Maybrit Illner moderierte Gestern die Sendung zum Tag X, Anschläge in Deutschland, in ihrer Sendung "Berlin Mitte". Dazu wurden die Szenarien möglicher Anschläge anschaulich durchgespielt. Fiktive U-Bahn-Attentate mit X Toten und Verletzten, Chlorgaswolken aus einem Terrorlastwagen etc. als Filmstreifen wechselten mit den Einblendungen der Diskussionen mit maßgebenden Fachleuten und Amtsleitern. Die Fortsetzungen weiterer Anschläge in Berlin und die Folgen, die Reaktionen des Katastrophenschutzes, der Krankenhäuser und der Medien, wurden immer wieder zwischen die Diskussionen eingespielt. Unter der Internetadresse www.zdf.de sind die Fragen und Bilder noch einmal zu sehen. Umfragen, ob sich Bürger sicher genug fühlen, begleiten diese groß angelegte Warnsendung.
Ein hoher Medienpreis ist dieser Sendung bereits jetzt sicher. In den höchsten Tönen muss gelobt werden, dass wirklich einmal eine existentiell fatale Situation durchgespielt wurde. Es könnte ja noch viel schlimmer kommen. Terrorexperten kamen zu Wort. Die Vorbereitung der Regierung wurde untersucht. Der augenblickliche Mangel an Geldmitteln wurde beklagt. Notwendige Vorkehrungen können nicht getroffen werden. Der Bürger wird zum großen Teil allein gelassen, auch wenn es viele Ansätze der zuständigen Ämter gibt, solche Situationen zu verhindern. Beckstein in München hat dafür gesorgt, zusammen mit Edmund Stoiber, dass noch viel mehr Situationen von den betreffenden Ämtern durchgespielt wurden. Eine Sendung wie aus Berlin Mitte hat es nicht gegeben, wohl um die Menschen nicht in Angst und Schrecken zu versetzen. Die gestrige Sendung brach mit der Schonung der Bürger. Das war notwendig und richtig. Nur so kommt heraus, dass mehr getan werden muss und dass die Ämter eine bessere Verständigung brauchen.
Der Streit zwischen Bundes- und Landesämtern muss ein Ende haben. Er wurde auch gestern deutlich. In konkreten Fällen muss die Information sofort fließen. Dieser Forderung von Beckstein schließe ich mich an. Zwar muss das BKA vorsichtig sein, weil sonst Informationen aus dem Ausland breit getreten werden, in konkreten Fällen, bei konkreten Verdachtsmomenten, da muss eine Ämterübergreifende Zusammenarbeit sein. Sonst wird der Bürger um den Schutz betrogen, den er bezahlt.