Türken oder Türkei in Deutschland

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Türken oder Türkei in Deutschland

Beitragvon micha » Sa Feb 09, 2008 13:02:27:

Spiegel Online berichtet soeben:
Berlin - Der Staatsbesuch des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan stellt die deutsch-türkischen Beziehungen auf die Probe. Der CSU-Vorsitzende Erwin Huber wies die überraschende Forderung Erdogans nach Gymnasien und Universitäten mit türkisch-sprachigem Unterricht in Deutschland zurück: Dies sei "Gift für die Integration", sagte Huber der Zeitung "Bild am Sonntag". Die Folge wären Ghettos und eine "Klein-Türkei" in Deutschland.

Dagegen machte der Oppositionsführer im Berliner Abgeordnetenhaus, Friedbert Pflüger (CDU), Positives an Erdogans Vorschlag aus. "Ich setze mich für eine private türkische Elite-Universität in Deutschland ein", sagte Pflüger, der auch CDU-Präsidiumsmitglied ist, dem Blatt. Die türkischstämmige Bevölkerung der Bundesrepublik brauche Eliten und dafür brauche sie Vorbilder aus ihren eigenen Reihen.


Identitäts Verlust und Elite Universitäten geistern in den Köpfen. Der Schreibtisch nimmt dazu Stellung:

Richtig wäre eine türkisch gestützte Universität mit Germanistik im Pflicht Nebenfach für alle Studenten. Huber macht den Fehler, den Anteil der Deutsch Türken auszugrenzen und gleichzeitig die Universität als solche anzugreifen. In jeder Universität ist schon deshalb Mehrsprachigkeit unumgänglich, weil Fachartikel in allen Fächern Länder übergreifend sind.

Herr Pflüger macht den Fehler, den Vorschlag Erdogans in der Unions Schublade Elite Universitäten zu verstauen und mit pädagogischem Eifer Eliten für Türken züchten zu wollen.

Beide haben völlig übersehen, dass jede Universität eine Stütze des säkularen Systems der Türkei wäre, weil Wissenschaft religiöse Fragen ausgrenzen muss. Auch für Deutsche, denen die Türkei wichtig ist, könnte sich eine solche Universität als sehr gute Alternative erweisen.
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Beitragvon micha » Di Feb 12, 2008 05:48:34:

Spiegel Online zu den gegenteiligen Reaktionen deutscher Politiker auf Erdogan:

Hamburg/Berlin - Der türkische Ministerpräsident Erdogan hatte seine in Deutschland lebenden Landsleute vor Assimilation gewarnt - dagegen wendet sich jetzt Kanzlerin Merkel. Die CDU-Vorsitzende wirft Erdogan eine falsche Vorstellung von Integration vor: Der Begriff bedeute, sich in die Lebensweise eines Landes hineinzufinden, sagte sie heute in Hamburg. Wer die deutsche Staatsbürgerschaft besitze, sei Staatsbürger ohne Abstriche. "Die Loyalität gehört dann dem deutschen Staat. Deshalb glaube ich, dass wir über das Integrationsverständnis schon auch mit dem türkischen Ministerpräsidenten noch weiter diskutieren müssen."

Bundeskanzlerin Merkel: "Die Loyalität gehört dann dem deutschen Staat"
Erdogan hatte die Deutsch-Türken gestern auf einer Veranstaltung in Köln vor Assimilation gewarnt - aber zugleich betont, das Erlernen der deutschen Sprache sei wichtig. Merkel begrüßte diese Äußerungen, unterstrich allerdings, das dauerhafte Leben in einem Land bringe es auch mit sich, die Gewohnheiten in diesem Land anzunehmen. "Deshalb, denke ich, sind wir hier noch nicht am Ende der Diskussion."

Nach dem Kölner Auftritt des türkischen Regierungschefs forderte CSU-Chef Erwin Huber eine Überprüfung der EU- Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. "Erdogan hat türkischen Nationalismus auf deutschem Boden gepredigt. Das ist antieuropäisch und belegt unsere Bedenken hinsichtlich eines EU-Beitritts der Türkei", sagte Huber dem "Münchner Merkur". "Man muss jetzt überlegen und prüfen, ob unter diesen Umständen die Fortführung der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei überhaupt noch sinnvoll ist", zitiert die Zeitung Huber.

