Spiegel Online zitiert Dressler:
"Schröder und Müntefering haben dafür gesorgt, dass die SPD ihre Identität verloren hat." Mit der Agenda 2010 sei die Sozialpolitik den Regeln des Marktes ausgeliefert worden, "mit dem Ergebnis, dass die SPD, bei denen, die überhaupt noch wählen wollen, bei 24 bis 28 Prozent liegt und eigentlich keine Volkspartei mehr ist". Viele Wähler hätten ihre Heimat in der SPD verloren und würden sich im einstigen Stammland der Genossen, in Nordrhein-Westfalen, inzwischen besser beim CDU-Politiker Rüttgers aufgehoben fühlen. Mit ihrer 'Die-Welt-ist-nun-mal-so-und-wir-müssen-uns-damit-abfinden-Politik', habe die SPD Wähler enttäuscht - und die Linke erst stark gemacht.
Nur noch 3,5 Millionen Arbeitslose, das sei doch ein Erfolg für Hartz IV & Co. - über solche Argumente seiner Genossen regt sich Dreßler wirklich auf: "Die feiern ihre Statistik, die sie selbst bereinigt haben. Tatsache sind 6,1 Millionen Arbeitslose, nur die Ein-Euro-Jobber, die Arbeitslosengeld-II-Empfänger, die Geringbeschäftigten werden nicht mehr mitgezählt." Und was sei bitteschön mit der hohen Jugendarbeitslosigkeit und der Kinderarmut von 2,7 Millionen in Deutschland? Und was mit dem wachsenden Niedriglohnsektor in unserem Land - 25 Prozent der Menschen in den alten Bundesländern verdienten weniger als den Durchschnittslohn, in den neuen Ländern liege die Quote bei 60 Prozent? Gleichzeitig senke die SPD die Unternehmenssteuern erst um 40 Milliarden und jetzt noch mal um sechs Milliarden Euro.
All das könnte auch von Freund Lafontaine stammen. Genauso die nächste Frage, die sich Dreßler stellt: "46 Milliarden Euro für die Unternehmer - aber die 800 Millionen Euro für die Verlängerung des Arbeitslosengeldes für ältere Menschen haben wir angeblich nicht - wissen Leute wie Müntefering eigentlich was sie tun?"
Ignoranz und soziale Kälte der Schröder Riege sind eigentlich nicht zu überbieten. Auch der Dreh, durch wirtschaftliches Wachstum angeblich etwas für sozial Benachteiligte und Globalisierungs Opfer zu tun, ist nichts anderes als ein Grob Klotz auf dem Baum Stumpf gestorbener Menschen Rechte. Diese Leute haben ihre Karriere im Sinn, Macht, dafür verraten sie alles und Jeden. Eines haben sie erreicht: ein Fünftel der Deutschen befindet sich in Abschiebe Haft in ein Armuts Areal, aus dem kaum jemand wieder entkommen kann.
Sie haben ferner erreicht, dass die Abstiegs Tendenz in die Aussichtslosigkeit auch noch verhöhnt, verlacht, als "Schuld" der Opfer deklariert wird. Das Schlimmste an der ganzen hohlen selbst süchtigen Politik ist der Versuch, diesem Fünftel aller Deutschen auch noch die Menschen Würde zu entziehen, um sie gefügig zu machen.
Keine Angst davor, dass diese Menschen eines Tages auf die Strasse gehen? Dafür ist vorgesorgt. Wer aufmuckt, demonstriert, bekommt es mit verschärften Terrorismus Gesetzen zu tun, der ist danach dann gleich ganz unten, dem wird auch der letzte Funken Hoffnung noch zertreten.
Eine einzige Möglichkeit bleibt noch, eine neue Partei, die diesen Menschen ihre Menschen Würde wieder zurück gibt. Die Linke, die sich unter Lafontaine geringfügig umformt, kann das nicht leisten. Sie ist Ideologie lastig, ist damit beschäftigt, die Geldverstecke aus dem Wendehals SED/PDS irgendwie heraus zu würgen, ohne dass es auffällt, um es für Klassen Kampf zu verwenden. Die Rechte mit ihrem Horror Trip in eine verbrecherische Vergangenheit kann dies erst recht nicht leisten. Beide Richtungen führen letztlich zu noch mehr Elend, zu einem Bonzen Staat wie in der DDR, oder zu einem totalitären Dummy Staat, wie bei den Nazis.
Eine Rund Erneuerung der SPD wird ebenfalls nicht möglich sein. Zu groß ist der Vertrauens Schaden, den Schröder und Co. angerichtet haben. Eine Entwicklung der CDU/CSU zu einer noch größeren Volks Partei mit mehr Sozial Verträglichkeit wäre vielleicht eine Möglichkeit, aber penetranter Machterhalt steht auf dem Partei Programm Heft, kaschiert mit so etwas wie "deutscher Leitkultur". Nein, es geht nicht anders: eine neue Partei muss her.