Moderator: Co-Autoren
micha hat geschrieben:Verfasst am: 01 Jan 2005 01:25 pm Titel: Entwicklungshilfe
Um Schäden zu vermeiden, ist ein neues Entwicklungs-Hilfskonzept nötig. Gelder dürfen nicht länger an Regierungen ausgeschüttet werden. Dadurch entstehen ungewollte Effekte, zum Beispiel Missbrauch solcher Hilfsgelder für Waffenkäufe und als Folge davon Bürgerkriege. Der Korruption auch im eigenen Land stehen Tür und Angel offen.
Das neue Konzept, das ich hier kurz vorstellen will, ist anders. Es sieht Arbeitsplätze für Sozialarbeiter in Entwicklungsgebieten vor. Ein deutscher Entwicklungshelfer würde somit eine Stelle auf Zeit erhalten, die von der Entwicklungshilfe finanziert wird. Dadurch wird in Deutschland Arbeitslosigkeit abgebaut, werden Stellen geschaffen. Gelder, die bisher zum Teil in korrupten Regierungen verschwanden, werden gegen die eigene Arbeitslosigkeit eingesetzt.
micha hat geschrieben:Verfasst am: 02 Jan 2005 07:43 am
Die Regel: Entwicklungshilfe muss Arbeit schaffen. Sie darf auch Arbeit machen, dafür sind die festen Stellen aus dem Hilfsetat gedacht. Nicht damit gemeint sind höherer Lebensstandard, Anschaffung von Unterhaltungselektronik, Autos, Handys etc. Diese Dinge ergeben sich, wenn Ich-AGs und Kleinbetriebe erst einmal funktionieren. Komfort muss erarbeitet werden und ist für Subventionen nicht geeignet. Die Entwicklungshilfe muss "wandern" können, wenn ein Gebiet hinsichtlich der Grundversorgung und Hygiene einigermaßen funktioniert.
Hamburg - Politiker von Union und FDP plädieren dafür, qualifizierte deutsche Arbeitslose zum Wiederaufbau von Häusern und Straßen in Südasien einzusetzen. In den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten werde "im Moment jede kundige Hand dringend gebraucht", sagte FDP-Vize Rainer Brüderle der Zeitung "Bild am Sonntag": "Die Bundesregierung sollte zusammen mit den Hilfsorganisationen Arbeitslosen gezielt Zeitverträge zum Wiederaufbau anbieten. Für manchen Deutschen kann das der freiwillige Wiedereinstieg in das Arbeitsleben sein."
Auch die Union hält es für sinnvoll, deutschen Arbeitslosen Jobs in den Flutgebieten zu vermitteln. Der Chef der schleswig-holsteinischen CDU, Peter Harry Carstensen, betonte, unter den Millionen Arbeitslosen gebe es "viele Experten, Facharbeiter und Ingenieure, die anpacken wollen". Falls die Hilfe von deutschen Erwerbslosen in den Krisenregionen gewünscht werde "und die Fachkräfte es freiwillig wollen", müsse deshalb "zum Beispiel über Ein-Euro-Jobs" unbürokratisch geholfen werden.
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Andreas Scheuer vertritt die Ansicht, die Bundesregierung müsse sich wegen der zugesagten 500 Millionen Euro Fluthilfe "massiv dafür einsetzen, dass deutsche Firmen die Aufträge erhalten und auch Jobs für deutsche Arbeitslose bereitstellen".
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hält die Vorschläge für umsetzbar. Die Vermittlung von Arbeitslosen auf "reguläre Stellen" in den Flutgebieten sei möglich, sagte BA-Sprecherin Angelika Müller dem Blatt. "Wenn Hilfsorganisationen oder Unternehmen Stellen in den Flutgebieten ausschreiben, schauen wir selbstverständlich, ob es bei uns geeignete Bewerber gibt." Für Flug und Unterbringung will die Bundesagentur allerdings nicht zahlen.
micha hat geschrieben:Da sitzt eine Runde in Ehren,
Will andern die Arbeit verwehren.
micha hat geschrieben:Verfasst am: 10 Jul 2005 13:59
http://www.rheindeutschland.de/forum/vi ... =1021#1021
Hier im Forum wurde gepredigt: raus aus Afghanistan. Hinzuzufügen ist, dass es jetzt gerade noch Zeit ist, das Herausgehen damit zu begründen, dass die Hilfe zur Selbsthilfe für die Afghanische Regierung nun ausreichend sein dürfte.
