Deutsche Einheit - deutsche EINIGKEIT

Deutschland auf den Terrassen seiner schöpferischen Väter - Goethe, Dürer, Schlüter, Kant, Beethoven, Adenauer ...

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Deutsche Einheit - deutsche EINIGKEIT

Beitragvon micha » So Okt 09, 2005 14:56:05:

Zum Festakt der deutschen Einheit in Berlin sprach unlängst auch Bundestagspräsident Thierse. Die Rede hörte sich gut an. Das hohe Publikum lauschte andächtig. Altkanzler Helmut Kohl kamen Tränen der Rührung in die Augen. Als "Kanzler der deutschen Einheit" unterbrach er damals einen Polenaufenthalt, weil die Ereignisse in Deutschland eine unprotokollarische Abreise erforderten. Auch Kohl musste sich beeilen, die Ereignisse einzuholen.

Mitten in der Rede des BTP Thierse gab es ein Bekenntnis, ein Fehlereingeständnis. Die Methode mit der Gießkanne dürfe es nicht mehr geben. Osthilfen müssen nunmehr gezielt sein.

Eigentlich hätte das liebe hohe Publikum aufspringen müssen. Waaaaaaaas? Bisher die Gießkanne? Das darf doch wohl nicht wahr sein!

Stattdessen breitete sich nur noch mehr Andächtigkeit aus. Der Satz, das Bekenntnis, die Charakterisierung der Osthilfe, wurden überhört.

Die "Gießkanne" bedeutet, dass fast sämliche Steuergelder der Osthilfe in falsche Kanäle rutschten, dass Wirtschaftskriminalität in einem ungeahnten Ausmaß ungesühnt bleiben soll. Dafür hatte Herr Thierse ein Rezept: nicht mehr mit der Gießkanne, jetzt nur noch gezielt.
Zuletzt geändert von micha am Mi Jul 15, 2009 10:52:36:, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon micha » Do Dez 25, 2008 03:53:15:

http://nationalhymne.blogspot.com/2008/ ... etrug.html

Seit kurzem habe ich meinen Internet-Schreibtisch vRhein mit meinen neun BLOGS bereichert, wo mehr mediale Möglichkeiten bestehen. Die Themen Übersicht hier im phpBB Forum Konzept kann durch das Google Blog Konzept allerdings nicht ersetzt werden. Hier lässt sich besser zitieren. Auch sind die so wichtigen Datierung unabänderlich. Daher benutze ich beide Systeme und verweise gewöhnlich.

Der Verweis von oben deutet schon im Link an, worum es geht. Die anderen Seiten stehen alle hier:

http://mvrlayout.blogspot.com/

oder jeweils rechts unten in jedem Blog. Die Deutsche Einheit hat eine offizielle Verkürzung der Nationalhymne mit sich gebracht. Diese Verkürzung ist dann aber kaum noch Fallersleben, vielmehr Kohl, der sich durch die Begriffe "Einheits Kanzler" und dem ersten Wort "Einigkeit" der offiziellen Hymne gewiss ein Denkmal setzen wollte. Dieses fällt nun um, so etwa wie die Statue Saddam Husseins in Bagdad nach seinem Sturz.
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Beitragvon micha » Mi Jul 15, 2009 11:45:53:

Inzwischen sind es mittlerweile elf Blogs. Einige Portale kamen hinzu. Sie sind rechts in http://internet-schreibtisch.de - in der Mitte unter dem Bild sind facebook, Twitter etc. Twitter anklicken, dann öffnen sich meine neuesten Kommentare von hier und aus den Blogs, die auch Persiflagen enthalten.

Das Thema hier, "Deutsche Einheit" hatte ich soeben in Deutsche Einheit - deutsche EINIGKEIT geändert, zumal ich in der letzten Zeit ein wenig darüber geplaudert hatte, um zu zeigen, dass unsere National-Hymne des Kommentierens bedarf.

http://bundespraesident.blogspot.com/20 ... n-gel.html

Nun möchte ich den Begriff EINIGKEIT noch zusätzlich etwas erläutern. Der Begriff hat einen sehr guten Klang. EINIGKEIT erfüllt eine Grund-Sehnsucht des Menschen.

Diese Sehnsucht zielt auf die Vereinigung eines hetero-sexuellen Liebes-Paares. Sie kann in der Einigkeit von Freunden, Kameraden, Gesinnungs-Genossen erfüllt werden. Sie kann Freundschaften bestätigen. Sie kann auch gemeinsame Ziele erreichbar werden lassen. Sie hat ihren Sinn. Bei Paaren oder in kleinen Gruppen lässt Einigkeit ihren ganzen Glanz erstrahlen. Größere Gruppen unter diesem Kristall-Lüster können eine wirklich ehrlich empfundene EINIGKEIT dann erleben, wenn Riten, Regeln und festgelegte Vereinbarungen vorhanden sind. die die Einigkeit begünstigen, wie in Logen zum Beispiel, auch bei Fußball-Spielen und anderen sportlichen Ereignissen etwa. Es gibt auch das kulturelle einigende Kunsterlebnis. Dann haben sich die Liebhaber oder Fans etwa einer bestimmten Musik vorher schon aus der Volks-Masse herausgefiltert.

Darüber hinaus muss EINIGKEIT Risse bekommen, da wir Menschen keine Roboter und reine Befehlsempfänger sein möchten. Ab einer bestimmten Anzahl von Menschen geht es nicht mehr ohne geistige Auseinandersetzungen, ohne demokratische Kultur. Parteien zum Beispiel besitzen zwar Programme, diese sind jedoch nach einer vorausgegangenen Streit-Kultur zustande gekommen. Hier setzen demokratische Prinzipien ein, so dass Einigkeit durch Mehrheit-Beschlüsse zu erzielen ist.

Noch größere Zahlen? Das ganze Volk etwa? Auf diesem Plateau kann es keine Einigkeit mehr geben, es sei denn, sie würde erzwungen werden. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. Einigkeit-Bestrebungen der katholischen Kirche führten zu Inquisition und Folter. Einigkeit unter Willhelm II. führte zu einem hochgeschraubten Militarismus und zu einer Krieg-Bereitschaft mit fliegenden Fahnen - ohne echte Zustimmung der Frauen, immerhin der Hälfte der deutschen Spezies. Hitler-Einigkeit wurde mit Morden und Konzentrationslagern erreicht.

Die EINIGKEIT als Begriff in unserer derzeitigen National-Hymne bezieht sich auf unser gesamtes Volk in der Gegenwart. Der Begriff bezieht sich nicht auf das historische Deutschlandlied mit der Einigkeits-Sehnsucht eines zersplitterten, vorher angegriffenen deutsch-sprachigen Raumes. Dann hätten alle drei Strophen Nationalhymne sein müssen. Die Selektion der dritten Strophe belegt, dass es sich um einen Bezug zur vollzogenen Wiedervereinigung von Mittel- und Westdeutschland handelt, folglich rückwärts schauend. In die Zukunft schauend macht der Begriff keinen Sinn. Einigkeit einer Volksmasse ist nur diktatorisch zu verwirklichen, hat immer negative Folgen und führte nach zwei Weltkriegen jeweils zu Katastrophen.