Auch der bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein kritisierte die Rede. "Diese Rede war höchst unerfreulich", sagte der CSU-Politiker der "Nürnberger Zeitung". Mit dem Appell an seine Landsleute, sich nicht zu assimilieren, stelle Erdogan die türkische Sprache und Kultur eindeutig über die deutsche. Es sei zwar nicht verboten, wenn sich der Premier bei seinem Deutschland-Besuch an die türkische und türkischstämmige Gemeinschaft wende, die Art und Weise aber, wie er es getan habe, sei "aus deutscher Sicht höchst problematisch", wird Beckstein zitiert.

Der Vorsitzende des Islamrats in Deutschland, Ali Kizilkaya, nannte die Aufregung um Erdogan unverständlich. "Assimilation abzulehnen steht doch nicht im Gegensatz zu Integration, sagte er dem "Tagesspiegel". "Wir leiden schließlich in Deutschland darunter, dass viele junge Migranten gar keine Identität mehr haben." Der Regierungschef dürfte vielen Türken aus dem Herzen gesprochen haben, als er seine Landsleute aufgefordert habe, die Ursprungskultur nicht zu vergessen, aber sich zu integrieren und die deutsche Sprache zu lernen.

Auch die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth bewertete die Auftritte Erdogans in Deutschland positiv und monierte, die gegenwärtige Integrationsdebatte sei von großer Unkenntnis geprägt. Erdogan habe dazu beigetragen, nach der Brandkatastrophe von Ludwigshafen die Emotionen einzudämmen. Es sei bemerkenswert, dass er als erster türkischer Regierungschef seine Landsleuten in Deutschland aufgerufen habe, deutsch zu lernen.

Der SPD-Vorsitzende Kurt Beck mahnte, beide Seiten seien aufgefordert deutlich zu machen, "dass wir zusammengehören". Mit den Integrationsbemühungen verbinde die deutsche Seite keinesfalls den Anspruch, " dass Menschen, die aus der Türkei zu uns gekommen sind, ihre kulturelle oder religiöse Integrität aufgeben müssen"


Nicht so schnell assimilieren heißt türkische Identität bewahren, integrieren heißt Loyalität zur Staats Angehörigkeit. Damit befindet sich Erdogan genau auf der Linie der europäischen Maxime, mit der jeweiligen Identität einer größeren Gemeinschaft zu nützen. Der Aufschrei der Rechten in Deutschland ist lediglich die Folge von Ängsten, die Eigenschaft einer insgeheim gepflegten und heimlich gehegten Herren Rasse zu verlieren.

Die deutsche Staatsmacht gebärdet sich mehr und mehr als Nachfolge Staat des Dritten Reiches und übernimmt die Menschen Verachtung und Bevormundung gegenüber großen Teilen der Bevölkerung. Türken werden ungleich behandelt. Bayern pflegt seine Identität, Türken sollen es nicht. Als Menschen zweiter Klasse werden Deutsche im Ausland behandelt, weit unter dem Level der Türken in Deutschland. Ihnen wird die deutsche Staatsangehörigkeit gegeben, aber sie haben nicht die gleichen Rechte.

Ich spreche von meinem Sohn Alexander, deutscher Staatsbürger, der am Valentins Tag übermorgen 1 Jahr und 4 Monate alt wird. Ihm wird sein Kindergeld verwehrt, angeblich weil er zur Zeit nicht in Deutschland gefüttert wird.

Damit wird eines klar. Erdogan hat Neid geweckt. Deutsche Politiker wünschen sich die gleiche Begeisterung vor großen Mengen. Sie haben sie nicht. Die Menge spürt nämlich, dass sie abgezockt wird. Im Ernstfall steht sie einsam und allein da, während sich eine Parteien und Polit Klasse der Steuern fast beliebig bedient. Deutsche Identität gibt es nicht.

"Die Union wütet gegen die Türkei" (Spiegel Online soeben). Vor dem Hintergrund der Brandruine in Ludwigshaven mit vielen türkischen Brandopfern, darunter Frauen und Kinder, wüten deutsche Politiker pietätlos gegen eine türkische Minderheit, die eine Identität hat. Deutsche Identität zu erzwingen, war einst Sache der Nazis - grausige Identität. Keine Identität zu haben, eine Wunsch Identität erzwingen zu wollen, die es nicht gibt, ist nun Sache der Wütenden.