Spiegel-Online-Bericht von heute, 13.08.05: Auch die Uno rügt die Zustände. Präsident Hamid Karzai und seinen Helfern fehle offenbar der politische Wille und die Kraft, gegen die mächtigen Drogenbarone vorzugehen, die das Land faktisch unter sich aufgeteilt haben.
Wie es möglich war, dass eine offenbar untätige Ministerin diese Möglichkeit erhielt, jetzt doch wohl als Oppositionspolitikerin, bleibt schleierhaft.
23. Januar 2006 Spiegel Online
RÄTSEL UM OSTHOFF-LÖSEGELD
"Der Fall ist außerordentlich obskur"
Nach ihrer Freilassung sollen bei der entführten Susanne Osthoff US-Dollarscheine aus dem Lösegeld gefunden worden sein. Spekulationen über eine Mittäterschaft an der Geiselnahme werden von Behörden aber dementiert. Die Bundesregierung prüft, ob Osthoff sich an den Befreiungskosten beteiligen soll.
Von der Korruptionsbekämpfung hingegen wollte er bald nichts mehr wissen. Ganz im Gegenteil: Er fand selber Gefallen daran. Schamlos bereicherte sich seine Entourage und brachte schon 2004 den britischen Hochkommissar zum Kochen. Da hatte Kibakis Clique gerade 125 Millionen Euro veruntreut – wofür man, wie der Brite penibel vorrechnete, 1000 Mercedes S 350 hätte kaufen oder 15.000 Klassenzimmer bauen können.
Dass ausgerechnet das deutsche Entwicklungshilfenministerium die verschwenderische Truppe alimentierte, mutete immer schon etwas grotesk an. Im Jahr 2006 bekam Kibakis Mannschaft 29 Millionen Euro unter anderem zur Korruptionsbekämpfung. Als bräuchte man Geld vom deutschen Steuerzahler, um mit dem Stehlen aufzuhören!
Der großartige Weltjugendtag in Köln ging nicht zu Ende, ohne auch Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul am Rande ins TV-Bild zu bekommen. Sie ist gewöhnlich beurteilend unterwegs, ohne dass irgendwann einmal gesagt wird, was dieses Ministerium an Entwicklungshilfe leistet.
ENTWICKLUNGSHILFE
Reform in der Sackgasse
Von Gordon Repinski
Doppelte Verwaltung, verschwendete Steuergelder. Die deutsche Entwicklungshilfe gönnt sich mit dem Nebeneinander zweier Förderorganisationen beispiellose Ineffizienz - im Namen der Armutsbekämpfung. Nun werden die Pläne zur Zusammenlegung begraben. Verlierer sind die Steuerzahler.
Berlin - Für die Unternehmensberater von PriceWaterhouseCoopers war es ein Großauftrag. Stattliche 168.000 Euro hatte Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul für die Ausarbeitung eines Plans überwiesen, wie die zersplitterte deutsche Entwicklungshilfe mit über 30 öffentlichen Entwicklungsinstitutionen harmonisiert werden kann. Die Berater präsentierten mehrere Modelle, die in einer Empfehlung gipfelten: Die wichtigsten Säulen der Entwicklungshilfe, die Entwicklungsbank der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), sollen unter einem Dach vereint werden.
Entwicklungshilfe (in Liberia): Reformbedürftig
Die Ergebnisse des Gutachtens liegen seit fast zwei Jahren vor, passiert ist bislang jedoch nichts. Auch der Bundesrechnungshof hat sich schon mit der Angelegenheit befasst und auf die Reform gedrängt - vergeblich. In Berlin schwindet nun die Hoffnung. "Es wird keine Reform mehr kommen", glaubt der FDP-Entwicklungspolitiker Hellmut Königshaus. "Im Ministerium wurde unprofessionell gearbeitet."
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