In einem Pal-TALK Gesprächsraum machten andere Teilnehmer deutlich, dass der Begriff undemokratisch ist und in der Realität angesichts der sozialen Spaltung unseres Landes völlig daneben liegt. EINIGKEIT in einer Nationalhymne als Glück oberer Klassen darzustellen, ist blanker Hohn. Sie als nationales Ziel hinzustellen - und das macht eine Nationalhymne nun mal - ist geradezu verfassungs-feindlich, gegen unser freiheitliches Grundgesetz gerichtet. Die deutsche National-Hymne ist nicht verfassungs-konform und verbietet mehr als der Hälfte der Menschen in Deutschland den Mund.
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Die Schinken-Hymne

Beitragvon micha » Do Jul 16, 2009 00:45:42:

Auf die "Schinken-Hymne" könnte von verschiedenen Richtungen verwiesen werden müssen. Ich stelle sie aus dem Blog

http://bundespraesident.blogspot.com/20 ... n-gel.html

auch hier hinein, separat, den Appetit anregend, als Animation für deutsche Festlichkeiten, eventuell auch als musikalischen Höhepunkt zum nächsten Sommerfest des Bundes-Präsidenten Herrn Horst Köhler Anmerkung1. Sie persifliert, dass die gesamtdeutsche Einigkeit in der National-Hymne auf eine erzwungene Hitler-Einigkeit oder eine positiv erlebte "Heim-ins-Reich"-Einigkeit Hitlers zusteuert und eine Hitler-Verklärung und neue Hitler-Verehrung begünstigt.

    Einigkeit und Recht und Schinken
    für das deutsche Vaterland!
    Lasst uns Wahl-Vieh-Bürger linken
    brüderlich mit Herz und Hand!
    Einigkeit und Recht und Lügen
    sind des Glückes Unterpfand;
    feste nur, lasst uns betrügen,
    blühe dann, du Vaterland
    .


________________

Anmerkung1

Die Familie Horst Köhlers war schicksalhaft mit der Heim-ins-Reich Hitler-Einigkeit verbunden.

Horst Köhler wurde im heute polnischen Skierbieszów (damals Heidenstein) im damaligen Generalgouvernement für die besetzten polnischen Gebiete, heute Woiwodschaft Lublin, als Sohn bessarabiendeutscher Bauern und als siebtes von acht Kindern geboren. Seine Eltern, Eduard Köhler und Elisabeth Köhler, geb. Bernhard, lebten ursprünglich in Nord-Bessarabien. Sie bewohnten das 1865 von deutschen Siedlern mitgegründete Dorf Rîşcani (Rajon Rîşcani) etwa 30 km nördlich von Bălţi (heute Moldawien), in dem 1940 rund 400 deutschstämmige Bewohner lebten. Nachdem die rumänische Provinz Bessarabien im Sommer 1940 als Folge des Hitler-Stalin-Paktes durch militärische Besetzung an die Sowjetunion fiel, wurde die Familie im Herbst 1940 mit anderen Volksdeutschen aus Bessarabien zunächst in das Deutsche Reich umgesiedelt. Dort lebte die Familie Köhler nahezu zwei Jahre in einem Lager. Im August 1942 siedelte man sie auf einem Hof in Skierbieszów nahe der Kreishauptmannschaft Zamość im Distrikt Lublin an. Im Folgejahr 1943 wurde Horst Köhler geboren. Quelle Wikipedia Stichwort Horst Köhler.


Die Umsiedlungsaktionen haben ihren Ursprung in Adolf Hitlers Reichstagsrede vom 6. Oktober 1939 zum Zerfall des polnischen Staates infolge der deutschen Besetzung. Darin äußerte er, das im "Zeitalter des Nationaliätenprinzips und des Rassegedankens" eine "neue Ordnung der ethnographischen Verhältnisse" notwendig sei. Das bezog er nicht nur auf den Raum Polen, sondern sprach auch vom weiteren Osten und Südosten Europas, der mit "nichthaltbaren Splittern des deutschen Volkstums" gefüllt sei. Zum einen versprach er sich davon, dass Minderheitenkonflikte in den Nationalstaaten verhindert werden. Zum anderen sollte das umzusiedelnde Menschenpotenzial das von Deutschland eroberte Polen sowie den polnischen Korridor besiedeln. Das erforderte wiederum, dass die ortsansässige Bevölkerung in den Ansiedlungsgebieten vertrieben oder umgesiedelt wurde. Davon waren allein im Wartehgau zwischen 1939 und 1944 rund 630.00 polnische und jüdische Bewohner betroffen.
Größtenteils wurden die deutschstämmigen Umsiedler aus dem nordost- und südosteuropäischen Raum in den vom Deutschen Reich annektierten Teilen Polens angesiedelt, wie im Wartehgau und im Generalgouvernement. Sie gerieten daher 1944/45 in den alle in Ostdeutschland und Osteuropa lebende Deutsche erfassenden Prozess von Flucht und Vertreibung. In Westdeutschland sowie der Bundesrepublik Deutschland blieb der NS-spezifische Umsiedler-Begriff zur Bezeichnung dieser besonderen Teilgruppe der Heimatvertriebenen weiter in Gebrauch. Quelle: Wikipedia Stichwort "Umsiedler"


Demzufolge erhielt der kleine Sprössling der Familie 1943 den Vornamen "Horst" zu Ehren der damaligen National-Hymne Hitlers, gedichtet von Horst Wessel, die heute verboten ist, noch in einer Zeit, in der die Baby-Namen Horst (von Horst Wessel), Adolf (von Adolf Hitler) und Hermann (von Hermann Göring) bereits verpönt waren, weil der Krieg umgeschlagen war. Heim-ins-Reich-Familien haben in der Regel heute noch, Generationen später, ein gutes Bild von Hitler, das geradezu unerschütterlich ist.

Dies würde ich hier nicht schreiben, wenn nicht ein kleines Ereignis vom 14.07.09 zugrunde liegen würde, da ich ja immer auf Ereignisse reagiere und niemals aus dem Leeren kommentiere, niemals eine "Meinung" wie aus der Bierkneipe ausbreiten würde. Vielmehr liegen immer Meldungen, Nachrichten, Beobachtungen oder Tatsachen-Beschreibungen zugrunde, die dann durch den Kommentar mit anderen Ereignissen verknüpft werden.

Das gestrige Ereignis war die Diskussion mit einem Spössling einer Sudetendeutschen Familie, Anfang 40, der die diabolischen Ziele und Taten Hitlers beiseite schieben möchte. Er bastelt an einem selbstlos patriotischen Hitler, der völlig verkannt werde, bezeichnet sich selbst als nicht neo-nazistisch, weil seine Auffassungen von einem Forschungs-Institut der Bundeswehr mitgetragen werden, von Büchern und angeblich objektiven Autoren, deren Werke bis gut 300 Euro kosten, schwer zu beschaffen seien. Er nannte ein paar Titel militärischer Inhalte, weniger politischer Inhalte.

Dieses Eintauchen in militärische Details hatte zur Folge, eine Auffassung zu vertreten, dass Hitler keinen Krieg wollte, zum Krieg gegen Polen gezwungen worden war, für einen Krieg gar nicht die ausreichende Rüstung besaß, zum Einmarsch in Frankreich gezwungen war, weil wiederum Kriegs-Erklärungen von Frankreich und England vorlagen, England unter dem Einfluss der USA.

Das Sendungs-Bewusstsein, Wahrheit herauszufinden, darf nicht einfach verachtet werden. Dem Sendungs-Bewusstsein meines Diskussions-Partners stehen meine Analysen gegenüber. Wie formuliert man nun? Ich versuchte klar zu machen, worin die Fehlentwicklung der Nazizeit gegenüber den faschistischen Entwicklungen zum Beispiel Japans und beispielsweise Stalins bestand, nämlich in einer straffen fanatischen Selektion Hitlers, um rassistische Ziele für eine deutsche "Herrenrasse" als unumschränkter germanischer "Führer" durch Befehlsgewalt durchzusetzen, den geschichtlich einmaligen Massen- und Völkermord in die staatliche Befehls-Hierarchie einzubinden und sich selbst zum Schein daraus herauszuhalten, die staatliche und behördliche Massenvernichtung dann aber als historischen "Erfolg" zu sehen, und sich selbst als Held einer angeblichen historischen Leistung einer europäischen Judenvernichtung darzustellen, die Vernichtung "unwerten Lebens", der Sinti und Roma etc. und Oppositioneller gleich eingeschlossen. Diesem absolut Bösem aufgrund fanatischer Selektion dürfen Deutsche nicht ausweichen. Sie sind aufgerufen, einen allgemeinen fundierten breiten Humanismus dagegen zu setzen, die Gefahren des Selektierens zu erkennen und sich auf die andere Seite zu stellen, gegen Hitler, Neonazis und Geschichts-Klitterung.

