Die von WikiLeaks veröffentlichten Depeschen können auch irreführend sein. Diplomaten-Geschwätz ist nicht immer zutreffend. Darum haben wir ja den Internet-Schreibtisch vRhein, eben weil auf Schritt und Tritt Fehler passieren, Diplomaten versagen,
Politiker den Karren in den Dreck fahren, auf dem das vereinigte Bürgertum sitzt und nicht runter kann.
"Teflon-Merkel", dieser Begriff aus den Depeschen sagt nicht,
warum Kanzlerin Merkel oft nicht reagiert.
Sie sitzt auf einer Teflon-Pfanne der Hochstapler. Sie kann nicht.
Sie muss erst auf Flüsterungen warten. Entweder vom tapferen Schäuble oder von Fachleuten wie Ackermann (Angestellter der Deutschen Bank). Sodann muss sie die sich widersprechenden Zuflüsterungen auf die Reihe bekommen.
Wer am lautesten flüstert siegt.
Zwischenbemerkung: Grün habe ich Bildhaftes markiert, das sich für eine Zeichnung des allgemein (auch von mir) hoch geschätzten
Klaus Stuttmann eignen würde. Ich will damit sagen, dass im Internet-Schreibtisch "Karikaturen" bereits im Text stecken.
Anmerkung1
Die andere Aussage aus den Depeschen stellt Merkel als Macht-Politikerin bezogen auf ihre Partei dar. Diese Aussage stimmt nun wieder, geht aber nicht in die Tiefe.
Um tiefer zu gehen, muss ich meine sachliche und bildhafte Art des Schreibens mit einem autobiografischen Detail vertauschen. An einem Frühstück-Buffet lernte ich Willi aus Berlin kennen (Name geändert). Er hatte in der DDR beides erlebt: eine Anstellung als Universität-Lehrer für Geo-Wissenschaften (Fach geändert) und die schwedischen Gardinen politisch Verdächtiger, bloß wegen ein paar falscher Worte gegenüber der Allmacht-SED. Ein Zeitzeuge, dachte ich sofort, auf Uni-Niveau. Ich deutete also an, unsere Kanzlerin Merkel als involviert geschildert zu haben.
Sofort spudelte aus ihm heraus, was er nun sagte klang wie ein Wasserfall erlebter erwiesener Wahrheit. "Die Merkel, diese rote Kuh? Die hat doch alles mitgemacht, um mit Hilfe der SED Karriere zu machen!". Dann zählte er auf. "Und ihr Mann? Der hat in der Ostberliner Akademie der Wissenschaften dasselbe gemacht, bespitzelt und heimlich angezeigt! Dazu musste man kein IM sein, freiwillig ging es auch so, ohne die Bezeichnung IM. Und der Vater war einer der konspirativen Pfarrer in der DDR, der mit der SED zusammengearbeitet hat, das wusste man."
Dann war ich mit meinen Funden und Analysen offenbar ziemlich nahe an der Wahrheit. Die gewagte Aussage, Merkel sei "der Guillaume Helmut Kohls gewesen" war also gar nicht so falsch. Unter diesem Aspekt versteht man die Wandlung der CDU unter Merkel besser, vor allem die vielen ausgebooteten Politiker wie Friedrich Merz, die als CDU-Leichen an die alte Partei erinnern. Gnadenlos wird auch der tapfere Schäuble geopfert werden. Bislang hält er die seichte, laienhafte, machtverbissene Agenda der Merkel als deutsche Agenda einigermaßen im Lot, obwohl alle Probleme, die Politik, Landesbanken und Wirtschaft-Krise ausgelöst hatten, nach wie vor bestehen und nicht gelöst sind, nur durch die Eigenständigkeit der Industrie und des deutschen Exports verdeckt werden.
Vergleicht man nun ausgesuchte Botschaft-Depeschen von WikiLeaks und den Internet-Schreibtisch vRhein, dann ist der Tisch genauer, geht in die Tiefe und zieht die richtigen Schlüsse.
Nun muss ich noch auf meinen Zeitzeugen zurück kommen. Ich habe die Begegnung in meine Autobiografie eingebunden. Wer den Zeugen genannt haben will, muss sich bei mir ausweisen, und zwar mit
Lebenslauf
Polizeilichem Führung-Zeugnis
Nachweis seiner politischen und gesellschaftlichen wie persönlichen Unbescholtenheit
einer Schriftprobe seiner schriftlichen Erzeugnisse aus einer Woche, die ich dann nenne.
Ohne diese Sicherheit besteht die Gefahr, dass mein Freund und Zeitzeuge von einem Spitzel ans Messer geliefert wird, die mittlerweile schier überall drin sitzen, in den Medien, den Universitäten, den staatlichen Institutionen, den Krankenkassen, den Kliniken, den Verwaltungen etc. Ich kann nicht riskieren, dass mein Freund beruflich fertig gemacht wird, wie es an DDR-Universitäten gang und gäbe war, auch in der Ostberliner Akademie der Wissenschaften.
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Anmerkung1
Fulltime-Texter sind gegenüber Karikaturisten mit ihren Textblasen vielleicht etwas im Vorteil, weil Formulierungen von Analysen genauer sein müssen/sollten. In einer Karikatur konzentriert sich alles auf ein Bild. Analytische Texte aber können Wahrheit-Findung durch Einschränkungen, Bedingungen und sprachliche Variationen besser in den Griff bekommen.
Ein Beispiel ist eine Karikatur von Stuttmann, in der er den Pressesprecher von Schäuble vor ihm über seine Schuhe hinknien lässt. "Ablecken habe ich gesagt ..." Diese Karikatur ist auf den ersten Blick sehr gelungen, man schmunzelt. Die Wahrheit-Findung aber bleibt auf der Strecke. Zwar hat Schäuble seinen Pressesprecher ungeduldig öffentlich zurecht-gewiesen und damit bloß gestellt, der Grund aber kann eine verständliche menschliche Schwäche gewesen sein. Schäuble hatte nach dem Rücktritt seines Sprechers keine Möglichkeit mehr, seine Schwäche zu gestehen. Wo liegt aber nun die Wahrheit dieses Vorfalles? Schäuble stemmt eine beständig aus dem Lot geratende SED/CDU-Merkel-Regierung, die wie ein gefräßiger Machtapparat in der Art eines unberechenbaren Wackel-Puddings alles und Jeden unter sich zu erdrücken droht. Schäuble leistet Übermenschliches, damit das nicht geschieht. Außerdem ist er in seinem Rollstuhl ohnehin ein Held, vielleicht der tapferste Politiker, den Deutschland je hatte. Da kann eine solche Schwäche passieren. Sie muss toleriert werden. Der Rücktritt des Sprechers war falsch, nicht die Schwäche von Schäuble.
Die Karikatur von Stuttmann stellt diese Wahrheit auf den Kopf, hat aber die Lacher auf seiner Seite.