Der Binnenmarkt ist davon abhängig, dass Menschen Konsumgüter kaufen, dass sie sich nicht allzu sehr zurückhalten. Die Bürger sollen nicht sparen, sie sollen ihr Geld ausgeben. Dann floriert der Staat; dann kommen Steuern in die Kassen; dann wird der Staatsapparat "getragen". So trompeten die Wirtschaftsfachleute. Selbst weitere Staatsschulden würden sie in Kauf nehmen, nur damit der Binnenmarkt "angekurbelt" wird. Das Wort "ankurbeln" kann ich schon nicht mehr hören.
Dagegen plädiere ich für das Sparen, dafür, dass Geld im wesentlichen nur für wirklich sinnvolle Dinge ausgegeben wird, für mehr Askese, für mehr Konsumverzicht, für weniger essen, gesünder essen, mehr Energieverzicht etc. - eine Katastrophe für den Staatsapparat.
Nur durch weiteren Konsumverzicht der Bürger wird der aufgeblähte Staatsapparat in die Knie gezwungen, muss am eigenen Leib sparen, weil ihm nichts anderes übrig bleibt.
Der Parteien-durchsetzte Staatsapparat muss untersucht werden. Welche Parteimitglieder haben Stellen ohne Ausschreibungen und hinreichend begründete Bewerbungen besetzen dürfen? Wie haben sich die Parasiten aus den Parteien ausgebreitet? Die Namen, die Parteien, die Posten, deren Sinn, deren Aufgaben, die Pensionen und Rentenansprüche, alles muss auf den Prüfstand. Die Schuldenberge müssen zurückgezahlt werden, notfalls von denen, die sich parasitär auf das Steuerbett gepflanzt haben.
Beispiel: die Agenda 2010. Ex-Kanzler Gerhard Schröder brachte auf gequälte Weise ein "Reformwerk" auf den Weg, dass zu unglaublich viel mehr Staatsschulden führte. Arbeitslose werden mit Ich-AGs und Einstiegsgeldern oft in eine Schuldenfalle gelockt. Agenturen schlachten Arbeitslose aus, indem sie die Selbstständigkeit mit staatlichen Zuschüssen schmackhaft machen. Der Arbeitslose, der sich selbständig machen will, muss Kurse durchlaufen, unterschreiben, in etwa drei Jahren auf eigenen Füßen zu stehen. Also wird schriftlich gelogen. Die Antragsteller bekommen eine kurze Zeit mehr Mittel, die Agenturen verdienen an den Kursen - alles aus Steuermitteln. Hinterher bricht das Kartenhaus der Selbständigkeit so gut wie immer zusammen. Profitiert haben die Agenturen. Sie sind in der Regel mit Parteileuten besetzt.
Darum wurden die betreffenden Steuermilliarden verschleudert, in ein Lügensystem gesteckt.
Der Staat muss sparen, weil die flächendeckenden Lügensysteme das Land krank gemacht haben, Schulden-krank. Finanzspritzen für die Konjunktur wären in normalen, gesunden Zeiten gut, nun aber muss der Patient Deutschland erst einmal ins Krankenhaus, muss Medikamente bekommen, muss liegen, darf sich nicht bewegen. Das Land hat sich krank gelebt, hat sich verlebt, auf Kosten der Wenigen, die noch selbständig arbeiten, auf Kosten der Firmen, die viel zu viele Abgaben leisten mussten.
Die Reform der Zuständigkeiten von Bund und Ländern wurde auf die lange Bank geschoben. Jetzt plötzlich, kurz vor dem Staatsbankrott, wird wieder darüber gesprochen zu reformieren. Eine Unverschämtheit ist es, dass Politiker nicht schon lange, schon sehr lange, diese Reformen durchgeführt haben. Stattdessen wurden Aufgaben sinnlos hin- und hergeschoben, niemand war zuständig, alle waren zuständig, das war es, so ist es geblieben; es ist eine Schande.
Nachts werden Ausländerfamilien aus den Betten gescheucht, Kinder, die in Deutschland schon Jahre zur Schule gehen, werden von einer Schar Vollzugsbeamten geweckt, die sie in unbekannte "Heimatländer" abschieben. Noch ist es nicht so weit, Matthias Platzeck. Deutschland ist morsch, moralisch morsch, und bankrott.