Das positive Bild Hitlers in den angesprochenen Familien ist trotzdem schwer veränderbar, weil die heraus selektierte persönliche Erfahrung, die eines patriotischen Helfers und Retters Hitler, alle anderen Sichtweisen nahezu verdrängt.
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Beitragvon micha » Fr Jul 17, 2009 12:54:56:

    Ganze Einheit, Recht und Freiheit
    Für das deutsche Vaterland!
    Danach laßt uns alle streben,
    Brüderlich mit Herz und Hand!
    Ganze Einheit, Recht und Freiheit
    Sind des Glückes Unterpfand:
    Blüh im Glanze dieses Glückes,
    Blühe, deutsches Vaterland!

Hoffentlich ist nach den Überlegungen der letzten Tage deutlich geworden, dass Einigkeit einer Nation nur durch Gewalt erreicht werden kann, dann ist es aber keine, dass Uneinigkeit natürlich ist, wenn kein Druck ausgeübt wird und dass die Streitkultur einer Nation zur besten Eigenschaft einer demokratischen Nation zählt, auf die sie stolz sein kann. Einigkeit als Eintopf - schon der Gedanke daran ist kitschig.

Leider war dieser Stolperstein im gelegentlich festlichen National-Gedusel noch nicht aufgefallen, und auch der Bundes-Präsident sang tapfer EINIGKEIT, weil es ja so schön klingt. Dem Bundestag kann verziehen werden, dass er bisher keine Bedenken hatte, da immer andere Probleme an der Tagesordnung waren, nur nicht die Frage, WER SIND WIR EIGENTLICH?

Wer seine Identität nicht irgendwann einmal abklopft, auch dann nicht, wenn ein persönliches Profil verlangt wird, der kann in sich auch nicht erfahren, was in ihm vorgeht, wenn er EINIGKEIT UND UND singt, schön getragen, denn eine Nationalhymne ist ja etwas Heiliges, zumal es schon einmal ein HEILIGES RÖMISCHES REICH DEUTSCHER NATION gab. Das Gefühl, sich singend "einig" zu sein, einig durch den Verlauf von Rhythmus und Noten, so ist nun einmal Musik, sie zwingt zur Pünktlichkeit, ist so überwältigend, dass über Worte, was nun gesungen wird, in der Regel nicht nachgedacht wird.

Das Wort EINIGKEIT bei Fallersleben bedeutete, dass sich die deutschen Fürstentümer doch endlich einig werden sollten, um gegen äußere Feinde besser gewappnet zu sein, damit es ihnen in Zukunft nicht mehr an den Kragen geht und der deutsche Sprachraum geschützt wird. Dieser Schutz war in einem National-Staat am besten gewährleistet. Es handelte sich damals um den Wunsch einer einmaligen Einigkeit, sich zusammenzuraufen. Aus dieser einmaligen Vision wurde eine National-Hymne der BRD, die Einigkeit als Dauerzustand wünscht, da Deutschland dann in irgendeinem Glück erstrahlt. Kitschiger und überflüssiger geht es nicht mehr.

In manchem Hinterkopf wird statt EINIGKEIT aber die GANZE EINHEIT Deutschlands verlangt, also nicht nur die Einheit von West- und Mittel-Deutschland, sondern eine spätere Einheit zusammen mit Ost-Deutschland, den Ostgebieten, Ostpreussen etc. In den gleichen Hinterköpfen geistern auch die Worte Etsch, Memel, Maas, Belt herum, denn die erste Strophe des Deutschland-Liedes darf gesungen werden, die schönen Landes-Grenzen dürfen gedacht werden.

Warum singen diejenigen dann nicht gleich ehrlicherweise: "Ganze Einheit, Recht und Freiheit" für das deutsche Vaterland, wohl weil die BRD nach der "kleinen" Wiedervereinigung vertraglich darauf verzichtet hat. Das Schummeln, nicht sagen zu dürfen, was eigentlich gemeint ist, nicht singen zu sollen, was wahr ist, führt leider zu einer etwas verlogenen Identität der Deutschen Nachtrag1, die sich nicht gefunden haben, und in der National-Hymne schon gar nicht.

Der Internet-Schreibtisch ist eine Art Lügen-Detektor der schadhaften "öffentlich-rechtlichen" Lügen, meine ich, darum rät er: nicht schummeln, die Nation-Hymne (bitte auch Nation-Hymne lesen und nicht National-Hymne) wenigstens mal anschauen, denn dort ist der Deutschen Identität, wie sie in besseren Zeiten war und hoffentlich auch mit zukünftigen Generationen wieder werden wird.

http://solidar-partei.de/hymne.html#1


________________

Nachtrag 1 am 18. Juli 2009

Die Lügen laufen dem "Lügen-Detektor" Internet-Schreibtisch vRhein hinterher, wie hier schon gleich am nächsten Tag!

    HSH Nordbank: Ex-Minister Marnette warnt vor neuem Milliardenloch
    "Carstensen hat versagt": Der ehemalige Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Werner Marnette, greift Ministerpräsident Carstensen scharf an: Aus Wahltaktik verschweige der den Bürgern die dramatische Lage der HSH Nordbank - schon bald müsse der Staat neue Milliarden in die Bank pumpen http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,636741,00.html

    HSH NORDBANK
    Unwahre Aussagen über Bonuszahlung (trotz Milliarden verbürgt vom Steuerzahler) belasten Carstensen
    Peter Harry Carstensen unter Druck: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident hat den Landtag nach SPIEGEL-Informationen im Zusammenhang mit der 2,9-Millionen-Euro-Sonderzahlung für HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher falsch informiert. http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,636841,00.html

Nette "Einigkeit": http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 25,00.html - jedoch sind kleine Formulierungs-Patzer von MP Carstensen die eigentliche "Untat" am Bürger. Es sind die Eine-Hand-wäscht-die-andere-Verträge mit Banken-Managern der jeweiligen gleichen Partei-Zugehörigkeit. Beide Koalitions-Partner stecken da drin. Diese Grundlagen der Parteien-Korruption bleiben leider auch im neuerlichen heutigen Spiegel-Artikel unerwähnt: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 90,00.html

Ein Blick zurück auf den Internet-Schreibtisch: viewtopic.php?p=2172#2172

    Einigkeit und Recht und Schinken
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Beitragvon micha » Sa Aug 01, 2009 12:30:22:

Einigkeit bei Hoffmann von Fallersleben bedeutete die Hoffnung auf ein einmaliges Zusammenraufen eines zersplitterten deutschsprachigen Raumes zu einem wehrhaften Nationalstaat, um mit Nachbarn konkurrieren zu können und um gegen neuerliche Eroberungszüge à la Napolien gewappnet zu sein.

Hitler schob die dritte Strophe beiseite, weil die Begriffe Recht und Freiheit für ihn nicht relevant waren. Nur das Wort Einigkeit war es. Eine Art erzwungene Geschlossenheit mithilfe seiner Einheits-Partei erreichte er durch Konzentrationslager, Spitzel-Systeme, Befehls-Gewalt und übersteigerten Patriotismus. Baldur von Schirach erreichte für ihn eine nationalistische Einigkeit der Jugend durch Vereinheitlichung der früheren Bündischen Jugend und Wandervogel-Bewegung. Er stahl die Romantik dieser Bewegungen für eine Anbindung an Hitler. Eine weitere Einigkeit erzeugten die Treue-Schwüre auf Hitler. Im Gegensatz zur Einigkeit Hoffmann von Fallersleben sollte Geschlossenheit zementiert werden. Es sollte eine dauerhafte Einigkeit entstehen, möglichst für die nächsten tausend Jahre.

