Sehr zu hoffen ist, dass das Tunesische Militär der neuen Interims-Regierung folgt und konsequent gegen die Leibgarden des geflohenen Despoten und gegen die gekauften Gaddafi-Schergen vorgeht, um Parlament-Wahlen zu ermöglichen. Ich gehe davon aus, dass die nationale Gefahr "Gaddafi" erstickt werden kann. Nationale Einheit, Schutz der Bevölkerung und die Vorbereitung demokratischer Wahlen sind die vordringlichsten Ziele.
Die Gefahr ist aber trotzdem groß. UN-Truppen zur Absicherung von Wahlen wären jetzt ein geeignetes Mittel. Der eitle Gaddafi kann sich eine Konfrontation mit der Welt-Organisation nicht leisten, weil er seinen Sohn etablieren will.
Deutschland ist zurzeit im Sicherheitsrat und kann einen solchen flankierenden Schritt vorschlagen. Es gilt schnell zu handeln.
Die tunesischen Behörden scheinen den Spekulationen zumindest in Teilen Glauben zu schenken. Am Sonntag ist Ben Alis früherer Sicherheitschef, General Ali Sériati, festgenommen worden. Er sei im Süden des Landes beim Versuch, ins benachbarte Libyen zu fliehen, von Polizisten und Soldaten gefasst worden, berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf offizielle Kreise. Sériati sei anschließend nach Tunis gebracht und dort in Untersuchungshaft genommen worden . Die Behörden werfen Sériati und Mitgliedern der Präsidentschaftsgarde vor, für die jüngste Gewalt gegenüber Demonstranten verantwortlich zu sein