeinsamen Kooperation auf dem Gebiet der Nuklearforschung zu erkunden. Nach Geheimdienstberichten sollen kubanische und venezolanische Studenten im Iran an Atomforschungsprojekten teilhaben, um später in ihren jeweiligen Heimatländern als Atomexperten tätig zu sein. Auch soll sich Venezuela bereit erklärt haben, Uran an den Iran zu liefern.

Darüber hinaus lassen sich immer wieder Gerüchte vernehmen, nach denen sich Venezuela um den Kauf iranischer Raketentechnologie bemüht. Diese Gerüchte dementiert das Außenministerium in Caracas bislang allerdings regelmäßig. rtr/J.S.

Artikel erschienen am Do, 11. Mai 2006

Die Erde steuert auf eine neue Kuba-Krise zu. Der Weltkrieg ist in Sichtweite.
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micha
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Beitragvon micha » Sa Feb 02, 2008 01:36:18:

Spiegel Online Bericht:

CIA-SCHLAG IN PAKISTAN
Ende der Schonzeit für Musharraf
Von Matthias Gebauer und Yassin Musharbash

Mit einer Hellfire-Rakete tötet die CIA in Pakistan einen ranghohen al-Qaida-Führer und stürzt den pakistanischen Präsidenten Musharraf in arge Nöte. Denn die USA führen ihren Anti-Terror-Krieg jetzt auf eigene Faust - gegen den Willen des Machthabers.

Berlin – Es war eine Präzisions-Mission der CIA. Lautlos und ferngesteuert kreiste eine unbemannte Predator-Drohne über Khushali Torikel, einem Kaff in der unzugänglichen und gesetzlosen Region Wasiristan, gleich an der pakistanischen Grenze zu Afghanistan. Live sendete die Drohne ihre gestochen scharfen Bilder an die Kommandozentrale der CIA. Als sich die Strategen des US-Geheimdienstes schließlich sicher waren, dass sie ihr Ziel im Fadenkreuz der Drohne erfasst hatten, drückten sie auf den roten Knopf. . .

Immer wieder staunten auch die deutschen Behörden in den vergangenen Monaten, wie detailliert die USA Trainingscamps lokalisieren und haufenweise elektronische Protokolle von E-Mail-Verkehr und nahezu jedem Telefongespräch aus der Region auf den Tisch legen können. Teils waren die Erkenntnisse, die sie gerade in den Ermittlungen gegen die Sauerland-Bomber vorlegten, so genau, dass man annehmen musste, die CIA habe Quellen in den Lagern selber.


Wenn die Souveränität eines anderen Landes übergangen wird, um Kriegs Ziele zu erreichen, haben wir eine übernationale Kriegs Qualität, ein Kriterium für die Bezeichnung "Dritter Welt Krieg".

Noch aber sind wir an der Schwelle. Weltweite Terror Aktionen im Untergrund, zeitgleiche Selbstmord Attentate der Al Qaida zunehmend durch manipulierte Kinder und geistig Behinderte als Stpengstoff Träger mit Fernzündung im Irak, die Nadelstich Raketen der Hamas auf Israel, die neue Front der Taliban in Afghanistan, die islamistischen Säuberungen in Afrika, die Terror Unterstützung des Iran, alles zusammen schiebt die Nationen auf die Schwelle eines Weltkrieges. Sie sind gezwungen kriegstechnisch aufzurüsten. Die Weltwirtschaft leidet bereits im zivilen Bereich und profitiert von den Kriegs Vorbereitungen.

Der Iran ruderte ein wenig zurück. Seine Atomwaffen Pläne wurden zurück gestellt. Die Verletzbarkeit des Landes durch einen Stausee, der sich über die Haupt Stadt ergießen kann, wenn er angegriffen wird, hat einen Denk Prozess in Gang gesetzt, die islamische Welt Revolution eher verdeckt zu fördern. Ein Präventiv Schlag der USA und Israels drohten. Umso intensiver geht es weiter mit dem Iran Netzwerk, das weltweit agiert und das Al Qaida Netzwerk an Umfang weit in den Schatten stellt. Der Unterschied beider Netzwerke: der Iran hat Land und Menschen zu verteidigen, die Al Qaida operiert ohne Land, allenfalls mit Hilfe von Schlupf Winkeln in den Bergen zwischen Afghanistan und Pakistan.

In diese Schlupfwinkel reichen nun die technischen Möglichkeiten der USA hinein. Der Aufbau kostete mehr als der gesamte Kriegs Einsatz gegen Hitler, dessen bin ich mir sicher.
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