Welcher Begriffs-Inhalt ist in der deutschen Nationalhymne gemeint? Der von Hoffmann von Fallersleben als einmalige Wunscherfüllung eines Nationalstaates oder der von Hitler als Dauerzustand?

Antwort: es ist eindeutig der Dauerzustand gemeint, die Hitler-Einigkeit, weil das Ziel, das Hoffmann von Fallersleben vor Augen hatte, nicht mehr besteht. Warum wird den Deutschen diese Art Einigkeit mittels einer National-Hymne oktroyiert? Warum sollen sie diesen Begriff gegen demokratische Vielfalt, gegen Meinungsfreiheit und gegen die Freiheits-Garantien des Grundgesetzes übernehmen? Je länger mir diese Suppe hochkommt, desto stärker wird ein furchtbarer Verdacht.

Er bestätigte sich beim Anschauen einer Spiegel-Dokumentation über den Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozess, der noch der Aufarbeitung bedarf. Göring versuchte, die alte Einigkeit unter den Angeklagten von Nürnberg aufrecht zu erhalten. Göbbels hatte nationalsozialistische Einigkeit sogar mit dem Tod aller seiner Kinder verteidigt. Baldur von Schirach und Leni Riefenstahl gestalteten Einigkeit für die Macht-Konzentration Hitler, waren wie versessen abhängig, ebenso Ribbentrop, der wie viele Hitler-hörig war. Mein eigener Onkel Kurt Kwasniewski meinte bis zu seinem Tode vor etwa 10 Jahren, dass damals alles ganz anders gewesen war, und er meinte seine und die Begeisterung der Jugend.

Diese Kraft hin zur Einigkeit war außerordentlich stark. Von Auslands-Deutschen, die Hitler "heim ins Reich" holte, hatte ich schon geschrieben. Diese Kräfte wirkten bis in die Zeit der Entscheidung, die dritte Strophe zur Nachtional-Hymne zu erklären. Das Wort Einigkeit spiegelt die Sehnsucht derjenigen wieder, die sich eine Entwicklung wie damals wünschten. Die Begeisterung aus ihrer Jugend für Deutschland fand ein heimliches Echo.

Wenn man sich daran erinnert, wer in Deutschland auf der dritten Strophe als Nationalhymne beharrte, so stolpert man über eine Generation, die zu begeisterungsfähigen Hitler-Jugend Baldur von Schirachs gehörte. Aus diesem Grund habe ich meinen Twitter-Eintrag http://twitter.com/michavrhein so formuliert: Hitler-Einigkeit in der deutschen Nationalhymne! Zu diesem Ergebnis kam ich nun nach allen Einträgen mit der Analyse des Wortes. Meinen eigenen logischen Schlüssen musste ich folgen. Da bin ich nun.
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Beitragvon micha » Do Sep 03, 2009 02:58:31:

Spiegel Online Eines Tages http://einestages.spiegel.de/static/top ... _mann.html
Der deutsche Botschafter hat für den 27. September die Botschaftsflüchtlinge von 1989 nach Prag zu einem "kleinen Fest" eingeladen. Am eigentlichen Jahrestag, dem 30. September, findet in der Botschaft ein großer Empfang statt. Natürlich ist auch Hans-Dietrich Genscher eingeladen.

Rudolf Seiters nicht.


Statt EINIGKEIT gibt es in der Realität nicht einmal Fairness. Die Art und Weise, wie Ex-Aussenminister Genscher Kanzleramtsminister Rudolf Seiters ausmanövrierte, um ein politisches Verdienst am deutschen Einheits-Prozess auf sich allein zu ziehen, relativiert nachträglich alle Lobeshymnen auf Genscher und lässt diese als geschickte Propaganda und Selbstdarstellungen in eigener Sache erscheinen.
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Beitragvon micha » Di Sep 15, 2009 23:18:01:

Bezug:
http://www.rheins.de/forum/viewtopic.php?p=2186#2186

Fassen wir zusammen:

    1. EINIGKEIT in Diktaturen und streng geführten Monarchien ist unecht, falsch.

    2. EINIGKEIT in Demokratien oder breiten Volks-Bewegungen kann es geben, insbesondere dann, wenn ein Land militärisch angegriffen wird.

    3. Die EINIGKEIT im Deutschland-Lied war die Vision eines National-Staates, um gegen Invasoren wie Napoleon seitens anderer National-Staaten oder diktatorisch geführter Monarchien gerüstet zu sein.

    4. 1870/71 ging der EINIGKEIT-Gedanke einmalig in Erfüllung und war auch teilweise echt, denn der klug operierende Bismarck bezog das Volk mit sozialen Sicherheit-Netzen ein, die in einem Kaiserreich ungewöhnlich waren.

    5. Seit 1870/71 gingen vom deutschen Nationalstaat Kriege aus. Sie basierten auf einer befohlenen, unechten EINIGKEIT. Sie erzeugten in angegriffenen Nachbarstaaten eine echte EINIGKEIT durch existenzielle Bedrohung und Vernichtung-Strategien der Deutschen.

    6. Zwischen und nach den Kriegen diente das Deutschland-Lied mit weit gefassten Grenzen revanchistischer Korrektur verlorener Gebiete.

    7. Die deutsche Einheit nach 1989/90 war im Sinne einer nationalen EINIGKEIT nur halbwegs echt, da die innerdeutsche Mauer durch einseitige Bürger-Bewegungen in der ehemaligen DDR fiel, dadurch dass die Gunst der Stunde, angestoßen von Michail Sergejewitsch Gorbatschow, drängend genutzt wurde. Die existenzielle, stetige Freiheits-Bedrohung durch die DDR-Führung als Mannschaft der UDSSR wurde intern überwunden. Die EINIGKEIT geschundener Bürger bezog sind auf eine innerdeutsche Freiheit-beraubende kommunistische Diktatur.

    8. Nach der Vereinigung von West- und Mitteldeutschland bezieht sich der EINIGKEIT-Gedanke des Deutschlandliedes wieder auf alte Grenzen des deutschen Reiches über die vereinigte BRD hinaus.

    9. Gefördert wird diese Reich-EINIGKEIT durch Bundespräsident Köhler, Republikaner und NPD und die CDU/CSU und ihre abgespaltenen Anhänger im Volk. Sie ist aufgrund des lauernden Angriff-Potentials, ohne existenziell bedingte breite Zustimmung des Volkes, unecht.

    10. Gleich das erste Wort in der derzeitigen deutschen Nationalhymne ist unecht und verlogen.

    11. Wo gab es echte EINIGKEIT? Echte existenziell bedingte breite EINIGKEIT gab es. Angegriffene Völker, die durch die Zerstörung-Wut Hitlers und seiner Generäle und sonstigen Helfer in ihrer Existenz bedroht waren, entwickelten sie und wehrten sich. England und Russland waren erfolgreich. Die Belagerung Leningrads über 17 Monate mit ständiger Bombardierung und Aushunger-Taktiken der Deutschen, ohne Heizmaterial in eisiger Kälte, überstand EINIGKEIT. Trotz Stalin, dem Schlächter am eigenen Volk, entstand eine russische Einigkeit vom Kind zum Greis, die Deutschen auf breiter Front zurück zu schlagen und Leningrad über einen schmalen gehaltenen Korridor zu helfen. Mit Lastwagen-Kolonnen über den zugefrorenen Ladoga-See und einer einmaligen Eisenbahn-Schiene über das Winter-Eis wurde die Befreiung eingeleitet. Die russische Armee konnte nach mehreren Versuchen den Belagerung-Ring schließlich überwinden. Der amerikanische Präsident Franklin Delano Roosevelt bezeichnete die russische Gegenoffensive als das geschichtlich herausragende Ereignis des Jahres 1941. Die breite Einigkeit entstand, weil es um Leben und Tod ging.

