Bernd verfasste einen langen, in sich wahren, daher glaubhaften, guten Artikel, den ich vorsichtshalber hier im Publikationsforum absichern möchte. Ich bitte dich, Bernd, um dein Einverständnis, d. h. ich gehe mal davon aus.
Bernd Schlüter hat geschrieben: Verfasst am: 11 Jan 2005 08:37 am Titel: Scheckbuchdiplomatie
Viele von uns wissen es nicht: Deutsche sind in der Welt als Angeber verschrieen. Dann, wenn man den großen Macker (kommt das eigentlich von "Macher"?) herauskehren kann, ist man spendabel. Ist Not am Manne oder an der Frau, dann verdrücken sich die Helden.
So erlebt in Nepal. Als erste deutsche Überlebende eines Raubmordanschlages trafen wir auf einen deutschen Botschafter, der sich nach Auskunft seiner nichtdeutschen Kollegen am Vermögen in Not geratener deutscher Touristen bereicherte. Es waren die hochrangigsten Kollegen am Orte, um keine Zweifel aufkommen zu lassen. Unser bundesdeutscher Botschafter war auch in nepalesischen Kreisen kein Unbekannter und soll eine der größten privaten Sammlungen von buddhistischen Heiligtümern aus Tempeln Nepals in Bonn besitzen. (Nach Berichten von Bekannten, die dort ein- und ausgehen und aus der nepalesischen Presse). Es gab da gewisse Verbindungen ins Königshaus, zu einem alles andere als unbedeutenden Mitglied.
Mein Scheckbuch blieb jedenfalls in Nepal, geplündert von der deutschen Botschaft, so, dass das reichlich von meinen Angehörigen überwiesene Geld auf wundervolle Weise verschwand.
Damit sich keiner wundert, das Ganze spielte zur Zeit unseres Kanzlers Kohl, und wenn ich jetzt den Namen des Kanzleramtsministers und Staatssekretärs und Geheimdienstkoordinators Schmidbauer nenne, der mit der Mauss-AG "kooperierte", wird wohl so manchem ein Licht aufgehen.
Die Sache flog auf und wir bekamen von allen Seiten Unterstützung.
Überflüssig zu sagen, dass unser Bundesnachrichtendienst beauftragt wurde, unsere Heimreise (ich war schwer verletzt) zu unterbinden. Das misslang aufgrund massiver Unterstützung durch nichtdeutsche Stellen.
Ich kann aufgrund meiner Erfahrungen sagen: Deutsche kann man im Falle der Not in der Pfeife rauchen: Ich musste schließlich das Geld für den Heimflug auf der Straße zusammenbetteln, das Geld war mir von Polizei und vor allem der Botschaft abgenommen worden. kein Deutscher gab mir etwas oder überbrachte Nachrichten an meine Angehörigen. Hilfe kam ausschließlich von Nichtdeutschen, wobei ich einige nicht namentlich genannte deutsche Personen nicht unerwähnt lassen möchte, die dem Botschafter zuwider handelten und halfen.
Micha, Du erwähnst die Amerikaner mit ihrer Soforthilfe mit Lebensmitteln:
Genau das erlebte ich auch in Nepal: Ich erzählte auch Amerikanern von unserem Schicksal, im verletzten Zustand von unserem Geheimdienst in Nepal festgehalten zu werden, "damit der Tourismus nicht beschädigt werde", so die halboffizielle Version.
Ohne Unterschied, jeder Amerikaner, den wir ansprachen, überprüfte auf der Stelle die Situation und half . In kürzester Zeit hatten wir das Geld für den Heimflug zusammen. Nachdem diese drei Amerikaner, völlig unabhängig voneinander, die Heimreise finanziell gesichert hatten, ein Elektronikingenieur aus San Franzisco, ein Chirurg aus Seattle, und einer, der sich sogar weigerte, die Adresse zu hinterlassen, reiste der Arzt noch zum Ort des Überfalls, um den Machenschaften des Dr. Harder entgegenzuwirken. Nebenbei wurde unsere gewaltsame Befreiung vorbereitet, wäre etwas geschehen, ich denke einmal, ohne, dass unsere Botschaft und Teile der königlich-nepalesischen Polizei davon ahnten...
In Deutschland zurück, erlebte ich dann, was Pressekontrolle heißt, mit dem Scheckbuch wird dann nicht gespart. ...uUnd die deutsche Presse WAR an unseren Berichten interessiert...
Die Zeugenaussagen wurden von einem unserer Helfer in alle Welt verschickt, damit der geballte Geheimdienst der damaligen Regierung in diesem unseren Land nicht die Dinge auf den Kopf stellen konnte.
