Fortsetzung von oben:
Der Körper Europa wird weiter kranken, wenn Selbst Reinigungs Mechanismen entsprechend einem Immun System fehlen. Die Vielfalt der Staaten eignet sich für einen friedlichen Wettkampf um beste Lösungen, die dann auch belohnt werden. Ein Beispiel:
Man geht zunächst davon aus, dass die Zahl der Korruptions Fälle prozentual zur Bevölkerungs Dichte überall konstant ist. Also können die aufgedeckten Fälle, die Anklagen und das Volumen der Korruptions Fälle gewichtet werden. Staaten können sich auf diese Weise Punkte verdienen, um beim nächsten Mal ein stärkeres Stimmengewicht in der EU zu erhalten. Ähnliche Punkte Systeme könnten das Verwaltungs System betreffen. Übergewicht von staatlicher Bürger Verwaltung würde zu Punkt Abzügen führen. Umfragen über ein Land und über das Verhalten seiner Bürger, die jeweils in allen anderen Ländern der EU stattfinden, könnten zu Punkt Gewinn oder Verlust führen. Kriterien für solche Bewertungen gibt es genug. Nur ein solches Belohnungs System ist in der Lage, den Körper Europa im Sinne der Bürger zu trainieren.
So war also der Selbst Reinigungs Faktor gemeint. Gerade soeben kommt die Eilmeldung, dass eine Einigung in Brüssel zur EU Verfassung erreicht wurde, ein Riesen Erfolg für Kanzlerin Angela Merkel. Erst einmal wird darurch die Handlungs Fähigkeit der EU mit einer schlankeren Verwaltung gestärkt. In Sicherheits Fragen müssen alle Staaten an einem Strang ziehen, wirtschaftlich können Normierungen geschaffen werden, die den Handel erleichtern. Der Körper EU hat damit gegeüber anderen Ländern und Wirtschafts Blöcken an Bedeutung und Gewicht gewonnen, auch wenn das beschriebene Selbst Reinigungs Konzept nicht enthalten ist und auch die neue Macht Verteilung relativ starr bleibt. Gerade sie muss "lebendig" sein. Der Verzicht auf Macht Symbole kann sehr begrüßt werden, weil sie dann zu "Fest Symbolen" werden - viel besser. Statt Verfassung und Gesetzen gibt es Verordnungen, ein kluger Schachzug, der das Risiko erneuter Volks Abstimmungen vermeidet. Wir haben einen Europa Schub, den anere Blöcke regelrecht ein wenig neidisch machen könnten.
Spiegel Online:
DER KOMPROMISS - SO WIRD DIE EU REFORMIERT
Das Mandat des EU-Gipfels
... legt den Rahmen für die jetzt folgende EU-Regierungskonferenz fest, die die neuen EU-Grundlagenverträge im Detail ausformulieren soll. Diese neuen Grundlagenverträge sollen ab 2009 gelten (rechtzeitig zur Europawahl) - und die EU-Verfassung ersetzen, die 2005 bei Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden gescheitert war. Im Detail soll die EU dabei in folgenden Punkten reformiert werden:
Der neue EU-Präsident
Der Europäische Rat (womit die EU-Gipfel und die Gesamtleitung der EU gemeint sind) soll für jeweils zweieinhalb Jahre von einem dafür bestimmten Präsidenten geleitet werden. Die Präsidentschaft des normalen Ministerrates rotiert dagegen weiter wie bisher alle sechs Monate zwischen den EU-Staaten.
Das Europa der zwei Geschwindigkeiten
Staaten wie Großbritannien können aus EU-Beschlüssen über engere Zusammenarbeit in Fragen der Justiz- und Polizeizusammenarbeit aussteigen. Auch in der Sozialpolitik können Staaten aus der gemeinsamen Politik ausscheren. Wenn innerhalb von vier Monaten keine Einigung erreicht wird, können jene Staaten, die das wollen, vorangehen – Experten sprechen dann vom "Europa der zwei Geschwindigkeiten".
Die Außen- und Sicherheitspolitik
... soll "Gegenstand besonderer Verfahrensweisen" sein. Das heißt: Dieser Bereich wird nach wie vor anders geregelt als die übrige EU-Arbeit. EU-Kommission und Europaparlament bekommen keine erweiterten Zuständigkeiten in der Außenpolitik. Der Außenminister der EU, der im Einvernehmen mit den Regierungen arbeitet, heißt auf Wunsch der Briten offiziell "Hoher Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik". Er ist auch Vizepräsident der EU-Kommission. Der große Vorteil dieser Regelung: Bisher ist für EU-Außenpolitik sowohl die Kommission als auch der Rat der EU-Staats- und Regierungschefs zuständig – diese Doppelstruktur wird nun beseitigt. Der neue Chefdiplomat erhält außerdem einen eigenen Machtapparat: Die EU baut einen eigenen diplomatischen Dienst auf.
Weniger EU-Kommissare
Die EU-Bürokratie schrumpft. Die Zahl der EU-Kommissare wird von derzeit 27 auf 15 im Jahr 2014 reduziert. Bisher ist jeder EU-Staat immer mit einem Kommissar vertreten - das ist dann nicht mehr der Fall, künftig wird ausgewählt.
Mehr Rechte für die Parlamente
Binnen acht Wochen können nationale Parlamente gegen geplante EU-Gesetze Einspruch erheben, falls sie meinen, dass sie die nationale Zuständigkeit verletzen. Das Europaparlament entscheidet künftig gleichberechtigt mit dem Rat der EU-Staats- und Regierungschefs über den EU-Haushalt.
EU-Bei- und Austritt neu geregelt
Erstmals erlaubt der EU-Vertrag offiziell den freiwilligen Austritt eines Staates - inoffiziell war dies schon bisher möglich (Beispiel Grönland). Beitrittswillige Staaten müssen die Werte der EU respektieren und sich verpflichten, diese zu fördern. Mit diesen Formulierungen wird Forderungen aus Frankreich und den Niederlanden nach strikteren Beitrittskriterien entsprochen.
Charta der EU-Grundrechte
Die Grundrechte-Charta ist nicht mehr Teil der eigentlichen EU-Verträge. Durch einen Verweis wird sie jedoch für ebenso bindend erklärt wie der Vertrags selbst - allerdings wird Großbritannien ausgenommen, das keine Verfassung hat und deshalb fürchtete, durch die europäische Grundrechte-Charta eine Verfassung von außen aufgezwungen zu bekommen.
Keine Fahne, keine Hymne, keine Verfassung, keine Gesetze
Die in der EU-Verfassung einst vorgesehenen Symbole der EU - Fahne und Hymne – sollen in den jetzt geplanten Verträgen nicht mehr auftauchen. Sie werden aber faktisch beibehalten. Das Wort "Verfassung" ist ebenfalls gestrichen, es ist nur von neuen EU-Grundlagenverträgen die Rede. Auch "Gesetze" erlässt die EU künftig nicht, sondern weiter nur sogenannte Richtlinien und Verordnungen.
Das nächste Ziel wären nun die Selbt Verbesserungs oder Selbst Reinigungs Systeme, von denen oben die Rede war, damit Europa nicht auf der Stelle tritt, sondern dynamisch qualitativ wächst.