    12. Die Bedeutung des Wortes EINIGKEIT kann am Beispiel der Belagerung und Befreiung Lenigrads studiert werden. "Schätzungen gehen von etwa 1,1 Millionen zivilen Bewohnern der Stadt aus, die in Folge der Blockade ihr Leben verloren. Der beabsichtigte Verzicht auf eine Einnahme der Stadt durch die deutschen Truppen, mit dem Ziel, die Leningrader Bevölkerung systematisch verhungern zu lassen, war eines der eklatantesten Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht während des Krieges gegen die Sowjetunion" (Wikipedia - Leningrad). Diesem und anderen Krieg-Verbrechen der Deutschen nur in Russland stand die EINIGKEIT eines ganzen Volkes gegenüber, das sich wehrte. Die vaterländische "EINIGKEIT" in der deutschen National-Hymne geht dagegen wieder in die nationalistische Richtung, ohne nationale Bedrohung von irgendeiner Seite.



Hier wird über das Wahlprogramm der Republikaner in diesen Tagen berichtet: http://www.derwesten.de/nachrichten/nac ... etail.html
Weniger Innerlichkeit, dafür aber nationale Zucht und Ordnung versprechen die Republikaner. Über die trübe Gegenwart würden sie gern den Glanz vermeintlicher historischer Glorie drapieren: Neben der Wiedereinführung der D-Mark, der „Wiederbelebung deutschen Liedgutes“ und des „Zuchthauses für Schwerverbrecher“ macht man sich für die Erlernung der Nationalhymne durch alle Schüler stark – ob es auch um alle Strophen geht, bleibt leider unklar. Die „Wiederherstellung Preußens als Bundesland“ ist da nur konsequent, auch wenn das dazugehörige Königshaus unerwähnt bleibt. Rechts von den Republikanern kommt dann noch die NPD.


Selbstverständlich sind alle drei Strophen des Deutschland-Liedes gemeint, wie dem Massen-Sound unter dem Stichwort Nationalhymne in YouTube zu entnehmen ist, den Bundespräsident Köhler für die Eine-Strophe-Nationalhymne zu Anlässen wie der 60-Jahrfeier Grundgesetz und der kürzlichen Leichtatlethik-WM kopierte.

Darüber hinaus ist das Partei-Programm der Republikaner mit einer "Wiederherstellung Preußens als Bundesland“ auf alte Reichsgrenzen zulasten Polens gerichtet. Daher soll nach ihrem Wunsch die Nationalhymne, mit der ersten Strophe in "Hintergrund" oder am besten direkt dabei, Pflichtlied in Schulen werden. Auf deutschen Schulhöfen machen Republikaner, NPD und andere neonazistische Gruppen Propaganda. Die Jugend soll mit Hilfe der Nationalhymne in eine nationalistische und revanchistische Richtung gelenkt werden - sie soll verdorben werden. Einkalkuliert wird, dass sie schließlich wieder zu Aggression und Gewalt angeheizt werden wird.


Während die USA aufgrund eines Friedensabkommens nach dem ersten Weltkrieg 60 Prozent ihrer Kriegstornage verschrotteten, nur noch eine Armee hielten, die kleiner war als die Rumäniens, England unter seinem Außenminister Chamberlain zunächst nahezu kriegsuntauglich und rettungslos friedenssehnsüchtig war und Frankreich die Maginot-Linie für ausreichend hielt, bereitete Hitler ein Kriegsmaschinerie vor, um friedliebende Staaten nach ständigen Vertragsbrüchen durch Überraschung-Angriffe zu schlagen und die Bevölkerungen in Angst und Schrecken zu versetzen, um die neue deutsche "Herrenrasse" zu mar-kieren.

Herausragende Mord-Stationen Hitlers und seiner nationalen Helfer, Vernichtungen der Zivilbevölkerung eingeschlossen, waren: Guernica, Warschau, Rotterdam, London, Coventry, Leningrad, Stalingrad.

Während beispielsweise die friedlich in sich gekehrten USA Kinder-spielplätze bauten, sich an der neuen Generation freuen wollten, Arbeitsprogramme für junge Leute auflegten und militärisch deshalb zunächst zwerghaft blieben, verführten Hitler und seine Leute die junge Generation der Deutschen zu Waffen-Schwüren, mit dem Ziel zu morden. Hitler wurde in Klassenzimmern als "unser Gott" besungen, Kreuze in Kirchen durch Hakenkreuze ausgetauscht, Christus als "unbedeutend" gegenüber dem bedeutenden ritterlichen Führer Hitler abqualifiziert und die Deutschen mit verlogenen Weltherren-Attributen und betrügerisch kalkulierten Schmeicheleien betrogen und in Mord- und Vernichtungs-Kriege gegen Nachbarn getrieben.

Massen-Propaganda bewirkte: ein Großteil der Deutschen fand alles in Ordnung: die Besetzung Österreichs, des Sudetenlandes (nach dem Münchener Abkommen mit Arthur Neville Chamberlain), Besetzung der Tschecheslowakei, Besetzung Polens, Besetzung Dänemarks, Norwegens, Hollands, Belgiens und Angriff auf Frankreich, Angriff auf England, Angriff auf Russland. Sie folgten einer fiebrigen und dummen, geradezu idiotischen, aufoktroyierten Übermenschen-EINIGKEIT in Treue zu einem Führer gegen "Untermenschen". Hitler auf dem Fuße folgte ein fettwansiger Operetten-Herrscher der Luftwaffe. Seine Verlustquote gegenüber englischen Jagdfliegern betrug nahezu 1:4, nachdem in England eine demokratische EINIGKEIT der Standhaftigkeit aller Einwohner gegen das aggressive Hitler-Deutschland entstanden war.

http://bundespraesident.blogspot.com/20 ... -sich.html (mit zwei Bildern)

Im deutschen Bundestag repräsentieren Marder und Iltis die falsche Herrenmenschen-Einigkeit, die nach wie vor besteht. Die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts sollen dereinst, man weiß ja nie, doch noch gewonnen werden. Dazu wird das Wort vaterländische EINIGKEIT verbissen verteidigt und nicht losgelassen, wie die Jagdbeute eines Marders, auch wenn diese Einigkeit gar keine Basis im Volk hat, dafür aber umsomehr in Hirnen wie dem des Bundespräsidenten. Man beachte die ehrgebieterische Haltung der Abgeordneten beim Singen: "EINIGKEIT ..." und die übereinander gelegten Hände des Abgeordneten und Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion Volker Kauder vor seinem männlichen Geschlecht, der auf dem oberen Bild hinter Kanzlerin Merkel zu sehen ist, und von 14 Abgeordneten auf dem unteren Bild. So hielt sich auch Hitler fest. Eine neue, unbedenkliche Identität Deutschlands war und ist vielen, dem höchsten Amt hinterhereifernden Abgeordneten egal. Insgeheim halten sie sich an Hitler fest, was die Fortschreibung nationalistischer Ziele mithilfe der Nationalhymne betrifft, dessen Patriotismus ihnen allein schon haltungsmäßig unübertroffen erscheint, so dass sich Patriotismus bei ihnen selbst erübrigen kann, sie besitzen ihn schlichtweg nicht, da es fast nur noch um Pfründe, Macht, Selbstbedienung, Lobbyisten-Erträge und Propaganda-Lügen gegenüber den Wählern geht. Den Pflichtteil aus ihren Amtseiden, nämlich das Beste für Deutschland herauszuholen, verschieben sie auf feierliche Minuten, in denen die Eine-Strophe-Nationalhymne gesungen wird und das billige Glücksgefühl einstigen deutschen "Glanzes" aufersteht.
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Beitragvon micha » Fr Sep 18, 2009 04:53:04:

Fortsetzung von http://www.rheins.de/forum/viewtopic.php?p=2221#2221 Bilder hier: http://bundespraesident.blogspot.com/20 ... -sich.html

Die Abgeordneten des Bundestages singen logischerweise die EINIGKEIT der Opfer deutscher Aggressionen, siehe den Text und die beiden Bilder dazu: http://bundespraesident.blogspot.com/20 ... -sich.html Denn wie gesagt, eigene EINIGKEIT gab es nur zwangsweise unter Hitler für Rassenwahn und mordenden Länder-Klau im Osten (Mein Kampf. Bd. 2. 25./26. Aufl. München 1933, S. 742). Wer ansonsten EINIGKEIT in Deutschland zu suchen gedenkt, findet sie nicht einmal zwischen Staatsoberhaupt und Kanzler. Adenauer wollte statt einem Lied "Wir sind die Eingeborenen von Indonesien", das zum Spott auf die Deutschen zu Anlässen gesungen wurde, lieber die Hymne der Weimarer Republik, Theodor Heuss aus Abscheu angesichts der Nazi-Katastrophe lieber eine ganz neue Hymne für Deutschland, die er auch vorstellte.

Das Ergebnis ihrer gegenwärtigen mangelhaften Politik unterhalb kitschiger Träume ist realiter das Gegenteil vom "Unterpfand" des Glückes, das Deutschland im Glanze seines Glückes in irgendeiner Weise erblühen lässt. Sie haben Deutschland heruntergewirtschaftet, sich selbst bewirtschaftet, das Land verwelken lassen, Bürger und Mittelstand ausgelaugt, Großkonzernen gehorcht und ausländische Interessen bedient.

Leider wird die aggressive deutsche Geschichte im zugespitzten Text der Letzte-Strophe-Nationalhymne fortgeschrieben, so dass sie akut bleibt. Die Traumwelt deutscher Abgeordneter, wenn sie ihre Nationalhymne singen, hat ein Pendant: die Walhalla-Traumwelt der Nazis. Andere Länder beschreiben Realien und warum sie ihre jeweilige Heimat lieben. Ein gutes Beispiel ist die kürzlich aufgefrischte und von alten Schlacken befreite russische Nationalhymne. Deutschland dagegen bleibt nach dem Willen des Bundespräsidenten, des Bundestages und -Rates bei kitschigen Träumereien und kann noch nicht einmal den Sinn der Worte richtig interpretieren, sondern leitet seine Jugend indirekt zum nächsten Gewaltausbruch der Deutschen an.

Nichts wurde in Deutschland auf die Reihe gebracht, ganze Bevölkerung-Schichten stattdessen der Reihe nach in den für sie als Abgeordnete so einträglichen Schuldensumpf geworfen, wo sie verarmend verblubbern, als Zwangsarbeiter enden, wenn sie überhaupt Arbeit finden, als Untermenschen von einem Zwangs-Amt zum anderen geschubst werden und so aufbereitet in das Zwangs-Krankenkassen-System geschleust werden, mit einer KZ-Nummer abgestempel, KZ bedeutet hier Kranken-Zwangs-Abgaben. Sie sind das Futter, um ein krankes und raffgieriges Gesundheits-System finanziell gesund zu stoßen. Und sollte ein Gesunder, der sich aufgrund seiner Jugend noch gesund gehalten hat, übrig bleiben, wird er in Afghanistan oder sonstwo verkrüppelt, geistig oder sogar geopfert, weil Abgeordnete es so beschlossen haben. Sie haben so nach und nach durch immer mehr Gesetze hingebogen, dass das Leben in Deutschland fast nur noch aus Zwängen und Kontrolle besteht, um das Raub-System und den Staats-Schulden-Dienst bedienen zu können. Selbständigkeit wurde in einem Abgaben- und Gebühren-Netz erstickt. Diäten-Bekommer-Mentalität hat Selbständigkeit abgewürgt. Sie haben den Ausverkauf Deutschlands betrieben, um als Parteien-Fettschicht auf der nationalen Suppe immer oben zu schwimmen, Kompetenzen ins Europäische Parlament abgewunken, so dass man sich fragt, warum sie sachlich eigentlich noch da sind.

Selbständigkeit wurde in einem Abgaben- und Gebühren-Netz erstickt. Diäten-Bekommer-Mentalität würgte sie ab. Abgeordnete haben den Ausverkauf Deutschlands betrieben, um als Parteien-Fettschicht auf der nationalen Suppe immer oben zu schwimmen. Kompetenzen wurden ins Europäische Parlament abgewunken, so dass man sich fragt, warum der Bundestag sachlich eigentlich noch da ist. Abgeordnete haben Deutschland verraten und verkauft, Freiheiten der Bürger bis in den privatesten Bereich beschnitten, nur eines vermieden: sich um die Identität Deutschlands zu kümmern, erst einmal die Nürnberger Kriegsverbrecher-Urteile anzuerkennen, um den Menschen in Deutschland die Last der Kollektiv-Schuld zu nehmen, an Friedensverträge heranzugehen, um ein eigenständiges friedliches Deutschland zu definieren, und so weiter und so weiter, man lese einfach gelegentlich ein wenig mehr kreuz und quer in den jeweils aktuellen Themen des Internet-Schreibtisch vRhein http://internet-schreibtisch.de.
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Beitragvon micha » Sa Nov 07, 2009 08:38:57:

Ein anderes Kapitel ist die Verharmlosung des DDR-Unrecht-Staates, der seine Bürger eingesperrt und ihnen die Freiheit geraubt hat, während SED-Bonzen sich alle möglichen Freiheiten nahmen, u. a. in anderen Ostblock-Staaten wie Maden im Speck lebten.

In Brandenburg, unter Ministerpräsident Matthias PLAZECK (SPD), der die Schwindsucht bekam, als er bundesweite Verantwortung tragen sollte, finden zurzeit "Einigkeit"-Bestrebungen statt, die alte SED-Kader wieder an die Macht hieven, anstatt unbedenklichen Bewerbern eine Chance zu geben.

Ein gestern veröffentlichter Artikel von GiNN offenbart diese erschreckende Tatsache und berichtet, dass West-nach-Ost-Wendehals Platzek ganz gerne auch wieder die DDR-Hymne "Auferstanden aus Ruinen" etabliert hätte. http://www.berlinkontor.de/06.11.2009/b ... -hand.html
Er vertritt eine Gummi-SPD, deren Niedergang erklärlich ist.
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Beitragvon micha » Sa Dez 12, 2009 10:32:35:

Bezug: http://bundespraesident.blogspot.com/20 ... ergen.html

Kennen Horst Köhler und Jürgen Rüttgers die eigene deutsche Nationalhymne wirklich?

Schadows Quadriga von 1793, dem Jahr der ersten polnischen Teilung, sollte ein Friedens-Symbol sein. In Wirklichkeit diente die Sieges-Göttin dem preussischen Expansions-Bestreben, bis in der Schlacht bei Jena und Auerstedt Preußen eine vernichtende Niederlage gegen die Truppen Napoleons I. erlitt. Die Niederlage stellte gleichzeitig den Untergang des bisherigen altpreußischen Staates dar, wie es ihn bis zu diesem Zeitpunkt gegeben hatte. Der Staat verlor 1807 im Frieden von Tilsit etwa die Hälfte seines Gebietes.

Die Niederlage des expansiven militaristischen Königtums Preussen wiederholte sich, bezogen auf ein preußisch-militaristisches deutsches Kaiserreich mit der Folge drückender Reparationszahlungen, im Jahre 1918.