Wer Zweifel an meinen Worten hat, der studiere einmal die "Südamerika-connection" des Gespanns Mauss-Kanzleramstminister Schmidbauer. Mauss ist heute Schlossherr in Kohls gesegnetem Land.
Bei dem Versprechen, das Fischer nun gegeben hat, bin ich ebenfalls im Zweifel, ob das Geld in wirklicher Hilfe die Notleidenden erreicht. Ich denke vielmehr, Scheckbuch wird Scheckbuch bleiben.
Heute denke ich, ich hätte damals an der Ostküste von Sri Lanka mich mehr um die vielen Funkamateure kümmern sollen, deren Adresse ich noch habe und die mich dringend um Unterstützung baten. Wenn heute etwas vordringlich ist, ist das, nach der Sofortversorgung mit Wasser und eine Initialzündung zum Wiederaufbau mit Material, das nicht mit dem Scheckbuch den dortigen Märkten entzogen wird, der Aufbau eines narrensicheren Notfallsystems, das unabhängig von der Regierung ist. Auf unterer Ebene funktioniert es, es gibt auch eine Feuerwehr und in jeder der dortigen Gemeinschaften gibt es vorbildliche, um das Allgemeinwohl bedachte Kräfte und Erzieher.
Der Störenfried ist die Regierung, die die Warnungen unterband... ich spreche von Sri Lanka, das einzge der betroffenen Länder, das ich gut kenne, von Indonesien aus waren die Warnungen sofort weitergegeben worden, teilweise über Funkamateure.
Das wäre ein Punkt, bei dem ich heute sagen würde, sollte effektive Hilfe ansetzen.
Damals hatte ich noch Bedenken, wegen der Bürgerkriegssituation in Sri Lanka. Die Ostküste ist sozusagen singhalesisch besetzt, die Bevölkerung erleidet nur Nachteile durch das Militär.
Helfen wir unserem Außenminister, dass er nicht die gleichen Leute großzieht, wegen denen das Deutschland Kohls einst bei unseren Nachbarn (es gibt da "berühmte" Sätze von Mitterand und d'Alema zu) berühmt wurde. Die deutsche Presse berichtete so gut wie nicht von der Korruption in diesem unseren Lande, die, die Anzeichen mehren sich, nach dem Regierungswechsel, nicht nachgelassen zu haben scheint.
Denken wir bloss nicht, wir seien die Besten in der Welt, dafür habe ich zu viel erlebt. Nicht nur dieses. BS ;4:
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Einfügung, verfasst am: 11 Jan 2005 10:37
Viele von uns wissen es nicht: Deutsche sind in der Welt als Angeber verschrieen. Dann, wenn man den großen Macker (kommt das eigentlich von "Macher"?) herauskehren kann, ist man spendabel. Ist Not am Manne oder an der Frau, dann verdrücken sich die Helden.
So erlebt in Nepal. Als erste deutsche Überlebende eines Raubmordanschlages trafen wir auf einen deutschen Botschafter, der sich nach Auskunft seiner nichtdeutschen Kollegen am Vermögen in Not geratener deutscher Touristen bereicherte. Es waren die hochrangigsten Kollegen am Orte, um keine Zweifel aufkommen zu lassen. Unser bundesdeutscher Botschafter war auch in nepalesischen Kreisen kein Unbekannter und soll eine der größten privaten Sammlungen von buddhistischen Heiligtümern aus Tempeln Nepals in Bonn besitzen. (Nach Berichten von Bekannten, die dort ein- und ausgehen und aus der nepalesischen Presse). Es gab da gewisse Verbindungen ins Königshaus, zu einem alles andere als unbedeutenden Mitglied.
Mein Scheckbuch blieb jedenfalls in Nepal, geplündert von der deutschen Botschaft, so, dass das reichlich von meinen Angehörigen überwiesene Geld auf wundervolle Weise verschwand.
Damit sich keiner wundert, das Ganze spielte zur Zeit unseres Kanzlers Kohl, und wenn ich jetzt den Namen des Kanzleramtsministers und Staatssekretärs und Geheimdienstkoordinators Schmidbauer nenne, der mit der Mauss-AG "kooperierte", wird wohl so manchem ein Licht aufgehen.
Die Sache flog auf und wir bekamen von allen Seiten Unterstützung.
Überflüssig zu sagen, dass unser Bundesnachrichtendienst beauftragt wurde, unsere Heimreise (ich war schwer verletzt) zu unterbinden. Das misslang aufgrund massiver Unterstützung durch nichtdeutsche Stellen.
