Die Pisa Studie sieht dieses Jahr fast in allen Disziplinen Finnland, China und Südkorea vorn, Deutschland im mittleren Bereich. Zwischen Finnland und Deutschland nimmt Neuseeland einen recht guten Platz ein, weit über Deutschland.
Johann Wolfgang von Goethe hat offenbar seine Nachkommen nicht in Deutschland, sondern in Neuseeland hinterlassen.
Dazu gibt es einen Artikel der SZ am Wochenende, Feuilleton-Beilage, 21.-22. Sept. 1991, Nr. 219, mit dem Titel: "Auf der Suche nach Goethes Whakapapa (Anm.: Stammbaumüberlieferung der Maori) - Hat er Nachfahren unter den Maori in Neuseeland? - Der Artikel stammt von Tom Appleton, Journalist aus Neuseeland.
Der Tag einer mutmaßlichen Zeugung Goethes kann nur der 26. September 1779 gewesen sein, das verheimlichte Kind seiner inzwischen verheirateten Lili mit ihm, siehe Zitat unten, wurde 1780 geboren und hieß
Antonio von Goethes.
Am 3. September 1775 übernimmt Karl August, der Erbprinz des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach mit Erreichen der Volljährigkeit die Regierung des Herzogtums Weimar; am 22. September besucht er Goethe in Frankfurt und lädt ihn an seinen Hof ein. Eine wiederholte Einladung nimmt Goethe schließlich an. Goethes Weimarer Jahre beginnen; die Trennung von Lili = Schönemann, Anna Elisabeth (1758 - 1817) - über deren Richtigkeit er noch im Alter zweifeln wird - ist besiegelt. Unter Lilis Einfluss entstanden einige von Goethes schönsten Jugendgedichten: "Neue Liebe, neues Leben", "Sehnsucht", "Lilis Park", "An Belinden", "Auf dem See", "Wonne der Wehmut" u.a.
Lili heiratete den Straßburger Bankier Bernhard Friedrich von Türckheim. Goethe hat Lili nur noch einmal kurz auf seiner zweiten Schweizer Reise im September 1779 wiedergesehen. Eine spätere, von einigen Biographen behauptete Begegnung in Straßburg ist nicht verlässlich belegt.
Von Goethes regulären fünf Kindern aus seiner Ehe mit Christiane Vulpius blieb nur Sohn August am Leben. Er wurde 41 Jahre. Seine Kinder und Enkel Goethes blieben kinderlos. Goethe hat in Deutschland keine Nachkommen.
Mutmaßlicher Enkel aus der verheimlichten Liebesnacht mit Lili am 26. September 1779 war John Francis Gotty, 1809 in "Germany" geboren. Sein Vater, ein Kavallerie-Offizier in der preußischen Armee, war "
Antonio von Goethes" (irrtümlich im Original "Antonia Von Goethe"), jener Sprössling aus der Liebesnacht 26. September 1779, seine Mutter "Emma Von Goethe".
John Gotty lebte 55 Jahre in Neuseeland, war Farmer und Schankwirt geworden, und steckte dann und wann Bedürftigen eine Geldmünze zu. Er war verheiratet mit Elizabeth Rangihirawea, einer berühmten Dichterin der Maori unter dem Namen Puhiwahine. Ein neuseeländischer Farmer schneidet nicht auf, rühmt sich nicht über Gebühr berühmter Vorfahren. Der Charakterzug passt zu einem kernigen Menschen, einer Gattung, die Deutschland den Rücken gekehrt zu haben scheint, sieht man sich das heutige Parlament an. Eine berühmte Dichterin konnte er neben sich verkraften, ein Pfundskerl, denke ich.
Die Familienüberlieferung in Neuseeland bekundet, dass
Antonio (möglicherweise auch Antoine) ein Sohn der Ahnfrau "Lili" gewesen sei. Der Vater sei Goethe "The Poet" gewesen. Der Aufsatz von Tom Appleton führt weiter aus, in welche Konflikte Goethe kam, so dass die Geburt seines unehelichen Kindes, das auf einem Gehöft von einer Gouvernante aufgezogen wurde, wirklich glaubhaft erscheint.
Ein Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe verrät etwas mehr über Lili und ihre Beziehung:
Neue Liebe, neues Leben
Herz, mein Herz, was soll das geben
Was bedränget dich so sehr?
Welch ein fremdes neues Leben -
Ich erkenne dich nicht mehr.
Weg ist alles, was du liebtest,
Weg, worum du dich betrübtest,
Weg dein Fleiß und deine Ruh -
Ach, wie kamst du nur dazu?
Fesselt dich die Jugendblüte,
Diese liebliche Gestalt,
Dieser Blick voll Treu und Güte
Mit unendlicher Gewalt?
Will ich rasch mich ihr entziehen,
Mich ermannen, ihr entfliehen,
Führet mich im Augenblick
- Ach - mein Weg zu ihr zurück.
Und an diesem Zauberfädchen,
das sich nicht zerreißen lässt,
Hält das liebe lose Mädchen
Mich so wider Willen fest.
Muss in ihrem Zauberkreise
Leben nun auf ihre Weise;
Die Verändrung, ach, wie groß!
Liebe, Liebe, lass mich los!
... hält das liebe lose Mädchen mich so wider Willen fest.
Dieser Satz spricht Bände. Lili ist nicht "lose", sondern sie liebt ihren Goethe vorbehaltlos. Vorbehaltlos bedeutet, dass eine Frau praktisch und ohne dichterische oder philosophische Schnörkel auch die körperliche Vereinigung irgendwie hinbekommt, denn Körper und Liebe sind bei ihr eins. Na und wie sieht dann Frauen-Liebe in den Augen eines Mannes aus? Lose! Immerhin, Goethe war ein integrierter Mann, nennt er Lili doch das "
liebe lose Mädchen". Am 26. September 1779 ist es erneut passiert - und Neuseeland, nicht Deutschland, steht in der Pisa-Studie stolz in den oberen Rängen.