Wo ist dazwischen die Motivation des Deutschland-Liedes von Hoffmann von Fallersleben zu finden? Die Frage ist, ob das Deutschland-Lied inmitten des Expansions-Dranges der Deutschen einen militaristischen Kern enthält oder ob der Text ganz und gar harmlos ist.

Nach Waterloo 1815 und dem wiedererstarkten Preussen folgte ein Nord-Süd-Gefälle in deutschen Landen. Die Hoffnungen auf einen deutschen National-Staat mit einer Verfassung und eventuell konstitutioneller Monarchie ruhten auf Preussen. Blücher hatte 1815 entscheidenden Anteil daran, Napoleon ins Exil zu schicken. Die Stein-Hardenbergschen Reformen, die Aufhebung der Leibeigenschaft, Selbstverwaltung der Städte, Gewerbefreiheit, das Bildungswesen Wilhelm von Humboldts und eine Heeresreform mit allgemeiner Wehrpflicht machten Preussen zu einem modernen Staat, der sich am Freiheits-Gedanken der Französischen Revolution orientierte, dabei die militärische Schlagkraft des Herrschafts-Systems Napoleons übertrumpfte. Dahinter blieben andere deutsche Kleinstaaten im Süden, die sich Napoleon angeschlossen hatten, zurück. Das Deutschland-Lied beschwört im historischen Kontext ein Schutz- und Trutzbündnis, das sich auf Preussen als Führungs-Macht bezog.

Zwar hatte die "Heilige Allianz" zwischen Friedrich Wilhelm III, dem Zaren des Russischen Reihes und dem Kaiser von Österreich das Ziel, nach dem Wiener Kongress 1815 demokratische und liberale Ansätze in Deutschland zu unterdrücken, der "Deutsche Bund" und der "Deutsche Zollverein" wirkten dem jedoch aus wirtschaftlichen Gründen entgegen. Das Deutschland-Lied beschwört eine Brüderlichkeit als Symbiose des preussischen Herrschaft-Systems und des freiheitlich gesinnten Bürgertums. Mit "Einigkeit" war das Nord-Süd-Schutz-und-Trutz-Bündnis gemeint, das wenig später verwirklicht wurde, mit Recht eine konstitutionell-monarchische Verfassung, mit Freiheit die auf ein Gesamtdeutschland auszudehnenden Stein-Hardenbergschen Reformen zusammen mit den weiteren Freiheiten, die oben genannt wurden.

Die Anhänger einer deutschen Einigung der Nord- und Südstaaten mit liberaler Verfassung, in größerem Umfang einschließlich Österreich oder im kleinere Umfang nur einschließlich Bayern, waren so zahlreich geworden, dass die revolutionären Barrikadenkämpfe zum Beispiel in Berlin am 18. März 1848 lange Zeit bereits in der Luft lagen. Mit Otto von Bismarck, der das Kaisertum stützte, kam es im Zuge seiner Einigungs-Kriege auch zu dieser Einigung von Bürger- und Kaisertum. Sie führte unter Wilhelm II., der Bismarck entmachtete, zu einem kraftstrotzenden überzogenen Militarismus als Fortsetzung der historischen Entwicklung Preussens, mit dem Potential einer bedingt befreiten Bevölkerung. Nahezu das gesamte Bürgertum ließ sich massiv begeistern, verlor gelegentlich jeden Skrupel und zog mit wehenden Fahnen wie Lemminge in den ersten Weltkrieg.

Vorerst ruhten die Hoffnungen auf Friedrich Wilhelm IV., dem neuen preussischen König ab 1840. Sie wurden enttäuscht, bis es zu Barrikaden-Kämpfen kam. Die Hoffnungen der Liberalen aber, bevor sie enttäuscht wurden, konzentrierten sich wie in einem Apell an Friedrich Wilhelm IV. - auf Helgoland, im Text des Deutschland-Liedes von Hoffmann von Fallersleben, der mit deutschen Sprachgrenzen in der ersten Strophe am 16.08.1841 eine großdeutsche Brüderlichkeit von König- und Bürgertum zeichnete, wie sie danach zuerst auch die Frankfurter National-Versammlung 1848 beschloss. Das Deutschlandlied erklang in dieser Versammlung. Die "Einigkeit" der dritten Strophe bezog sich auf ein nationales Bündnis aller staatlichen Kräfte, bezogen möglichst auf ein großdeutsches Reich., das die erste Strophe zumindest in seinen Sprachgrenzen umriss. Die erste und die dritte Strophe gehören untrennbar zusammen.

Da noch immer eine französische Gefahr drohte, auch nach Napoleon, hatte dieses Bündnis auch einen Namen: "Schutz- und Trutzbündnis". Das Deutschland-Lied war somit exakt eingebunden in eine deutsche politische Entwicklung, die militaristisch geprägt war und in der sich diktatorische und liberale Elemente miteinander vermischten.

Nun, denke ich, versteht man das Deutschlandlied richtig. Die Hoffnungen ruhten auf Preussen. Das "Schutz- und Trutzbündnis" wurde im Deutschland-Lied herausgefordert. Nach dem Österreichisch-Preußischen Krieg, der Schlacht von Königgrätz am 3. Juli 1866 mit dem erfolgreichen preussischen General Helmuth von Moltke, und dem Prager Frieden vom 23.08.1866, wurde dieses Bündnis, ganz im Sinne des Liedes von Hofmann von Fallersleben, diktiert. Die beiden Zeilen im Deutschlandlied "Wenn es (Deutschland) stets zu Schutz und Trutze brüderlich zusammenhält", behielt einerseits seine defensive und idealistische Färbung gegen Aggressionen von außerhalb deutscher Grenzen, andererseits enthalten diese Zeilen auch das Potential einer organisierten, militärischen und halbwegs diktatorischen Brüderlichkeit.

Vom auferlegten Schutz- und Trutzbündnis an, auferlegt vom siegreichen Preussen, bezog sich "deutsche Einigkeit" im Sinne von vaterländischer Einigung stets nur noch auf Gebiets-Eroberungen oder -Rückeroberungen, niemals aber mehr auf eine defensive Einigkeit wie einst nach den Napoleonischen Kriegen. Das straff geführte Kaiserreich mit einer dominanten Kaiser-Hymne führte zu einem begeistert begonnen Weltkrieg in Erinnerung an den Sieg über Frankreich 1870/71, wobei preussisch-deutscher Militarismus triumphierte.

Hitler war innerhalb dieser Neuorientierung weg von defensiver Einigkeit hin zu befohlener militaristischer Einigkeit "nur" ein idiotisch-fanatischer Vollstrecker, der unter dem Gemälde seines krankhaft missverstanden Vorbilds Friedrich des Großen im Führer-Bunker von Berlin schließlich einen feigen Selbst- und Doppelmord beging, nachdem er Deutschland vollends in den Abgrund reißen wollte und sein Traum von der ersten Strophe des Deutschland-Liedes geplatzt war.

Bundes-Präsident Köhler ist innerhalb dieser Neuorientierung hin zu Eroberung oder Gebiets-Rückeroberung, entgegen dem defensiven Sinn eines sich schützenden Staates, nur noch ein blasses Abbild, der zaghaft versucht, ob mit dem Anstimmen der ersten Strophe des Deutschland-Liedes einst vielleicht doch noch Deutschlands "Größe" zurück geholt werden kann.

Herr Rüttgers in Nordhein-Westfalen möchte das Kreuz mit der Hymne gerne bei den Kindern verfestigen:

    Rüttgers bedauerte, dass laut einer aktuellen Umfrage nur gut die Hälfte der Deutschen die eigene Nationalhymne kennt. Mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung soll in den nordrhein-westfälischen Schulen nun verstärkt Material zur Landes- und zur deutschen Geschichte eingesetzt werden. Rüttgers will außerdem mehr Fahnenschmuck vor öffentlichen Gebäuden durchsetzen.