Ich kann aufgrund meiner Erfahrungen sagen: Deutsche kann man im Falle der Not in der Pfeife rauchen: Ich musste schließlich das Geld für den Heimflug auf der Straße zusammenbetteln, das Geld war mir von Polizei und vor allem der Botschaft abgenommen worden. kein Deutscher gab mir etwas oder überbrachte Nachrichten an meine Angehörigen. Hilfe kam ausschließlich von Nichtdeutschen, wobei ich einige nicht namentlich genannte deutsche Personen nicht unerwähnt lassen möchte, die dem Botschafter zuwider handelten und halfen.
Micha, Du erwähnst die Amerikaner mit ihrer Soforthilfe mit Lebensmitteln:
Genau das erlebte ich auch in Nepal: Ich erzählte auch Amerikanern von unserem Schicksal, im verletzten Zustand von unserem Geheimdienst in Nepal festgehalten zu werden, "damit der Tourismus nicht beschädigt werde", so die halboffizielle Version.
Ohne Unterschied, jeder Amerikaner, den wir ansprachen, überprüfte auf der Stelle die Situation und half . In kürzester Zeit hatten wir das Geld für den Heimflug zusammen. Nachdem diese drei Amerikaner, völlig unabhängig voneinander, die Heimreise finanziell gesichert hatten, ein Elektronikingenieur aus San Franzisco, ein Chirurg aus Seattle, und einer, der sich sogar weigerte, die Adresse zu hinterlassen, reiste der Arzt noch zum Ort des Überfalls, um den Machenschaften des Dr. Harder entgegenzuwirken. Nebenbei wurde unsere gewaltsame Befreiung vorbereitet, wäre etwas geschehen, ich denke einmal, ohne, dass unsere Botschaft und Teile der königlich-nepalesischen Polizei davon ahnten...
In Deutschland zurück, erlebte ich dann, was Pressekontrolle heißt, mit dem Scheckbuch wird dann nicht gespart. ...uUnd die deutsche Presse WAR an unseren Berichten interessiert...
Die Zeugenaussagen wurden von einem unserer Helfer in alle Welt verschickt, damit der geballte Geheimdienst der damaligen Regierung in diesem unseren Land nicht die Dinge auf den Kopf stellen konnte.
Wer Zweifel an meinen Worten hat, der studiere einmal die "Südamerika-connection" des Gespanns Mauss-Kanzleramstminister Schmidbauer. Mauss ist heute Schlossherr in Kohls gesegnetem Land.
Bei dem Versprechen, das Fischer nun gegeben hat, bin ich ebenfalls im Zweifel, ob das Geld in wirklicher Hilfe die Notleidenden erreicht. Ich denke vielmehr, Scheckbuch wird Scheckbuch bleiben.
Heute denke ich, ich hätte damals an der Ostküste von Sri Lanka mich mehr um die vielen Funkamateure kümmern sollen, deren Adresse ich noch habe und die mich dringend um Unterstützung baten. Wenn heute etwas vordringlich ist, ist das, nach der Sofortversorgung mit Wasser und eine Initialzündung zum Wiederaufbau mit Material, das nicht mit dem Scheckbuch den dortigen Märkten entzogen wird, der Aufbau eines narrensicheren Notfallsystems, das unabhängig von der Regierung ist. Auf unterer Ebene funktioniert es, es gibt auch eine Feuerwehr und in jeder der dortigen Gemeinschaften gibt es vorbildliche, um das Allgemeinwohl bedachte Kräfte und Erzieher.
Der Störenfried ist die Regierung, die die Warnungen unterband... ich spreche von Sri Lanka, das einzge der betroffenen Länder, das ich gut kenne, von Indonesien aus waren die Warnungen sofort weitergegeben worden, teilweise über Funkamateure.
Das wäre ein Punkt, bei dem ich heute sagen würde, sollte effektive Hilfe ansetzen.
Damals hatte ich noch Bedenken, wegen der Bürgerkriegssituation in Sri Lanka. Die Ostküste ist sozusagen singhalesisch besetzt, die Bevölkerung erleidet nur Nachteile durch das Militär.
Helfen wir unserem Außenminister, dass er nicht die gleichen Leute großzieht, wegen denen das Deutschland Kohls einst bei unseren Nachbarn (es gibt da "berühmte" Sätze von Mitterand und d'Alema zu) berühmt wurde. Die deutsche Presse berichtete so gut wie nicht von der Korruption in diesem unseren Lande, die, die Anzeichen mehren sich, nach dem Regierungswechsel, nicht nachgelassen zu haben scheint.
Denken wir bloss nicht, wir seien die Besten in der Welt, dafür habe ich zu viel erlebt. Nicht nur dieses.