PS

So langsam tröpfelt die zweifelhafte Erkenntnis in die Medien, die Brandursache in Ludwigshaven sei im Keller gewesen. Dorthin verweisen Neonazis. Dort hätte es eine "morode Elektrik" gegeben. Die Medien glauben diesen Darstellungen der möglichen Täter. Sie glauben den beiden Mädchen nicht, die einen Mann gesehen haben, der in einem Kinderwagen Feuer gelegt hat. Von diesem Kinderwagen ist seltsamerweise nicht mehr die Rede. Er kann nicht ganz verbrannt gewesen sein. Ein Kinderwagen hat zu viele Metall Teile. Wurden die Reste eilfertig entfernt, so dass die jungen Zeuginnen nun ohne eine Bestätigung ihrer Aussage dastehen?
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Beitragvon micha » Do Feb 28, 2008 10:26:12:

Ludwigshafen (dpa) - Ein längerer Schwelbrand unter der Kellertreppe hat nach Informationen der »Bild«-Zeitung die Feuerkatastrophe in Ludwigshafen vor dreieinhalb Wochen verursacht. Allerdings sei nach wie vor völlig unklar, wie es zu dem Schwelbrand gekommen sei, schreibt die Zeitung.


1912 promovierte Gottfried Benn (* 2. Mai 1886 in Mansfeld, Brandenburg; † 7. Juli 1956 in Berlin), erlangte die Zulassung als Arzt in Berlin und nahm bei der „Westend Klinik am Spandauer Damm“ in Berlin-Charlottenburg eine Stellung als Assistenzarzt der Pathologie an, die er bis Anfang 1914 innehatte. Dort entwickelt er beim Protokollieren von insgesamt etwa 2000 Obduktionen seinen präzisen Beschreibungsstil, wie seine Sektionsprotokolle belegen.

Aus Gottfried Benns "Astern": "Schwelend" - das ist vor allem auch ein Geruchseindruck: ein Schwelbrand riecht stark nach Rauch, so wie die Kartoffelfeuer im Herbst, die die Bauern früher auf den Feldern angemacht haben, um das Kraut zu verbrennen.

Der Geruchssinn, auch das Tor zur Seele genannt, ist einer unserer wichtigsten Wachposten. Unsere frühen Vorfahren warnte er vor tödlichen Gefahren wie lauernden Raubtieren oder verdorbenen Speisen. Auch die Nase des modernen Menschen schlägt bei alter Milch, vergammeltem Fisch oder einem Schwelbrand Alarm. Da macht es Sinn, dass die Nase unmittelbar Instinkte und schnelle Reaktionen auslöst. Für die Bedeutung des Geruchsinns spricht die jüngste Erkenntnis Bochumer Wissenschaftler: Sie entdeckten, dass die Anzahl der für das Riechen zuständigen Gene die größte Genfamilie des Menschen überhaupt darstellt http://www.anziehungskraft.de/index.php ... ft_lueften.

Bescheidene Frage: Warum roch niemand aus dem Haus in Ludwigsburg einen Schwelbrand, bevor das Feuer ausbrach? Vermutlich gab es gar keinen. Die Ausrede Schwelbrand lenkt wieder auf die beiden Mädchen, den Kinderwagen und den Brandstifter, der weglief.

Die Kinder sollen ihre Aussage "revidiert" haben. Gut, aber was war denn da stattdessen? Kein Wort darüber, was die Kinder denn nun wirklich gesehen haben, sie können nicht das Nichts gesehen haben. Mit höchster Wahrscheinlichkeit war ihre erste spontane Aussage richtig.

Anderen, sogar jüngeren Kindern glaubt man, zum Beispiel wenn sie eine Dose Zyklon B und einen Menschen mit Geruchs Einwirkung zeichnen, wie gestern aus Norddeutschland berichtet wurde.

Der Schwelbrand riecht sehr stark nach Bestechungs Geld von "oben" gegenüber "unten", tief unten unter der Kellertreppe. Der Ort "unter der Keller Treppe" hat etwas von einem hintersten Versteck. In Deutschland werden immer neue Verstecke für Lügen gesucht. Das Versteck "unter der Keller Treppe" hatten wir noch nicht, eigentlich verwunderlich, da es sich sehr eignet.

Düstere Wolken ziehen über Deutschland. Die Denunziation geht um. Unter den Kellertreppen verbergen sich die dunklen Gestalten der Lauscher, der Huschenden, die den Nebel, das Halbdunkel suchen, um nicht gesehen zu werden, unerkannt entkommen, dann berichten. Ein Hauch von Zyklon B mischt sich mit dem Mehltau, der sich über Deutschland gelegt hat.
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