Wann werden diese Leute begreifen? Deutschland kann zur unbe-scholtenen, defensiven und legitimen vaterländischen Einigkeit der Frankfurter Nationalversammlung und des historischen Burschenschaft-Liedes niemals mehr zurückkehren. Es kann das Rad der Geschichte nicht zurück drehen. Es muss aus seiner fatalen Geschichte lernen und eine neue friedlichere Identität finden. Vielleicht bemühen sich die Herren Koehler und Ruettgers besser um eine Nationalhymne, die innerhalb des Landes auch von Opfern des National-Sozialismus bedenkenlos gesungen werden kann.

Deutsche hatten keine väterländische Einigkeit, Engländer wohl. Spricht man darüber mit einem Briten der älteren Generation, versteht er sofort den Widerspruch, dass die verteidigende Einigkeit seines Landes als am Leibe erfahrene hautnahe Geschichte erlebt wurde, von den aggressiven Deutschen aber in ihrer Nationalhymne beansprucht wird, ohne dieses Erlebnis je gehabt zu haben.

Selbst während und nach dem Zusammenbruch Deutschlands um 1945 gab es keine Einigkeit, weil eine umfassende Landesverteidigung nicht mehr möglich war. Der diktatorische "Einiger" Hitler wollte gar eine totale Zeistörung des eigenen Landes, nachdem totaler Krieg nicht erfolgreich war. "Sein" Volk hatte anfangs Eroberungen nach Blitzkriegen genossen, bejubelt, den siegreichen "Führer" am Arc de Triomphe in Paris noch für göttlich gehalten. Am Ende machte sich Weinerlichkeit breit, Trümmerfrauen sollten aufräumen und der Kohlenklau ging um. Einigkeit war selbst in der Not nicht zu erkennen.

Einem demoralisierten Deutschland musste mit einer fremdbestimmten demokratischen Verfassung aufgeholfen werden. Die "Aufarbeitung" der Geschichte stieß auf Unbelehrbarkeit, die heute eine Art Endsieg feiert. Die Staats-Spitzen fangen schon wieder an, mit undefinierter "Einigkeit" in der Nationalhymne Korrekturen am "Deutschen Reich" in militante Zukunft zu schreiben. Selbsterkenntnis ist für sie ein Fremdwort. Sie machen das Land zu einer verblassten abgerittenen Schabracke, die sich mit 65 noch für jungfräulich hält. Ihre falsche Identität hält sie für ein "Unterpfand des Glückes", das sie im "Glanze dieses Glückes" wieder erblühen lässt.
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Beitragvon micha » Do Mai 06, 2010 20:20:30:

2014 jährt sich der Kriegsbeginn von 1914. Schon jetzt sollte die Wilhelminische Zeit besser gewürdigt werden. Die Kriegs-Schuld scheint alle zu betreffen, nicht nur Deutschland. Wilhelm II. sträubte sich. Besonders für England schien Krieg eine brauchbare Loesung zu sein, um den wachsenden Konkurrenten Deutschland abzustufen.

Die 25 Jahre Frieden unter Wilhelm II hatten Stadterweiterungen und riesige Erfolge in Wissenschaft und Technik gebracht, die zum Teil sogar noch heute nachwirken. Ohne allzu viel Nostalgie sollte ein gerechtes Bild entstehen.

Nun ging es um Helmut Kohl, der ähnlich lange regierte, und nebenbei um die allgemeine Fehleinschätzung von Kanzlerin Merkel, die hier ein wenig korrigiert wird.

Helmut Kohl feierte seinen achzigsten Geburtstag. Das Ereignis wurde in der DW übertragen. Kurt Beck redete frei, herzlich, schilderte die Verdienste Kohls in Rheinland-Pfalz. Alt-Präsident Roman Herzog hielt die Laudatio, sprach Hoehen und Tiefen detailgenau an, rückte Verhältnismäßigkeiten zurecht. Dann die Rede von Altkanzler Kohl selbst. Er lobte die beiden Vorredner, bedankte sich bei Beck und würdigte die Rede Herzogs als "richtig", er habe nichts Falsches gesagt. Herzog kann es sich erlauben, ins Detail zu gehen und trotzdem das Richtige zu finden.

Mich hat die Rede Kohls beeindruckt. Eigentlich habe ich noch nie eine so menschliche und wohltuende Politiker-Rede gehoert. Gewiss, das große Publikum war ausgesucht, Partei-orientiert, Kanzler Schroeder und Ex-Außenminister Fischer waren nicht zu sehen, wohl auch nicht eingeladen. Genscher war da. Ein kurzes Wort zu seinem Verdienst an der Deutschen Einheit hätte die Rede Kohls noch besser gemacht. "Kanzler der Einheit" heißt ja nicht: Kohl hat die Einheit herbeigeführt, sondern dass er damals eben Kanzler war. Und er hat dann auch konsequent richtig gehandelt, abzüglich einiger Fehler. Herzog sprach von zwei Fenstern, einem groeßeren europäischen und dem kleineren Fenster der günstigen Komponenten, die zur Einheit führten.

Wesentlich für mich waren die feinen Abstufungen der Rede Kohls. Er lobte das Orchester und das Koennen von Dirigent und Musikern. Mit 80, und wegen eines Unfalls auch behindert, scheint Kohl die schoenen Klänge zu genießen. Die Gedanken klangen alles andere als behindert. Er machte Mut für die Zukunft, gab einen Eindruck, wie wichtig Freundschaften und Loyalität in der Politik sein koennen, um Großes zu erreichen. Er sprach von der Zeit mit "seiner Hannelore", für viele Zuhoerer dankbar, auch von seiner jetzigen Frau Maike Kohl-Richter, wie sie ihm nach seinem Unfall aufopfernd half. Man konnte auch sehen, dass die beiden sich verstehen und stolz aufeinander sind.

Die Spenden-Affäre, der kleine Bruch mit dem Parteigesetz und die Beharrlichkeit, den Spender wie versprochen nicht preiszugeben, hatte der Jurist Herzog als fast zu vernachlässigen im Vergleich mit dem gewaltigen Schwung Kohls für europäische Einigung und deutsche Einheit geschildert. Dem stimme ich zu.

Die spätere Kanzlerin Merkel benutze das juristische Unrecht Kohls als Steigbügel für ihre Karriere und vergaß, fast im Sinne ehemaliger SED-Spitzel, die Verhältnismäßigkeit zu ihrem Vorteil. Ich selbst neige eher dazu anzuerkennen, dass Kohl nicht wortbrüchig wurde. Alle Mittel dienten ja nicht privaten, sondern europäischen und deutschen Zielen. Und am Ende stand der Erfolg. Gut auch, dass Herzog erwähnte, bis 1989 habe Kohl den Haushalt auf die Reihe gebracht. Heute stranguliert der deutsche Schulden-Strick. Leider ist Helmut Kohl aus bedauerlichen gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage, das schon blau-violett angelaufene Land abzuhängen und den Strick zu loesen, wie einst bei einem Jugendlichen Ende des Zweiten Weltkrieges, ein Erlebnis, das ihn zum politischen Messias der Friedens-Politik werden ließ, ähnlich wie Hans-Dietrich Genscher, der zur gleichen Generation gehoert und das Grauen im jugendlichen Alter erlebte.

Die feinen Nuancen machten die Rede Kohls aus. Er wünschte sich Freiheit und Frieden für Deutschland, das Wort "Einigkeit" oder "Einheit" fiel nicht mehr. Nur Merkel singt es tapfer nach jeder Parteiveranstaltung und überlegt gar nicht, ob die beiden Sinngebungen in unserer Nationalhymne noch gut sind oder ob sie noch einmal nationalistische Begehrlichkeiten wecken, als hätten die Deutschen aus ihrer Geschichte nichts gelernt.
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